Meine
Erschöpfung war übermächtig an diesem Freitagabend und ich ging sogleich nach
meinem Eintrag im Blogg zu Bett.
Gunnar legte sich
mit mir hin und wartete, bis ich eingeschlafen war. Ging dann noch einmal zu
Alexa und wohl ebenfalls zu Lara. Was er mir vorab gestand und im Nachhinein
berichtete.
Egal. Ich war
müde. Erwiderte und monierte nichts. Rasch Zähne putzen und dann, husch, husch
ins Bett.
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Zwischendurch
war ich nachts aufgestanden. Gunnar lag NICHT neben mir. Es war für mich
eigenartig, ohne ihn wieder einzuschlafen.
Aber es gelang. Am Morgen fand ich ihn neben mir schlafend. Er wachte auf, als
ich mich aus den Federn pellte.
„Ahhhh, lass
mich noch ein wenig schlafen. Ich bin müde.“, sagte er.
Trotz das mich
meine brennenden Füße aufgeweckt hatten, blieb ich noch eine halbe Stunde neben
Gunnar liegen und wir standen dann doch gemeinsam auf.
Ich rief Derek
an, alldieweil wir doch eigentlich am heutigen Morgen die Personalgespräche
führen wollten.
„Ja. Was ist?“
Er klang verschlafen und ich dachte mir, jetzt, wo er nicht mehr vorsichtig
sein muss, ist Derek aller
Wahrscheinlichkeit nach bei Giselle. Aber egal. Ich gedachte ausschließlich
wegen der bevorstehenden Gespräche nachzufragen. Legte jedoch dann schlicht und
einfach wieder auf. Entschuldigte mich, fürs Wecken.
Gerade als ich
im Restaurant mit Gunnar mein Frühstück zu mir nahm, kam Derek mit einer Frau
herein, die mir ein wenig ähnlich sah. Was ich sogleich bemerkte. Und auch
Gunnar riskierte einen erstaunten Blick. Womöglich ebenso wegen Derek.
Es war eine Weiße. Hübsch anzusehen. Nur wenig
kleiner als ich. Jedoch braune Augen und gefärbtes blondes Haar. Ich konnte die
Ansätze sehen. Sie taten recht vertraut miteinander. Jedoch nicht wirklich verliebt.
Oder doch? Ich konnte es in diesem Augenblick nicht sagen.
Nur gut, dass
Giselle und seine Mutter nicht zugegen waren. Womöglich wussten sie gleichwohl
nichts davon.
Wer war diese
Frau?
Ich mutmaßte
weiter. Meine Gedanken rannten jedoch allesamt in Sackgassen hinein. Okay. Dann
wartete ich eben ab.
Gunnar grinste.
Er hätte wohl am aller liebsten etwas gesagt. Ließ es aber dann besser. Fuhr
sich ausschließlich mit der Hand über seinen Dreitagebart und schmunzelte vor
sich hin. Und schon kam die Nächste. Lara steuerte Freude
strahlend auf unseren Tisch zu. (Natürlich konnte sie glücklich sein, nach der
Nacht mit meinem Mann.)
Sie blieb stehen
und begrüßte uns. Strahlte mich an, als hätte sie nichts zu verbergen und wäre
eng befreundet mit mir. Ich hatte nicht vor, ihr einen Platz an unserem Tisch
anzubieten. Gunnar tat es erstaunlicher Weise ebenso nicht. Nur Lara hatte nun
sichtlich nicht die Absicht wieder zu gehen. Smal talkte vor sich hin, bis
ich letztendlich sagte, setzt dich doch. Gunnar grinste. Das war mir klar. Er
hatte auf meine Reaktion gewartet.
Aber eigenartiger Weise verspürte ich keinerlei Gefühle der Eifersucht gegen
sie. Jedoch gleichermaßen keines der engen Freundschaft. Ohnehin hatte ich fast
zu Ende gegessen und hatte nicht vor, mein Frühstück noch länge auszudehnen,
als es nötig war.
Als wir gingen
sagte Gunnar noch zu Lara: „Bleib ruhig sitzen.“ Allerdings blieben wir dann
doch am Tisch von Derek stehen, bevor wir die Tür des Restaurants erreichten.
Denn ich hatte etwas Geschäftliches mit ihm abzusprechen.
Derek stellte
uns die Frau umgehend vor, als eine der beiden (ich dachte es sein nur EINE.
Von einer Zweiten wusste ich nichts….), die hier im Zentrum angestellt werden
sollten. Sie war bestimmt DIEJENIGE, welche auf einen Bürojob bestand.
