Mein Vater hat den Wunsch Gunnar nach
Frankreich zu schicken, wo er sich beweisen und ein Geschäft abschließen soll. Wie
praktisch für meinen Ehemann, dass seine Schlampe (Alexa) ebenfalls dieser Tage dort
weilt. Freut mich für ihn, dachte ich so, dass er dann wenigsten mit IHR ficken
kann. Denn mir war in der letzten Zeit nicht wirklich danach. Ohnehin schien
mir Gunnar gestresst. Überfordert vielleicht? Seine Stimmung war in jedem Fall
nicht die Beste. Gleichwohl er sich nichts anmerken ließ.
Nun eröffnen sich mir zwei Optionen.
Hier bleiben. Oder mit ihm gehen.
Bleibe ich, würde ich es aller
Wahrscheinlichkeit nach als angenehm empfinden, mich erneut mit Ian zu treffen.
Nur habe ich wirklich das Verlangen ihn zu schlafen? Oder wäre es doch nur ein
Rachefick?
Fliege ich tatsächlich mit Gunnar,
legen wir uns sicherlich zu Dritt ins
Bett. Und ich fühle mich wie das fünfte Rad am Wagen und, selbstredend, als
betrogene Ehefrau.
Jedoch für Gunnar ist dies alles
selbstverständlich. „Natürlich würde ich mich freuen, wenn du mit mir kommst.“
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Am aller liebsten wäre es mir, ich
könnte mein schönes Häuschen im Zentrum beziehen! Was wahrscheinlich in der Tat
alsbald der Fall sein könnte. Denn Thomas ist bereits wieder in Schweden
angekommen.
Wanja hat ihm das Areal unkompliziert verkauft.
Wanja selbst hat mir diese freudige
Botschaft mitgeteilt. „Ich habe Thomas die Immobilie fast geschenkt. Und das
tat ich nur für dich mein Herz. Weil ich dich liebe. Und weil ich weiß, dass du
gern dort sein willst.“
Stille
„Warum hast DU sie eigentlich nicht
gewollt?“
„In diesem Fall ist mit Thomas zuvor
gekommen. Was jedoch nicht wirklich tragisch ist. Trotz alledem kann ich nun endlich
wieder an diesem schönen Ort Einzug halten. Wenn Thomas alles Verwerfliche,
Kriminelle und Skandalöse von dort entfernt hat. Ich danke dir dafür.“
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„Warum entschuldigst du dich nicht
bei Marie?“, war die Frage meiner Mutter, welche sich auf den Vorfall mit
Henrik bezog, wo ICH mit ihm geflirtet haben soll.
„Wieso sollte ich?“, fragte ich
empört. Denn ich war mir in keinster Weise einer Schuld bewusst.
Sie schnaufte. „Des lieben Friedens
willen.“
Ich schüttelte den Kopf. „Des lieben
Friedens Willen soll ich lügen? Soll mich erniedrigen? Eine Schuld eingestehen,
die nicht auf mir lastet? Nein!“, war mein letztes Wort. „Aber ich werde
versuchen mit ihr darüber zu reden.“