Tagsüber
streiten und nachts aneinander gekuschelt im Bett liegen,....samt einer anderen
Frau. WAS ist DAS für eine Art Ehe? Oder selbst bei einem anderen schlafen. Den
ich nicht wirklich übermäßig zu lieben vermag. Obgleich er doch ein überaus
attraktiver Mann ist. Kreisten analysierend meine Gedanken um Gunnar und Derek.
Und irgendwie war ich wütend auf mich selbst. Aller Wahrscheinlichkeit nach
deshalb, weil ich mit nichts wirklich zufrieden war. Weder mit meiner
übergroßen Liebe zu Gunnar. Noch der Dürftigen zu Derek. Und ebenso wenig, was
meine Entschlossenheit und Entscheidungsfähigkeit betraf. Ich hatte Angst.
Angst davor, dass ich keinen Mann mehr finden würde, den ich SO liebe, wie
Gunnar.
So
formte sich (m)eine (zeitweilige?) Erkenntnis daraus: Womöglich sollte ich, anstatt unsere Ehe gänzlich
aufzugeben, nur souveräner werden!
Nein, ich
überlasse das Feld (also meinen Ehemann!) nicht Alexa allein! Intonierte ich im
Laufe des Tages immer wieder. Denn Gunnar selbst startete mehrere Versuche der
Annäherung, wo ich doch recht unerbittlich, eifersüchtig und abweisend war.
Letztendlich
siegte meine Liebe zu Gunnar. Denn es steht außer Zweifel, dass ich ihn nach
wie vor über alles liebe! Ich wurde versöhnlicher und ging offenherzig lächelnd
auf ihn zu. Küsste ihn. Umarmte ihn. Ließ mich von ihm halten und umsorgen.
Rief IHN (anstatt Derek), wenn ich Hilfe benötigte.
Allerdings
schwor ich mir, Derek zukünftig ebenso wenig zu vernachlässigen. Zumindest, so
weit es mir möglich ist und vor allem, solange mein Ehemann nicht von anderen
Frauen ablassen kann. Was ich, für mich ganz persönlich, als unumstößlichen
Vorsatz in meinem Hirn verankerte.
So
zumindest „der Plan“ für die Zukunft.
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Es war mir
seit Tagen schon klar gewesen, dass wir New Orleans bald verlassen würden.
Gunnar offensichtlich ebenso. Denn er ließ am gestrigen Abend so gänzlich
offiziell verlauten (ohne es mit mir vorher abzustimmen!), dass wir in der
kommenden Woche zurück nach Schweden fliegen würden.
Alle waren
erstaunt. Am meisten offensichtlich Marie, was ich nun nicht wirklich verstand.
Gerade SIE hätte doch am ehester erfreut darüber sein müssen. Denn ich konnte
mir durchaus vorstellen, gleichwohl sie nie darüber sprach, dass es auch für
SIE eine eigenartige Situation darstellen musste, einerseits Henrik an ihrer
Seite zu wissen, als stellvertretenden Vater für die Zwillinge und andererseits
Gunnar hier zu haben, als wirklicher Vater, der obendrein seine Rolle noch
überaus ernst zu nehmen schien. Von Henriks Gefühlen ganz und gar zu schweigen,
der sich selbstverständlich nichts anmerken ließ. Und Alexa, woraus ich
schloss, dass er auch mit IHR bisher noch nicht darüber geredet hatte. Genau
genommen war es ausschließlich MIR intuitiv klar gewesen, dass wir uns bald auf
die Heimreise begeben würden. Ich war nicht verdutzt oder erstaunt. Sondern
hatte den Kopf wissend zu Gunnar gedreht und ihm sogar nickend zugelächelt. Was
allen anderen impliziert haben musste, dass wir beide uns bereits darüber
unterhalten hatten. Was jedoch nicht der Wahrheit entsprach.
Nun,
gleichgültig! Allemal folgte daraus, dass ich meine Pläne für diese Nacht
änderte. Denn ich hatte mich an diesem Abend zu Alexa und meinem Ehemann auf
die Couch gesetzt und Derek allein auf der Anderen zurück gelassen. Alldieweil
ich gedachte, die Nacht bei Gunnar zu verbringen. Nur im selben Augenblick, als
Gunnar unsere (?) Pläne offenbarte, meldete sich Derek zu Wort: „Ich werde
Morgen zurück nach Schweden fliegen.“ (Womöglich konnte er es nicht mehr
ertragen, mich so verliebt mit Gunnar zu sehen.)
