Dennoch
war ich auf ein Miteinander, ein Verstehen mit ihr, während des Aufenthaltes
bei Erik angewiesen. Die Männer blieben zumeist unter sich und waren offenbar
ganz froh, dass wir zwei Frauen die Mahlzeiten handelten, was eine immense
Arbeit war……wie ich fand. Obgleich nichts wirklich Kompliziertes von Alexa und
mir zubereitet wurde. So war ich früher oder später doch gezwungen, meine Apathie
gegen sie fallen zu lassen, was Gunnar selbstredend gefiel. Ab und an sah Mann
nach uns und ich vermute, es war die Absicht der Männer, oder Gunnars, uns
allein zu lassen, damit wir lernen, oder besser ICH lerne, mich mit Alexa zu
vertragen.
„Ihr
ward doch schon so gut miteinander. Beispielsweise auf den Familienfesten.“,
hatte er zu mir gesagt.
„Ja.
Natürlich. Hatte ich eine Wahl?“ Und jetzt war es nun ähnlich.
Gunnar zwingt
mich immer wieder, mich mit seiner Konkubine zu arrangieren. Und er schafft es
sogar.
Natürlich
unterhielten wir uns, Alexa und ich. Schließlich wäre es töricht gewesen, stumm
zu bleiben, während wir an einem Tisch saßen und Kartoffeln schnitten. Hierbei
ging es nicht nur um unsere Dreiecksbeziehung oder die bevorstehende Geburt.
Wir sprachen auch ein wenig über Gott und die Welt. Vor allem über den
Buddhismus, welchen sie offenbar von ihrem Vater offeriert bekommen hat.
Natürlich war ihre religiöse Praxis eher leger. Aber dennoch plädierte sie
dafür und wusste einige kluge „Meister“ – Sprüche.
„Wärst du da nicht
selbst darauf gekommen?“, fragte ich sie. „Braucht es zu dieser Weisheit
tatsächlich einen Mann, der uns das erklärt? Wohl kaum.“
Darauf wusste sie
offenbar nichts zu sagen. Denn sie antwortete mir nicht.
Wir sind noch immer bei Erik im Zauberwald und schlafen in
einem Zimmer zusammen. Gunnar allerdings in meinem Bett. Schließlich benötigt
Alexa mehr Platz als ich, mit ihrem dicken Bauch.
Sex heute Morgen.
Gunnar schlief mit mir. Jedoch eher sporadisch.
Er hatte es wohl nötig.
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Meine „Liebe Alexa“
Womöglich
veränderte ich etwas in mir. Zwangsläufig so zu sagen. Ich bin
milder und gelassener Alexa gegenüber. Auch allen anderen Frauen und
Familienmitgliedern. Zumindest SO der Plan.
Vorerst ist es in meinen Gedanken. Ich werde es versuchen und bekomme sicherlich
alsbald Gelegenheit dafür, meine altruistischen Pläne in die Tat umzusetzen. Marie
und Henrik werden uns mit den Kindern besuchen. Weihnachten steht vor der Tür,
wo sich die Mitglieder von Gunnars Familie bei uns im Zentrum treffen. Dann die
Geburt. Ich bin neugierig, WIE ICH darauf reagiere werde und vor allem auf das
Kind selbst. Gunnar setzt schließlich auch hier gefällige Erwartungen voraus,
welche ich zu erfüllen habe.
Was nutzt es mir
da, mich aufzureiben. Ständig nur zornig zu sein. Nichts! Das ist in höchstem
Maße gesundheitsschädigend! Gunnar wird sich dadurch nicht verändern. Ganz im
Gegenteil. Und wie sollte ich mich all dem auch entziehen?
Aber nun, da ich
in ALLEN Punkten nachgegeben habe, ist Gunnar umso glücklicher mit mir. Scheint
verlieb, wie in den ersten Tagen. Sagt und zeigt es mir. (Wen wundert’s? Bei
der Einsicht, die ich zeige.)