Gunnar
suchte im Laufe des Tages immer öfter meine Gegenwart. Was wiederum Alexa zu
verärgern schien.
„Ich bin
doch offen und ehrlich zu dir.“ Gunnar grinste mir entgegen und ich wusste
genau, was jetzt folgte. „Und ich sage dir, JETZT gehe ich ficken.“
Ich stöhnte
und bat ihn noch einen Augenblick abzuwarten.
„Wo ist
Derek eigentlich?“, fragte er dann.
Da ich
schwieg und mit den Augen rollte, konnte Gunnar es sich denken.
„Nun, was
hat er denn gedacht, als er hier her gekommen ist? Dass ich ihm, trotz Alexa,
so ganz freiwillig und vor allem zukünftig, meinen Platz einräume?“ Gunnar
schüttelte unverständlich mit dem Kopf und legte die Stirn kurz in Falten. „Er
hat doch tatsächlich mehr von dir erwartet. Und ich nehme nicht an, dass du ihm
Hoffnung machtest. Wer hätte es gedacht, dass er doch noch zum ernst zu nehmenden
Gegner wird. Ich dachte, er wäre auch mir gegenüber loyaler. So wie bisher. In
diesem Fall hat er sich wohl ein wenig vertan. Dieses Mal. Aber da geht es
offensichtlich den Männern wie den Frauen, wenn es um Liebe geht. Und Derek
liebt dich anscheinend tatsächlich sehr.“
„Wie Alexa
dich womöglich.“, blieb ich gelassen.
„Ja. Kann
schon sein. Im Augenblick schmollt sie ebenfalls.“ Gunnar blickte fast
verträumt vor sich hin und lächelte. Sie hat sich gleichermaßen mehr erwartet
von dieser Situation. Ist schon eigenartig. Oder? Jetzt unterhalten wir beide
uns über die jeweiligen Lover.“
Genau
genommen hatte er Derek als meinen „Stecher“ bezeichnet und ich mahnte ihn,
dass er sich nicht so gewöhnlich äußern solle. „So etwas sagt man nicht.“
Kurz zuvor
hatte ich mit Derek gesprochen. Jedoch gab er mir im Augenblick offensichtlich
keine Chance, mich mit ihm auszusöhnen. Er war nicht dazu zu bewegen, wieder
einzulenken. Schmollte weiter vor sich hin und begab sich lieber allein in die
Stadt.
Marie war
mit den Kindern draußen und Henrik war mit Mr. Turner auf dem Grundstück
unterwegs, um was auch immer zu tun.
Ach, Marie
hatte gestern zum Lunch so einen wunderbaren Gumbo gezaubert. Einfach
einzigartig!
Und als
mich Gunnar dann auch noch verließ, um mit seiner Alexa zu ficken, blieb ich allein im großen Zimmer sitzen. Jedoch nicht
lang. Kevin kam herein gerollt und grinste. „Wenn sich zwei streiten, hat der
Dritte endlich einmal Glück.......dich allein zu erwischen.“
Na, das
war doch eine wirklich lohnende Strategie von ihm. Nun musste ich selbst ein
wenig schmunzeln.
„Und mein
Bett ist immer für dich offen.“ Kevin zwinkerte mir zu und grinste
spitzbübisch. „Wenn du magst, kommst du heute Nacht zu mir.“
Warum nicht,
dachte ich so und nickte ihm wohlwollend zu. Versprach ihm jedoch nichts.
Alldieweil ich nicht wusste, ob ich es einhalten konnte.
„Wollen
wir spazieren gehen?“
„Warum
nicht.“
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Nun ja,
ich hatte ganz und gar vergessen zu erwähnen, dass in diesem Trubel um Derek, Gunnar und mich,
kein einziges Wort um Alexas (angebliche!!!) Schwangerschaft gefallen war.
War DAS
etwa das Geheimnis, mit welchem sie glaubte am Ende doch noch über mich zu
triumphieren? Oder war es doch nur eine Farce?
Bei der
nächsten Gelegenheit, würde ich sie daraufhin ansprechen!
