Mittwoch, 25. November 2015

Trotz alledem ein gut aussehender Mann mit Charme und Esprit



Es ist in der Tat nun für mich ein eigenartiges Gefühl ohne Derek. Ich hatte mich tatsächlich daran gewöhnt, dass er hier bei mir war. Andererseits war es eine ebenso diffizile Angelegenheit (mit drei Männern). Zu welcher Kevin gleichermaßen hinzukam.
Nur JETZT, da Derek fort ist, habe ich das Gefühl dem Status Quo mit Gunnar und Alexa ausgeliefert zu sein. Und ich bin mir nicht sicher, ob Kevin in diesem Fall eine wirklich große Hilfe für mich darstellt. Dennoch ist auch ER nicht mehr all zu lange Zeit für mich allein verfügbar. Seine Heimreise nach Deutschland steht gleichfalls kurz bevor. Und auch, wenn er späterhin im Zentrum ganz in meiner Nähe arbeiten wird, vermute ich doch, dass er NICHT allein zu uns kommt. In jedem Fall wird sein Sohn Vince bei ihm sein und aller Wahrscheinlichkeit nach ebenso Janina. Die Schwester seiner verstorbenen Frau, die sich offenkundig in letzter Zeit vermehrt um ihn „kümmerte“.
Daher dachte ich darüber nach, mich nun (fairer Weise) noch einmal vermehrt Kevin zuzuwenden. Anstatt mir, auf die letzten Tage hier in meinem Haus in Louisiana,(meinen Ehemann und seine Schlampe) ein Leben zu dritt anzutun.
Gleichwohl ich mich nach Gunnar über die Maßen sehnte, verbrachte ich nun meine Zeit mit Kevin. Wir spielen Karten, saßen mit dem Notebook auf der Veranda. Lachten, scherzten und ich half ihm, wo es mir möglich war. Trotz seiner Widerwilligkeit mich ihn unterstützen zu lassen. Es schien ihm peinlich zu sein. Was ich durchaus gut verstehen kann. Und auch wenn ich ihn anfänglich nur mit schwerem Herzen so verletzlich, so hilfebedürftig und für mich in ungewohnten und unsäglichem Zustand sehen, ertragen konnte, schienen sich meine Augen und mein Geist so allmählich an diesen Anblick, der mir zu Beginn sogar seelische Schmerzen bereitete und in manchen Situationen, zum Beispiel gerade, wenn wir gemeinsam zu Bett gehen wollten, fast abstoßend erschien, zu gewöhnen. Ich war sogar glücklich in diesen Stunden (!). Kevin war und ist nach wie vor ein gut aussehender, junger Mann mit viel Charme, Witz und Esprit.
Infolgedessen verbrachte ich die vorangegangene Nacht nicht, wie geplant oder gewünscht, mit Gunnar, sondern mit Kevin. Was ihn selbstredend in eine überaus angenehme, glückliche fast euphorische Hochstimmung versetze. Und mich, merkwürdiger und unerwarteter Weise, ebenso.

