Natürlich war
Derek an seinen beiden Urlaubstagen tatsächlich kurz im Zentrum, um nach seiner
Mutter und seinem Kind (Giselle!) zu sehen. Nur so, nebenher bemerkt……….
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Der Abend und
die Nacht mit Derek waren wunderbar. Trotz alledem, dass wir zuvor Tacheles
redeten. Nur so eilig konnte ich damit nicht beginnen. Denn, als ich in Dereks
Augen sah, schmolz ich dahin.
Schmusen küssen
eine Zeit lang und dann die unausweichliche Frage. Jedoch zuvor entschuldigte
sich Derek für die Urlaubstage und die vermehrte Abwesenheit in der letzten
Zeit. Und über Alexa wurde ebenso noch geredet, bevor wir auf das Wesentliche
kamen.
„Du wolltest doch
mit mir reden. Nicht wahr?“
„Ja.“
„Um was geht es
denn?“
„Um Dich und um
uns.“
Derek stutzte.
„Willst du etwa unsere Beziehung beenden?“
„Nein.“,
erwiderte ich zügig. „Natürlich nicht.“
Aber WIE nun
beginnen, damit das Gespräch nicht eskalierte. Denn ich hatte nicht vor, mich
mit Derek zu streiten.
„Stell dir vor,
mir wäre zu Ohren gekommen………….“, eröffnete ich die Debatte. War umsichtig mit
den Worten und tastete mich behutsam vor.
Erstaunlicher
Weise nahm Derek alles sehr ruhig entgegen. Nur kurz erhoben wir einmal die
Stimmen…..und wurden sogleich wieder still. Auch ER war offenbar daran
interessiert, die Unterhaltung in einem angemessenen Ton zu halten. Was
erleichternd für mich war. Sogar, als ich von den Detektiven begann zu
erzählen, weil er noch immer nicht gestehen wollte, dass er erneut mit Giselle
geschlafen hatte, blieb er einigermaßen gelassen. Nur ungemein ernst sah er
aus.
Zu guter Letzt
gab er noch so Einiges zu. Diese Fußballspielerin, mit der er sich in Stockholm
getroffen hatte.
„Wir waren doch
nur zusammen bei meinen Freunden.“, merkte er grinsend an.
„Willst du mich
für dumm verkaufen? Du hast mir ihr geschlafen. Nicht wahr.“ Und auch das
gestand er mir dann doch. Sowie noch die Gelegenheiten, wenn ich Abwesend und
auf Urlaub war, welcher er wahrgenommen hatte. Namen nannte er mir allerdings
keine und ich fragte ihn gleichwohl nicht danach. Er sagte nur, die Eine oder
andere. Möglicherweise frage ich ihn später noch einmal danach. Vermuten kann
ich an dieser Stelle nur die Frau mit dem eigenartigen Namen, Padine Gander,
welcher Derek hier im Zentrum einen Job verschaffte. Oder/und die Andere. Rice
Golding. Und womöglich sogar die beiden Neuen, welche er ebenso hier
unterzubringen gedenkt. Allerdings sind mir diese beiden Neuen noch nicht
bekannt. Morgen beraumte ich die Vorstellungsgespräche an. Ebenso der jungen
Männer, welche mir von Adam gesandt worden waren. Allesamt First Nation.
Am Ende sprachen
wir darüber, wie es nun mit uns weiter gehen wird. Vorerst offenbar wie bisher.
Nur eben mehr in Offenheit. Und mir schien, als sei Derek sogar erleichtert
gewesen, mich nicht mehr belügen zu müssen. Es war gerade so, als sei ihm ein Stein vom Herzen
gefallen und er wäre nun befreit.
Wie lange
treibst du das schon?“, fragte ich ihn dann.
Derek schmunzelte
ein wenig, schüttelte dann mit dem Kopf und begann sein Plädoyer. „Ich war wohl
tatsächlich früher mal ein Herzensbrecher, als ich noch in Amerika war.
