Ich hatte keine
Lust auf Arbeit, keine Lust Entlassungen schreiben zu lassen für Imara und die
anderen muslimischen Frauen. Blieb in meinem Haus, schrieb meinen Blog,
sortierte Fotos und hielt mich gelegentlich auf fb auf, während Gunnar mir diese
Unannehmlichkeiten abzunehmen schien. Allerdings gab es hier einige
Kontroversen. Gunnar setzte sich für die junge, noch in der Ausbildung befindliche Keshia Berggren ein.
Ich wusste, dass er schon einmal mit ihr gefickt hat. Sie entstammt zwar einer
muslimischen Familie, die jedoch in ihren Ansichten und im Leben recht
fortschrittlich. Wie soll ich es in ihrem Fall handeln? Ich weiß es nicht. Waris,
seine junge, Schokoladen braune Schöne hat ebenso einen muslimischen Vater. Die
schwedische Mutter hat sich allerdings bereits seit langem von ihm getrennt und
zog ihre Tochter dann allein auf. Jetzt allerdings lebt sie wieder mit einem
schwedischen Mann zusammen. Hier liegen die Fakten klar. Sie bleibt.
Maleika Mensah,
sie war mit uns in New Orleans, hat sich angeblich von ihrer Familie getrennt
und vermittelt uns ein Leben ohne Religion, was ich allerdings nicht gänzlich
zu glauben vermag.
Kadisha Chahine
lebt und arbeitet hier im Zentrum, hat sich gegen den Willen ihres Vaters und ihres
Bruders gestellt und löste sich aus ihrer Familie heraus. Hatte sich
entschlossen, ihr eigenes Leben zu bestreiten. Wir gaben ihr eine Chance, auch,
weil sie sich hier sicher fühlt vor den männlichen Mitgliedern ihrer Familie,
die ihr offenbar nichts Gutes wollen. Soll sie bleiben? Oder nicht? In jedem
Fall praktiziert sie offenbar ihren Glauben noch. Ähnlich
wie Imara führt sie zwar ein eigenes Leben, betet jedoch trotz alledem noch
immer Allah an. Ich weiß nicht, was wir mit ich tun…..
Ähnlich ist es mit Abena Osei. Oder auch Beina
Fofana. Sie ist noch sehr jung. Auch sie lebt und arbeitet hier. Entstammt zwar
ebenfalls einer muslimischen Familie, hatte sich aber von dieser abgewandt. War
sogar auf die schiefe Bahn gekommen und aus diesem Grund hatten wir ihr hier
eine Chance gegeben. Soll sie bleiben? Oder nicht? Andererseits ist sie ein
recht schmutziges Luder. Fickt mit jeden, den sie bekommt. Was tue ich mit ihr?
Laut ihren eigenen Aussagen praktiziert sie ihren Glauben nicht mehr. Was auch
kein Wunder ist, bei dem Verkehr.
Bei Azmera
Maalouf ist das schon anders. Sie hatte uns zwar erzählt, dass sie im Islam für
sich nur noch einen Halt und keine Lebensmaxime mehr sieht. Nur, ist SIE eine von
denen, die sich erneut in Abhängigkeiten mit muslimischen Männern begigt. Also,
raus mit ihr!
Latife Kadoko
ist ein ähnlicher Fall wie Abena Osei. Auch
ihr gaben wir eine Chance ihr Leben zu richten, nach einiger Zeit, die sie als
Prostituierte verbrachte. Ihr würde ich so gern Glauben schenken wenn sie sagt,
dass sie den Islam nicht mehr praktiziert. Aber was weiß ich denn schon.
Muslime bekommen gesagt, dass sie Ungläubige gleichwohl belügen können. Im
Grunde kann ich niemanden vertrauen. Also, Was tue ich mit IHR?
Laressa Duran
ist ein besonders harter Fall. Ihre Familie ist streng gläubig und sie steht
noch immer in Kontakt mit ihnen. Werfe ich sie raus? Sie ist noch so jung……
Vielleicht
sollten wir doch mit den Entscheidungen der zu tätigenden Entlassungen auf
Kevin warten. Auch Gunnar hat bisher unschlüssig. Hat noch nichts entschieden.
Es scheint mir
nun doch nicht so simple zu sein, schlicht und einfach ALLE zu entlassen.
