Freitag, 11. November 2016

Die Liebe, welche ich NICHT loslassen will



Den ganzen Donnerstagmorgen arbeitete ich konzentriert am Bildschirm, während Gunnar im Außendienst war. Als er gegen halb zwei noch nicht zurück war, ging ich allein ins Restaurant. Es war ohnehin bereits spät genug. Hunger hatte ich schon längst und ich schlang meine Suppe recht zügig hinunter. In diesem Augenblick kam Gunnar zur Tür herein, auf mich zu und schmunzelte.
„Schling nicht so.“, sprach es und nahm sich den Platz gleich neben mir, sodass auch er noch den Überblick hatte in den Raum hinein hatte. Gunnar schätzt es ebenso wenig wie ich, mit dem Rücken zu den Gästen hin zu sitzen.
Dann doch noch ein paar Stunden im Büro bis fünf, mit Gunnar, Kevin, Mike und Kirsten.
Während ich auf dem Weg nach Hause war, trat Gunnar seine Trainingsstunde an. Danach noch ein kurzer Besuch bei Alexa, wie er mir gestand, als er nach Hause kam. Und wieder war es spät geworden. Das Dinner servierte man uns im Haus. Mir war schlicht und einfach nicht danach, noch einmal nach draußen in die Kälte zu gehen. Und so hatte Gunnar eine gute Gelegenheit, mit einer Diskussion zu beginnen, die offenbar von Alexa initiiert worden wäre.
„Alexa hat mich gefragt, ob ich heute nicht bei ihr schlafen kann.“
„Ich möchte das nicht!“, unterbrach ich Gunnar sogleich mit einer Forderung.
Er räusperte sich und sprach dann weiter. „Sie meint, WENN du schon trennen möchtest, dann hätte sie wenigstens eine, oder zwei Nächte innerhalb einer Woche verdient, wo ich bei ihr schlafe.“
Ach, sie hat zu wollen? Dachte ich so, sprach jedoch etwas anderes aus. „Ach, sie seit wann trennst DU es denn?“, fragte ich Gunnar verwundert.
„Hast du nicht bemerkt, dass sie kaum noch zu dir ins Haus kommt? Und auch im Restaurant nicht mit uns zusammen isst?“, verteidigte Gunnar seine Geliebte.
„Hat sie nicht erst vor Tagen noch bei uns auf der Couch gelegen? Die ganze Nacht?“
„Ja. Mag sein. Aber dann nicht mehr.“
„Dafür hat sie in meinem Bett mit dir geschlafen.“
Gunnar schnaufte. „Wenigstens eine Nacht solltest du ihr zugestehen.“, kam er zu SEINEM eigentlichen Thema zurück.
„Mach‘ was du willst.“, sagte ich abschließend. Denn ich war der immer selben Diskussionen leid. Sowie Gunnar sicherlich gleichermaßen. Denn er tat überaus genervt. Also beendete ich das Gespräch.

Gunnar ging nach dem Dinner zu Alexa hinüber und ich blieb allein. Rief Derek an, der zu Beginn nicht zu erreichen war und dann, auf meine Frage hin, ob er heute Zeit für mich finden könne, etwas merkwürdig, eintöniges entgegnete. „Wir reden später.“
Okay. Dann warte ich eben. Dachte ich mir so und als ich nach einer guten halben Stunde noch immer nichts von ihm hörte oder sah, wählte ich erneut seine Nummer.
Es läutete und läutete und dann erneut dieselbe, stereotype Antwort: „Wir reden später.“ Knack. Weg war er.
Ich schäumte vor Wut und wählte ihn ein drittes Mal an.
„Ja.“
„Es reicht mir! Hast du gehört! Es ist nicht mehr nötig, dass du kommst.“ Ich legte auf. Wartete aber trotz alldem und hoffte, dass er kam.
Tat er es? Ja.

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Zur aktuellen Politik dieser Beitrag:

