Nun, mein Donnerstag-Mann hat offenbar in der letzten
Woche seine Abschiedsvorstellung an eben diesen Tag gegeben. Vielleicht sogar
ohne dass er es wusste, sagt Gunnar. Womöglich hatte er all das nicht wirklich
so geplant und der Verlauf der Dinge, oder besser noch, seines Lebens, war
schlicht und einfach nur so und ganz spontan entstanden. Aus einer Laune des
Schicksals heraus.
„Er hat sich gut
zwei Jahre verstecken und verstellen müssen.“, meinte Gunnar.
„Mir hat er
gesagt, dass er mir treu gewesen ist.“
„Die meiste Zeit
über vielleicht. Zu Beginn seiner Beziehung zu dir, sicherlich. Aber irgendwann
merkte er, dass er nicht weiter kam. Nicht DAS erreicht, was er sich erhofft. Das
ist durchaus nicht böse gemeint. Mir wäre es wohl ähnlich ergangen, hätte ich
mich an seiner Stelle befunden. Und der ausschlaggebende Punkt war mit großer
Sicherheit meine Rückkehr hier her.“
Hier musste ich
Gunnar zustimmen. Er hatte Recht. Von DEM Zeitpunkt an, als offenbar wurde,
dass Gunnar erneut der Chef im Zentrum sein wird, und nicht etwa ER, zog er
sich immer mehr von mir zurück und ging andere Wege. War des Öfteren nicht mehr
erreichbar und meldete Urlaub an. Und nun DAS. So urplötzlich diese Heiratsidee
mit einer Frau, die er zwar kannte, welche ich jedoch hier noch nie gesehen hatte.
Auch erwähnt hatte er sie bisher nicht. So wie so sprach er NIE von anderen
Frauen in meiner Gegenwart und wäre das mit der Schwangerschaft von Giselle
nicht passiert, hätte er mir SIE sicherlich ebenso verschwiegen.
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Mir war es
durchaus bewusst, dass sich etwas verändert, wenn Alexa hier her ins Zentrum
kommt. Ich hatte befürchtet, dass es soweit kommt, dass sie ihm ständig
verfolgt. Zumindest versucht sie es, was mir immens auf die Nerven geht.
Insbesondere, wenn sie urplötzlich des Abends vor unserer Tür steht und ich sie
nicht abweisen kann. WAS hat SIE in MEINEM Haus zu suchen?
Ich bin wütend.
Zeige es aber dennoch nicht wirklich. Natürlich sieht sie es mir an, dass es
mir nicht gefällt, wenn sie ständig nach Gunnar fragt. Uns abpasst im
Restaurant und beinahe ständig gegenwärtig ist. Was mir sagt, dass sie sich von
ihrer Anwesenheit hier einiges verspricht. Und genau darüber sprach ich mit
Gunnar. Das dies nicht so geht!
Er beruhigte
mich. „Ich habe nicht vor, etwas zu ändern und ihr bereits noch einmal mehr als
deutlich gemacht, dass DU Rea meine Frau bist und es bleiben wirst. Kind hin
oder her.“ Gunnar nahm mich in seine
Arme. „Was denkst du nur. Ich liebe dich, und nichts anders. Wir bleiben
zusammen, auch in diesem Leben.“
„Ich befürchte
selbstverständlich, jetzt wo Alexa in unserer Nähe ist, dass du noch mehr Zeit
mit ihr verbringst.“
„Das wird nicht
passieren. Als Chef habe ich genügend zu tun.“
„Früher fandest
du ebenfalls jegliche Zeit für deine kleinen und großen Affären. Chef oder
nicht. Oder vielleicht gerade deshalb, weil du dir als Boss heraus nehmen
konntest, was immer du wolltest.“
„Jetzt wird es
anders sein. Das verspreche ich dir.“
Ich schnaufte.
„Deine Worte in der Göttin Ohr.“
Gunnar
schmunzelte und hielt mich fest. Küsste mich erneut. „Mach‘ dir keine Sorgen.
Alles wird gut. Vertraue mir.“
„Genau DAMIT
habe ich ein Problem.“
„Frau, siehst du
nicht, wie viel Mühe ich mir gebe? Dir immer t-r-e-u-r zu sein. Und
gleichermaßen auf Sicherheit zu gehen. Denkst du vielleicht, ich will mir
irgendetwas holen. Von wem auch immer. Ich will mein Glück nicht
überstrapazieren. Denn bis jetzt war es mir hold.“ Gunnar lachte. „Komm,
schmoll nicht. Alles wird gut. Du wirst sehen.“
„Das bedeutet,
NUR WIR BEIDE ZUSAMMEN?“, vergewisserte ich mich.