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Kevin trat
gestern seinen Rückflug an und sollte alsbald hier im Zentrum eintreffen. Aus
diesem Grund erwähnte ich bei meinem letzten Gespräch mit Derek, dass ER doch
auf Hawaii s-einen Urlaub verbringen könne. Mit wem auch immer. Was er als
(vorüber gehendes) „abschieben“ fehl gedeutet hat.
Diese Laurianne
sah mir nicht nur ein bisschen ähnlich. Um
genau zu sein, glich sie mir beinahe wie eine Zwillingsschwester. Das war schon
beängstigend. Die Ähnlichkeit war in der Tat verblüffend und ich bin recht
glücklich darüber, dass sie letztendlich gegangen ist. Was nicht bedeutet, dass
sie weg bleibt. Es besteht jederzeit die Möglichkeit einer Rückkehr hier her
für sie. Gleich, aus welchem Grund. Wünschen, tue ich es mir nicht! (Es ist
KEIN Platz für sie hier! Basta!)
Und dann doch
wieder die letzten zwei Stunde bis 19.00 Uhr mit Gunnar, Derek, Mike, Kirsten
und Amajy Ji im Büro gewesen.
Ich wollte nicht
neugierig erscheinen und Derek fragen, ob er bei Giselle übernachtet und mit
ihr geschlafen hat. Es geht mich nicht mehr an. Allerdings brannte mir die
Frage im Hirn, ob er ihr einen Heiratsantrag entgegengebracht hatte. Ich
vermute eher nicht. Denn er betonte immer wieder, dass er lieber ungebunden
sei. Und womöglich habe ich ihn als „Liebhaber“ doch nicht so ganz verloren.
Wer weiß. Aber will ich das noch? Habe ich nicht schon längst, vor ein paar
Tagen, mit ihm abgeschlossen?
Ich weiß es
nicht. Ahne nur. Und vielleicht ist es ja auch (ähnlich)
wie damals bei Troels. Wir wussten, dass unsere Beziehung zu Ende geht und
selbst ALS sie zu Ende war, trafen wir uns noch gelegentlich und schliefen
miteinander. Möglicherweise wird es mit Derek ähnlich. Zudem, mit WEM Verlässlichen
soll ich dann zusammen sein, wenn Gunnar bei Alexa oder seinen Brüdern ist?
Frau wird
sehen……………alles steht nach wie vor offen.
Zumindest ist
nun sein Job geklärt und er war nicht mit mir/uns böse. So schien es mir
immerhin.
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Zurück auf alte Pfade
Am Morgen
verändert sich oft die Welt. Nichts muss so sein wie am Abend. Frau triff
Leute, redet und verträgt sich wieder, willigt ein Zurück zu gehen, zu wohlbekannten Pfaden, welche ihr doch
stets überaus angenehm waren. An dieser Stelle vermute ich im Augenblick nur,
was sich allerdings doch materialisieren/verwirklichen könnte. Da ich mir mit
einigen Dingen eben selbst nicht sicher bin. Oder sind es doch nur die Ausläufer
eines sterbenden Kometen.
Aber vorerst
zurück zu einem Abend, welchen ich SO nicht hatte verbringen wollen.
Da Gunnar nun
der Donnerstagsfrau aus strittigen Gründen ausgewichen war,
hatte sie sich offenbar dazu entschlossen, sich diese Woche zur Freitagsfrau zu
machen. Gunnar ließ es selbstredend zu, dass Alexa mit uns, in meinem Haus den
Freitagabend verbrachte. Verletzte so MEINE Privatsphäre, über welche wir noch
Tage zuvor verhandelt hatten. Aber ich monierte nicht, da ich zu müde war zum Streiten.
Zumindest schlief Alexa nicht bei uns und er auch nicht bei ihr. Und dieses Mal
war es umgekehrt wie sonst. Gunnar begleitete Alexa heim, wartete bis sie eingeschlafen
war und kam dann zurück, um mit mir Gleiches zu tun, in der Absicht doch
anschließend wieder zu Alexa zu gehen. Glücklicher Wiese schlief Gunnar ein.
Hatte selbst keine Lust mehr nach draußen zu gehen. Blieb also bei mir bis zum
Morgen.
Dann allerdings
beanspruchte SIE meinen Mann für sich.
