Montag, 24. Oktober 2016

Montagmorgen……..



Es gab Probleme im Zentrum und da Gunnar nicht hier und Derek ebenso zu dieser Zeit nicht bei mir und gleichwohl nicht mehr in seinem Job als einer der Leiter tätig war, sprich, es nicht mehr seinem Aufgabenbereich unterlag, suchte ich Kevin, der genau genommen bereits hätte hier angekommen sein müssen.
Was war ich froh, ihn zu finden! Ich hatte seine Hilfe nötig und er half. Derek stieß dann später noch zu uns, nachdem er bei seiner Mutter und seiner Tochter (bei Giselle) gewesen war und unterstützte mich ebenfalls. Ich hatte IHN, gerade IHN nicht beanspruchen und von seinen Pflichten als Sohn und Vater abrufen wollen.

Am späteren Nachmittag, hörte ich mir mit Derek zusammen einen Vortrag an. Über die Zeichen der Zeit. Dort hatten wir erstaunlicher Weise Alexa getroffen und wir hatten mit ihr ein Gespräch über Gott und die Welt begonnen. Sie ist so anders als ich. Wähnt sich zwar super spirituell, alldieweil sie sich mit Buddhismus, Karma und klugen, offenbar auswendig gelernten Sprüchen gut auskennt, was offenbar die Religion ihres Vaters ist. Aber dennoch hat sie nichts begriffen. Vom Matrifokalen hat sie keinerlei Ahnung und interessiert sich, erstaunlicher Weise gerade als Frau, eben NICHT dafür. Denkt, wie so viele, es sei eine Sekte, Spinnerei, schon längst vergangen. Von der so genannten Verschwörungstheorie hält sie ebenfalls nichts. Folgt der patriarchalen Konditionierung und sieht sogar in der Spiritualität einen Wettbewerb, wo eine besser, reifer, reiner, ökologischer, veganer ist als die Andere ist. Sie hat nichts begriffen. Nichts!!! Wenn man beginnt irgendwo eine Hierarchie zu entdecken, ist das immer das deutlichste Anzeichen des Patriarchats. Man muss eben ALLE Ebenen betrachten! Vom Spirituellen bis hin zum ganz normalen, in der Materie befindlichen Leben. Was soll man mit so jemanden reden??? Die nicht einmal zwei und zwei zusammenzählen kann. Vor allem WAS redet Gunnar mit ihr? Oder lässt er sie bei DEM, was SIE so glaubt allein. Ich vermute er denkt, sie müsse ihre eigenen Schlüsse ziehen und er wird sie nicht beeinflussen wollen. Oder er nimmt sich einfach nicht die Zeit dafür. Es wird ihm womöglich sogar lästig sein. Wer weiß. Ich sprach über dergleichen noch nicht mit ihm. Wozu auch?

„Ist es heute Abend möglich für dich, bei mir zu sein?“, fragte ich Derek höflich, auf dem Weg zurück zum Haus. „Wenn Gunnar mit seinen Brüdern trinkt, wird er nicht fahren wollen oder können und womöglich erst am Montag zurück ins Zentrum kommen. So zumindest meine Vermutung.“
Derek lächelte mich an. „Natürlich würde ich gern bei dir sein. Was denkst du nur. Ich freue mich darauf.“
Anschließend gingen wir gemeinsam essen. Der Abend war unser und ebenso die Nacht. Intim zu werden, gedachte ich nicht mit ihm. Ließ mich jedoch dazu am Morgen überreden.
Es war verhältnismäßig früh gewesen. So gegen halb acht. Ich war noch müde, alldieweil wir erneut viel zu spät zu Bett gegangen waren. Obgleich ich mit Derek zumeist doch ein wenig disziplinierter bin als mit Gunnar.
Zudem fehlte mir die Ruhe, um noch einmal einzuschlafen. Das wollte ich nicht und wir stiegen sogleich nach dem Sex aus dem Bett. Duschten und gingen gemeinsam frühstücken.
Kevin war schon längst im Büro. Er hatte mich angerufen und gefragt, wann wir zu ihm stoßen und wann das Briefing sein wird.
„Später, mein Herz.“, schmeichelte ich ihm. „Ich denke, wir briefen am Nachmittag. Sie hielten wir es die ganzen letzten Wochen.“
„Ihr seid ganz schön faul geworden ohne mich.“
„Und DU scheinst mir übereifrig zu sein, mein Lieber.“
„So gehört sich das, PÜNKTLICH im Büro zu sein.“ Er lachte. Ich wusste, es war ein Scherz.
Ich hatte Kevin gestern bereits darüber informiert, dass es während seiner Abwesenheit Umstrukturierungen gegeben hatte.
„Ich dachte, ihr wartet auf mich.“, war seine Antwort darauf.

Noch bevor wir mit Frühstücken fertig waren, kam Alexa herein und auf uns zu. Ich wusste genau, was sie wollte. Offenbar hatte auch sie seit gestern nichts mehr von Gunnar gehört.
Ich wimmelte sie ab. Ließ sie sich NICHT zu uns setzen und sie ging tatsächlich wieder fort. Hatte von mir zu Derek und wieder zurück geschaut, als könne sie nicht glauben, was sie da sieht. Ich musste innerlich schmunzeln.
Auch die Blicke von Anderen hatte ich bemerkt, als ich wieder mit Derek zusammen unter Leuten war. Es hatte sich offensichtlich bereits herumgesprochen, dass er nicht mehr mein Liebhaber war. Und nun, sah man mich doch wieder mit ihm zusammen. Da wurde sicherlich jede Menge spekuliert. Und auch darüber, dass diese andere Schöne, Laurianne, die Schweizerin, nicht mehr bei uns war. Wahrscheinlich würde man sogar über den Auftritt der Fußballspielerin reden.
Bevor ich begann zu schreiben, versuchte ich Gunnar zu erreichen. Ihn zu fragen, ob er nun doch so allmählich willig sei, seinen Pflichten als Chef des Zentrums nachzukommen. Die Ausflüchte konnte ich mir bereits vorab denken. Der Fußball, die Brüder, das Trinken auf den Sieg. Bla, bla, bla…..
Gunnar klang verschlafen, was nichts anderes bedeutete, als dass ich ihn aufgeweckt hatte.
„Herr Chef, WANN bist DU denn HIER zu erwarten?“
„Oh! Ja. Stimmt. Es ist Montag. Verzeih. Ich bin schon unterwegs.“, sprach es und beendete das Gespräch.
Nun warten wir alle auf ihn. Mehr oder weniger.
Es ist einfach herrlich, Kevin wieder bei mir zu haben. Es gibt so viel zu erzählen. Beiderseitig. Und meine Sehnsucht wächst nach Hawaii, wenn ich ihm zuhöre, wie er davon schwärmt. Auch er könnte sich vorstellen dort zu leben.
Aber natürlich doch! Ich doch ebenfalls, wie ich bereits erwähnte.

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Gesundheitliches:
Die Schmerzen im linken Oberarm sind stärker geworden. Bewege ich ihn, was gut sein soll, schmerzt es zwar nicht mehr so heftig, aber dafür brennt mir die ganze Seite wie Feuer. Ich weiß nicht recht, Was ich tun soll. Es ist nichts Neues und daher hoffe ich es ohne Doktoren und Hospitäler handeln zu können. Ebenso aus diesem Grund warte ich auf Gunnar. Derek ist mir da nur wenig Hilfe. Obwohl er es versucht.