Nur am Morgen, als ich erwachte, hatte ich das dringliche Bedürfnis meinen Mann zu sehen, zu riechen, zu schmecken, „zu fühlen“. Aus diesem (verzehrenden!) Grund, ging ich, als ich gegen sieben aufgestanden war, um ins Bad zu gehen, nicht zu Kevin zurück, sondern stieg die Treppen nach oben, schlich mich in Alexas Zimmer, weil ich wusste, dass Gunnar mit ihr dort war, und legte mich zu ihm (ihnen) ins Bett. Kuschelte mich genüsslich an meinen Ehemann. Kralle mich förmlich an ihm fest und gedachte ihn nicht mehr los zu lassen. Gunnar lachte leiste und drückte mich fest an sich. Strich mir sanft mit seiner Hand an meinem Rücken entlang. Brummte leiste und in gleichem Maße wie ich zuvor und noch immer genießerisch vor sich hin.
„Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich!“, intonierte er beinahe euphorisch. „Ich freue mich so, dass du doch noch gekommen bist. Ich sah es dir doch an, dass du dich nach mir sehntest. Warum hast du diesem Impuls nicht schon viel früher nachgegeben?“
Ich drückte mich noch einige Millimeter enger an Gunnars Körper und stöhnte vor Wohlbehagen auf. „Aber ich konnte doch nicht!“, suchte ich mich zu erklären.
„Ich weiß. Kevin.“, erwiderte Gunnar wissend und einfühlsam. „Du wolltest ihm noch einmal eine Freude bereiten. Ich verstehe das doch.“, sagte er voller Mitgefühl. Wa<s schon einigermaßen erstaunlich für mich war.
In der Zwischenzeit hatte Alexa mein Eindringen ebenso bemerkt. Sie öffnete verschlafen die Augen und sah mir mitten ins Gesicht. Nur vermochte ich dort keinen Unmut, keine Missgunst, keine Eifersucht und keinen Zorn zu entdecken. Nein. Sie lächelte mir sogar entgegen und schien mir freundlich zuzunicken.
Nein! Das konnte nicht sein! DAS war unmöglich!
Da wir nun alle drei wach waren, begann ein Gespräch, welches für mich eine schiere Unmöglichkeit darstellte. Gunnar hatte begonnen, mir Alexa als eine Freundin schmackhaft zu machen. So, wie er es bereits einige Male getan hatte. Überdies pries er ihren Langmut, ihren Altruismus und ihr Verständnis mir gegenüber an. Was mich doch ziemlich empörte. Alldieweil ich es nicht zu glauben vermochte, dass die (jeweilige) Konkubine meines Ehemannes mir freundlich gesinnt sein sollte. Und nicht nur das. Sie schien sogar mehr als bereit zu sein, meine Freundin zu werden. Zudem bekundete sie noch ihre Bereitschaft mich in jedweder Angelegenheit zu unterstützen, so gut sie es eben vermochte. WAS ich nun als selbstgefälliges Mitleid mit mir „kränklichen, gebrechlichen Frau“ deutete und erneut zornig auf sie wurde.
„Nein Rea! Sie spielt es nicht!2, setzte sich Gunnar verbal für sie ein.  „Sie mag dich und versteht dich.“
„Wie bitte? Die Hure meines Mannes versteht MICH? Warum ist sie dann noch hier?!“, begann ich zu tönen.
„Rea bitte!“ Gunnar hielt Alexa fest, sodass sie sich nicht wegdrehen, oder aufstehen konnte. Denn vermutlich hatte sie genau DAS gewollt. Was ich durchaus gut verstehen konnte (ob meiner offensichtlichen Beleidigung).
„Siehst du nicht, dass sie sich Mühe gibt. Sie will deine Feindin sein. Verstehst du das nicht?“
„DU willst DAS!“, griff ich nun mit anklagenden Worten nach meinen Ehemann.
„Ja. Selbstverständlich würde ich es gern sehen, wenn ihr euch vertragt. Das weißt du und ich habe es oft genug geäußert.“
„Das ist NICH möglich!“, intonierte ich weiter in gewohnt barscher Manier. „Wieso sprichst du eigentlich FÜR SIE? Hat sie keinen Mund zum reden Oder was?“, wurde ich noch zorniger.
„Rea. Du ignorierst sie doch beständig. Antwortest ihr nicht und beachtest sie nicht.“
„Was meinst du wohl, WAS ICH sonst tun soll, angesichts der Tatsache deiner ständig wechselnden Konkubinen. Ich erinnere dich gern an Lara. Ach werde doch ihre Freundin!“, höhnte ich. „Wenn ich diesem Wunsch jedes Mal nachgegeben hätte.....“ Der Atem ging mir aus. Ich keuchte fast. Mein herz raste.
„Beruhige dich doch Rea. Niemand nimmt mich dir weg. Seit Beginn unserer Beziehung war für Alexa klar, dass DU REA meine erste und einzige Ehefrau sein würdest, die ich über alles liebe. Und dass sich daran nicht ändern wird. Selbstverständlich liebe ich Alexa auch. Nur DU REA, bist mir stets das Wichtigste im Leben.“
„Und warum zeigst du mir das nicht?“ Meine Erregung legte sich nicht. Im Gegenteil. Ich erhitzte mich noch mehr.
Gunnar schüttelte leicht den Kopf.“ Das tue ich doch.“ Seine Augen sendeten einen flehenden Blick in meine Richtung aus.
