Es geht
mir nicht wirklich gut. Gleichwohl ich bereits einige Zeit nichts darüber
schrieb, bleiben Schmerzen für jeden Tag, an die man sich nur schwerlich zu
gewöhnen vermag.
Genau
genommen hatte ich geplant noch einmal den Versuch zu unternehmen, zu Camille
zu gehen. Nur irgendwie gelang es mir nicht. Es war, als würde man mich daran
hindern. Als wolle SIE es (noch) nicht. Weil sie weiß, dass der richtige Zeitpunkt
noch nicht gekommen ist. Denn WAS ich ihr vorzutragen hatte, war ihr schon
längst bewusst. Womöglich gab sie mir die Gelegenheit, mein Vorhaben noch
einmal zu überdenken. Aber gleich, wie ich es drehe und wende, Alexa samt ihrem
ungeborenem Balg, MÜSSEN aus Gunnars Leben verschwinden. Basta! WIE, ist mir
gleichgültig.
Ich weiß,
das sind in der Tat harte Worte. Dennoch wünsche ich es mir. Weil ich nach wie
vor hoffe, dass es irgendwann einmal KEINE anderen Frauen mehr in Gunnars Leben
gibt. Wer weiß, vielleicht hoffe ich auch vergeblich. Andererseits,....die
Hoffung stirbt zuletzt!
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An Stelle
meines erneuten Besuches bei Camille, traten Gespräche. Ein Langes mit Thomas und ein anderes mit Ian. Ich redete
und lachte mit Marie und unterhielt mich mit Kevin. Derek war ebenso zugegen
und beteiligte sich daran. Ebenso Gunnar und Alexa. Und während ich diese Worte
schreibe, bemerke ich, dass ich die beiden in einem Atemzug nenne? Warum?
Selbst ICH bin nicht bestrebt, beständig mit Derek zusammen zu sein. Gleichwohl
er doch ein mehr als angenehmer Partner ist. In seiner freien Zeit, während ich telefoniere oder skype, freundet er sich, erstaunlicher Weise, mit Kevin und seinen
Pflegern an. Das spricht selbstverständlich noch mehr für ihn.
Kate und
David sind nicht wirklich oft im Haus. SIE scheinen sich viel in der Stadt
aufzuhalten. Kommen zumeist erst spät zurück. Warum auch nicht?
Und zu
meiner großen Freude, kam Gunnar selbst auf die Idee, eine Nacht mit mir ALLEIN
zu verbringen. Auch ohne Sex. Was mich über die Maßen glücklich stimmte!!!
Derek
schmollte nicht. Er akzeptierte es. Und war am Morgen der Erste, den ich sah.
„Wie geht
es dir heute? Hattest du eine einigermaßen erträgliche Nacht?“ Sein
Gesichtsausdruck verriet mir, dass er sich tatsächlich um mich sorgte. Er ist
so ein „Lieber“.
Obgleich ich
gestehen muss, dass mir einige Dinge an ihm nicht wirklich angenehm sind. Genau
genommen, ist es nichts Relevantes, was für eine Beziehung wichtig wäre. Nur
die eine oder andere Geste, die mir, aus welchem Grund auch immer, unangenehm,
ja sogar peinlich ist. Bis zu diesem Zeitpunkt sah ich beflissen darüber
hinweg. Nur in den Zeiten, in denen mir Derek näher rückt, sind sie für mich
schon verhältnismäßig explizit. Und ich wage es kaum an- oder ganz und gar
auszusprechen, weil es genau genommen Lappalien sind. Es ist dieses ach so
typische Getue, wie es schwarze
Rapper oft an sich haben, was mir nicht gut an ihm gefällt. Hand- und
Körperbewegungen, welche Coolnes signalisieren sollen. Die für mich persönlich
jedoch, provokant bis aggressiv und in Dereks Fall sogar abträglich erscheinen. Nur wäre es schwer zumutbar, dies
offen auszusprechen? WAS kann und sollte ich von Derek in diesem Fall erwarten?
Dass er seine Gebärden ändert? Wohl kaum. Nun gut, ich könnte es trotz alledem
ansprechen. In einem günstigen Augenblick womöglich. Und, ist er nicht bereits
DER Mann, wie Camille es beschrieb, welcher, von seinen Wesenszügen und
Qualitäten her, besser zu mir passt? Rein optisch, natürlich nicht. Hier ist
Gunnar der, rein physisch, angenehmer und ansehentlichere Partner für mich. Vor
allem, seiner Größe wegen. Obwohl Derek ein durchaus attraktiver Mann mit einem
traumhaften Body ist, wie ihn sich jeder nur wünschen kann. Selbst Gunnar schaut
of ein wenig neidisch auf Dereks Muskeln und seinen Waschrettbauch. Obgleich,
an Gunnars Körper ist gleichermaßen jeder vorhandene Muskelstrang vorteilhaft
verteilt. Ich vermag hier in der Tat nicht zu klagen. Er ist der typische,
skandinavische Hüne. Nun gut, vielleicht doch noch ein wenig dünn? Was ich zu
Beginn oft bemängelt hatte. Er trainiert nicht wirklich oft und schon gar nicht
so konsequent wie Derek. Seine Muskelmasse verteilt sich eben,....auf die Länge seines Körpers. Smile.....