Diskussionsbeitrag einer Patriarchatskritikerin zur Wahl in den USA
Als Patriarchatskritikerin mit dem Forschungsschwerpunkt "monotheistische Theologien" möchte ich eurer Augenmerk auf den längst begonnenen dritten Weltkrieg in Form eines Religionskriegs zwischen Schiiten und Sunniten im Nahen und Mittleren Osten focussieren. Wer gestern Abend in ARTE die mehrstündige kluge Dokumentationsreihe über den IS und die Fehler der USA in diesem Bereich angeschaut hat, hat noch einmal vor Augen geführt bekommen, wie krass diese Fehler waren und immer noch sind. Hillary Clinton hätte diese Politik, die uns alle in die Katstrophe führt, einfach nur fortgesetzt, denn als ehemalige Außenministerin hat sie großen Anteil daran. Das Patriarchat ist immer da am gefährlichsten, wo sich Machtpolitik und Theologie mischen, da, wo Männer sich zu Gott erheben und der Mann göttlich angesehen wird. Heute nimmt diese Rolle der Islam ein. Den liberalen Demokraten fehlt das Gefühl für die Gefährlichkeit des Islam, aber der alte weiße Mann, der selbst für den christlichen patriarchalen Fundamentalismus steht, und daraus besteht die Hauptwählerschaft eines Donald Trump, die erkennen diese religiös-fundamentalistische Gefahr. Die einzige Chance diesen religiös-patriarchalen Wahnsinn in den arabischen Ländern einzudämmen ist die, wenn es gelänge ein Machtgleichgewicht zwischen den Russen und den Amerikanern herzustellen. Beide Länder werden jetzt von eher atheistischen Männern geführt. Ich sehe in der Annäherung zwischen Trump und Putin im Moment die einzige Chance diesen schiitischen-sunnitischen Religionswahnsinn einzudämmen. Hillary Clinton mit ihrer Ankündigung eine Flugverbotszone in Syrien durchsetzen zu wollen und in ihrem Gefolge Angela Merkel, mit ihrem protestantisch-sozialistischen DDR-Trauma, die nur gegen Putin denken und agieren kann, hätten mit dieser Politik Öl in das bestehende Kriegsinferno gegossen. Weil ich weiß, wie gefährlich der Islam ist, und es Unfug ist zwischen Islam und Islamismus zu unterscheiden, weil schon Mohammed seine Theologie in Mekka mit Gewalt durchgesetzt hat, nachdem noch zu seiner Zeit eine Göttinnentrilogie in Mekka ihren religiösen Ausdruck fand und Mohammeds jüngste Frau Aischa zum Zeitpunkt seines Todes 9 Jahre alt, war, was beides für eine krasse patriarchale Gewalt spricht, bin ich froh, dass Hillary Clinton nicht Präsidentin geworden ist. Trump mit seinem dummen Sexismus ist sicherlich eine patriarchale Katastrophe, aber Russland als kleine Regionalmacht zu verunglimpfen, wie es Obama getan hat, ist für Europa viel gefährlicher. Ich habe gerade den Eindruck, dass diese weißen alten Trumpmänner meinem Sohn das Leben gerettet haben könnten, denn die islamblinde Angela Merkel, die glaubt mit einem religionsfantischen Erdogan Spielchen spielen zu können und dem Islam ein paar Kopien von Weihnachtsliedern entgegen setzen will, die wäre den Kriegsrufen einer Hillary Clinton willig gefolgt, genauso wie sie damals (als zum Glück Gerhard Schröder Bundeskanzler war) bei dem amerikanischen Inferno gegen Saddam Hussein mitgemacht hätte.

Hier bin ich bereit diese Zeilen, dieses Statement zu unterschreiben. Alldieweil es auch meinem Denken entspricht.
Denn WAS nützt uns aller Feminismus, wenn kein Frieden ist und wir um unser Leben fürchten müssen?!
Und erneut bleibt nur die Hoffnung, dass alles „gut geht“, mit diesem Mann.

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Befindlichkeiten
 Die Augen sind müde und rot. Sie hätten eine Pause verdient.
Ansonsten das Übliche. Brennende Füße, krampfender Oberkörper. Das Gefühl wie in einem Korsett, welches einer die Luft abschnürt. Manchmal ein taubes Bein.
Eines der neueren Leiden ist ein ziehender, bohrender Schmerz im linken Oberarmmuskel bei manchen Bewegungen. Und selbst der Ischias, oder das Sakralgelenk bedenkt mich derzeit mit Schmerz. An dieser Stelle riet mir Derek zu täglichen Übungen, um die Beweglichkeit zu erhalten und das Schmerzverhalten zu verbessern. Was allerdings eine gewisse Disziplin erfordert. Kann ich das?
Auch die Nervosität nimmt stetig zu. Mehr Ruhe wäre nötig! Weniger Stress. Gleichmäßig- und Beständigkeit in einer täglichen Routine. Was in meiner Position kaum möglich ist.
Bei all den Leiden frage ich mich so manchen Tag, wie alt ich eigentlich bin, oder was ich verbrach, dass man mich bereits jetzt schon so quält.   