„Und Alexa
natürlich…..so ab und an. Schließlich wird sie die Mutter meines Kindes sein
und ja, ich mag sie wirklich ganz gerne. Und vielleicht noch Lara.“ Er hob die
Brauen und sah mich prüfend an.
Ich setze zum
Reden an und Gunnar sah offenbar, wie die Wut in mir aufstieg.“
„Beruhige Dich!
Beruhige dich! Es ist doch alles okay. Du wirst sehen, es ändert sich nicht
wirklich viel für dich.“
„Außer, dass
Alexa mir hier ständig begegnet und ich nun Derek verliere.“
Nun lachte
Gunnar wieder. „Tja, was machst du dann am Donnerstag?“
Ich zuckte mit
den Schultern. „Ich will mir keinen neuen Liebhaber wählen. Obwohl ich es sicherlich
könnte. Nur will ich das nicht. Aber allein sein, mag ich ebenso nicht.“
Ein tiefer Atemzug
war zu hören und ein „Phhhhuuuuu. Was wirst du tun?“
„Das weiß ich
noch nicht.“ Ich sah Gunnar von der Seite her an und grinste. „Ich hoffe darauf,
dass du auch an diesem Tag bei mir bleibst.“
Nun ließ er mich
los. Wich einen halben Schritt zurück. „Oh! Oh! Schauen wir mal. Wenigstens
einen Abend und eine Nacht solltest du Alexa innerhalb einer Woche zugestehen.“
„Ich vermute
nur, dass es sogar noch mehr werden wird. Denn genau DAS versucht sie zu
erreichen, seitdem sie hier ist.“
„Kannst du es
ihr verdenken?“
„Nein. Aber….“
„Und wenn du ein
wenig zugänglicher wärst…..“, schnitt mir Gunnar das Wort ab und ich jetzt ihm.
„……wie viel
zugänglicher soll ich denn noch werden? Frag‘ ich dich!“
Nun ein tiefes
Schnaufen von Gunnar. „Hören wir auf zu streiten. Das führt doch zu nichts.“
Gunnar trat diesen halben Schritt wieder an mich heran und küsste mich. Ich
ließ es zu.
Gleichwohl mit
Alexa hatte ICH in Kürze über genau dieses Thema gesprochen, als sie gestern,
am späten Nachmittag, vor unserer Tür gestanden war und Gunnar sie herein
gebeten hatte. Ich sagte ihr auch, es wäre besser gewesen, wenn sie in ihrem
Apartment in Stockholm geblieben wäre. Sie hatte mich nur mit großen Augen
angesehen, und es kam mir gerade so vor, als würde sie nicht verstehen wollen,
was ich ihr sage. Aber egal. Ich tat es einfach. Sprach aus, das mir auf dem Herzen
lag. Und ich blieb ruhig dabei. War nicht wütend oder überheblich. Auch Gunnar
selbst machte es ihr ebenfalls noch einmal deutlich, was meine Ohren vernahmen,
alldieweil ich neben ihnen stand.
Nun gut. Wir
werden sehen, wie es zukünftig läuft mit uns dreien hier.
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Ein ruhiger
Abend mit Gunnar und Sex am Morgen. Es tat offenbar Not bei ihm. Denn er hatte
sich rasch über mich gerollt, als ich vom Bad zurückgekommen und noch einmal ins
Bett gekrochen war. Drang recht zügiger in mich ein und stöhnte erleichtert
auf. Und es dauerte gleichwohl nicht lange, bis er kam. Kein Kneten der Eier
oder Ähnliches war mehr nötig, dass er zum Höhepunkt kam. War es möglich, dass
auch hier gewisse Vorschritte, in Richtung Normalität, zu verzeichnen waren?
Ich konnte es mir kaum vorstellen, dass er dies zu Stande bringt. Gleich danach
sprach ich es an und er grinste.
„Schön, dass du
es bemerkst.“
Kaum das Gunnar
zu Ende gekommen war und sich neben mich ins Bett fallen ließ, läutete mein iPhone.
Es war Mike.
