Sonntag, 5. März 2017

Männer, Muskeln und Stippvisiten



Nun, es war mir, respektive uns, also Gunnar und mir, keine Ruhe am Samstag vergönnt. Die bestellten Waren trafen ein.
Und während Gunnar im Fitnesscenter schwitzte, war ich beim Friseur und im Nagelstudio.
Da ich früher fertig war als er, dachte ich mir, am besten ich hole ihn dort ab. Gedacht. Getan.
„Oh! Was für ein seltener Gast!“, begrüßte mich Jason.
„Gast?“
Er winkte ab. „Ja. Ja. Ich weiß. Es gehört dir alles.“, sagte er und lachte.
Gunnar kam hinzu. Er hatte mich offenbar entdeckt und war erstaunt über mein Erscheinen hier. Sein flüchtiger Kuss landete auf meiner Wange und dann begrüßten sich die beiden Männer, wie es Männer tun. Als dann jedoch Lisa, Jasons Frau, hinzugekommen war, stahl ich mich leis‘ davon. Schließlich war es nicht nötig, dass ich Laras Schicksal teilte, wenn sie dachte ich hätte romantische Gefühle für ihren Ehemann. (Das konnte gefährlich sein, wie man an Lara sah. Nichtsdestotrotz habe ich welche! Was sie nicht wissen muss!)
Ich war schon so lange nicht in diesem Teil meines Zentrums, dass es mir fremd und eigenartig erschien hier zu sein. Ein Kaffee wäre gut. Dachte ich so und richtete meine Schritte zur Theke hin.
„Hey! Was machst du denn hier?“, fragte ein überraschter und überaus erfreuter Derek. Er kam auf mich zu und streckte lächelnd seine Arme nach mir aus. Ein kurzer Seitenblick hinüber zu Gunnar und dann küsste er mich unverhohlen auf den Mund.
„Ganz schön frech mein Lieber.“, witzelte ich. Woraufhin Derek den Kuss widerholte.
„Was machen die Monitore?“, fragte ich ihn. „Ich dachte, du machst Doppelschicht.“
„Ja. Früh und Nacht. Sven ist jetzt im Büro und sieht nach dem Rechten. Und eigentlich sollte ich schlafen.“
„Oder bei deiner Mutter sein.“
„Ja.“
Gunnar hatte noch nicht einmal zu uns herüber gesehen. Er redete mit Jason und seiner Frau. Spielte ein wenig mit den Kindern.
Zuweilen überkommt mich das Gefühl, wenn ich Gunnar so mit den Kindern sehe, dass ihm die Zwillinge fehlen. Mag sein, er skypt mit ihnen beinahe täglich. Dennoch vermisst er sie, denke ich. Gleichwohl er kaum mit mir darüber spricht. Weiß er doch, dass ich Kinder nicht sonderlich mag und mit Marie derzeit ebenso nicht im Reinen bin.
In jedem Fall war es überaus unterhaltsam, mich dort im Vorraum des Fitnesscenters ein wenig aufzuhalten und umzusehen. Männer und Muskeln überall. Etwas für’s Auge. Grins. Den Geruch von Schweiß übersieht man da beflissen, bei solch‘ geballter Männlichkeit.
Derek war nach einigen Minuten des Strahlens zu seinen Foltergeräten zurückgekehrt. Es war nicht gut für ihn und seine Muskeln kalt zu werden. Merkte er an. Und zu guter Letzt kam Gunnar doch noch zu mir hin und sagte, er ginge nur noch schnell duschen. Ich nippte an meine Kaffeetasse, sah mich weiter um und wartete auf ihn. (Zwinker. Ich sollte hier des Öfteren eine Stippvisite wagen. Grins.)

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….und bis zu diesem Zeitpunkt, war ich zusammen mit meinem Ehemann. Bis auf kleine Pausen, in denen er bei klein Ragnar und Alexa war. So wie jetzt. Allerdings beginnt 14.00 Uhr das Fußballspiel.
Da Derek noch immer Doppelschichten absolviert und ein wenig Schlaf verdient hat, bei welchen ihn besser niemand stören sollte, bin ich heute zu Gast bei Kevin und Janina. Kaffeekränzchen, wäre wohl die korrekte Bezeichnung dafür. Seine alte Freundin Anna Janowski mit ihren beiden eigenartigen Männern Knut und Anselm werden ebenfalls mit dabei sein, wie er sagte.
Nun gut, ich hätte gleichwohl Charlie fragen können. In seinem Fall bin ich nicht geneigt, ihm nachzulaufen. Ich warte bis er von alleine kommt…und fragt, ob er wieder Zeit mit mir verbringen darf.