Dienstag, 25. November 2014

Du hast es dir gewünscht!



Wanja hatte mir zuweilen einen gewissen Freiraum gelassen, mit welchem ich nichts anzufangen wusste. Wo ich doch gewissermaßen nicht gern alleine war.
Gunnar war dies sehr wohl bewusst. Andererseits kannten wir es aus der Erfahrung heraus, dass es nicht wirklich gut ist, jede Minute miteinander zu verbringen.
Eine kurze Diskussion begann. „Vielleicht lässt du mich so zwischendurch einmal für ein paar Tage zu Erik gehen oder verreisen.“
„Aber du weißt doch ganz genau, dass ich nicht alleine schlafen kann.“
Gunnar runzelte die Stirn. „Derek vielleicht?“
Erik räusperte sich und sah missbilligend zu Gunnar herüber.
„Ja. Vielleicht.“, sagte ich und beließ es dabei.

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„Warum hattest Du dich die ganzen Tage über nicht bei mir gemeldet. Während du hier bei Erik warst?“, fragte ich Gunnar und meine Gedanken schweifen ab zu Wanja. Was wird er tun? Ist er noch immer im Zentrum? Unter den gegebenen Umständen jedoch, gedachte ich nicht ihn anzurufen. Was sollte ich ihm sagen? Er ahnte sicherlich wo ich war (und war sicherlich bitter enttäuscht von mir).
Gunnar lächelt nur und sah zu Erik. „Wir hatten alle Hände voll zu tun.“
„Wie hast du mich überhaupt so einfach, still und leise aus dem Haus und zu dir, oder besser, hier her holen können, ohne das Wanja etwas bemerkt? Oder ICH es kaum bemerkt habe. Denn es war für mich wie ein Traum.“
„Du hast es dir gewünscht. Sonst wäre es nicht gelungen.“
Mit offenem Mund sah ich Gunnar fragend an und kniff die Augen zusammen.
„Du musst es dir mit ganzem Herzen gewünscht haben wieder bei mir zu sein. Verstehst du? Nur ein kurzer Moment hat genügt.“
Ich zuckte mit den Schultern und verstand nicht, was er meinte.
Erik schnaufte. „Erinnere dich. Das ist keine Hexerei.“ Er lachte.
Ich hatte es gewusst! Natürlich haben die beiden hier „gezaubert.“ Und dann erinnerte ich mich doch. Es war am Abend zuvor, nachdem wir zu Bett gegangen waren und ich mich in Wanjas Arme gekuschelt hatte, dachte ich an Gunnar und ich sehnte mich einen Augenblick lang so sehr nach meinem Ehemann, dass ich in meinem Kopf die Worte formulierte: Ich will meinen Mann zurück.

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Gunnar hat mir tatsächlich mein Notebook gelassen. Amazing!
Obgleich er doch weiß, dass ich anstatt meine Übungen zu absolvieren, zu lesen oder zu lernen.....viel lieber im Internet surfe und schreibe.
Vielleicht ein Zugeständnis seinerseits ob seines Verlangens.....nach „Gnade“ und......Absolution. Bis hier her zumindest. Und vor allem die Bitte nach zukünftigem Übersehen seiner Mängel und Vergehen.
Ich habe trotz aller Liebe, beiderseits, und unserer offenkundigen Seelenpartnerschaft so meine Zweifel, ob mir das gelingt.

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Ein Experiment
„Wenn du für einige Zeit, ein paar Stunden deine Ohren verschließ, kannst du viel besser nach Innen sehen. Na ja. Horchen und vor allem auf deine Atmung achten, der noch immer und zumeist flach und unregelmäßig ist.“
Tatsache.

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Sex und duschen. Duschen und Sex.
Es gab für Gunnar (uns) offensichtlich einiges nachzuholen.
Selbstredend hatte ich Lust auf meinen Ehemann. Ohne Frage! Dennoch kamen da bereits die alten Gefühle des nicht Genügens und des Zwanges wieder auf.
Gunnar bemerkte selbstredend den Druck. Nahm mein Gesicht in seine Hände und lächelte mir beruhigend zu. „Du musst mir nur sagen, wenn dir etwas unangenehm oder zu viel ist. Das ist doch kein Problem. Ich bin doch schließlich kein Monster. Was denkst du nur von mir?“

Ja. Tatsächlich. Gunnar kann so viel von ALLEM sein..........