„Ach, tatsächlich?! Indem du mich fortwährend, mit wem auch immer betrügst?!“
„Rea, ich bin nun einmal so. Das weißt du doch mittlerweile. Ich kann es nicht ändern. Auch wenn ich es versucht hatte. Ich bin, wie ich bin. Und es nutzt nichts und macht es eben sowenig besser, wenn wir ständig darüber streiten. Es tut uns allen nicht gut. Mir nicht und dir am aller Wenigsten. Verstehst du das.“ (Alexa hatte er beflissen in seiner Aufzählung ausgelassen.)
Ganz kurz ließ ich seine Worte auf mich wirken. In einem Punkt, hatte er zumindest Recht. Die ständigen Gefühle des Zorns und der Eigersucht taten mir nicht gut und gleichermaßen der Beziehung zu Gunnar nicht. Wie es Alexa dabei ging, war mir bisher mehr als gleichgültig gewesen. Aber nun hatten Gunnars Worte in mir Gedanken in eine andere Richtung angeregt, die mit mitnichten gefielen.
Alexa,.....meine Freundin? Niemals!
Am liebsten hätte ich geweint. Ich unterdrückte es jedoch. Alexa sollte keinerlei Schwäche von mir spüren. Basta! Ein leiser Schluchzer verließ trotz alledem meine Kehle und Gunnar fühlte intuitiv, wie ich litt.
„Mach’ es dir doch nicht so schwer mein Herz. Es ist doch nicht nötig.“
Ja. Vermutlich hatte er sogar Recht.
Ich ließ das Gesagte vorerst auf sich beruhen. Kuschelte noch eine Weile mit meinem Ehemann, was zu (verlegenen) Gesprächen über Intimitäten führte, die Gunnar doch überaus anredend fand. Was nun dazu führte, dass er sich behände über mich schwang und rasch mit seinen erigierten Penis in mich eindrang.
Es war ein durchschnittlich langes Ineinander, mit heftigen und weniger heftigen Stößen. Ich ermahnte meinen Ehemann sogar und hauchte leise: „Sanft...“ Gunnar kam meiner Bitte nach und glitt geschmeidiger, zarter und weicher in mich hinein, sodass ich tatsächlich aufstöhnte vor Vergnügen. Es war nicht nur, dass ich meinen Ehemann so nah bei mir fühlte. Nein. Er war endlich (!!!) wieder IN MIR! Ahhhhhh! Was für ein GENUSS!
Alexa war in der Zwischenzeit im Bad gewesen und kam zurück, kurz bevor wir beide zu Ende kamen und Gunnar in mir kam. Sie legte sich wieder zu uns ins Bett und als sich Gunnar nach einer langen Weile von mir herunter gerollte hatte und neben mir lag, schlug er Alexa vor: „Warum massierst du dann nicht noch ein bisschen meine Prostata. Du weißt schon wo.“, Er grinste sie verwegen dabei an. „Und lutschst mir dabei den Schwanz?“ Bei diesen Worten weiteten sich seine Augen und sein Blick nahm diese gewisse Lüsternheit an, welche Männern zu eigen ist, wenn sie die Erfüllung ihrer intimsten Wünsche erwarten.
Ich schlug Gunnar spielerisch empört mit meiner Hand auf den Bauch. Klatsch!
Er lachte. „Hey! Was hast du?“
„Sag’ nicht immer solch’ obszöne Dinge. Das gehört sich nicht.“
Er lachte erneut. „Sei doch nicht so prüde. Ich weiß, für viele Leute ist es immer noch ein Tab über Sex, seine Gefühle und Wünsche zu reden. Für mich eben nicht. Warum nicht einfach einmal darüber sprechen? Wir sind doch hier unter uns!“
Was konnte ICH jetzt noch sagen? Aus seiner Sicht mochte es sicher zutreffend sein. Nur MIR war solcherlei Diskussion noch immer fremd und unangenehm.
Gunnar ließ nicht nach. Nun wurde Alexa in das Gespräch mit einbezogen und ich war (teilweise) gezwungen mich mit ihr zu unterhalten. Auch SIE versicherte mir, wie Gunnar zuvor FÜR SIE, dass sie keinerlei Groll oder Missgunst gegen mich hegt.
Ich vermochte es nach wie vor nicht nachzuvollziehen, wie eine Konkubine die Frau ihres LIEBSTEN, so schlicht und einfach akzeptieren konnte, ohne ihr feindlich gesinnt zu sein.
Nun, ich dachte noch eine Weile lang darüber nach, stand dann auf und ging zurück zu Kevin. Ich hatte ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen. Wie hatte ich ihn nur einfach so allein liegen lassen können?
Als ich das Zimmer betrat, lag noch immer im Bett. Schlief jedoch nicht mehr. Döste vor sich hin. Ich entschuldigte mich beflissen.
„Wo warst du?“, fragte er (selbstverständlich!).
„Ich war kurz bei Gunnar und.....“, ich zögerte, weil es mir nach wie vor schwer fällt, ihren Namen auszusprechen, „Alexa.“
Kevin tat einen tiefen Atemzug. „O-k-a-y.“ Er schien sich nicht erklären zu können, was ich dort zu suchen haben könnte. Nun, ich hatte gleichwohl NICHT die Absicht es ihm zu erklären oder weiter auszuführen. Ich lenkte unser weiteres Gespräch auf andere Themen, die mir angenehmer waren. Und ihm offenkundig ebenso.

