Sonntag, 12. März 2017

Von Magie und Politik




Charlie rief mich heute Morgen an.
„Ich hörte lange nichts mehr von dir und dachte, du bist nun mit Lara liiert?“, sagte ich zu ihm.
„Liiert?“ Die Bedeutung des Wortes schien ihm nicht zu gefallen. Vielleicht auch nur, weil es aus meinem Munde kam. Wer weiß, was er ihr versprochen hat. „Ich dachte….“, begann er dann zu stottern.
„…….du seist jetzt im Kreis der Auserwählten und könntest tun, was immer du magst.“, vervollständigte ich seinen Satz.
„Ja. Was ist daran falsch, eine Zeit lang mit Lara zusammen zu sein und jetzt…..“
„……..denkst du, du ruft mich einfach mal wieder an.“
„Ja. Bist du sauer?“
„Nein. Warum sollte ich das?“
„Wo bist du denn eigentlich?“
„Bei Erik, im Zauberwald.“
„Übers Wochenende?“
„Wie lange Gunnar bleiben wird, kann ich noch nicht sagen. Es kommt ganz darauf an.“
„Auf was?“
„Wie die Dinge hier laufen.“
„Welche Dinge?“
„Ich weiß nicht, ob dir bekannt ist, dass Gunnars Onkel ein Druide ist. Womöglich erwähnte ich es bereits.“
„Ein was?“
„Ein Druide. Ein Mann, der zaubert. Ein Mann, der mit den Geistern in Verbindung steht. Ein Mann, der den Anschluss an den Supercomputer hat, würde der Russe Arkady Petrov sagen. Ulrich Warnke würde es als Interwelt bezeichnen. Es ist das Bewusstsein aller Menschen, der Erde und des ganzen Universums.“
„STOPP! DAS ist sicherlich NICHT mein Métier. Davon verstehe ich nichts und ich glaube auch nicht daran.“
„Ach was? Nun gut.“
„Und ihr z-a-u-b-e-r-t dort. Oder was?“
„Ja. Irgendwie schon.“ Ich musste schmunzeln. „Obwohl ich doch eher mit den herkömmlichen Dingen beschäftig bin. Wie beispielsweise schreiben und im Internet surfen. Was genau genommen hier verboten ist.“
„V-e-r-b-o-t-e-n? Warum das denn?“
„Es lenkt vom Wesentlichen ab und damit hat Erik völlig Recht.“
„Und warum machst du es dann?“
„Weil es schlicht und einfach (m)eine Gewohnheit ist, welcher man eben nicht so schnell entflieht. Gleichgültig, wohin, oder wie weit man auch fährt.“
„Was machen die denn da? Wenn sie zaubern?“, fragte Charlie schließlich.
„Charlie, darüber darf ich bedauerlicher Weise nicht reden.“
„Ahhhhh. Was du nicht sagst. Das ist doch immer so.“
„Wieso denn? Bist du etwa interessiert?“
„N-e-i-n. Nicht wirklich. Ich kann‘s mir halt nicht vorstellen, wie das geht.“
„Okay. Du hast beispielsweise einen Wunsch. Du denkst ihn. Oder an ihn. Stellst ihn dir vor. Am besten plastisch in deinen Gedanken, als hätte er sich bereits materialisiert. Das nennt man imaginieren. Das Wissen, dass etwas schon da ist, was man sich wünscht, der absolute Wille dazu, plus dein Glaube daran und die Freude im Herezn (Herzenergie) sind im Grunde die Zutaten dafür. Bekräftig wird das im Außen am besten durch ein Ritual. Mehrere Leute sind da besser als nur einer. Ruhe und Abgeschiedenheit können ebenso wichtig sein.“
„Ritual? Ich habe schon davon gehört. Wie geht denn das?“
Ich pustete die Luft durch meine Lippen. Es war mir schlicht und ergreifend zu aufwendig, ihm das alles via iPhone zu erklären. „Na ja, Blut ist eine mächtige Substanz dafür. Oder man springt übers Feuer. Tanzt einen Tanz aus dem Herzen heraus mit Freude, die dabei am Wichtigsten ist. Die Liebe zu dem was du tust, musst du fühlen. Dann gelingt es auch. Und Männer haben es da schwerer als Frauen.“
„Auch ja?“
Gunnar mahnte, dass ich das Gespräch beenden soll und ich folgte.
„Tut mir leid Charlie. Wenn du magst reden wir weiter, wenn ich wieder im Zentrum bin.“

Selbstverständlich kann ich in meinen Erklärungen für Charlie nur an der Oberfläche kratzen. Was wirklich hier, oder auch anderswo so geschieht, darüber ist es schwierig zu reden. Zählt unter Magie. Unter Phantastereien. Unter Ein- bildung. Oder WER würde mir glauben, wenn ich von Engeln, Kobolden und Feen erzähle? Von Männern, die zum Vollmond heulen wie die Wölfe und sich dann……usw….Das glaubt mir doch so wie so niemand. Also, wozu viel darüber reden. Vielleicht eines noch. Erik ist es offenbar gelungen Gunnar mit der Energie des Engels Gabriel zu verbinden. Und noch einmal quantenphysisch erklärt, was die Energie des Engels Gabriel ist. Es ist eine Energie, die wir erschaffen, indem wir daran denken und kreativ sind. Plus die Liebe des Herzens dazu. Oder die Angst in manchen Fällen, was Dämonen schafft. Umsonst sagt man nicht, wir erschaffen uns unsere eigenen Himmel und Höllen. Das hat nichts mit Gott zu tun. Wir selbst sind Gott. Nur wissen wir das nicht mehr und die wenigen wirklich Mächtigen dieser Welt, nicht dieser Erde, halten uns in einer tatsächlichen Matrix gefangen mittels Gedankenmanipulation, was im Augenblick am stärksten über die Medien geschieht. Aber ebenso über die so genannte Schulbildung von Kindesbeinen an und über das Studieren in den Universitäten. Wir erfahren jeweils nur so viel und vor allem genau DAS, was wir erfahren sollen, damit wir funktionieren in diesem System.
Und DAS hier im Zauberwald wird mancher sagen. Aber genau DA gehört es hin. Zu den wenigen, verbliebenen Zauberern, Druiden, Schamanen und Schamaninnen. Den Hexen, Hexern, Wissenden und freien Frauen, die noch wirken. Und es bleibt zu hoffen, dass die Gemeinschaft dieser Menschen wächst. Das Erwachen weiter geht, voran schreitet. Aber genug davon.
Denn genau genommen gedachte ich heute nichts zu schreiben. Aber dann rief Charlie an…….