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Zu
erwähnen seinen noch die zahlreichen Nachrichten von Ian. Obgleich er doch so
beschäftigt war.
Troels
hatte mich ebenfalls angerufen. Selbstredend sprachen wir von seiner Anette.
Sie dachte wohl so allmählich daran wieder arbeiten zu gehen. Wollte vergessen,
was geschehen war. Nur wird sie das aller Wahrscheinlichkeit nach niemals
wirklich können.
Diesbezüglich
sprachen wir von den derzeitig Besorgnis erregenden Ereignissen in Schweden. Es
muss mancher Orts fürchterlich sein. Dennoch regt sich ebenso gezielter Widerstand,
was wir beide begrüßten. Und in diesem Zusammenhang sicherte ich meine und
Gunnars Unterstützung für die Schwedendemokraten zu. Was Troels doch überaus
erfreulich fand.
„Dann sehen
wir uns alle vier, wenn ihr eure Reise beendet. Kommt einfach in der
Parteizentrale in Stockholm vorbei.“
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Nun war
Derek der schmollende Part und war den gesamten Tag und ebenso den Abend
verschwunden. Ich hielt mich überwiegend an Kevin, dem das außerordentlich gut
gefiel und sicherlich ebenso GUT TAT. Selbstverständlich ließ ich es wieder zu,
mit meinem Ehemann zu schmusen. Warum auch nicht?
Marie,
Henrik und die Kinder hielten sich zumeist in der Küche auf.
Was Alexa
betraf, wartete ich nur noch auf die passende Gelegenheit.
Während
des Dinners war es dann soweit.
So ganz
beiläufig formulierte ich die Frage, was nun mit ihrer (angeblichen) Schwangerschaft
geschehen sei. „Ist es etwa doch ein Irrtum gewesen?“
Alexa
horchte auf und sah mich grinsend an. „Nein. Ich bin schwanger von deinem
Mann.“
DAS war in
der Tat ein Schlag ins Gesicht. Gunnar sah es mir an, dass ich schluckte. Hatte
er es deshalb bisher nicht mehr erwähnt?
„Willst du
sie dann doch heiraten?“, richtete ich meine Frage in Gunnars Richtung.
Der atmete
tief und schwer. „Nein. Natürlich nicht Und das weiß sie auch.“
„Weiß sie
das?“ Ich sah Alexa an und wartete. Sie schwieg. Was mir sagte, dass sie noch
immer hoffte, Gunnar mit ihrem Balg, sollte es denn tatsächlich keine Finte
sein, für sich zu gewinnen.
Kevin
hatte bereits während meiner ersten Frage an Alexa große Augen und Ohren
gemacht. Er schmunzelte und strich sich mehrmals mit seiner rechten Hand übers
Kinn. Sagte jedoch dazu nichts. Dachte sich offenbar seinen Teil. Denn mir war
klar, dass ER ebenfalls wieder hoffte.
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Wie sollte
ich mich nun weiter verhalten? So tun, als ob nicht wäre? Mich an meinen
Ehemann kuscheln und weiterhin mit ihm schmusen? Obwohl Alexa auf der anderen
Seite saß mit Gunnars Fötus in ihrem Bauch?
Ich
vermisste Derek. Er war zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht zurückgekehrt.
In den
folgenden Stunden des Abends fiel es mir überaus schwer, gelassene und
gepflegte Konversation zu betreiben. Oder die Ruhe und Harmonie zu bewahren. Am
liebsten wäre ich ausgetickt! Oder davon gelaufen. WAS sollte, WAS konnte ich
jedoch tun? Nichts. Diese Schlacht schien Alexa schon beinahe gewonnen zu haben.
NUR, war es noch nicht aller Tage Abend. Ich war überaus zuversichtlich, dass
mir dazu noch etwas Geeignetes einfallen würde.
In jedem
Fall stellte ich Gunnar zur Rede. Als ich endlich einmal die Gelegenheit dazu
hatte, mit ihm allein zu sein.
