Dienstag, 14. März 2017

Jedem seine Dämonen



Jeder begegnet (früher oder später) an diesem Ort aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwann seinen Dämonen. Und die meisten werden womöglich davon geheilt. Aber ich glaube, das ist nicht der Sinn dahinter. Sie anzunehmen, sich mit ihnen zu verbünden, scheint mir die Quintessenz zu sein. Denn wer versucht, diese Seite von sich zu ignorieren, mag sicherlich nicht gut beraten sein.
Was bedeutet das allerdings im Fall von Gunnar? Hatte er nicht seine Dämonen bereits angenommen, sich mit ihnen verbunden und lebte sie aus? Aber ich nehme an, um das letztere geht es nicht. Nein. Man sollte lernen mit ihnen zu leben. Sie als Freund und nicht als Feind zu sehen. Und wieder die Frage, was macht das mit Gunnar? Oder besser, wie sollte er dann sein? So wie bisher?
In jedem Fall gab er sich gerade in der letzten Zeit so viel Mühe wie nie zuvor. Aber,….ist das schon die Lösung des Problems? Nein. Das kann es nicht sein.
Selbstverständlich mag es schwierig sein, sich von derlei Angewohnheiten und Neigungen zu befreien. Diese Menschen sind Süchtige, denen der Stoff entzogen wird, nachdem sie sich verzehren. Bei Gunnar sind es die Frauen. Und hier nützt es nichts, sich von ihnen fern zu halten. Würde das die Lösung sein, sollte Gunnar in ein Kloster gehen. Eriks Zauberkünste sollten in jedem Fall genügen, um Gunnars Dämonen friedlich(-er) zu stimmen.  
Mag gut sein, dass das Ergebnis nach der ersten Behandlung nicht von langer Dauer war. Dennoch hat es einigermaßen geholfen. Und jetzt, ist Gunnar sogar noch willig selbst etwas zu tun. Das muss doch schlicht und einfach zu einem abgeschlossenen Ergebnis führen.
Gunnar ist ruhig. Sagt kaum ein Wort. Gestern sah ich ihn kaum. Sie waren draußen im Wald. Gunnar, Erik und die anderen. (Ob das hilft?) Was auch immer sie da tun, ich weiß es nicht. Dennoch hoffe ich, dass es helfen wird.

Meine eigenen Dämonen sind Zorn und Eile. Und ich begegne ihnen auch an diesem Ort. Nur Erik konzentriert sich nun eher auf Gunnar. Mir gibt er ausschließlich einen guten Rat so zwischendurch und ich weiß, er hat Recht damit. Die Umsetzung dessen ist mehr das Problem für mich. So wie bei vielen anderen Dingen. Das WIE hat uns keiner gelehrt. Allen Widerständen zum Trotz muss es jedoch jemand tun, damit wir es weiter geben können an die nächste Generation. Und hier gleite ich erneut in die sogenannte Verschwörungstheorie ab. Denn die Mächtigen ziehen die Zügel der absoluten Kontrolle kolossal an. Die Spirale dreht sich immer schneller. Und das nicht zu Gunsten der Menschen.
Manch‘ Wissenden überfällt offenbar an dieser Stelle und aus diesem Grund zuweilen der Weltenschmerz. Denn sie verbinden all ihre Kenntnisse, ihre Erfahrungen mit der Intuition und sind fähig die Zusammenhänge zu sehen. Bedauerlicher Weise vermögen das nur (noch) die Wenigsten. Diese Wenigen, deren Zirbeldrüse noch voll funktionstüchtig und nicht von Fluoriden und anderen Giften zerstört worden ist, sollten dann noch in der Lage sein, sich mit dem Supercomputer, dem Universum, der Interwelt zu verbinden, um wirken zu können. Nun sind wir dort angelangt, wo es nur noch eine Hand voll Menschen sind, die das vermögen. Sie nutzen die Energie ihres Herzens, den absoluten Willen und den Glauben daran, dass alles geschieht was sie denken.  Haben gelernt zu sehen. Agieren dort, wo Wirklichkeit entsteht! Nur ich gehöre noch längst nicht dazu. Denke ich. Und genau da liegt der Fehler!!!
Wir halten uns selber klein. Gerade wir Frauen wurden genau dazu erzogen.

-------------------

Einer von Dereks Dämonen ist (der Dämon der Gutmütigkeit) womöglich der all zu gütige Ritter in der goldenen Rüstung auf dem weißen Pferd. Der jeder flehenden Maid zu Hilfe eilt. Denn er ist verschwunden und ich vermute, es hat mit dieser Laurianne zu tun.
Ryan rief mich heute Morgen an und sagte es mir. Derek wäre nicht aufzufinden und er geht gleichwohl nicht an sein Telefon.
Nur allzu lang wird und kann er nicht verschwunden bleiben. Er hat eine Mutter die ihn braucht.

Auf der Suche nach Dereks weiteren Dämonen mutmaße ich jetzt und spekuliere, dass es eine innere (spirituelle) Leere gibt, welche er auch in der Zeit bei Erik nicht zu füllen vermochte. Da er offenbar keinen Bezug dazu fand. Womöglich ist es gleichwohl und zuzüglich eine Art Einsamkeit und/oder das sich nicht öffnen Können und die Sehnsucht nach…..was auch immer, welche mir so oft in Dereks Augen begegnet. Vielleicht das Verlangen nach Anerkennung, Bestätigung, Stolz und Ehre, die pervertiert sein kann wie alles im Patriarchat und das miteinander konkurrieren müssen, sind ohnehin im Allgemeinen die Dämonen der Männer, welche die Welt an den Rand des Abgrund bringen. Alldieweil sie sich die natürliche Autorität der Frauen stahlen, sie ins Gegenteil verkehrten und so die Macht entstand, welcher sie sich nun bedienen, um zu herrschen und Gewalt auszuüben.
Aber genug davon.

Laut Gunnar bleiben wir noch ein paar Tage hier bei Erik im Zauberwald. Kevin ist informiert und schmeißt den Laden. Ich danke ihm dafür!
Derek wird sicher bald wieder im Zentrum sein und ich weiß, ich werde gewiss in Kürze von ihm hören. Denn seine Loyalität gilt im Grunde an erster Stelle seiner Mutter(!) und dann.....mir.

Und vielleicht lerne auch ich meine Dämonen ein wenig zu zähmen. Es wäre in jedem Fall gut für mich. Denn da ist so viel Unruhe, Zorn und Schmerz in mir, den ich in etwas Gutes wandeln sollte……und muss, das mir hilft……zu sein…..