Es gab Probleme
im Zentrum und da Gunnar nicht hier und Derek ebenso zu dieser Zeit nicht bei
mir und gleichwohl nicht mehr in seinem Job als einer der Leiter tätig war, sprich,
es nicht mehr seinem Aufgabenbereich unterlag, suchte ich Kevin, der genau genommen
bereits hätte hier angekommen sein müssen.
Was war ich
froh, ihn zu finden! Ich hatte seine Hilfe nötig und er half. Derek stieß dann
später noch zu uns, nachdem er bei seiner Mutter und seiner Tochter (bei
Giselle) gewesen war und unterstützte mich ebenfalls. Ich hatte IHN, gerade IHN
nicht beanspruchen und von seinen Pflichten als Sohn und Vater abrufen wollen.
Am späteren Nachmittag,
hörte ich mir mit Derek zusammen einen Vortrag an. Über die Zeichen der Zeit. Dort
hatten wir erstaunlicher Weise Alexa getroffen und wir hatten mit ihr ein
Gespräch über Gott und die Welt begonnen. Sie ist so anders als ich. Wähnt sich
zwar super
spirituell, alldieweil sie sich mit Buddhismus, Karma und klugen, offenbar
auswendig gelernten Sprüchen gut auskennt, was offenbar die Religion ihres
Vaters ist. Aber dennoch hat sie nichts begriffen. Vom Matrifokalen hat sie
keinerlei Ahnung und interessiert sich, erstaunlicher Weise gerade als
Frau, eben NICHT dafür. Denkt, wie so viele, es sei eine Sekte, Spinnerei,
schon längst vergangen. Von der so genannten Verschwörungstheorie hält sie
ebenfalls nichts. Folgt der patriarchalen Konditionierung und sieht sogar in
der Spiritualität einen Wettbewerb, wo eine besser, reifer, reiner, ökologischer,
veganer ist als die Andere ist. Sie hat nichts begriffen. Nichts!!! Wenn man
beginnt irgendwo eine Hierarchie zu entdecken, ist das immer das deutlichste
Anzeichen des Patriarchats. Man muss eben ALLE Ebenen betrachten! Vom
Spirituellen bis hin zum ganz normalen, in der Materie befindlichen Leben. Was
soll man mit so jemanden reden??? Die nicht einmal zwei und zwei zusammenzählen
kann. Vor allem WAS redet Gunnar mit ihr? Oder lässt er sie bei DEM, was SIE so
glaubt allein. Ich vermute er denkt, sie müsse ihre eigenen Schlüsse ziehen und
er wird sie nicht beeinflussen wollen. Oder er nimmt sich einfach nicht die
Zeit dafür. Es wird ihm womöglich sogar lästig sein. Wer weiß. Ich sprach über
dergleichen noch nicht mit ihm. Wozu auch?
„Ist es heute
Abend möglich für dich, bei mir zu sein?“, fragte ich Derek höflich, auf dem
Weg zurück zum Haus. „Wenn Gunnar mit seinen Brüdern trinkt, wird er nicht fahren
wollen oder können und womöglich erst am Montag zurück ins Zentrum kommen. So
zumindest meine Vermutung.“
Derek lächelte
mich an. „Natürlich würde ich gern bei dir sein. Was denkst du nur. Ich freue
mich darauf.“
Anschließend
gingen wir gemeinsam essen. Der Abend war unser und ebenso die Nacht. Intim zu
werden, gedachte ich nicht mit ihm. Ließ mich jedoch dazu am Morgen überreden.
Es war
verhältnismäßig früh gewesen. So gegen halb acht. Ich war noch müde, alldieweil
wir erneut viel zu spät zu Bett gegangen waren. Obgleich ich mit Derek zumeist
doch ein wenig disziplinierter bin als mit Gunnar.
Zudem fehlte mir
die Ruhe, um noch einmal einzuschlafen. Das wollte ich nicht und wir stiegen
sogleich nach dem Sex aus dem Bett. Duschten und gingen gemeinsam frühstücken.
Kevin war schon
längst im Büro. Er hatte mich angerufen und gefragt, wann wir zu ihm stoßen und
wann das Briefing sein wird.
„Später, mein
Herz.“, schmeichelte ich ihm. „Ich denke, wir briefen am Nachmittag. Sie
hielten wir es die ganzen letzten Wochen.“
„Ihr seid ganz
schön faul geworden ohne mich.“
„Und DU scheinst
mir übereifrig zu sein, mein Lieber.“
„So gehört sich
das, PÜNKTLICH im Büro zu sein.“ Er lachte. Ich wusste, es war ein Scherz.
Ich hatte Kevin
gestern bereits darüber informiert, dass es während seiner Abwesenheit
Umstrukturierungen gegeben hatte.
„Ich dachte, ihr
wartet auf mich.“, war seine Antwort darauf.
Noch bevor wir
mit Frühstücken fertig waren, kam Alexa herein und auf uns zu. Ich wusste
genau, was sie wollte. Offenbar hatte auch sie seit gestern nichts mehr von
Gunnar gehört.
Ich wimmelte sie
ab. Ließ sie sich NICHT zu uns setzen und sie ging tatsächlich wieder fort.
Hatte von mir zu Derek und wieder zurück geschaut, als könne sie nicht glauben,
was sie da sieht. Ich musste innerlich schmunzeln.
Auch die Blicke
von Anderen hatte ich bemerkt, als ich wieder mit Derek zusammen unter Leuten
war. Es hatte sich offensichtlich bereits herumgesprochen, dass er nicht
mehr mein Liebhaber war. Und nun, sah man mich doch wieder mit ihm
zusammen. Da wurde sicherlich jede Menge spekuliert. Und auch darüber, dass
diese andere Schöne, Laurianne, die Schweizerin, nicht mehr bei uns war.
Wahrscheinlich würde man sogar über den Auftritt der Fußballspielerin
reden.
Bevor ich begann
zu schreiben, versuchte ich Gunnar zu erreichen. Ihn zu fragen, ob er nun doch
so allmählich willig sei, seinen Pflichten als Chef des Zentrums nachzukommen. Die
Ausflüchte konnte ich mir bereits vorab denken. Der Fußball, die Brüder, das
Trinken auf den Sieg. Bla, bla, bla…..
Gunnar klang
verschlafen, was nichts anderes bedeutete, als dass ich ihn aufgeweckt hatte.
„Herr Chef, WANN
bist DU denn HIER zu erwarten?“
„Oh! Ja. Stimmt.
Es ist Montag. Verzeih. Ich bin schon unterwegs.“, sprach es und beendete das
Gespräch.
Nun warten wir
alle auf ihn. Mehr oder weniger.
Es ist einfach
herrlich, Kevin wieder bei mir zu haben. Es gibt so viel zu erzählen.
Beiderseitig. Und meine Sehnsucht wächst nach Hawaii, wenn ich ihm zuhöre, wie
er davon schwärmt. Auch er könnte sich vorstellen dort zu leben.
Aber natürlich
doch! Ich doch ebenfalls, wie ich bereits erwähnte.
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Gesundheitliches:
Die Schmerzen im
linken Oberarm sind stärker geworden. Bewege ich ihn, was gut sein soll,
schmerzt es zwar nicht mehr so heftig, aber dafür brennt mir die ganze Seite
wie Feuer. Ich weiß nicht recht, Was ich tun soll. Es ist nichts Neues und daher
hoffe ich es ohne Doktoren und Hospitäler handeln zu können. Ebenso aus diesem
Grund warte ich auf Gunnar. Derek ist mir da nur wenig Hilfe. Obwohl er es
versucht.