Mittwoch, 1. März 2017

Der ver-„wandel“-te Ehemann!



Währenddessen ich gestern im Büro saß und meinen Eintrag für dieses Tagebuch schrieb, war Gunnar im Zentrum unterwegs und hatte einiges zu erledigen. Er nahm mir diese Arbeiten beflissen ab und scheint somit seine Stellung innerhalb unseres Zentrum-Systems, in welcher ICH nun die Chefin bin die anweist und ER der Untergebene der ausführt, doch offenbar tatsächlich ernst zu nehmen. Oder er tat es nur um meinetwillen. Um mir die Tätigkeiten schlicht und einfach abzunehmen. Möglicherweise jedoch, macht er das gleich wie Derek?  Wenn auch aus anderen Gründen. Sich in die Arbeit stürzen? Wenn es ihm hilft, mag es so sein.
Und wie es oft der Fall ist, blieb mein Verlangen überhaupt viel zu tun aus. Ich surfte im Netzt, war bei fb, las Dies und Das und sah mir einige Videos an. (Das frisst Zeit!) Am Ende trat erneut der Spruch meiner Großmutter in Kraft: Am Abend werden die Faulen fleißig. Und ich tat, was getan werden musste und noch nicht erledigt war. Gunnar half mir dabei. Schmunzelte und sagte: „Ist schon okay. Ich weiß, du hattest weder Willen noch Kraft dafür. Tun wir es eben jetzt gemeinsam.“ WOW! Was für ein Ehe-Mann, der so viel Verständnis hat für seine Frau (und das nach über fünf Jahren). So taten wir eben bis in den Abend hinein…….

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Wir speisten spät an diesem Abend. Gunnar brauchte mich noch zum Haus zurück und ging selbst für ein Stündchen zu Alexa hinüber. Auf dem hinter uns liegenden Weg, hatten wir darüber diskutiert. Ich ließ Worte fallen wie: „Mir ist heute nicht wirklich nach Sex zumute. Verzeih. Womöglich hältst du es ohne aus.“
Offenbar war er zu dieser Zeit nicht wirklich bereit dafür. Und Alexa drängte ihn sicher ebenso. Schließlich hatte auch sie Bedürfnisse, die erfüllt werden wollten. Was diesbezüglich nun mit Lara geschieht, vermag ich nicht zu sagen. Gunnar erwähnte sie nicht mehr und ich fragte gleichwohl nicht nach ihr.
Das Schäferstündchen blieb tatsächlich im zeitlichen Rahmen. Gunnar kam recht zügig zurück zu mir. Ich forderte ihn auf zu duschen (verweigerte ihm sogar den obligatorischen Begrüßungskuss) und dann hatten auch wir noch einmal überirdisch großartigen Sex. Und, obwohl Gunnar bereits mit Alexa zwei Mal gekommen war, benötigte es das dritte Mal gleichermaßen keine Hilfe der unterstützenden Art mit was auch immer, bis er kam. Es war schlicht und einfach für uns beide unglaublich. Euphorisch. Wunderbar!
Zuweilen finde ich es eigenartig, dass wir nach gut fünf Jahren noch immer so vorzüglichen Sex miteinander teilen. Im Gegensatz zu dem, was man so von anderen hört. Andererseits kenne ich diesen Zustand vom Zusammensein mit Wanja. Mit ihm war es das Selbe.
„Wann gehen wir zu Erik?“, fragte mich Gunnar so beinahe nebenher.
„Wir?“, fragte ich erstaunt zurück.
„Ja. Ich dachte, wir gehen zusammen.“ Er lächelte mich an und zwinkerte mir zu. Das erwärmte mein Herz noch viel mehr.
WAS war nur mit meinem Ehemann geschehen? Er ist wie verwandelt. Und das aus eigenem Antrieb heraus. Braucht es dann Erik noch? Womöglich zum festigen und durchhalten. Das wäre gut. Überdies freue ich mich darauf, dieser Welt für eine Weile zu entkommen. Und wenn Gunnar noch bei mir ist, was will ich mehr?!

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Derek scheint im Augenblick nicht zu wissen, wo er zukünftig mit seiner Traue hin tendieren soll. Zur Arbeit, zu mir, zu seinen Freunden oder den Frauen. Er scheint mir jedoch in diesen Tagen eher seiner Tätigkeit als stellvertretender Leiter des Zentrum und gelegentlich mir den Vorzug zu geben. Giselle erwähnt er kaum, obwohl ich weiß, dass er sie ab und an besucht (um sie zu trösten (?) oder wer weiß was zu tun).

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Rasches aufstehen heute Morgen. Es war erneut schon spät. Atemübungen und Gi Gong. Dann ein Hirsefrühstück im Restaurant. Bis dahin war ich mit Gunnar zusammen. Er begleitete mich noch bis zur Tür des Bürogebäudes und ging dann zu seinem Kind UND Alexa hinüber.
„Ich will nur ein wenig Zeit mit meinem Baby verbringen.“, sagte er, küsste mich auf meine Lippen und winkte mir fröhlich zu als er den Weg hin zu Alexas Hütte nahm.
Und ICH sitze hier im Büro, schreibe und grüble über alle möglichen Dinge nach, welche mir gerade in meinem Kopf herum spuken. Kevin winkt mir von seinem Büro aus ab und an zu und ich vermute er wartet auf eine Einladung, damit er zu mir herüber kommen kann. Allerdings verspüre ich nur wenig Verlangen danach. Ich will alleine sein, bis Gunnar kommt.