Kurz nach neun
hatte Alexa Gunnar angerufen und er war noch im selben Moment losgezogen, um
mit ihr ins Restaurant zu gehen. Nachdem ich mich kurz mit Troels, der offenbar
einem Irrtum unterlegen war und dachte ich wolle Intimeres von ihm, getroffen
und über Sasha Fließe unterhalten hatte,
folgte ich ihnen dorthin. Setzte mich allerdings NICHT an meinen Tisch zu den beiden, sondern
mitten in den Raum, wo im Allgemeinen Gäste und Angestellte sitzen. Mischte
mich, so zu sagen, unters gemeine Volk. Was selbstredend Aufsehen erregte und
ich hatte Glück, dass es Greg Hagen war, der seine Chance ergriff, an mich
heranzutreten und zu fragen, ob er sich zu mir an den Tisch setzen darf. Ich
stimmte zu. Warum denn nicht? Er war hübsch anzusehen und so erhielt ich die
Möglichkeit, ihn zu fragen, wie es ihm hier im Zentrum gefiel.
Wir smal talkten
eine Weile und das Gespräch wurde fortwährend persönlicher, umso mehr Leute an
unseren Tisch kamen und mit mir sprachen. Was sonst schwierig für sie war. Greg
und ich hatten uns vielleicht gerade mal fünf Minuten unterhalten, als sich uns
die Dahlberg-Brüder näherten und baten, an unseren Tisch Platz nehmen zu
dürfen. Ein wenig unwillig, aber um nicht unhöflich zu erscheinen, stimmte ich
zu. Allerdings mischten sie sich dann in unser Gespräch, so dass ich rasch die
Fronten klärte, als sie mir zu aufdringlich wurden. Und schon verließen sie
uns. Der nächste war Jason.
„Wir müssen
reden.“, war so ziemlich alles was er in Eile zu mir sagte. Und er war recht
ernst dabei. Was ich von Jason sonst nicht kannte. Das alarmierte mich.
Ich dachte an
Gunnar und dass er sicherlich Zeit bei Alexa zu verbringen gedachte. Zudem war
am Sonntag Fußball mit seinen Brüdern angesagt. „Ich rufe dich an.“, sagte ich
zu ihm.
„Nein.“, sprudelte
es rasch aus ihm heraus und er war offenbar selbst fast erschrocken ob seiner
Vehemenz. Mäßigte sich dann. „Lisa kontrolliert meine Anrufe.“ Ich verstand und
atmete tief ein und aus.
„Okay.“ Was
hätte ich auch anderes sagen sollen? Jason war am Zug und ich wollte nicht,
dass bei Greg Hagen der Eindruck entstand, ich hätte es nötig einen Angestellten
um etwas zu bitten, oder ihm Vorschläge zu machen, wie und wann wir uns treffen.
Das lag mir fern.
„Mach‘ es über
Ryan.“, war sein hastiger Satz, bevor er rasch weiter ging. Er hatte nur noch
kurz auf den Tisch geklopft und gegrinst. Was auch immer das zu bedeuten hatte.
Mit einem Mal
verschlug es mir die Sprache, als ich zur Tür hin sah. Da kam Ian herein. Sah
in die Runde, erblickte mich und grinste. Steuerte recht zügig auf mich zu.
„Hallo.“
„Was tust du
denn hier? Ich kann mich nicht daran erinnern, dich gebucht zu haben.“
Ian lachte. „Wir
machen Urlaub hier. Fürs Wochenende.“
„Urlaub? HIER? Wie
das?“
„Wieso denn
nicht? Es gefällt uns eben hier.“
„Uns?“, bei
diesem Wort sah ich ihn skeptisch an und hob die Brauen. „Da bist du dir
sicher?“
Wieder ein
Lachen…..und keine Antwort. Stattdessen kam Annica herein und steuerte mit dem
Kind direkt auf uns zu.
Ian verabschiedete
sich nun rasch und so kam es, dass mein Gespräch mit Greg ein wenig
persönlicher wurde. Alldieweil ich ihm von Ian, Irland und meinen Häusern
erzählte, nach denen er fragte. Und vermutlich dachte er, es seien mehr.