------------------------

Gäbe es Alexa nicht, wäre es für mich selbstverständlich keine Frage gewesen, WO und mit WEM ich meine Tage und Nächte verbringe. Aber es gibt sie! Unglücklicherweise! Was mich auf meinen ursprünglichen Gedanken zurückkommen ließ. Und zwar, noch einmal zu Camille zu gehen, bevor wir endgültig den Saat Louisiana verließen. Ungeachtet unseres Gespräches am heutigen Morgen. Vielleicht sollte Kevin mich ganz und gar begleiten. Es würde ihm sicherlich eine willkommene Abwechslung sein. Ob er allerdings das Verständnis und die Ernsthaftigkeit für eine Sache wie den Voodoo aufzubringen vermochte, bezweifelte ich stark.
Gleichgültig. Mein Entschluss stand fest, diese letzte Gelegenheit Camille aufzusuchen nicht verstreichen zu lassen.
Ich frage Kevin, ob er Lust hätte, mich zu etwas ganz Speziellen zu begleiten.
Seine Brauen zogen sich zusammen und sein Gesicht nahm einen zweifelnden und fragenden Gesichtausdruck an.
Ich lachte, alldieweil ich seine kapriziösen Gedanken erraten konnte. „Nein. Es ist nichts Unschickliches! Nichts Ruchloses oder Schmutziges.“
Kevin grinste „Schade.“

-------------------

Mein waghalsiges Unterfangen Camille mit Kevin aufzusuchen, um einen Weg zu finden Alexa samt ihren Balg loszuwerden, tarnte ich mit den Begriff „Shopping.
„Ich gehe mit Kevin in die Stadt, um Geschenke zu kaufen.“, sagte ich beschwingt und beinahe amüsiert zu Gunnar und Alexa, als wir uns anschickten zu gehen. Was Gunnar keineswegs misstrauisch stimmte. Denn er wusste um meine Freude in den Geschäften hier nach Außergewöhnlichem zu stöbern. Und da mich Kevin begleitete, schöpfte er keinerlei Verdacht. Und immer wieder schoben sich Gunnar Worte und meine eigenen Gedanken und Wahrnehmungen von Alexa in mein Hirn. Wie Nadelstiche. Gerade so, als hätte sie dort einer platziert. Eigenartig.
Marie hingegen, vermochte ich erstaunlicher Weise nicht zu täuschen. Sie kam uns hinterher und zischte mir verschwörerisch ins Ohr. „Sag’ Camille einen Gruß von mir.“ Sie grinste und zwinkerte mir zu. Denn sie wusste ganz genau, was meine Absicht war.
Wir waren gerade dabei den Wagen zu starten, als Alexa winkend aus dem Haus und auf uns zu gerannt kam. Sie rief irgendetwas. Gunnar war ihr gefolgt.
Widerwillig setzte ich den Gang zurück und wartete, bis sie den Wagen erreicht hatte.
„Nehmt ihr mich mit?“ Fragte sie aufgeregt. „Ich würde auch gern noch einige Geschenke kaufen.“
Hatte sie mir Gunnar geschickt, um mir nachzuspionieren?
Würde ich sie mitnehmen, wäre mein gesamtes Vorhaben zunichte gemacht.
Oder etwa doch nicht?
Blitz schnell rasten die Gedanken durch mein Hirn und wogen die eventuellen Möglichkeiten gegeneinander ab. Vielleicht könnte ich sie mit Kevin eine Weile allein lassen und doch zu Camille gehen?
Nun, unter den gegebenen Umständen blieb mir offensichtlich nichts anderes übrig.
Alexa stieg Freude strahlend in meinen Wagen ein und plauderte fortan wie ein Wasserfall, bis wir die Stadt und einen Parkplatz erreicht hatten.
Nun hieß es, sich davon zu stehlen. Nur WIE?
Genau genommen hätte ich Kevin vorher instruieren müssen. Es war NÖTIG, mit Kevin einige Augenblicke allein zu sein, damit ich ihm das wichtigste erklären konnte. Dazu war allerdings eine Gelegenheit von Nöten.

