Donnerstag, 12. November 2015

Was mich glücklich stimmt



Es geht mir nicht wirklich gut. Gleichwohl ich bereits einige Zeit nichts darüber schrieb, bleiben Schmerzen für jeden Tag, an die man sich nur schwerlich zu gewöhnen vermag.

Genau genommen hatte ich geplant noch einmal den Versuch zu unternehmen, zu Camille zu gehen. Nur irgendwie gelang es mir nicht. Es war, als würde man mich daran hindern. Als wolle SIE es (noch) nicht. Weil sie weiß, dass der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen ist. Denn WAS ich ihr vorzutragen hatte, war ihr schon längst bewusst. Womöglich gab sie mir die Gelegenheit, mein Vorhaben noch einmal zu überdenken. Aber gleich, wie ich es drehe und wende, Alexa samt ihrem ungeborenem Balg, MÜSSEN aus Gunnars Leben verschwinden. Basta! WIE, ist mir gleichgültig.
Ich weiß, das sind in der Tat harte Worte. Dennoch wünsche ich es mir. Weil ich nach wie vor hoffe, dass es irgendwann einmal KEINE anderen Frauen mehr in Gunnars Leben gibt. Wer weiß, vielleicht hoffe ich auch vergeblich. Andererseits,....die Hoffung stirbt zuletzt!

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An Stelle meines erneuten Besuches bei Camille, traten Gespräche. Ein Langes mit  Thomas und ein anderes mit Ian. Ich redete und lachte mit Marie und unterhielt mich mit Kevin. Derek war ebenso zugegen und beteiligte sich daran. Ebenso Gunnar und Alexa. Und während ich diese Worte schreibe, bemerke ich, dass ich die beiden in einem Atemzug nenne? Warum? Selbst ICH bin nicht bestrebt, beständig mit Derek zusammen zu sein. Gleichwohl er doch ein mehr als angenehmer Partner ist. In seiner freien Zeit, während ich telefoniere oder skype, freundet er sich,  erstaunlicher Weise, mit Kevin und seinen Pflegern an. Das spricht selbstverständlich noch mehr für ihn.
Kate und David sind nicht wirklich oft im Haus. SIE scheinen sich viel in der Stadt aufzuhalten. Kommen zumeist erst spät zurück. Warum auch nicht?
Und zu meiner großen Freude, kam Gunnar selbst auf die Idee, eine Nacht mit mir ALLEIN zu verbringen. Auch ohne Sex. Was mich über die Maßen glücklich stimmte!!!
Derek schmollte nicht. Er akzeptierte es. Und war am Morgen der Erste, den ich sah.
„Wie geht es dir heute? Hattest du eine einigermaßen erträgliche Nacht?“ Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass er sich tatsächlich um mich sorgte. Er ist so ein „Lieber“.
Obgleich ich gestehen muss, dass mir einige Dinge an ihm nicht wirklich angenehm sind. Genau genommen, ist es nichts Relevantes, was für eine Beziehung wichtig wäre. Nur die eine oder andere Geste, die mir, aus welchem Grund auch immer, unangenehm, ja sogar peinlich ist. Bis zu diesem Zeitpunkt sah ich beflissen darüber hinweg. Nur in den Zeiten, in denen mir Derek näher rückt, sind sie für mich schon verhältnismäßig explizit. Und ich wage es kaum an- oder ganz und gar auszusprechen, weil es genau genommen Lappalien sind. Es ist dieses ach so typische Getue, wie es schwarze Rapper oft an sich haben, was mir nicht gut an ihm gefällt. Hand- und Körperbewegungen, welche Coolnes signalisieren sollen. Die für mich persönlich jedoch, provokant bis aggressiv und in Dereks Fall sogar abträglich  erscheinen. Nur wäre es schwer zumutbar, dies offen auszusprechen? WAS kann und sollte ich von Derek in diesem Fall erwarten? Dass er seine Gebärden ändert? Wohl kaum. Nun gut, ich könnte es trotz alledem ansprechen. In einem günstigen Augenblick womöglich. Und, ist er nicht bereits DER Mann, wie Camille es beschrieb, welcher, von seinen Wesenszügen und Qualitäten her, besser zu mir passt? Rein optisch, natürlich nicht. Hier ist Gunnar der, rein physisch, angenehmer und ansehentlichere Partner für mich. Vor allem, seiner Größe wegen. Obwohl Derek ein durchaus attraktiver Mann mit einem traumhaften Body ist, wie ihn sich jeder nur wünschen kann. Selbst Gunnar schaut of ein wenig neidisch auf Dereks Muskeln und seinen Waschrettbauch. Obgleich, an Gunnars Körper ist gleichermaßen jeder vorhandene Muskelstrang vorteilhaft verteilt. Ich vermag hier in der Tat nicht zu klagen. Er ist der typische, skandinavische Hüne. Nun gut, vielleicht doch noch ein wenig dünn? Was ich zu Beginn oft bemängelt hatte. Er trainiert nicht wirklich oft und schon gar nicht so konsequent wie Derek. Seine Muskelmasse verteilt sich eben,....auf die Länge seines Körpers. Smile.....