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Ich fragte bei Derek nicht weiter nach, was gewesen war. Gedachte nicht über Giselle oder einer seiner anderen Frauen zu debattieren, mit denen er sich aller Wahrscheinlichkeit nach ab und an traf. Es war mir nur wichtig nicht allein zu sein. Einen warmen, muskulösen, beschützenden Männerkörper an meiner Seite zu haben, an den ich mich beruhigt und unbeschwert schmiegen kann.

Am Morgen dann doch noch das  beinahe unausweichlich kurze Gespräch mit Derek über seine anderen Frauen und unsere nach wie vor bestehende Beziehung zueinander, während wir noch zusammen lagen. Intim geworden sind wir nicht. Denn hier gehe ich auf Sicherheit. Und an dieser Stelle auch noch die Frage, warum er gestern so kurz angebunden war.
Genau genommen war Derek gerade dabei, seinen Dienst zur Nachtschicht anzutreten. Hatte allerdings vorher noch einmal nach seinem Kind gesehen.
„Dann musste ich das noch mit Ryan klären, dass ich die Nacht bei dir sein kann.“
Ich nickte eher betroffen, ob meiner gestrigen Feindseligkeit und verstand. „Tut mir leid, Derek. Ich hatte kein Recht so wütend zu sein.“
Derek lächelte mich sanftmütig an. Gab mir einen Kuss und hielt mich fest in seinem Arm. “Ist doch okay. Kein Problem. Du bist eben auch nur eine Frau. Warst womöglich eifersüchtig und ich verstehe durchaus, dass du böse auf mich warst und JETZT, wo du alles über mich weißt, doch ab und an ärgerlich auf mich bist. Sicher zu Recht. Was aber nichts daran ändert, dass ich dich noch immer liebe Rea. Und hättest du nur zugestimmt, mich zu heiraten, wäre ich dir treu.“
„Nur wie lang eben?“, schoss die Frage aus mir heraus.
Derek lachte. „Das kann man nicht sagen. Vielleicht unser ganzes Leben lang. Und du hättest dich auf mich in jedem Fall verlassen können. Du weißt, ich bin loyal.“
„Also doch, auf irgend eine Weise, der Ritter auf dem weißem Ross?“
Und wieder ein herzliches Lachen von ihm. „Wenn du es so willst? Also heirate mich!“ Er breite die Arme aus und ich ließ mich zufrieden in die Selbigen nehmen.
„Und es ist noch immer nicht zu spät für uns.“, war Dereks abschließender Satz.

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Es gab viel Arbeit heute Morgen und es war überaus anstrengend für mich. Einmal hier hin und einmal dorthin fahren. Sich Dies und Jenes ansehen. Laufen, bücken, ja sogar teilweise heben. Und Gunnar war noch immer nicht zugegen. Derek begleitete mich. Obwohl es NICHT seine Aufgabe war.
Er schmunzelte. „Dann hätte ich auch im Büro bleiben können.“
Ich lächelte nur. WAS hätte ich sonst darauf erwidern können? Sein Gehalt wurde bis dato eben nicht herab gestuft. Er bekam noch immer das Geld für den Job im Büro. Ich dachte, das wäre ich ihm schuldig. Zudem denke ich, er braucht das Geld. Jetzt, wo er doch Vater ist.

Gunnar rief mich kurz vor dem späten Lunch an und erzählte mir etwas von einer Fete, welche noch ausstehen würde, mit den Mitgliedern seines ehemaligen Arbeitsteams.
Ja. In der Tat. Ich erinnerte mich.
„Ich bin jetzt schon total erschöpft. Das kannst du vergessen. Ich gehe da nicht mit. Und weshalb auch?“
„Es war ausgemacht, dass Alexa UND du mitkommen wirst.“
„Dann ändere ich dies jetzt. Es tut mir leid Gunnar. Meine Gesundheit geht vor.“ Und während ich das zu Gunnar sagte, winkte ich Derek zu mir heran, um ihn mit gedämpfter Stimme zu fragen, ob er auch heute weiterhin bei mir bliebe. Er nickte….und ich war zufrieden damit.
„Okay. Wie du willst.“, sprach es in einem recht gleichmütigem Ton in meine Ohren hinein, der nicht nach Verärgerung klang.
„Alexa wird dich tatsächlich in ihrem Zustand begleiten?“, fragte ich noch.
„Sie hat gesagt, sie kommt mit.“
Infolgedessen werde ich den heuten Tag und Abend, samt der Nacht, mit Derek verbringen. Was mir durchaus NICHT unangenehm ist. Denn auch ich vermag diese Liebe zu ihm nicht los zu lassen………