„Wann kann ich
das Briefing ankündigen?“
Da ich ein wenig
verärgert über die Störung war, antwortete ich ein wenig patzig. „Wenn wir
beide da sind. Okay?“ Ich legte auf. Rief kurz darauf noch einmal bei ihm an
und entschuldigte mich. „Tut mir leid. Ich bin gerade erwacht. Ist Derek nicht
im Büro?“ Und mit diesem Satz begann etwas, was vorher nicht abzusehen war und
ich unbedingt verfolgen wollte. Denn über Derek stürzten seine derzeitigen drei
Frauen herein, wo zwei von ihnen offenbar nicht wussten, dass es eine Dritte
gab und er sie zudem noch zu heiraten gedachte. Ich rief meine Detektive und
Sarah Sjögren an, um den Weg von Derek seit heute Morgen nachzuvollziehen.
Zwischendurch sprach ich mit Marion Wallin, einer unserer Mitarbeiterinnen, um
die Ereignisse im Büro zu verfolgen. Mir live, so zu sagen, berichten zu
lassen. Es interessierte mich selbstverständlich, WAS dort mit Derek und seinen
Frauen so vor sich ging. Denn diese Fußball-Lady war gekommen, hatte Derek
gesucht und war auf ihn losgegangen. Offenbar kurz danach, als er ihr gestehen
musste, dass er die neben ihn befindliche Frau in Kürze heiraten wird. (Von MIR
einmal ganz abgesehen…..)
Am Morgen schon
hatte es einen Spektakel mit Giselle gegeben, wusste Sarah Sjögren zu
berichten. Sie hatte es beobachtet, als sie zur Arbeit ging.
„Derek kam mit
einer sehr hübschen, weißen Frau aus seinem Haus und dann gab es Streit mit
Giselle, die offenbar gerade auf dem Weg zu ihm gewesen war. Seine Mutter kam
dann ebenfalls noch hinzu und beschwichtigte.“ Usw….usw…usw…
Ich erzählte es
Gunnar und der lachte.
„Jetzt hat er
sich wohl übernommen. War ausgehungert. Da hat er sich nun offenbar jede Menge
Ärger eingefangen.“
„Das kennst du
ja.“, merkte ich ein wenig zynisch an.“
„Ja. Nur Derek
scheint aus der Übung zu sein, das alles sauber zu handeln. Und dann noch die
übereilte Verlautbarung, das er diese Lourianne heiratet, die er wohl gerade
erst wieder gefunden hat und die gerade erst angekommen ist. Was macht der bloß
für Sachen.“ Gunnar schmunzelte vor sich hin. Schadenfreude? Oder/und die
Freude darüber, dass er es besser handhabte als Derek? Dass er der
Glücklichere, der Bevorzugtere, der (von mir!) Geliebtere war? Ich weiß es
nicht. Und noch immer vermag ich oft nicht zu sagen, was Männern zu so mancher
Entscheidung verhilft, die mir doch recht töricht erscheint.
Nun gut. Es soll
nicht mehr meine Sorge sein, wenn Derek mit seinen Frau-en Probleme hat.
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Als ich nach
unserem gemeinsamen Frühstück mit Gunnar im Büro ankam, schien alles normal zu
sein.
Die Neue sah ich
bei Ellen stehen, die ihr offensichtlich etwas erklärte. Derek war in seinem
Büro. Mike war bei ihm und auch Kirsten. Noch augenblicklich als ich das sah, läuteten
bei mir die Alarmglocken und ich stufte Gunnar in die Seite. Auch er sah ein
wenig skeptisch drein.
„Du hattest
Recht. Wir müssen sie trennen. Und Tom belassen wir lieber weit weg in Hawaii.
Sprich vielleicht noch einmal mit deinem Vater und mache ihm die Lage klar. Und
auch deinen Verdacht.“
In der Tat wurde
es Zeit, dass Kevin wieder kam. Denn es mussten einige Entlassungen getätigt
werden. Zudem wollte ich diese Angelegenheit mit Imara mit ihm noch einmal
besprechen. Mike sollte eigentlich ihren Platz einnehmen und wie erwähnt, ich
würde dieses Genie ungern verlieren wollen. (Nur Meuterei, oder Konspiration
mit dem Feind, dulde ich nicht. DAS hat Konsequenzen, WENN es denn so ist.
Möglich war ebenso eine geplante Übernahme. Man musste von allem ausgehen. In
der Unternehmensbrache kann man nicht vorsichtig, nicht paranoid genug sein, um
zu bestehen. Vertrauen kannst du hier niemandem. DAS lernte ich von meinem
Vater.)