Nun baute
sich ein imaginäres Band von mir zu Derek auf und ich nickte IHM entgegenkommend,
verlangend und mit offenem Herzen zu. Er wusste genau, was ich damit sagen
wollte. Die letzte Nacht hier, was
SEIN.
„Dann
werde ich wohl meine beiden Kumpels zurück beordern und ebenfalls die Heimreise
planen.“, sagte Kevin in die Runde und zog fast ungläubig die Brauen nach oben.
„So
schnell habt ihr euch entschieden?“, fragte nun auch Henrik.
„Okay.“,
sagte Marie und ich sah ihr an, dass sie es viel lieber gesehen hätte, wenn wir
noch eine Weile hier geblieben wären. Wegen mir, oder wegen Gunnar, DAS vermag
ich in der Tat nicht zu sagen. In jedem Fall war es für uns beide, Marie und
mich, eine konstruktive Zeit der
Annäherung gewesen und ich bin zuversichtlich, dass wir zukünftig diesen Kurs
weiter verfolgen werden. Worüber ich doch überaus glücklich bin!
Schließlich
ist SIE meine Schwester!
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Meine vorerst letzte Nacht mit Derek
Ich bat
Derek, doch noch zu bleiben und mit uns
zurück zu reisen.
Er lies
sich jedoch nicht überreden. Blieb bei seiner Entscheidung noch heute zu
fliegen. Hat bereits den Flug für heute Abend gebucht.
Ich sah
ihn mit traurigen Augen an und er strich mich liebevoll über Wangen, Lippen und
Hals. „Wir sehen uns doch in ein paar Tagen wieder.“, sagte er zu mir und
küsste mich.
Ja.
Selbstverständlich hatte er Recht. Nur, ich hatte mich bereits SO an ihn gewöhnt.
Und
gleichwohl aller Wehmut, überwand ich jedweder Gefühle der Eifersucht und
lenkte heute Morgen meine Schritte
Gunnar entgegen, als er verhältnismäßig spät zu uns in die Küche kam.
Trotz
allen guten Willens, vermochte ich mir allerdings eine scheele und etwas
unflätige Bemerkung nicht zu verkneifen. „Gut gefickt heute Morgen?“ Der Blick
meiner Augen verrieten Gunnar Unsicherheit, Reue und Seelenschmerz. Denn er
wusste genau, dass ich am aller liebsten ausschließlich mit ihm zusammen sein
wollte und genau genommen auf Alexa eifersüchtig war. Dennoch gab er mir meine
Frage, wenn auch lächelnd, zurück. „Und Du? Gut gefickt heute Morgen?“
Weder er
noch ich hatten diese Frage beantwortet. Dafür tat es nun jedoch Derek. „Ja.“,
sagte er laut und deutlich. Aber beinahe beiläufig. Gerade so, als wäre dies
völlig normal, nahm er einen Schluck
aus seiner Kaffeetasse und setzte sich an den Frühstückstisch.
Ich war
ein wenig zusammen gezuckt und sah zu Gunnar hinüber, der weiterhin lächelte,
ohne seine Stimmung zu verändern. Was mich doch einigermaßen beruhigte. Denn
ich wusste......und noch im selben Augenblick bestätigte mir Gunnar meine Vermutung
und antwortete etwas verspätet auf meine Frage.
„Ja.
Natürlich haben wir gefickt.“ Er grinste. Sah zu Alexa, die gerade herein geschneit
kam, und dann zu Derek hinüber. Es war dieser immer währende Wettkampf zwischen
Männern. Insbesondere, wenn es um Frauen ging. Einer gedachte den anderen zu
übertrumpfen. „Platzhirschgetue“ eben! Eine schreckliche Eigenschaft der
Männer! Die mich mitnichten beeindruckt! Im Gegenteil! Sie widert mich an.
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Alles in
allem verbrachte ich Dereks letzte Stunden hier in meinem Haus in New Orleans mit ihm. Gepackt,....hatte er recht
zügig.
Vor etwa
einer halben Stunde ist er zum Flughafen aufgebrochen und ich werde ihn erst,
in einigen Tagen, im Zentrum wieder sehen.
Jetzt gilt
es alle verbitterten und unzufriedenen Gedanken und Gefühle beiseite zu
schieben, Alexa weitestgehend zu ignorieren und mich mit all meiner Liebe
erneut meinem Ehemann zuzuwenden. Schließlich ist es meine Absicht, ihn für
mich zurück zu gewinnen. Oder besser noch, ihn auf meine Seite zu ziehen. Ihn
bei MIR zu halten. Verloren, hatte ich ihn ohnehin nie. Allemal weiß ich genau, dass er mich nach wie vor liebt. So
wie er sich sicher sein kann, dass ich ihn über alles liebe.