Die Frau war
freundlich, hatte sich indes nicht erhoben. Nickte nur und streckte mir und
Gunnar recht zurückhaltend die Hand entgegen. „Freut mich sie kennenzulernen. Lauriane Greli ist mein Name.“
Ich schlug Derek
und Gunnar vor, die Gespräche vielleicht doch noch einmal zu verschieben. „Ich
muss noch zum Frisör.“, war meine unbefriedigende Ausrede. Allerdings hatte ich
genau DIES tatsächlich vor.
Gunnar schnaufte
und sah Derek an. Der kniff ebenfalls die Augen zusammen.
„Ich denke, wir
machen es heute.“, sagte er dann und Gunnar nickte.
Was mich bisher erstaunte,
war Gunnars Verhalten.
Als er ehemals Chef hier war, verhielt er sich wie einer. Jetzt war das anders.
Gerade so, als hätte er mich tatsächlich ernst genommen, als ich sagte, dass ICH
hier die Chefin sei und ER mein Angestellter. Seitdem er wieder
im Amt und Würden war, hatte er stets meine Entscheidungen abgewartet, sie
nicht in Frage gestellt und sich nur wenig an Weisungen beteiligt. Das gefiel
mir zwar, nur vermag ich nicht zu glauben, dass es so bleibt. Hat er sich
diesbezüglich ebenso verändert? Ist das möglich? Ich weiß es nicht.
Und als ich so
zur Seite sah, während ich diskutierte, erblickte ich noch eine andere Frau, wo
man sagte, dass sie mir ähnlich sah. Sie saß, fast versteckt in einer Ecke, mit
Sasha Fließe an einem Tisch und trank einen Kaffee Latte. (Genau wie ich.
Kaffee Latte ist ebenfalls MEIN Lieblingsgetränk.) Aber egal. Ich gönne es ihm
und wie es scheint, sind sie zusammen. Was mich erstaunte, war der Gedanke,
dass nun drei Frauen mit recht
ähnlichen Zügen hier in ein und demselben Raum waren.
Letztendlich
einigten wir uns, dass die Bewerbungsgespräche dann doch gleich jetzt
stattfinden werden. Infolgedessen nahm ich mit Gunnar den Weg zum Büro und
nicht nach Hause. Allerdings war Gunnar noch drei, vier Minuten bei Derek am Tisch
stehen geblieben, während ich bereits nach draußen gegangen war und auf ihn
wartete. Dort traf ich auf Sarah und
Ryan. Wir unterhielten uns eine Weile. Länger als mir lieb gewesen war. Denn
meine Füße brachten mich fast um beim Stehen. Als Gunnar zu mir stieß, nahmen wir dann rasch den Weg zum Bürogebäude
und gingen eben NICHT nach Hause und ICH ging ebenso NICHT zum Frisör, wie ich
es gern hätte tun wollen. Aber egal. Dann eben….arbeiten. Hunger würde ich
ohnehin nicht so schnell verspüren. Denn ich hatte genüg gegessen.
Gunnar grinste
vor sich hin und lachte. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm hin. Wir
hatten die Eingangstür beinahe erreicht.
„Was ist los?“,
fragte ich ihn.
Er lachte
weiter. „Das
glaubst du nie.“
„Was denn?“,
wurde ich ungeduldig.
„Derek……hat mir
soeben diese Frau als seine Zukünftige vorgestellt.“
Mir blieb der
Atem stehen. Mein Hirn setze aus. Ich suchte nach Worten. Fand aber keine.
Hechelte nur.
„W-a-s?“,
brachte ich nach einer Weile hervor. Gunnar hatte mich die ganze Zeit über
angesehen und beobachtet.
„Du scherzt
doch? Oder etwa nicht?“, gedachte ich mich mit dieser Frage bei Gunnar zu vergewissern.
„Eher nicht.“
„Wie das??? Ich
dachte wenn er irgendwann heiraten wird, was er ohnehin nicht wollte,
wie er sagt,….dann wäre es Giselle. Wo sie doch ein Kind von ihm hat und
überdies ist sie, für eine Schwanze, doch recht attraktiv. Was soll das denn?
Ich verstehe nicht. Kennt er sie? Und wie lange schon? Eigenartig.“ Ich konnte
nicht aufhören Fragen zu stellen.
Gunnar bremste
mich aus. „Beruhige dich. Dann scheint es wohl endgültig vorbei zu sein, dass
er dein Liebhaber ist.“
„Er hat am
Donnerstagabend nichts davon erwähnt. Ausschließlich, dass er noch einer Frau
einen Job zu verschaffen gedenkt. Wenn möglich im Büro und ich nehme an, dass
SIE das ist. Und vielleicht ist das alles nur ein Scherz, welchen er sich da
mit Dir, mit uns erlaubt.“
„Vielleicht.
