Donnerstag, 13. November 2014

Getäuscht



Allein gelassen
Alles war gut. Gunnar die meiste Zeit bei mir, oder ich wusste zumindest wo er sich aufhielt, bis,.....ja, bis heute Nacht, wo er mich erneut für Stunden allein ließ und hinterging. Obwohl ICH nicht ein einziges Mal bei Derek gewesen war.
Von Hannes und Vincent weiß ich inzwischen, dass er zuerst bei Lara war und sich anschließend, mitten in der Nacht, noch mit Ri Min und Ailin Zai getroffen hatte, alldieweil ihm das Zusammensein mit Lara offenkundig zu wenig Befriedigung verschafft hatte.
Wir waren so gegen elf zu Bett gegangen. Als ich nach etwa zwei Stunden aufwachte, lag Gunnar nicht neben mir. Gegen halb fünf noch immer nicht. Zu diesem Zeitpunkt war ich auch nur aufgewacht, weil sich einige Betrunkene vor unserem Haus tummelten und ich hörte, wie einer von ihnen gegen unsere Hauswand kotzte. Im nächsten Moment tauchten gleichwohl die Sicherheitskräfte auf, die diesen Mann nach Hause führen wollten. Die anderen Männer, die bei ihm waren, schienen jedoch etwas dagegen zu haben und so entstand beinahe noch eine Rangelei.
Manchmal frage ich mich, ob es besser wäre, etwaige Kriterien für den Aufenthalt in unserem Zentrum einzuführen. Nur zählt auch hier, wie überall, in erster Linie „das Geld“. Und da es überaus viele neureiche Russen gibt, die Schweden als ihr bevorzugtes Urlaubsziel auserkoren haben,.....was sollen, was können wir dagegen tun?

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Orgasmus vorgetäuscht
(Ich wählte diese Thematik, dieses Vorkommnis bewusst als „Zwischen-“ und nicht als Hauptüberschrift. Denn ich bin mitnichten auf sexistische Leser aus.
Aber zum Thema zurück.)
Ich hatte durchs Fenster die Arbeit unserer Sicherheitskräfte beobachtet und als ich mich einigermaßen sicher fühlte, legte ich mich noch einmal ins Bett. Döste vor mich hin und konnte nicht wirklich schlafen. Nach einiger Zeit hörte ich Gunnar kommen. Ohne das Bedazimmer aufzusuchen oder zu duschen, kam er ins Schlafzimmer, zog seine Kleidung aus und legte sich zu mir ins Bett. Ich tat so, als würde ich schlafen. Er kuschelte seinen nackten Körper an den Meinen. Küsste sanft meinen Nacken und schlief beinahe augenblicklich ein.
Ich selbst döste weiter vor mich hin. Vermochte nicht mehr zu schlafen. Gedanken und Bilder von Gunnar und anderen Frauen schossen mir durch den Kopf.
So etwa gegen halb acht pellte ich mich aus dem Bett. Gunnars Arme hielten mich jedoch fest und zogen mich zurück. Drückten mich fest an seinen Körper und ich bemerkte, wie sich sein Penis versteifte. Er begann mich zu streicheln, zu küssen, wurde immer leidenschaftlicher und drang am Ende in mich ein.
Ich hatte das nicht wirklich gewollt. Ließ es aber dennoch geschehen.
Es dauerte ewig und er selbst schien ebenfalls ungeduldig zu werden. Wechselte die Stellung und forderte mich auf seine Hoden zu massieren. Letztendlich stöhnte er bei jedem Stoß eine Weile lang vor sich hin und „tat so“, als sei er gekommen. Zwar hatte ich die typisch, zuckenden Bewegungen seines Gliedes gespürt, war mir aber so gut wie sicher, dass er keinen wirklichen Samenerguss vorzuweisen hatte.

Bin ich tatsächlich nicht mehr in der Lage meinen Ehemann zufrieden zu stellen?
Aus welchem Grund hat er überhaupt an diesen Morgen, nachdem er bereits wer weiß was an sexuellen Erlebnissen hinter sich hatte, darauf bestanden mit mir Sex zu haben? War es sein schlechtes Gewissen? Dachte er, es stehe mir zu? Oder dass ich aus „Unzufriedenheit“ und Vergeltung zu Derek gehen würde?
Womöglich sollte ich dies tatsächlich tun!

Nun, nichtsdestotrotz scheine ich auf andere Frauen gleichwohl eine gewisse Anziehungskraft zu haben. Da ist Elena, die ab und an zu mir kommt. Lara, die das Gespräch mit mir sucht. Oder Malika. Sogar Natalja findet mitunter den Weg zu mir. Auch mit den beiden Marions aus unserem Office, unterhalte ich mich zuweilen ganz gern.
.....und man sagt mir, ich solle hin und wieder freundlicher und warmherziger sein. Ich erscheine oft ein wenig abweisend, reservieret und spröde. Gerade so, als sei ich unterkühlt und abgeneigt, mich mit anderen Menschen, insbesondere Frauen, zu unterhalten.
Mag sein, dass ich diesbezüglich noch an mir arbeiten sollte/muss.

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Als mich Gunnar heute Morgen zur Physiotherapie begleitete, gerieten wir in Streit.
Auf dem Rückweg.....schwiegen wir......