„Du hast
es gewusst. Nicht wahr?“
„Was hast
du? Schließlich wusstest du es ebenfalls. Oder etwa nicht?“
„Wir beide
dachten, nein, wir waren uns sicher, es sei eine List!“
„Selbst
JETZT können wir nicht sicher sein, ob sie die Wahrheit sagt.“, räumte Gunnar
in ruhigem und sachlichen Tone ein. „Also würde ich dir raten, es vorerst als
Winkelzug zu betrachten.“
„Hast du
keinerlei Beweis von ihr verlangt?“
„Natürlich.
Was glaubst du denn. Sie zeigte mir die Aufnahmen vom Schwangerschaftstest, der
von jeder beliebigen anderen Frau hätte sein können. Erst, wenn ich mit ihr bei
einem Arzt gewesen bin, kann ich mehr dazu sagen und mir sicher sein. Vorher
halte ich es nach wie vor für einen Trick. Selbstverständlich werde ich dich
dann über das Ergebnis informieren, wenn du es möchtest.“
„Natürlich
will ich das! Und WAS wirst DU dann tun? Solle es sich als wahr erweisen.
Willst du etwa, dass sie es bekommt?“
„Natürlich
bin ich nicht unbedingt dafür. Aber wenn sie es will, kann ICH nichts tun.“
„Außer
bezahlen und dass du dann erpressbar bist.“
„Was
schlägst du denn vor, was ich tun soll?“
„Mach es
ihr klar, dass du es nicht willst!“
„Das habe
ich bereits getan. Sie will es aber.“
„Will sie
die Heirat von dir erzwingen?“
„Das kann
sie nicht. Ich habe ihr eindeutig zu verstehen gegeben, dass ich mich von dir
niemals trennen werde. Gleich was geschieht. Da kann sie mit Fünflingen
aufwarten. Selbst dann würde ich meine Meinung nicht ändern.“
Wie schön
zu hören! Zumindest hält Gunnar am Ende doch (aus Liebe?) loyaler Weise zu mir.
Dann fiel
mir spontan noch etwas ein.
„Weißt du
was? Ich werde Morgen einen Schwangerschaftstest besorgen. Dann kann sie dir
nicht mehr ausweichen und noch am selben Tag an Ort und Stelle beweisen, dass
sie schwanger ist.“ Ich grinste Gunnar an.
„Du hast
Recht. Daran hatte ich nicht gedacht.“
„Also, tun
wir es?!“
Gunnar nickte
mir zu.
Dann
gingen wir schlafen. Zu dritt.
Kevin war
selbstredend enttäuscht. Dachte er doch, dass ich diese Nacht in seinem Bett
verbrächte.
Wie üblich
zu dieser späten Stunde, war ich dermaßen müde, dass ich sofort einschlief und
Gunnar mit Alexa tun ließ, was auch immer er tun musste.
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Irgendwann
des Nachts wachte ich auf und dachte darüber nach, ob es nicht so allmählich an
der Zeit für mich wäre, wieder einmal die „Hexe“ heraus zu kehren. Wenn Gunnar
es Hexerei einsetzen konnte, um Wanja zu vertreiben, warum sollte ich dann zögern?
Sollte sich Alexas Schwangerschaft tatsächlich als wahr erweisen, wusste ich,
was ich zu tun hatte!
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Am Morgen
dann das Gleiche, mit Gunnar und Alexa. Im Anschluss ging er mit ihr ins Bad, während
ich noch schlief. Als beide zurück ins Zimmer kamen, kroch Gunnar noch einmal
zu mir ins Bett. Natürlich ließ ich mich letztendlich zu einem intimen Ineinander
überreden. Obgleich ich anfangs zickig war.
Dementsprechend
war Maries Kommentar, als wir gemeinsam die Küche betraten.
„In
trauter Dreisamkeit?“ Sie grinste.
Ein wenig später
unterhielt ich mich mit ihr.
„Was soll
ich denn tun Marie? Du selbst plädiertest letzten Endes für Gunnar und sagtest,
dass er mich liebt.“
Marie
zuckte mit den Schultern. „Ist doch auch so. Oder etwa nicht? Aber trotz
alledem sahest du mit Derek ebenso bezaubernd aus.“ Nun zwinkerte sie mir zu
und ich hob die Schultern.