Allerdings hatte ich dort nur wenig Zeit für die Frauen. Je nach Gelegenheit
eine hier und eine dort. Berufsbedingt. Als ich nach Schweden kam und mit dir
ein Verhältnis begann, hatte ich keine anderen weiter. Ich war dir wirklich
treu. Dann war ich bei Erik und bemerkte, dass das alles nicht wirklich etwas
für mich war. Als ich vom Zauberwald zurückgekommen bin, begann ich so allmählich,
in aller Vorsicht damit, mich doch ab und an einmal mit jemand anderen zu
treffen. Nur kam das nicht häufig vor. Ich achtete peinlichst darauf, dass mich
niemand sah. Weil ich es einfach satt hatte, immer nur darauf zu warten, wenn
Gunnar keine Zeit für dich hat. So begann auch das Verhältnis mit Giselle. Nur
bedauerlicher Weise wurde sie schwanger. Wollte es so. Und jetzt….“ Er legte
die Stirn in Falten und zog die Brauen hoch.
„Warum heiratest
du sie nicht?“
Er grinste und
sein Gesichtsausdruck zeigte einen gewissen Sarkasmus. „Ich will mich nicht
binden.“, sagte er.
Ich war
erstaunt. „Du bist vierzig Jahre alt. Meinst du nicht, es würde Zeit dafür?“
Derek lachte.
„Stößt du jetzt in dasselbe Horn wie meine Mutter? Willst du, dass ich sie
eheliche?“
„Nein. Natürlich
nicht. Nur ich kann es dir wohl kaum verbieten.“
„Ich will das
nicht.“
„Du willst also
frei sein, um tun und lassen zu können, was und mit wem du willst?“
„Hey, hey! So
schlimm bin ich doch gar nicht.“
Ich vermochte
darüber nicht zu lachen. Blieb ernst. Dennoch war ich versöhnlich. Was brachte
es mir, zornig zu sein und mir den Abend zu verderben. Zudem war mir bekannt,
wie Toleranz in einer Beziehung funktioniert. Kannte es sehr wohl von Gunnar. Also
schlief ich doch besser mit ihm. Allerdings hatte ich noch kurz zuvor darauf
plädiert, dass wir keinen Sex mehr miteinander haben werden, weil es mir zu
gefährlich ist. Daraufhin hatte Derek etwas von Kondomen gefaselt und war gegangen,
welche zu holen, was mir nicht wirklich wichtig war. Meiner Meinung nach, wäre
es gleichwohl OHNE Sex gegangen. Obgleich ich zugeben muss, dass ich seinem
Charme nicht wirklich etwas entgegen zu setzen hatte. Außer…..aufzugeben. Mich
fallen zu lassen. Ihn und seine Tätlichkeiten zu genießen, wie bisher…was ich
tat. So schliefen wir eben MIT einem Kondom miteinander. Meinetwegen…..
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Derek und ich
hatte am Morgen gerade das Frühstück beendet, als Gunnar und Alexa im
Restaurant zur Tür herein kamen. Zuvor war er kurz am Tisch seiner Mutter, wo
auch Giselle und das Kind Platz genommen hatten, und hatte die beiden
freundlichst begrüßt. ICH, hatte mit gemischten Gefühlen zugesehen. Allerdings
kam er sogleich zurück und setzte sich wieder zu mir.
„Soll ich
gehen“, fragte Derek (wegen Gunnar) und ich verneinte, während die beiden näher
kamen und sich anschickten, sich hinzusetzen. Alexa zögerte noch. Gunnar hatte
zu Derek gesehen und Alexa einen Stuhl zurückgezogen, damit sie sich setzten
kann.
„Wollten wir die
Angelegenheiten nicht getrennt behandeln?“, monierte ich an Gunnar gewandt.
Der räusperte
sich, zog die linke Braue nach oben, sah noch einmal demonstrativ zu Derek und
dann zu Alexa.
„Wir bereden
Geschäftliches.“
„Ahhh! So ist
das also. Okay. Wie du meinst. Komm wir gehen.“ Der letzte Satz galt Alexa.
Ich wehrte ab.