Es dauerte und dauerte. Sie hing an uns wie eine Klette. Mimte gefällig Die Freundin, die sie mir gern sein wollte und war offensichtlich glücklich darüber, mit uns/mir unterwegs zu sein. Was für sie vermutlich einem freundschaftlichen Entgegenkommen meinerseits gleich zu kommen schien.
Bildete sie sich jetzt etwas ein? Spiele sie das alles nur? Oder überwachte sie mich (auf Gunnars Geheiß oder nicht?) etwa ganz und gar?
Ich wurde aus ihr nicht schlau!
Nach der fünften Parfümerie und dem dritten Antiquitätengeschäft, wo sie mit Begeisterung vorgab (?) ebenso alles zu mögen, was mir so gefiel, ging mir so allmählich die Geduld aus. Es war mir nun schlicht und einfach gleichgültig. Ich winkte Kevin zu mir und wandt mich Alexa zu: „Du wirst uns bitte für einen Augenblick entschuldigen.“, sagte ich zu ihr.
Mit großen Augen und gefalteter Stirn sah sie mich ziemlich erstaunt an. Aber nickte dann und grins sich ein paar Meter weiter für eine Vase interessieren.
Ich atmete auf und winkte Kevin zu mir.
„Kevin, ich erwähnte bereits, dass ich eigentlich die Absicht hatte jemand ganz speziellen aufzusuchen. Nur mit IHR geht das nicht.“, flüsterte ich Kevin zu.
„Ich hatte mich schon gewundert. Dachte aber, dass ich vorerst besser darüber schweigen sollte, solange sie dabei ist.“
Phhhhuu! Kevin ist einfach unschlagbar! „Danke.“, sagte ich grinsend und er verstand.
„Soll ich sie beschäftigen?“ Er grinste.
„Das wäre mir lieb.“
„Okay.“

----------------------------

In Windeseile rannte ich zum Wagen und fuhr zu Camille. Parkte direkt vor ihrem Haus. Riskierte einen Strafzettel. Was mir jedoch gleichgültig war. Hastete zur Tür und klingelte stürmisch.
Nichts.
Ich klingelte noch einmal und noch einmal. Klopfte wiederholt an die Tür und dann ans Fenster. Nichts rührte sich.
Verdammt! Ist sie tatsächlich nicht hier? Unmöglich! Sie musste doch wissen, fühlen, dass ich vor ihrer Haustür stand.
Womöglich hatte sie eine Sitzung und öffnete deshalb nicht.
Nun versuchte ich das kleine Tor zum hinteren Bereich des Hauses zu öffnen. Womöglich konnte ich durch die Hintertür zu Camille gelangen?
Alles war...,.verschlossen.
Ich holte mein iPhone aus der Tasche und rief sie an.
Es klingelte. Ich hörte es. Doch niemand nahm ab.
War sie tatsächlich nicht zu Hause. Dann war alles....umsonst.
Nach einer Weile des Wartens vor ihrem Haus gab ich auf. Stieg wieder in meinen Wagen und fuhr zurück zu Kevin und Alexa.
Sie waren mittlerweile im nächsten Geschäft. Kevin sah mich erwartungsvoll an. Mein gesenkter Blick und mein deprimierter Gesichtsausdruck sprachen Bände. Er verstand sofort. Alexa sah mich nur kurz mit zusammen gekniffenen Augen an und fragte mit einer so derartigen Unschuldigkeit, die ich ihr fast hätte glauben könne: „Wo warst du denn?“
„Ich wollte nur eine Bekannte treffen. Sie war jedoch nicht zu Hause.“
Offensichtlich genügte ihr meine Antwort, denn sie hatte bereits ihr nächstes Geschenk entdeckt, das sie kaufte.
Ich sah zu Kevin und schüttelte verhalten den Kopf. Er zuckte nur mit den Schultern und rollte weiter.

