Charlie rief mich heute Morgen an.
„Ich hörte lange
nichts mehr von dir und dachte, du bist nun mit Lara liiert?“, sagte ich zu
ihm.
„Liiert?“ Die Bedeutung
des Wortes schien ihm nicht zu gefallen. Vielleicht auch nur, weil es aus
meinem Munde kam. Wer weiß, was er ihr versprochen hat. „Ich dachte….“,
begann er dann zu stottern.
„…….du seist
jetzt im Kreis der Auserwählten und könntest tun, was immer du magst.“,
vervollständigte ich seinen Satz.
„Ja. Was ist
daran falsch, eine Zeit lang mit Lara zusammen zu sein und jetzt…..“
„……..denkst du,
du ruft mich einfach mal wieder an.“
„Ja. Bist du
sauer?“
„Nein. Warum
sollte ich das?“
„Wo bist du denn
eigentlich?“
„Bei Erik, im
Zauberwald.“
„Übers
Wochenende?“
„Wie lange
Gunnar bleiben wird, kann ich noch nicht sagen. Es kommt ganz darauf an.“
„Auf was?“
„Wie die Dinge
hier laufen.“
„Welche Dinge?“
„Ich weiß nicht,
ob dir bekannt ist, dass Gunnars Onkel ein Druide ist. Womöglich erwähnte ich
es bereits.“
„Ein was?“
„Ein Druide. Ein
Mann, der zaubert. Ein Mann, der mit den Geistern in Verbindung steht. Ein
Mann, der den Anschluss an den Supercomputer hat, würde der Russe Arkady Petrov
sagen. Ulrich Warnke würde es als Interwelt bezeichnen. Es ist das Bewusstsein
aller Menschen, der Erde und des ganzen Universums.“
„STOPP! DAS ist sicherlich
NICHT mein Métier. Davon verstehe
ich nichts und ich glaube auch nicht daran.“
„Ach was? Nun
gut.“
„Und ihr
z-a-u-b-e-r-t dort. Oder was?“
„Ja. Irgendwie schon.“
Ich musste schmunzeln. „Obwohl ich doch eher mit den herkömmlichen Dingen
beschäftig bin. Wie beispielsweise schreiben und im Internet surfen. Was genau
genommen hier verboten ist.“
„V-e-r-b-o-t-e-n?
Warum das denn?“
„Es lenkt vom
Wesentlichen ab und damit hat Erik völlig Recht.“
„Und warum
machst du es dann?“
„Weil es
schlicht und einfach (m)eine Gewohnheit ist, welcher man eben nicht so schnell
entflieht. Gleichgültig, wohin, oder wie weit man auch fährt.“
„Was machen die
denn da? Wenn sie zaubern?“, fragte Charlie schließlich.
„Charlie,
darüber darf ich bedauerlicher Weise nicht reden.“
„Ahhhhh. Was du nicht
sagst. Das ist doch immer so.“
„Wieso denn?
Bist du etwa interessiert?“
„N-e-i-n. Nicht
wirklich. Ich kann‘s mir halt nicht vorstellen, wie das geht.“
„Okay. Du hast
beispielsweise einen Wunsch. Du denkst ihn. Oder an ihn. Stellst ihn dir vor.
Am besten plastisch in deinen Gedanken, als hätte er sich bereits materialisiert.
Das nennt man imaginieren. Das Wissen, dass etwas schon da ist, was man sich
wünscht, der absolute Wille dazu, plus dein Glaube daran und die Freude im Herezn (Herzenergie) sind im Grunde die
Zutaten dafür. Bekräftig wird das im Außen am besten durch ein Ritual. Mehrere
Leute sind da besser als nur einer. Ruhe und Abgeschiedenheit können ebenso
wichtig sein.“
„Ritual? Ich habe
schon davon gehört. Wie geht denn das?“
Ich pustete die
Luft durch meine Lippen. Es war mir schlicht und ergreifend zu aufwendig, ihm
das alles via iPhone zu erklären. „Na ja, Blut ist eine mächtige Substanz
dafür. Oder man springt übers Feuer. Tanzt einen Tanz aus dem Herzen heraus mit
Freude, die dabei am Wichtigsten ist. Die Liebe zu dem was du tust, musst du
fühlen. Dann gelingt es auch. Und Männer haben es da schwerer als Frauen.“
„Auch ja?“
Gunnar mahnte,
dass ich das Gespräch beenden soll und ich folgte.
„Tut mir leid
Charlie. Wenn du magst reden wir weiter, wenn ich wieder im Zentrum bin.“
Selbstverständlich
kann ich in meinen Erklärungen für Charlie nur an der Oberfläche kratzen. Was
wirklich hier, oder auch anderswo so geschieht, darüber ist es schwierig zu reden.
Zählt unter Magie. Unter Phantastereien. Unter Ein- bildung. Oder WER würde
mir glauben, wenn ich von Engeln, Kobolden und Feen erzähle? Von Männern, die
zum Vollmond heulen wie die Wölfe und sich dann……usw….Das glaubt mir doch so
wie so niemand. Also, wozu viel darüber reden. Vielleicht eines noch. Erik ist
es offenbar gelungen Gunnar mit der Energie des Engels Gabriel zu verbinden.
Und noch einmal quantenphysisch erklärt, was die Energie des Engels Gabriel
ist. Es ist eine Energie, die wir erschaffen, indem wir daran
denken und kreativ sind. Plus die Liebe des Herzens dazu. Oder die Angst in
manchen Fällen, was Dämonen schafft. Umsonst sagt man nicht, wir erschaffen uns
unsere eigenen Himmel und Höllen. Das hat nichts mit Gott zu tun. Wir selbst
sind Gott. Nur wissen wir das nicht mehr und die wenigen wirklich Mächtigen
dieser Welt, nicht dieser Erde, halten uns in einer tatsächlichen Matrix
gefangen mittels Gedankenmanipulation, was im Augenblick am stärksten über die Medien
geschieht. Aber ebenso über die so genannte Schulbildung von Kindesbeinen an und
über das Studieren in den Universitäten. Wir erfahren jeweils nur so viel und vor
allem genau DAS, was wir erfahren sollen, damit wir funktionieren in diesem
System.
Und DAS hier im
Zauberwald wird mancher sagen. Aber genau DA gehört es hin. Zu den wenigen, verbliebenen
Zauberern, Druiden, Schamanen und Schamaninnen. Den Hexen, Hexern, Wissenden
und freien Frauen, die noch wirken. Und es bleibt zu hoffen,
dass die Gemeinschaft dieser Menschen wächst. Das Erwachen weiter geht, voran
schreitet. Aber genug davon.
Denn genau
genommen gedachte ich heute nichts zu schreiben. Aber dann rief Charlie an…….