Genau genommen bin ich noch nicht
wirklich bereit darüber zu schreiben, das ich die letzte Chance mit Wanja zu
leben aufgab und nur nach einer Nacht zu Gunnar zurückkehrte. Trotz alledem
werde ich versuchen es in Worte zu fassen. Denn es bewegt mich verständlicher
Weise...noch immer.....über die Maßen.
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Wanja war umgehend nach seiner Ansage
hier her gekommen und es gab einen heftigen Streit zwischen Gunnar und ihm.
„Wage es nicht mich aufzuhalten.“,
sagte Wanja ruhig und selbstsicher, „Du ziehst so wie so den Kürzeren. Denn
körperlich bist du mir so wie so weit unterlegen.“
Damit hatte er Recht und auch Gunnar
wusste das genau. Daher blieb es bei einem Wortgefecht. Sogar der ruhigen Art.
Gunnar schien ganz genau zu wissen,
wie ernst es Wanja, vor allem in diesem Augenblick, war. Er beließ seine
Gegenwehr bei Worten und versuchte gar nicht erst sich körperlich mit Wanja
anzulegen. Und dieses Mal wurde auch ich nicht wirklich zu einer Entscheidung
gezwungen. Ich wurde schlicht und einfach.....entführt.
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Wanja ließ mir keine Zeit zum Koffer
packen. Wir flogen umgehend mit seiner privaten Machine nach Hamburg. „Eine Zwischenstation“,
hatte er gesagt. „Bis wir uns entschieden haben, wie es weiter geht.“
Der Tag mit Wanja war einfach
großartig. Beinahe wie in „alten Zeiten“.....in die ich nahtlos überging. Denn
es war alles „so vertraut“.
Wir diskutierten darüber, wie unser
Leben miteinander sein könnte und vor allem WO.
„Ich werde nicht mit dir nach
Kalifornien gehen. Dort will ich nicht leben.“, verwehrte ich mich vor allem
gegen die waren und somit mir nicht gut tuenden Klimaverhältnisse dieses
Staates.
„Dann eben in Kiew.“
„Bist du irre?“ Du Stadt an sich ist
zwar wunderschön. Aber: „In so einem Pulverfass werde ich sicherlich nicht
leben!“
„Dann fliegen wir nach Moskau. Das
wäre doch ideal. Dann kannst du zu Arkadij gehen.“
„Nein. Ich glaube, dort fühle ich
mich auch nicht wirklich wohl.“, gab ich schon beinahe kapitulierend zur
Antwort.
„Dann Österreich. Oder suche dir
irgendeinen Platz auf dieser Welt aus, der dir angenehm erscheint.“
„Schweden.“, sagte ich leise und sah
schüchtern zu ihm auf.
Er legte die Stirn in Falten. „Nein.
Ich denke nicht, dass dies eine gute Idee ist.“
„Es gefällt mir dort. Ich mag nicht
mehr woanders sein.“
„Dann bleiben wir hier in Hamburg.
Das Klima ist das Selbe und es ist obendrein deine Heimat.“
Ich schüttelte mit dem Kopf. „Die
Stadt gefällt mir nicht.“
„Das sind Ausreden. Nicht mehr.“
Außerdem sprachen wir über die neuen
und immer mehr werdenden Beschwerden meiner Kränklichkeit, und ich gab zu
bedenken, dass es meiner Meinung nach kaum mit uns beiden gut gehen könne, wenn
er so sportlich und ich kaum bewegungsfähig bin, mit dem Hang in stetig
zunehmenden Situationen Hilfe zu benötigen.
„Das macht mir nicht aus. Wir
schaffen das. Ich kann trotzdem fast immer bei dir sein. Oder du bei mir. Dann
schaust du eben zu, wenn ich trainiere. Wir finden eine Lösung. Glaube mir.“
Soviel Optimismus hatte ich in der
Tat nicht erwartet. Wanja war fest entschlossen.
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Es war so reizvoll, angenehm und
erfreulich mit Wanja zusammen zu sein. In zu spüren, zu schmecken zu riechen
und ihn mir aufzunehmen,.....so wie früher......
Dennoch sehnte ich mich nach Gunnar
und verglich die Gefühle. Kam zu dem Schluss, dass ich meinen Ehemann so viel
mehr liebe (oder mich (nur) an ihn gewöhnt habe). Dass er Recht hat, wenn er
sagt, dass wir zusammen gehören. Ein Herz und eine Seele sind........Ich rief
ihn an und ich hatte nur eine Frage: „Sag mit, seitdem ich fort bin, mit wem du
gefickt hast?“
Stille. Ich legte auf.
Ich hatte es gewusst.
Kurz darauf klingelte mein iPhon.
Gunnar......
„Lara war bei mir.“, begann er leise.
„Ich wollte, ich konnte auch nicht allein sein, in dieser Situation. Bitte
verstehe das doch.“, flehte er.
Letztendlich verließ ich Wanja unter
heftigen Protesten am nächsten Tag und flog zurück zu Gunnar, wo ich am späten
Abend am kam. Ich war so froh wieder in „seinen“ Armen zu liegen. Wer hätte es
gedacht.
„Wir vergessen das Ganze.“, sagte er
und strich mir zufrieden lächelnd übers Haar. „Ich weiß, dass du mich liebst,
und.....ich liebe dich. Wir gehören nun einmal zueinander.“
(Und nein.....es gab heute Nacht mit
Gunnar keinen Sex.)
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Am (frühen) Morgen die „Kampfansage“.
Wer hätte es gedacht?
Genau genommen hätte ich vermutet,
dass Wanja wütend seiner Wege zieht, um eine andere Frau zu ehelichen, wie
angedroht. Oder ihr zumindest das Ja-Wort zugeben. Aber weit gefehlt.
Wanja gibt noch immer nicht auf, worüber ich zum einen glücklich, doch zum
anderen auch ein wenig bekümmert bin. Denn ich weiß genau, dass sich die
beiden, Gunnar und Wanja, um meinet Willen bekämpfen werden.
Wanja hatte mir gegenüber nur zwei
Sätze geäußert: „Nein. Das kann es nicht gewesen sein. Ich geben nicht auf.“
Gleich anschließend hatte er Gunnar verlangt. „Gib mir Gunnar. Ich will mit ihm
reden.“
Tja nun, die beiden Recken stellen
sich gegeneinander auf. Sie kennen sich gut und Gunnar wird es nicht wagen
handgreiflich zu werden. Was Wanja wiederum niemals zulassen würde. Er ist ein
Ehrenmann und weit entfernt von solch niederem Verhalten. Ohnehin ist ihm
bewusst, dass er Gunnar körperlich weit überlegen ist. Was er mitnichten unter
Beweis stellen muss. DAS wiederum, ist gleichwohl Gunnar ebenfalls bewusst.
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Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen
soll.
Ich denke auch an Derek. Weiß ER
überhaupt bescheid? Haben ihn die Gerüchte bereist erreicht? Was wird ER von
all dem halten?
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Befindlichkeiten
Ich habe einen „Marathon hinter mir.
Dachte, dass meine Füße dies nicht überstehen. Auch wenn meine Beine, im
wahrsten Sinne des Wortes, auf der Hälfte des Weges zitterten, versagten mir
meine Füße dennoch nicht den Dienst. Selbst das Brennen der Nerven und die
Krämpfe haben sich durch die zusätzlichen Anstrengungen nicht verstärkt. Gut zu wissen.....