Vielleicht auch nicht.“ Gunnar nickte. „Er wird ihr tatsächlich NUR einen den
Bürojob zukommen lassen wollen. Denn sie gibt sich doch recht überheblich. Oder
ganz und gar dünkelhaft. Als wäre sie etwas Spezielles. Ob für ihn, wird man
sehen. Warten wir es ab.“
„Vielleicht ist
sie durch ihr Aussehen so wie so daran gewöhnt, in allem bevorzug zu werden.“
Gunnar lächelte
mir zu. Legte seinen Arm um mich, drückte mich zu sich heran und gab mir einen
Kuss. „Genau wie du Rea. Genau wie du. Und sie sieht dir sogar ein wenig
ähnlich.“
„Das finde ich
jetzt überhaupt nicht lustig!“, widersetze ich mich.
„Willst du sie
einstellen?“
„Ich weiß es
nicht. Derek faselte etwas davon, dass sie Ellen im Kulturbereich helfen kann.“
„Braucht sie
denn jemanden?“
„Sie macht
Überstunden wie wir alle. Vielleicht. Versuchen können wir es ja.“, antwortete
ich ihm nachdenklich. „Aber sie ist NICH ich!!!“, beharrte ich auf meiner
ganz speziellen Persönlichkeit!
„Natürlich
nicht. An dich kommt niemand heran. Du bist die Schönste und noch dazu meine
Frau. Was für ein Glück ich doch habe.“ Gunnar schmeichelte mir. Aber egal.
„Nicht, dass du
sie auch noch verführst?“
„Warum sollte
ich das, wenn ich das Original haben darf.“ Gunnar feixte vor sich hin. „Mach‘
dir keine Sorgen. Ich tue das nicht mehr….“
„…..so wie
früher. Wolltest du sagen.“, beendete ich den Satz.
„Ja und ich
weiß, du hast das bereits bemerktest.“
„Sicherheit geht
jetzt vor. Nicht wahr.“
„Ja. Deshalb nur
ein paar ausgewählte Frauen.“
„Wie Lara heute
Nacht.“
„Bevor ich zu
Lara ging, war ich bei Alexa und dann rief ich noch die kleine Schwarze an,
dass sie mir und Lara ein wenig Gesellschaft leistet, für die Nacht.“
„Deshalb warst
du also so müde heute Morgen. Die kleine Schwarze? Waris meinst du wohl?“
Gunnar nickte.
„Ja. Genau die. Und Lara scheint mir mehr und mehr gefällig zu sein, was meine
Neigungen betrifft. Womöglich kann ich mich dann endlich von Siv und ihren
Schwestern lösen.“
„Willst du das
denn?“
„Ja. Irgendwann
sind die Spiele mit immer denselben Leuten allmählich schal.“
Es war überaus
angenehm, so offen mit meinem Ehemann zu reden. Obgleich es doch ein diffiziles
Thema war.
Und schon im
nächsten Augenblick sah ich Derek und diese Frau zu uns kommen, die eingestellt
werden, UND seine zukünftige Ehefrau sein soll. Was ich noch immer nicht
glauben wollte. Jedoch danach fragen konnte ich Derek nicht. Schließlich hatte
er sich bisher nur Gunnar anvertraut. Aber womöglich sollte ich genau durch ihn sein Geheimnis erfahren. Denn ich
vermochte mir nicht vorzustellen, dass er es sich gerade erst ausgedacht hatte,
diese Frau zu heiraten.
Im Flur patrouillierten
bereits die jungen Männer der First Nation, die Adam mir empfohlen hatte. Sie
warteten ebenso auf ihr
Einstellungsgespräche.
Ich und Gunnar
begrüßten sie freundlich, weil wir sie teilweise bereits kannten, während Derek
festen Schrittest hinter uns mit dieser Frau auf die Büros zusteuerte. Er beabsichtige
offenbar, sie den anderen vorzuziehen. Aber egal. Meinetwegen.
In einer Ecke
saß ganz ruhig eine andere Frau. Sie war eine Mulattin. DAS muss dann die
Andere gewesen sein, welcher Derek hier im Zentrum einen Job angeboten hatte.