Gunnar und ich
platzen schlicht und einfach, nach einem kurzen Anklopfen, zu den Dreien
hinein. Die schauten ein wenig verdutzt.
Hatte sie doch
etwas zu verbergen???
Ich begann ohne
Umschweife mit dem Reden. „Derek, hast du die Neueinstellungen mit Amaja Ji
besprochen?“
Der pustete
hörbar die Luft aus sich heraus und Gunnar hatte verwundert zu mir herüber
gesehen. Er kannte mich nicht so resolut und hatte offenbar selbst eine
Anweisung geben wollen. Jedoch kam ich ihm zuvor. Und Dereks Pusten, fand ich
ein wenig respektlos an dieser Stelle.
„Nein. Noch nicht.“
„Dann tue das
bitte und setze nach dem Lunch, so gegen zwei Uhr, das Briefing an.“
Gunnar kam nicht
zum Reden. Ich sagte bereits alles, was zu sagen war. Es wäre unnötig und
albern gewesen, wenn er noch etwas hinzugefügt hätte. Infolgedessen schwieg er
und folgte.
Wie das unter Männern, innerhalb einer Hierarchie nun einmal so ist.
Ich war nun mittlerweile gewohnt, rasche Entscheidungen zu treffen und ebenso
entschieden und zielbewusst zu handeln. Was ihm gerade an mir explizit
aufzufallen schien.
Als wir in
meinem Büro angekommen waren, tat er ein wenig verlegen. Grinste.
„Wow! Die
Chefin. Find ich gut.“
„Bedeutet was?“,
fragte ich Gunnar und behielt meinen gebieterischen Ton bei. „Das DU MIR FOLGST?“
Gunnar lachte.
„Ich dachte, wir sind gleichberechtigte Partner in der Führung des Zentrums.
Dann kommt Kevin und dann….alle anderen.“
„Ja. Kevin steht
uns hier in der Führungsriege näher als er von allen anderen entfernt ist. Er
hat Mitentscheidungsrecht.“
Gunnar
schnaufte. „Okay. Und was ist mit Derek? Wie werden wir ihn los?“
Ups. Ich schaute
ein wenig erstaunt und Gunnar fragte sogleich nach. „Ich dachte, Du wolltest
das?“
„Ja schon. Aber
nicht sofort. Ich denke, wir warten noch eine Weile. Und ich will ihn nicht LOS
WERDEN, sondern ihn besser wieder zurück ins Sicherheitsteam bringen. Das Schwierige
ist, ihn dahingehend zu überzeugen, dass er selbst es will. Verstehst du das?“
„AHHH! Alles
klar. Ein oft zelebrierter Winkelzug der Frauen.“ Er lachte.
„Ja.“
„Warum bist du
so gnädig mit ihm? Jetzt, wo er dich fallen lässt wie eine heiße Kartoffel. Mir
ganz gezielt als aller ersten erzählt, dass er heiraten will und dies offenbar
aus einer Laune heraus. Aus einer gerade gefundenen Idee.“
„Wir überstürzten
nichts. Vielleicht standen die drei deshalb zusammen, eben WEIL Derek genau
DIES nun vermuten wird. Denkst du nicht auch? Wir belassen alles wie es ist und
wiegen Derek so in Sicherheit. Die Zeit wird“, und hier zwinkerte ich Gunnar
verschwörerisch zu, „Derek von selbst dazu bringen, wieder zurück ins
Sicherheitsteam oder ganz von hier weg zu gehen. Mit, oder ohne wem auch immer.
Kevin weihen wir ein und er wird uns sicherlich gern dabei unterstützen.“
Gunnar grinste und
schüttelte mit dem Kopf. Nickte dann und zetzte eine anerkennende Miene auf.
„Du bist ja eine
ganz Hinterhältige.“
„Was hat das mit
hinterhältig zu tun, wenn ich meinen Angestellten die Möglichkeit gebe, ihren
Platz von allein zu finden?“
Nun mussten wir
beide lachen.
„Du bist
tatsächlich gut!“
„Die Tochter
meines Vaters.“
„Und wo werde
ich nun arbeiten? In deinem Büro“, fragte mich Gunnar dann.
„Ja. Wir beide
bleiben vorerst hier zusammen. In absehbarer Zeit gibt es so wie so ein freies
Büro.“
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Gunnar scheint
sich hier im Zentrum tatsächlich wieder richtig wohl zu fühlen. Wieder der Chef
zu sein muss er noch lernen. (Oder auch nicht.) In jedem Fall sind wir uns
darüber einig und sprachen noch einmal darüber, dass er es anders wie damals
angehen wird. Mehr distanzieret zu den Frauen.