„Ich besitze
nicht wirklich viele Immobilien. Das Cottage in Irland wollte ich eigentlich
verkaufen. Hatte es schon und bekam es dann doch wieder zurück. Vermiete es
nun. Aber war schon Jahre nicht mehr dort. Jack, ein alter Freund hat mir ein
Haus in London hinterlassen und ich kaufte mir vor kurzem ein Haus auf Hawaii.
Das war es. Nicht mehr.“
Greg räusperte
sich und lächelte. Antwortete nicht. Ich vermute er wollte sagen, das ist auch
genug.
Ich sprach Derek
an, der ihn mir empfohlen hatte und fragte, woher er ihn kannte.
„Oh. So gut
kennen wir uns nicht. Wir sahen uns nur zwei Mal in dieser speziellen Arbeitsagentur.
Ich gab ihm meine Handynummer, weil er sagte, er hätte da vielleicht einen Job
für mich. Das war‘s im großen Ganzen. Nicht mehr.“ Greg hob die Schultern und
breitete die Arme aus, nachdem er sich zurückgelehnt hatte. Und als hätte Derek
unser Gespräch verfolgt, stand er urplötzlich an unserem Tisch.
„Wenn man vom
Teufel sprecht….“, begrüßte ich ihn und setzte ein leichtes Grinsen auf. Greg
hieß Derek mit einem kurzen Nicken willkommen.
„Teufel? Das finde
ich jetzt nett.“, versuchte Derek zu witzeln.
Ich schwenkte
zum Wesentlichen um. „Was gibt es?“, fragte ich und war kurz angebunden.
„Wir müssen
reden.“
Ich stutzte
kurz. „Taten wir Dies nicht bereits mehr genug?“, hielt ich meine Antwort
flüchtig und besann mich darauf, dass er nun nicht mehr mein Liebhaberei
war. Aas ich im Augenblick noch ab und an vergaß, sodass ich doch wieder recht
persönlich mit ihm wurde.
Derek schnaufte.
„Ja. Es wäre mir recht, wenn wir noch einmal miteinander reden könnten. Sei so
nett.“, was einer Bitte gleich kam.
„Okay. Ich rufe
dich an.“ Er nicke und schon war er wieder auf dem Weg zu seinem Tisch, an
welchen in der Zwischenzeit seine Mutter Magdalena und Gislelle mit dem Kind im
Arm Platz genommen hatten.
Greg Hagen wurde
nun noch etwas mutiger und er fragte, ob er mir gefiele. Ich reagierte mit
Verlegenheit und wies ihn darauf hin, dass ich es schätzte den Anstand zu
wahren.
„Verzeihen sie.
Aber ich hätte es gern gewusst.“ Er senkte kurz und demonstrativ den Blick und
sah mich dann unvermittelt an.
„Ja. Natürlich.
Sie sind durchaus ein attraktiver junger Mann.“, gab ich ihm zu verstehen. Sein
Geburtsdatum aus den Akten war mir entfallen und ich schätzte ihn jünger als er
genau genommen war. So auf fünfundzwanzig.
„Jung? Ich bin immerhin schon einunddreißig. Und sie
sind doch nicht alt.“, erwiderte er schmunzeln.
Wir unterhielten
uns noch eine Weile, bis ich zu Ende gegessen hatte. In dieser Zeit lenkte ich
das Gespräch in unpersönlichere Gefilde. Also zum smal talk zurück. Dann stand
ich auf und wünschte ihm alles Gute für sein weiteres Leben und die Arbeit hier
im Zentrum. „Wir sehen uns sicherlich noch öfter.“ War mein letzter Satz an
ihn. Ich zwinkerte ihm leicht zu und ging……allein zurück nach Hause. Tat nicht
einmal einen Blick zu Gunnar und Alexa hin und ebenso wenig zu Derek, Giselle,
samt Balg und Magdalena. Mein Abgang war einer Chefin würdig…..grins…..
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Bis zu diesem
Zeitpunkt habe ich von meinem Mann weder etwas gesehen noch etwas gehört. Er
wird sicherlich bei Alexa sein. Und ich, habe nur meinen Post verfasst……………
Well, nun werde
ich essen gehen und wer weiß, wer mir begegnet.
Gunnar erreiche
ich nicht, sonst hätte ich mich schon längst mit Derek oder Jason verabredet,
um zu hören, was sie mir zu sagen haben.
Wir werden sehen…..
In jedem Fall
denke ich zu wissen, WAS Derek von mir will.