Die Bewerbungsgespräche
Natürlich wurde
Lourianne vorgezogen und am liebsten hätte ich darauf bestanden, mit ihr allein
zu reden. Aber das musste ich nicht. Lourianne kam aus der Schweiz und so
konnte ich mit ihr deutsch reden. Gunnar verstand allerdings nur wenig und
Derek überhaupt nichts. Wen man mehrere Sprachen spricht, kann dies überaus
vorteilhaft sein.
Wir unterhielten
uns ein wenig über den deutschsprachigen Raum und genau genommen suchte ich zu
ergründen, WIE sie Derek denn nun kennengelernt hatte. Es war während eines
Spezialeinsatzes seines Teams in Kalifornien, wo sie einige Zeit lebte, weil sie
Schauspielerin werden wollte. Sie jobbte dort nebenher als Model, als eine
Freundin von ihr ermordet wurde. Und in diesem Moment und Zusammenhang kam
Derek ins Spiel und trat in ihr Leben. Intimeres verriet sie selbstredend
nicht. Obwohl ich nur allzu gern darauf bestanden hätte. Ob sie wusste, dass
sie Dereks Frau werden sollte, blieb allerdings unerwähnt. Wie viel Tage
vergehen werden, bis sie erfahren wird, oder von selbst darauf kommt, dass
Derek mein Liebhaber war (?!), ist nun ungewiss. Ich vermute nur, es wird nicht
allzu lange dauern. Sollte ich es ihr dann nicht lieber selber sagen? Als
Freundschaftsbeweis. Oder war es doch eher unklug. Denn Gesagtes vermag man
bekanntlich nicht mehr zurück zu nehmen. Ich ließ es dann.
Nun ja, ich
werde sie zukünftig wohl des Öfteren sehen und mich womöglich sogar (zielbewusst)
mit ihr befreunden. Sollte sie denn tatsächlich Dereks Frau werden, und selbst
wenn nicht, konnte es nur für mich von Nutzen sein, sie näher zu kennen. Die
Gemeinsamkeit konnte in jedem Fall die
deutsche Sprache sein, um den Beginn einer Freundschaft leicht zu forcieren. Denn es gab hier nur noch einen,
der, wie ich ein Deutscher war. Kevin. Ihn erwähnte ich ihr gegenüber ebenso
knapp in diesem Zusammenhang. Daher sprachen wir viel zu lange miteinander und
den anderen, die genau genommen vor ihr da waren, blieb nichts anderes übrig
als zu warten. Ebenso die andere Frau.
Sie bekam jedoch
(vorerst?) KEINEN festen Arbeitsvertrag, was Derek zwar monierte, mir aber
gleichgültig war, da ich seine Einwände schlicht und einfach überging, und ich
erklärte ihr, dass ich eigentlich im Büro niemand brauchte. Daher sei es aller
Wahrscheinlichkeit nach nur ein vorrübergehender Job für sie, wo ich sie Ellen
Parker als Hilfe zuteilte.
„Wir werden
sehen, wie es läuft.“, sagte ich abschließend und dachte, dass sie vielleicht
nicht einmal mehr arbeiten muss, WENN sie tatsächlich Dereks Frau würde. Jedoch
DAS sah ich noch in den Sternen stehen.
Nach einer guten
Stunde rief ich dann die andere Frau herein. Rochelle Archer. Sie kam aus New
Yorks Bezirk der Schwarzen. Aus Harlem. Auch sie hatte Derek dort während eines
Falles kennengelernt. Dieses Thema wurde allerdings nur mit zwei Sätzen
angerissen. Nicht mehr. Schließlich verstand Derek was ist sagte und mit ihr
gedachte ich keinerlei freundschaftliche Bande zu knüpfen. EINE war genug!
Der nächste
bitte!
Ich führte ALLE
Vorstellungsgespräche. Gunnar hielt sich zurück. Sprach (erstaunlicher Weise!)
nur, wenn ich ihn fragte. Derek jedoch, behandelte ich wie einen Angestellten.
In dieser Runde ließ ich ihm nicht wirklich viel entscheiden.
Alle acht der
jungen Männer stellte ich ein und sie bekamen ebenfalls einen befristeten
Arbeitsvertrag. Sie gedenken ohnehin nicht für ewig zu bleiben. Schauen wir
einmal, wie es läuft mit ihnen.
Das ganze
Prozedere zog sich hin bis zum Abend. Der Lunch fiel aus. Kaffee und Kuchen
ließen wir uns servieren. Essen muss der Mensch schließlich auch. Nur Hunger
hatte ich keinen. Der volle Mond macht sich hier bemerkbar. Und so viel Süßes
war mir schlussendlich ebenso unangenehm. Denn ich bin es nicht mehr gewohnt.
