Phhhuuuu....ich
schnaufe. Es liegen gefühlte tausend Meilen hinter mir. Von gestern bis....heute und......hier
her.
Gestern
Nachmittag, gerade als ich mit Derek zu Camille aufbrechen wollte, ist mir
etwas Eigenartiges passieret. Ich ließ mich, unverständlicher Weise, auf eine
fb Diskussion ein, die ich über die Maßen absurd und verwirrend fand, sodass
ich genau genommen beinahe bis zu diesem Zeitpunkt darüber nachdenke, was diese
Frau eigentlich von mir wollte. Okay, ich hatte begonnen und mich in diese
Debatte eingebracht. Was aus jetziger sicht der Dinge ein grober Lapsus war.
WIE konnte ich mich nur dazu (herablassen!) hinreißen lassen, mit einer derart verbohrten
Menschin einzulassen, die am laufenden Band nur Unsinn redete?! Von sich eingenommen,
ohne Hintergrund. Mit gläsernen Pseudowissen, like Wiki ausgestattet, wurden meine
Worte heraus genommen und ins Gegenteil verkehrt.
WER tut so
etwas?
Leute die
im Grunde nicht wirklich etwas wissen und Verwirrung stiften wollen. Es
womöglich sogar noch lieben, Macht auszuspielen, mit den Mitteln, die sie
glauben von der augenblicklichen Politik gebilligt zu bekommen. WEIL es denen
gerade so passt. Was natürlich mitnichten erkannt wird. Wie auch. Bläst man
lieber in das Horn der Denunzianten. Spielt sich auf und tritt DIE, die vermeintlich
„unter“ einem sind. Was für Menschen müssen das sein?????? Eine derartige
Weltsicht und Ideologie ist mir und den mich Umgebenden völlig unverständlich
und fremd! Und weicht von meiner eigenen Sicht der Dinge so weit ab, wie die
Erde vom Andromeda Nebel entfernt ist. Absurdistan....eben.
Allenfalls
lerne ich daraus, mich zukünftig konsequent aus allerlei Diskussionen
herauszuhalten, oder sie zukünftig geschickter zu führen!
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Da sich
diese missliche Debatte über gut zwei Stunden hinzog, was Derek nun überhaupt
nicht verstehen konnte, dass ich mich in derlei Irrsinn überhaupt hinein ziehen
ließ und er Kopf schüttelnd schnaufte, kamen wir natürlich viel zu spät zu
Camille.
Selbstverständlich
wusste sie es schon. Trotz alledem empfing sie uns mit großer Freude.
Amazing!
Diese Frau! Wieder und wieder! Ich liebe sie!
Sie
begrüßte mich und Derek ebenfalls mit großer Freude. War von ihm überaus
angetan. „Kind“, flüsterte sie leise und verschmitzt, „DAS wäre der Richtige
für dich!“
Ich sah
sie voller Erstaunen an und fragte in Gedanken: Und Gunnar?
Sie
antwortete prompt: „Er ist dein Seelenpartner. Das ist magisch erwiesen und definitiv.
Denn dieser junge, attraktive Bursche hat mit Magie nicht viel im Sinn.“ Sie
lachte tief und herzlich. „Das sehe ich!“
Sie nahm
uns mit in ihre Küche. „Kommt. Setzt euch. Ich habe etwas für uns zubereitet.
Was hätte ich sonst auch tun sollen, während ich auf euch warte?“ Und wieder
lachte sie aus tiefstem Herzen.
Wir aßen
gemeinsam frittierten Fisch und Schrimps. Und während wir speisten, gedachte
ich mein Anliegen vorzubringen. Camille jedoch unterbrach mich sogleich. Kaum,
dass ich begonnen hatte. „Nicht heute Rea. Das hat keinen Sinn. Dein Kopf ist
mit unwichtigen Sinnlosigkeiten gefüllt. Es hätte keinerlei Wert, wenn wir
heute mit etwas beginnen.“
Oh! Ich
war betroffen, schwieg und senkte den Blick. Natürlich hatte sie Recht! Was
eine derlei dümmliche, sinnlose Plauderei doch kostet. Dachte ich so vor mich
hin.
Camille
wischte meine trüben Gedanken mit dem Qualm einer dicken Zigarre weg und lachte
erneut aus so tief und herzlich, wie ich nur selten Menschen lachen sehe. „Lass
los Rea. Lass las! Hörst du Kind. Übergib diese Gedanken dem Wind und sende sie
an jene, die sie verursacht haben.“ Sie lächelte und nickte mir wissend zu.
Eine Weile
saßen wir ganz still. Sie sog an ihrer Zigarre und bliß den Rauch nach oben
hin. Dann sagte sie: „Aus meiner Welt heraus sah ich dich, wie du in einem
Spinnennetz zappeltest und gefangen schienst. Obwohl du es vor dir sahest,
begabst du dich freiwillig hinein. Gerade so als hättest du ein selbst
zerstörerischen Virus im Hirn.“
Ich riss
erschrocken die Augen auf.