„Sie werden es
merken.“, sagte er, als ich Bedenken hatte, die Frauen selbst, könnten Gunnar
erneut schöne Augen machen. JETZT, wo er wieder der Chef hier war. Gunnar
beruhigte mich diesbezüglich erneut. „Ich hab‘ kein Interesse mehr. Jedenfalls
nicht mehr an allen.“ Er grinste und ich setzte an, ihm mit meiner Faust
spielerisch auf die Brust zu schlagen. Ließ es aber dann.
Gunnar lachte
und hielt meinen Arm. „Lass gut sein. Es wird schon alles werden. Keine Angst. Ich bin anders jetzt. Oder besser, in
einem Prozess, ein Anderer zu werden.“ Seine Augen schlossen sich kurz
und strahlen Zuversicht aus. Das gefiel mir. Ich vertraue meinem Mann.
Womöglich macht er das Unmögliche möglich und schafft es sich zu wandeln.
Wir waren nicht
lange im Büro. Gunnar und ich, standen noch eine
Weile draußen im Flur. Unterhielten uns und schmusten. Lourianne hatte uns
entdeckt und sah uns einen kurzen Augenblick lang zu. Grinste. Es war gut, dass
sie uns SO sah……..
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Das Briefing
nichts Besonderes. Ich stelle noch die neue Kollegin vor und das sie im
Augenblick nur vorübergehend hier arbeitet.
„Vielleicht kann
sie ja auch meine Sekretärin sein.“, meldete sich Derek zu Wort. Was offenbar
ein Scherz sein sollte. Oder eben auch nicht. Es konnte genau so gut eine
Kampfansage sein. Infolgedessen gab ich ihm Kontra.
„Wie sind zwar
ein Familienbetrieb, aber gewiss nicht deiner.“
Hhhhuu. Es war
Muxmäuschenstill. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Selbst Gunnar
hatte die Luft angehalten und grinste.
Später zu kam
Derek zu Gunnar hin und fragte, ob er gar nichts mehr zu sagen hätte. Ich fand
diese Bemerkung an dieser Stelle, selbst unter Männern, ein wenig unverfroren. Was
dachte sich der Kerl? Entbrannte nun der Machtkampf zwischen den beiden
Männern?
Gunnar ging
jedoch nicht weiter darauf ein. „Was soll ich sagen? Rea hat vollkommen Recht.
Dazu gibt es nichts weiter zu erwähnen.“, sprach es und ließ Derek schlicht und
einfach stehen. Der ging zurück zu den anderen.
„Ich glaube wir
haben uns ein Gegenlager geschaffen.“, sagte Gunnar, nachdem er die Tür zu unserem
Büro geschlossen hatte.
„Ich weiß. Nur
wie lösen wir es wieder auf? Es wäre schade um Kirsten und Mike.“
„Dann können wir
Imara nicht entlassen.“, merkte Gunnar an.
„Wieso nicht?
Entlassen wir einfach alle und stellen Neue ein. Wir drei, du, Kevin und ich,
bleiben. Punkt. Wo ist das Problem?“
„Vielleicht rede
ich später einmal mit Derek im Vertrauen, dass die Büroarbeit nicht wirklich
etwas für ihn ist. Womit ich meine, dass er sich nun denkt im Ton vergreifen zu
könne und dann alles als großen Witz hinzustellen.“
„Das könnte nur falsch
ankommen, wenn DU allein mit ihm redest.“
„Oder auch
nicht. So von Mann zu Mann. Meine ich.“
„Er sieht dich
als Konkurrent und ahnt sich was.“
„Mag sein.
Schauen wir.“, räumte Gunnar ein. „Einer von uns beiden, oder wir beide
zusammen, forcieren die Geschichte seines Abgangs.“
Damit war ich
einverstanden.
„Melde doch
Eigenbedarf an Dereks Job an.“
„Genau.“
Und im Grunde
bin ich doch ganz glücklich damit, dass Gunnar wieder bei mir ist. Mag sein,
dass Gunnars Rückkehr Dereks Verhalten erst ausgelöst hat. Aber dennoch stimmt
hier im Ganzen etwas nicht mit den Dreien und ich bin ganz froh, ihn an meiner
Seite zu wissen. Vier Augen sehen mehr als zwei. Kevin nicht zu vergessen.