Müde und
erschlagen gingen wir gegen 19.00 Uhr noch etwas essen. Diese Lourianne hatte
draußen auf Derek gewartet und kam mit uns mit. WO war eigentlich Giselle???
Kam sie nicht sonst immer Derek hier im Büro besuchen?
Wir hatten
gerade bestellt, da kam Alexa herein und
suchte Gunnar. Stand vor unserem Tisch. Was hätte ich sagen sollen als: „Setzt
dich doch.“, mit ihrem dicken Bauch. Schließlich konnte ich nicht unmenschlich
sein. Gunnar lächelte wohlwollend. Freute sich offenbar darüber, dass ich mein
Mitgefühl über (m)eine Niederlage stellte. Aber egal. Verrückter konnte der Tag
kaum noch werden.
Zum Schluss des Tages blieb ich beinahe
noch allein. Beinahe! Denn
Gunnar brachte Alexa nach Hause und ich ging ohne ihn heim. Warte dort gut eine
Stunde, bis Gunnar endlich kam und versuchte mir noch mehr Verständnis für
Alexa abzuringen. Sie wäre so allein und es müsse doch möglich sein, dass wir
wenigstens einen Film zusammen anschauen könnten.
Ich sagte nein.
Gunnar blieb
noch die Länge eines Filmes bei mir und dann folgte er erneut dem Ruf von
(seiner Alexa) Konkubine.
Als er mir vor
Tagen erklärte, dass Alexa hier her kommen würde, hatte ich dergleichen schon
längst geahnt. Er muss sich nun …..…zerteilen, zwischen mir und ihr. Möchte mir
Genüge tun und bei mir sein. Hat aber dennoch stets einen Gedanken an sie. Vor
allem JETZT, wo sie jeder Zeit nieder kommen kann. Ist er bei ihr, wird es
vermutlich umgekehrt sein. Dann denkt er an mich. Ich vermag mir nicht
vorzustellen, wie Mann so etwas in seinem Hirn regeln kann, dass Mann nicht
irrsinnig dabei wird. Aber egal. Es ist Gunnars Problem.
Als er nach
einer halben Stunde zurückkam, entschuldigte er sich und erbettelte erneut
Mitleid bei mir für sie.
„Ich kann sie
doch nicht immer allein lassen. Gerade jetzt nicht, mit ihrem dicken Bauch.“,
sagte er.
„Dann sucht sie
sich besser einen Mann. Hier gibt es genug davon. Den Mann, welchen sie
sich erwählt hat, der ist bereits vergeben. Es wird Zeit, dass sie das
einsieht. Und auch du Gunnar. Am besten wäre es gewesen, wenn Alexa in ihrem
Apartment in Stockholm geblieben wäre. Du fährst dorthin nur dreißig Minuten.“
Gunnar staunte
ob meines Selbstvertrauens und meiner Vehemenz. Erwiderte nichts. Ich sah dann
aus dem Augenwinkel, wie sein Kopf leicht nickte. Warum auch immer. Wer weiß,
welchen Gedanken er in diesem Augenblick in seinem Hirn verfolgte und ich
schickte mich an ihm nachzuspüren. Bohrte mit meinen Gedanken ein Loch
in seinen Kopf und surfte darin herum. Was ich fand war Anerkennung. Respekt und
zwar tatsächlich für mich. Wer hätte das gedacht. Gunnar
hegte keinerlei verwerfliches Gedankengut mir gegenüber. Ganz im Gegenteil. Muss eine Frau
in der Tat erst männlich werden, damit sie der Mann respektiert?
Gunnar blieb nun
endlich. Ich schaltete nach einer Weile des Schreibens mein Notebook aus und
wir gingen, zwar etwas später als geplant, aber dennoch zeitiger als sonst zu
Bett.
Kein Sex am Abend. Schlafen war viel wichtiger für
mich. Gunnar stimmte mir uneingeschränkt zu.
Was war nur
geschehen mit diesem Mann? Konnte ich hoffen, dass er mir womöglich doch noch
irgendwann treu sein wird………und Alexa verschwindet mit samt dem Balg in ihrem
Bauch?!! Dann wäre mein Leben schön!
Kein Sex am
Abend und keiner am Morgen. Es war mir nicht danach. Nur auszuschlafen gedachte
ich. Geschrieben hatte ich bereits am Abend zuvor über diesen ereignisriechen
Tag. Und wieder ist es ein v-i-e-l zu langer Eintrag geworden. Verzeihen Sie
mir.
Viel mehr gibt
es nun nicht mehr zu sagen.
Schauen wir, WIE
es weiter geht……………………..