Meine Inkulanz tat mir leid.
„Schon okay.“,
sagte ich rasch. „Setzt euch doch. Ich bin so wie so hier fertig.“, nahm den
letzten Bissen, stand auf und ging. Derek folgte mir und wir gingen gemeinsam
ins Büro, wo wir mit der Arbeit begannen. Gunnar stieß viel später zu uns.
„Dein Mann lässt
sich Zeit.“, hatte Derek noch moniert.
Ohne Rast
plagten wir uns bis weit nach dem Lunch. Nur gut, dass ich mich morgens satt
gegessen hatte an meinem Hirsebrei.
Alexa kam so
gegen halb zwei. Gedachte Gunnar zu sehen und hatte ihm offenbar etwas zu
sagen. Kurze Zeit darauf erschien Giselle und wollte nach Derek schauen. Zu
diesem Zeitpunkt begann bereits der Zorn in mir aufzusteigen.
„Wir sind jetzt
alle eine GROßE, GLÜCKLICHE FAMILIE?
Oder was?“ Diese Worte waren der Auftakt zu meinem Ausbruch. Ich steigerte mich
und am Ende schrie ich die beiden an. „Verschwindet alle beide! Und nehmt eure
Dirnen mit!“
Gunnar wie Derek
tuschelten mit ihren Huren und schickte sie weg. Dann redeten beide auf mich
ein, ich solle mich beruhigen. Jedoch tat ich es nicht. Sondern fuhr fort. „Was
soll ich mit euch? Ihr Frauenhelden?! Ich suche mir einen neuen Mann und
verschwinde hier. Jetzt vermag ich es noch. Dann kannst du das Zentrum deiner
Mutter mit deiner Mätresse übernehmen. Und du Derek bist gut an Gunnars Seite
aufgehoben. Ihr gleicht euch doch viel mehr, als ich dachte.“ Ich redete mich
heiß. Vermochte mich kaum mehr zu beruhigen. Einer nach dem anderen versuchten
mich zu besänftigen. UND,….sie waren in der Tat geduldig mit mir. Alle beide.
Letztendlich ist
Derek gegangen. Und auch ich wurde stiller. Schmollte noch eine Weile vor mich
hin und gemeinsam mit Gunnar beendete ich die Arbeit. Dann ging er mit mir
heim.
Gunnar
beschwichtigte mich weiter. Denn es grollte noch gewaltig in mir. Ich solle
doch Ruhe bewahren. Meinte er.
Meine Heiltherapeutin
rief an und ich vermeldete ihr, dass ich mit der Therapie und den Speisevorschriften
durchgehalten hatte. „Es ist alles in Ordnung. Sogar meine Haare glänzen
wieder.“
Sie freute sich
und riet mir, sie alsbald und spätestens im Frühjahr nächsten Jahres, wieder
aufzusuchen. Ich versprach es ihr. Und kaum, dass ich aufgelegt hatte, begannen
Krämpfe der alarmierenden Art. Das bedeutet für gewöhnlich nichts Gutes und ich
erinnerte mich an den Schüttelfrost zwei Tage zuvor, mit welchen ich des Nachts
zu kämpfen hatte. Genau an dem Tag, wo ich ZU spät zu Bett gegangen war.
Offenbar ein grober Fehler. Ich muss dringlichst früher ins Bett als bisher. Das
Frösteln und das verkrampfte Liegen im Bett, hatte ich allerdings der Kälte
zugeschrieben. Ich war Tags über ausgekühlt und Gunnar hatte nachts darauf
bestanden, das Fenster offen zu lassen. Bei etwa zwei Grad über Null. Genau
genommen zu kühl, um zu schlafen.
Dann sprangen noch
die Lymphe an und ich verspürte einen Druck rechts und links unter Kiefer. Dann
noch der Streit, der Ärger, die Anstrengung. Ich hoffe, es geht alles gut.
Auch Gunnar war
auf meine Schilderungen hin alarmiert. Macht sich Sorgen. Schärft mir ein, mich
zu beruhigen und an nichts Böses zu denken.