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Es muss in
der Tat ein überaus vorteilhafter Augenblick gewesen sein, in dem ich meinen
Ehemann zu sprechen wünschte und ihm in einem einzigen Satz gestand, dass ich
nur MIT IHM leben möchte. Und nicht neben ihm, mit einem anderen Mann. Es
berührte ihn anscheinend so derart tief, sodass auch ER mir seine Gefühle offenbarte
und mir gleichermaßen zu verstehen gab, dass er es ebenso am liebsten sähe,
wenn seine Liebe zu Alexa eine baldige Abkühlung erführe. Damit er wieder näher
bei mir sein kann. Denn genau diese Atmosphäre des Empfindens, hält bis zu
dieser Stunde an. Er suchte wieder und wieder meine Nähe. Nahm mich in den Arm.
Küsste mich und in seinen Augen sah ich innige Liebe und Zuneigung zu mir. Es
schien gerade so, als löse er sich für den Augenblick von ihr. Was Alexa
selbstverständlich nicht entging. Dennoch schaffte sie es nicht, sich erneut so
rigeros zwischen uns zu drängen. Gunnar lies es, erstaunlicher Weise, nicht zu.
Wurde sie trotz alledem noch immer ZU lästig, wies er sie sogar zurecht.
Allerdings mit sanften Worten. Nicht zu barsch. Schließlich gedachte er SIE ebenfalls
nicht zu verstimmen. Trägt sie doch sein Kind.
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Die Nacht
darauf, verbrachte Gunnar ebenfalls allein mit mir.
Sehnt er
sich etwa doch nach meiner Gegenwart?
ER selbst
hatte Derek vor dem Schlafengehen um ein kurzes Gespräch gebeten. Ich wusste
nicht, um was es ging. Sah die beiden stehen und reden. Gunnar erzählte es mir
später. Er hatte fairer Weise seinen Anspruch für diese Nacht mit mir bei Derek
vorgebracht. Oder zumindest ihn darüber informiert, dass ER, als mein Ehemann,
die Nacht mit mir verbringen möchte. Das lässt mich hoffen, dass zwischen den
beiden, so wie bisher, die Zeit des gegenseitigen Respekt Bezeugens wieder
eingekehrt ist. Was mich doch recht glücklich stimmt.
Nun, im
Allgemeinen finde ich es nicht von Nöten, dass meine Ehemann Derek darüber in
Kenntnis setzen MUSS, wenn er mit mir schlafen oder anderweitig Zeit verbringen
möchte. Wozu hätte ich ihn dann heiraten sollen. Schließlich liebe ich IHN! Und
Derek nur ein kleines bisschen. Allerdings scheint es Gunnar mit Alexa sogar ähnlich
zu empfinden. Nur sind diese jeweiligen Strohfeuer, mit anderen Frauen,
unterschiedlich kurz oder lang aufzulodernd, bis schließlich zur Gänze die Glut
verlischt. Dieses Mal hat der Rausch des Feuers jedoch ein Kind hinterlassen,
welches nicht so zügig weg zu denken ist.
Alles in
allem fühle, sehe, bemerke ich, wie mir Gunnar von selbst wieder näher kommt.
Und es vor allem gleichwohl sein SEIN Wille ist. Es ist in jedem Fall SEINE
eigene Entscheidung. Die selbstredend Alexa und auch Derek derzeit nur wenig
schmeckt. Dennoch MÜSSEN sie es beide akzeptieren. Schließlich bin ICH Gunnars
Frau! Und ER mein Ehemann!
Am Ende
stellst sich mir die Frage: Haben wir uns überhaupt je voneinander entfernt? Nein!
Ausschließlich....physisch.....für gewisse Zeiten. Was mir doch recht „normal“
erscheint.
An
gestrigen Abend war es erneut sehr spät geworden. Gunnar hatte Alexa zu Bett
gebracht und kam zurück zu mir. Er lächelte und strich mir mit dem Rücken
seiner Hand über die Wange. „Dieses Mal ist es umgekehrt.“
Ich wusste,
was er meint und lächelte zurück. Wollte ihn jedoch in diesem Augenblick NICHT
daran erinnern, was ich wirklich von ihm will. DAS wäre äußerst unpassend
gewesen. Und noch einmal: Die Hoffnung stirbt zuletzt!.....das es eines Tages
tatsächlich KEINE anderen Frauen gibt, in Gunnars und meines Lebens.
And now,I’ll go to the kitchen and I'll conjure
with Marie a wonderful Gambo.