So kam ich unverrichteter Dinge recht frühzeitig nach Hause.
Es entzieht sich meiner Kenntnis, in wie fern sie mit Gunnar über meinen Alleingang spricht. Oder, ob überhaupt. Was offensichtlich davon abhängig ist, ob sie Gunnar als Spionin wissentlich mit uns geschickt hatte, oder ob sie tatsächlich von sich aus darauf kam mit uns zu gehen, um etwas zu kaufen.
Träfe Ersteres zu, war sie eine unwiderlegbar eine ausgezeichnete Schauspielerin.
Träfe Zweiteres zu, hatte sie womöglich nur im Sinn shoppen zu gehen, zuzüglich mir näher zu kommen, um mit mir doch noch eine Freundschaft zu beginnen.
Nur vermochte ich es nach wie von NICHT zu glauben, dass......ich erwähnte es bereits.

Gunnar war hoch erfreut uns „beide“ wieder zu haben. Strahlte vor Freude. Umarmte uns beide nacheinander und ging mit uns ins Haus. Beladen mit meinen und Alexas Einkäufen.
Kevin wurden von Max und Matthias begrüßt, die offensichtlich seinem Rückruf gefolgt und nun wieder bei uns waren.
Gerade als wir die Stufen zum Haus nach oben gegangen waren, kamen Kate und David.
Marie war mit den Zwillingen, Henrik und Veronica Turner auf der Veranda und begrüßte uns ebenfalls. Ich zog eine verdrießliche Grimmasse in ihre Richtung und sie verstand. Ein wenig später hatte sie mich am Arm in die Küche gezogen und ein verschwörerischen Grinsen aufgesetzt. Was war? Erzähl’!“
Und während wird die Einkäufe verstauten, das Dinner einnahmen und am Abend zusammen saßen, erinnerte ich mich wieder und wieder an Gunnars Worte, als wären sie ein ewiges Mantra in meinem Kopf, dass Alexa doch NUR meine Freundin sein will........

Selbstredend verbrachte ich die Nacht bei Gunnar und....Alexa.
Obgleich ich Gunnar bat, diese Nacht mit mir allein zu verbringen, schien er von unserer gemeinsamen Zeit des miteinander Einkaufens so entzückt zu sein, dass er wohlwollend äußerte: „Ihr versteht euch doch ganz gut. Warum jetzt wieder gegen steuern?“
Steuern. Das Wort hallte in mir nach wie ein Echo. Steuern.
Aber natürlich! Es WAR Gunnars Idee, dass sie uns begleitet. Nur wusste ich nicht, in wie weit Alexa in Gunnars Pläne eingeweiht war. Oder ob sie tatsächlich NUR meine Freundin sein wollte.
Und genau genommen hatte ich es SATT, dass beinahe jede Mätresse von Gunnar NUR meine Freundin zu werden gedachte. Was mir ohnehin eigenartig erschien. War es nicht eigentlich so, dass die jeweiligen Affären eines Ehemannes die Ehefrau attackierte?
Erst jetzt bemerkte ich, dass Gunnar meine Gedanken durchforstete. Er lächelte.
„Du hast da etwas ganz Besonderes an dir und scheinst dir dessen nicht bewusst zu sein. Selbst, oder gerade die Kinder bemerken es. Nicht umsonst strecken sie immer ihre Ärmchen nach Tante Rea aus, sobald sie dich sehen. Auch wenn DU ihnen fortwährend aus dem Weg gehen magst.“
Wie jetzt? WAS sollte DAS denn? Und WAS wollte er mir damit sagen?
Ich schnaufte erschöpft. Warf ihm einen maliziösen Blick zu und antwortete nicht.
Und selbst des Nachts pochte es in meinen Schläfen......Alexa....meine Freundin?