(Ein recht ungewöhnliches Foto für mich. Ich weiß....smile.)
Nun, der Nachmittag bei Kevin und seiner Janina war, wie zu erwarten, ein wenig trist. Mein Gemüt wurde erst später luminesziert. Gunnar kam nach dem Fußballspiel zurück UND er war nicht betrunken.
„Ja. Ich….hätte
noch bleiben sollen. Aber…..ich dachte….“, stotterte er, nachdem ich ihn danach
fragte, ob seine Brüder und Freunde seinen zeitigen Abgang nicht monierten.
Gunnars Gesicht nahm nun gut gelaunte Züge an. „Ich habe nur zwei, oder drei
Bier getrunken.“, verkündete er mit Stolz in seinen Augen. Wofür er offenbar von
mir gelobt werden wollte, was ich tat.
Ich war glücklich darüber, dass er beinahe
nüchtern zu mir zurückgekommen war. Gunnar allerdings schien nur teilzufrieden
zu sein und ich verstand durchaus warum. Zum einen hätte er sicherlich mit
seinen Brüdern weiter feiern wollen. Zum anderen schien er zufrieden darüber,
dass er widerstanden und seinen bisherigen Mühen, ein annehmbarer Ehemann zu
sein, oder zu werden, einen weiteren (Teil-) Sieg hinzugefügt hatte.
Für Gunnar war nun womöglich der weitere Verlauf des
Abends…..trist. (Und ich kam in Versuchung in seine Gedanken zu sehen. Tat es
aber nicht.) Wir saßen nur da und sahen fern. Sex gab es keinen. Weder am Abend
noch am Morgen. Nur aneinander Kuscheln.
--------------------------
Briefing heute
Morgen. Zuvor frühstückten Gunnar und ich gemeinsam im Restaurant. Auf dem Weg
dorthin allerdings, sahen wir bei Alexa und klein Ragnar vorbei.
Tja nun, für
heute gibt es im Wesentlichen nicht mehr viel zu sagen. Womöglich ein kurzer
Rückblick und ein Resümee der Konversation, welche ich am Sonntagnachmittag bei
Kevin und Janina betrieb. Denn es war enorm schwierig für mich zu Beginn.
Kurz bevor
Gunnar ging, ereilte mich eine urplötzliche Unterzuckerung. Schweißausbruch,
die Beine zittrig. Allerdings war es bereits eins und Gunnar hatte nur noch
eine Stunde, bevor sein Fußballspiel begann. Aus diesem Grund rief er Kevin an
und bat ihn zum Restaurant zu kommen und auf mich zu achten. Ich würde doch so
wie so dann zu ihnen gehen.
Nachdem ich
etwas gegessen, mich wieder erholt hatte und bevor wir zum Kaffeekränzchen
aufbrachen, begleitete mich Kevin noch zu mir nach Hause. Sein Pfleger Matthias
war bei uns, den er nun allerdings nach draußen, eine rauchen, schickte. Kevin gedachte offensichtlich mit mir
allein zu sein und dann wurde es intim. Er rollte zu mir hin und wir küssten
uns innig. Ich saß auf seinem Schoß, sah ihm in die Augen, streichelte ihn und
er mich. Dann redete Kevin davon was wäre wenn (wir zusammen wären und
gemeinsam das Zentrum leiteten….usw und so fort. Peinlich oder gar unangenehm
war es mir nicht. Seine Gedanken waren mir nicht fremd. Und ER so wie so nicht.
Ich genoss meinen ehemaligen, noch immer so attraktiven Freund und damaligen
Geliebten. Heute ging das nicht mehr so mit dem Sex, aufgrund seiner
Behinderung.
„Ich könnte
alles mit dir tun.“, sagte er schmunzelnd.
„Das wäre nicht
nötig Kevin.“, antwortete ich ihm. „Ich lege nicht mehr so viel Wert auf Sex
wir früher.“
„Oh! Wäre das
nun gut oder schlecht für uns?“
„Ich denke gut.“
Kevin nickte zufrieden.
Ich kannte ihn gut und wusste, er testete mich.
Die Länge einer
Zigarette musste Kevin und mir genügen, bis wir schlussendlich zu seiner Hütte
und somit auch zu Janina hinüber gingen.
Ich atmete
durch, bevor ich den Raum betrat. Ließ Kevin den Vortritt mit seinem Pfleger. Meine
Gedanken kreisten um unsere kurze Unterhaltung und ich spürte noch immer seine
Berührungen auf meiner Haut. Es benötigte einige Augenblicke, bevor…….nun ja,
die Kennerin weiß……was ich damit sagen möchte.
Es war nicht er
Inhalt unserer Konversation, der mich für diesen Moment den Atem anhalten ließ.
Mich aufwühlte. Nein. Ich war erregt. Und hätten wir in diesem Augenblick die Gelegenheit
bekommen, wäre ich durchaus dazu bereit gewesen, mit Kevin ins Bett zu gehen.
Ich schließe
daraus, dass es bedauerlicher Weise viel zu oft an Gelegenheiten mangelt….und
das,…..zur rechten Zeit.
Und nun, stelle
man sich vor, in welchem Gemütszustand (in welcher Verfassung) ich Janina
gegenüber treten musste! Ich hatte Mühe die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen,
wie ich auf Kevins Beinen saß und ihn küsste, als ich zur Begrüßung in Janinas
Augen sah. Und auch späterhin war es nicht leicht für mich. Kevin ging es
offenbar ähnlich. Allerdings nehme ich an, er liebte es, diese Bilder von uns beiden wieder und wieder
vor seinem geistigen Augen auferstehen zu lassen. Denn er lächelte mich des
Öfteren an und ich wusste……..was er denkt. Der nachmittägliche Besuch bei den
beiden, vor allem zuzüglich dem, was voraus gegangen war, glich für mich einem
Eiskunstlauf, wo mich jeder Moment hätte zu Fall bringen können. Denn Janina
ist überaus aufmerksam und so wie so noch immer eifersüchtig aufgrund Kevins
und meiner Vergangenheit. (Und das zu Recht, wie es sich nun erneut gefühlt herausstellte.)
Kevin hatte
ebenfalls sehr richtig angemerkt, dass ich Gunnar nie verlassen würde und ich
stimmte ihn mit bedauern zu.
„Ja. Das wird
wohl so sein.“
Zurück nach
Hause ging ich allerdings allein. Auf dem Weg dorthin schüttelte ich alle
Gedanken und das Geschehene ab. Das war nun………Vergangenheit.