„Nein,
nein! Keine Angst. Das hast du nicht. Beruhige dich. Hättest du es, wärst du
niemals in diese Diskussion eingestiegen. Aber zukünftig bitte ich dich derlei
zu unterlassen. Denn du vergeudest deine wertvolle Zeit, so wie deine Energie
damit. Und der Feind erfreut sich des Lebens, mit DER Energie, welche du ihm
schenkst.“ Und wieder ein weises , leises Lachen.
Ja
Natürlich! Hatte sie Recht! Wie konnte ich nur?!
Derek saß
noch immer mit uns am Tisch und hörte schweigend zu. Er hatte großen Respekt
vor Camille. DAS war ihm deutlich anzusehen.
Wir
redeten nicht mehr viel miteinander. Saßen beinahe die gesamte Zeit über schweigend und hingen anscheinend alle unseren
Gedanken nach. Bevor wir sie jedoch wieder verließen, kochte sie mir noch einen
„Trank“. In jedem Fall war es NICHT der Trank des „Vergessens“. Denn ich
vermochte bezüglich der aufwühlenden Diskussion am Nachmittag des Nachts kaum
zu schlafen. Wachte immer wieder auf und war voller Unruhe. Verließ am frühen
Morgen sogar noch einmal das Bett und postete einen Kommentar, um für mich
diese unsägliche Angelegenheit abzuschleißen. Und versprach mir selbst, dort
nicht noch einmal nachzusehen!
Um mich
dahingehen abzulenken, waren Derek und ich noch einwenig durch New Orleans
Straßen geschlendert. Bis spät in die Nacht. Oder besser, bis in die Frühe,
drei Uhr. Daher trafen wir, als wir zurück nach Hause kamen, niemand mehr an. Sie
waren offensichtlich alle schon zu Bett gegangen.
Zur
Entspannung, am Morgen, vor dem Aufstehen, Sex. Derek war, wie stets, sehr
sanft.
Erst gegen
zehn sah ich Gunnar wieder, wie er in die Küche, auf mich zu kam und mich
küsste. „Guten Morgen Schatz. Ich hoffe du hast gut geschlafen.“ Dann stutzte
er. „Oh! Was ist passiert? Gab es Streit? Aber nicht mit Derek. Jedenfalls nehme
ich da eine Unstimmigkeit in deiner Aura
wahr.“
Ich war
aufmerksam geworden. „Ach. Tatsächlich.“ Und im selben Augenblick verstand ich,
wozu mir diese unsägliche Diskussion diente. Sie übertünchten meine Gedanken
zum Vorhaben bezüglich Alexa und ihrem Balg. Daher lächelte ich leicht und
nickte. „Ja. Eine Feuertaufe ist geschehen. Meine erste, überaus törichte fb
Diskussion.“
„Wie
kannst auch?!“ Gunnar lachte. „Ward ihr gestern aus?“
Ups! Jetzt
nur nicht an......? denken. DAS hätte er im nu in meinen Gedanken gelesen.
„Ja. Wir
waren Essen und schlenderten noch ein wenig durch die Stadt. Kamen spät zurück.“
Ich fasste
Gunnar bei der Hand. „Ich würde dich sehr gern alleine sprechen.“ Denn Alexa
hatte uns im Visier. Sie war gerade herein gekommen. Marie, Henrik, Veronica
Turner, die Kinder und Kevin waren bereits hier. Nur David und Kate fehlten.
Sie schliefen sicher noch.
„Aber ja.
Natürlich.“, Gunnar wurde ernst. „Was gibt es denn?“
„Lass mich
nur ganz kurz anmerken. Was jedoch nicht jeder hören muss.“
Wir gingen
durch die Tür in die große Eingangshalle und blieben dort vor dem Brunnen
stehen.
„Weißt du
Gunnar, ich will MIT DIR leben. Und nicht neben dir mit einem anderen Mann. Denn
ich liebe DICH und niemand anderes. Auch wenn ich es gelegentlich zu deren Beruhigung
sagen mag.“
Meine
Worte hatten die gewünschte Wirkung. Gunnar nahm mich tief atmend in den Arm.
Drückte mich fest an sich. Schluchzte fast. „Ich weiß das. Glaube mir. Und
manchmal hoffe sogar ich, dass meine Liebe zu Alexa alsbald endet. Denn ich
sehe, wie du darunter leidest. Schließlich bin ich nicht blind. Ich nehme wahr,
was dich bewegt. Und das...über deutlich!“
WOW. Das
hatte ich in solcher Deutlichkeit nicht erwartet. Ausflüchte schon eher.
Nur hätte
ich ihn in diesem Augenblick auf Alexas Balg ansprechen sollen?
Doch eher
nicht. Es hätte die Atmosphäre zerstört und ebenso das bereits Erreichte.
Also lies
ich es und schmiegte mich für ein paar Sekunden ganz eng an meinen Ehemann.
Genoss, still und leise.