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Es muss in der Tat ein überaus vorteilhafter Augenblick gewesen sein, in dem ich meinen Ehemann zu sprechen wünschte und ihm in einem einzigen Satz gestand, dass ich nur MIT IHM leben möchte. Und nicht neben ihm, mit einem anderen Mann. Es berührte ihn anscheinend so derart tief, sodass auch ER mir seine Gefühle offenbarte und mir gleichermaßen zu verstehen gab, dass er es ebenso am liebsten sähe, wenn seine Liebe zu Alexa eine baldige Abkühlung erführe. Damit er wieder näher bei mir sein kann. Denn genau diese Atmosphäre des Empfindens, hält bis zu dieser Stunde an. Er suchte wieder und wieder meine Nähe. Nahm mich in den Arm. Küsste mich und in seinen Augen sah ich innige Liebe und Zuneigung zu mir. Es schien gerade so, als löse er sich für den Augenblick von ihr. Was Alexa selbstverständlich nicht entging. Dennoch schaffte sie es nicht, sich erneut so rigeros zwischen uns zu drängen. Gunnar lies es, erstaunlicher Weise, nicht zu. Wurde sie trotz alledem noch immer ZU lästig, wies er sie sogar zurecht. Allerdings mit sanften Worten. Nicht zu barsch. Schließlich gedachte er SIE ebenfalls nicht zu verstimmen. Trägt sie doch sein Kind.

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Die Nacht darauf, verbrachte Gunnar ebenfalls allein mit mir.
Sehnt er sich etwa doch nach meiner Gegenwart?
ER selbst hatte Derek vor dem Schlafengehen um ein kurzes Gespräch gebeten. Ich wusste nicht, um was es ging. Sah die beiden stehen und reden. Gunnar erzählte es mir später. Er hatte fairer Weise seinen Anspruch für diese Nacht mit mir bei Derek vorgebracht. Oder zumindest ihn darüber informiert, dass ER, als mein Ehemann, die Nacht mit mir verbringen möchte. Das lässt mich hoffen, dass zwischen den beiden, so wie bisher, die Zeit des gegenseitigen Respekt Bezeugens wieder eingekehrt ist. Was mich doch recht glücklich stimmt.
Nun, im Allgemeinen finde ich es nicht von Nöten, dass meine Ehemann Derek darüber in Kenntnis setzen MUSS, wenn er mit mir schlafen oder anderweitig Zeit verbringen möchte. Wozu hätte ich ihn dann heiraten sollen. Schließlich liebe ich IHN! Und Derek nur ein kleines bisschen. Allerdings scheint es Gunnar mit Alexa sogar ähnlich zu empfinden. Nur sind diese jeweiligen Strohfeuer, mit anderen Frauen, unterschiedlich kurz oder lang aufzulodernd, bis schließlich zur Gänze die Glut verlischt. Dieses Mal hat der Rausch des Feuers jedoch ein Kind hinterlassen, welches nicht so zügig weg zu denken ist.
Alles in allem fühle, sehe, bemerke ich, wie mir Gunnar von selbst wieder näher kommt. Und es vor allem gleichwohl sein SEIN Wille ist. Es ist in jedem Fall SEINE eigene Entscheidung. Die selbstredend Alexa und auch Derek derzeit nur wenig schmeckt. Dennoch MÜSSEN sie es beide akzeptieren. Schließlich bin ICH Gunnars Frau! Und ER mein Ehemann!
Am Ende stellst sich mir die Frage: Haben wir uns überhaupt je voneinander entfernt? Nein! Ausschließlich....physisch.....für gewisse Zeiten. Was mir doch recht „normal“ erscheint.
An gestrigen Abend war es erneut sehr spät geworden. Gunnar hatte Alexa zu Bett gebracht und kam zurück zu mir. Er lächelte und strich mir mit dem Rücken seiner Hand über die Wange. „Dieses Mal ist es umgekehrt.“
Ich wusste, was er meint und lächelte zurück. Wollte ihn jedoch in diesem Augenblick NICHT daran erinnern, was ich wirklich von ihm will. DAS wäre äußerst unpassend gewesen. Und noch einmal: Die Hoffnung stirbt zuletzt!.....das es eines Tages tatsächlich KEINE anderen Frauen gibt, in Gunnars und meines Lebens.

And now,I’ll go to the kitchen and I'll conjure with Marie a wonderful Gambo.