War es nicht Phönix,
der im Licht der Sonne verglühte, weil er diesem Feuerball zu nahe kam?
Nun, man nimmt
diesen Vogel gern als Metapher für Menschen, deren gesellschaftlicher oder
beruflicher Aufstieg rasant von statten ging. Auch ich kenne einige davon. Nur
bleibt es abzuwarten, in wie weit Mann oder Frau sich die Flügel in der Hitze verbrennt.
(Oder wie sie in der Gunst der Prinzipale steigen oder sinken.)
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Alexa entließ
meinen Ehemann für den Freitagabend (gnädiger Weise) aus ihren Fängen. Oder
besser, Gunnar entschied sich klar und deutlich seine Zeit mit mir, seiner
Ehefrau, zu verbringen. Jedoch erst, nachdem er bis halb acht Uhr abends bei ihr
und klein Ragnar gewesen war. Derek blieb erneut bis zu diesem Zeitpunkt im
Unklaren. Was ich als eine Unmöglichkeit empfinde! Ich kann seine oftmalige
oder zeitweilige Frustration in jedem Punkt nachvollziehen. Denn, geht es mir
nicht ähnlich, umso mehr diese Alexa an Boden gewinnt? (Jedoch arbeite ich daran,
dass sich dies (alsbald?) irgendwann ändert. Und an dieser Stelle ist es nicht
nötig, mir einen Mord im physischen Sinne zu unterstellen. Nein. Es gibt
anderen, subtileren Möglichkeiten, welche ebenso zu einem formidablen und
endgültigen Ergebnis führen können. Bemerkenswert daran ist, dass man dafür keinesfalls belangt
werden kann. Da es ausgeschlossen ist, so genanntes magisches Treiben nachzuweisen. (Für die wenigen
Herrschenden, an der Spitze der Pyramide, wäre es äußerst fatal zugeben zu
müssen, dass Magie tatsächlich existiert. Denn genau damit arbeiten sie.))
Womöglich entspringt
dieses Verhalten Alexas (die Demonstration ihrer zeitweilig und vergänglichen (wie ich hoffe!) Macht, deren sie sich wähnt, über Gunnar und somit auch über mich) nicht ausschließlich dem Verlangen, Gunnar so lange wie
möglich bei sich zu behalten. Sondern ebenso einem Gefühl der Rache gegenüber
Derek. Alldieweil er sich von ihr nicht mehr verführen lässt. Wer weiß.
Versteht sie denn nicht, dass er trauert? Und Trauer bringt sicherlich kein
rationales Verhalten mit sich.
Derek indes
erklärte sich erneut bereit bis zum Montag Doppelschicht zu arbeiten.
Sich in den Job zu stürzen, kann ebenso ein Ausdruck seines Kummers sein. Nur war nicht zu vermuten, dass er diese Möglichkeit wählt.
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Was Charlie
betrifft befürchte ich, ihn in Regionen erhoben zu haben, in denen er sich
sonst eben nicht bewegt. Und DAS ist weder gut für ihn noch für
uns. Hier erinnere man sich an Troels, Sasha Fliess und womöglich noch Jason. Bei
Kevin bestand nie die Notwendigkeit zur Erhebung. Er war mir von Beginn an ebenbürtig. Ein brillanter Geist. Studierte an derselben Uni. Sein Vater ein
Arzt. Die Schwester ebenfalls. Er selbst schwenke um zur Schauspielerei und
hatte Erfolg bis……zu seinem Unfall.
Aber zurück zu
Charlie. Was tun wir mit ihm? Es ist meine Schuld. Oder besser Gunnars.
Denn,….würde er mich nicht betrügen, suchte ich nicht Trost in den Armen
anderer Männer.
Im Augenblick
allerdings, fällt mir nichts dazu ein. Also bleibt er vorerst, wo er ist. Und
hat nicht auch Gunnar Alexa und Lara erhoben. So wie ich damals Derek. Sein Aufstieg
in die Riege der Leitenden des Zentrums war kometenhaft. Ich forcierte es.
Nichtsdestotrotz
möge man daran denken, was erhoben wurde, kann ebenso wieder fallen.
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Es ist nicht
viel geschehen, mit Gunnar und mir. Schlicht und einfach nur zusammen sein. Sex
gab es keinen. Thematisiert, oder erörtert wurde diese Tatsache gleichermaßen
nicht.
Heute Morgen
sind wir ungewöhnlich früh aus den Federn gefallen. Kurz nach sieben muss es
gewesen sein. Geschlafen haben wir allerdings nur fünf Stunden.
„Eine gute
Gelegenheit, heute einmal früher zu Bett zu gehen.“, merkte Gunnar lächelnd an.
Ich stutzte. „Denkst
du tatsächlich, du hast Erfolg damit?“, fragte ich ihn, da ich wusste, dass
auch er
des Nachts zumeist kein Ende findet.
„Hmmm.“ Er legte
den Kopf ein wenig schief und grinste. „Hilf mir dabei.“
„Ich denke eher,
dass das Fußballspiel am Sonntag um 14.00 Uhr eine Motivation für dich ist, am
heutigen Abend frühzeitiger schlafen zu gehen.“
„Ertappt.“