„Was?“,
fragte sie. „Ich kann dir diese Entscheidung nicht abnehmen.“
„Es wird
vorerst keine Entscheidung geben. Sondern, es bleibt alles wie es ist. Basta!“
„O-k-a-y.
Aber Derek sah nicht unbedingt aus, als ob ihm das so gefiele.“
„Was will
er denn? Hat er nicht bereits eine Beförderung par excellence bekommen? Und die
Hoffnung darauf, dass wir, wann immer wir es wollen, im Zentrum zusammen seinen
können? Gleichwohl für eine längere Zeit.“
„O-k-a-y.
Es scheint ihm aber nicht genug zu sein.“, räumte Marie ein.
„Er wird
sich damit wohl vorerst zufrieden geben müssen. MEHR gibt es nicht.“
„Und
Kevin?“
„Was soll
mit ihm sein?“
„Er macht
sich wieder Hoffnungen. Nicht wahr?“
„Ha!“ Ich
lachte. „Und Ian ebenfalls.“
„WAS??!“ Marie
lachte aus vollem Halse und ich....stimmte mit ein.
Endlich
war es zwischen uns, wie in alten Zeiten!
„Na ja,
den Russen hast du aber jetzt schon verloren, wo er Vater geworden ist.“
Ich
schnaufte. „Im Augenblick scheint es wohl SO zu sein. Nur, kann sich alles, erfahrungsgemäß, in jeder Sekunde verändern.“
„Ja. Das
ist wohl wahr.“
Und schon
stand Derek in der Tür. Hatte er etwa gelauscht? Das wäre in der Tat nicht gut
gewesen.
Ich ging
strahlend auf ihn zu, blieb dann vor ihm stehen und wartete auf seine Reaktion.
Dabei sah ich ihm in die (geröteten) Augen. „Wollen wir shoppen gehen?“ Dabei
dachte ich selbstverständlich an den Schwangerschaftstest.
Derek
lächelte leicht. „Okay. Jetzt gleich?“
Ich nickte
und zwinkerte ihm zu. „Wäre womöglich gut, bevor die Geschäfte schließen.“, was
natürlich nur eine Metapher war. Denn ich sah Kevin nahen und gedachte ihn
nicht zu ermuntern, uns begleiten zu wollen.
Allerdings
regnet es und ich wollte ebenso vorab hier schreiben. Infolgedessen instruierte
ich Derek rasch, der mir lächelnd in mein Zimmer folgte.
Im
Vorbeigehen winkte ich Kevin kurz und gab ihm einen Kuss. Er grinste.
Was
Heiterkeit ausmachen kann! Sie vertreibt die düstersten Eifersuchtsgedanken.
Allerdings
erwähnte Kevin gleichwohl nichts Weiteres zu Marisas Schwester Janina und wie
er gedenkt, mit dieser Beziehung weiterhin zu verfahren. Womöglich wäre es gut,
ihn danach zu fragen. Insbesondere jetzt, wo er den Job im Zentrum angenommen
hat.
In jedem
Fall war ich so derart erleichtert, dass mir Derek die Gelegenheit gab, mich
mit ihm auszusöhnen. Er lenkte ein. Was für ein Glück! Jedoch war ICH nicht
mutig genug dieses unselige Thema anzuschneiden. Ich erfreute mich schlicht und
einfach nur daran, mit Derek wieder fröhlich und glücklich zu sein. Was er
selbstverständlich wohlwollend zur Kenntnis nahm. So ging ich schlussendlich
einfach davon aus, dass zwischen uns wieder alles in Ordnung sei. Was mir Derek
am Ende soeben noch bestätigte.
„Es tut
mir leid. Ich benahm mich wie ein Teenager. Natürlich hattest du Recht. Ich
nehme, was du mir bereit bis zu geben und bin selbstverständlich glücklich
dabei.“ Er lächelte ein wenig schief und seufzte. „Ich liebe dich Rea, und kann
nichts dagegen tun.“
(Phhu! Das
war erledigt!!!)