Als Chefin des
Zentrums stehe ich beinahe jeden Augenblick in der Öffentlichkeit. Kann mich
dieser kaum entziehen. Gerade in dieser Zeit, ist es jedoch wichtig, präsent zu
sein.
Aus diesem Grund
waren Gunnar und ich am gestrigen Nachmittag, bis zum Abend, im großen Saal, wo
eine Feierlichkeit zum 1. Advent stattfand. Unter anderem mit Kaffee und Kuchen.
Nun beginnt die
Weihnachtszeit hier in Schweden. Sowie auch in Deutschland und in anderen
Ländern. Und ebenso die Zeit des Glögg. Glögg ist eine Art Glühwein mit Mandeln
und Beeren, der in kleinen Bechern serviert wird. Es gibt ihn mit und ohne
Alkohol.
Ellen hatte
heute Morgen im Briefing vorgeschlagen, doch im gesamten Zentrum, entlang der
Wege, kleine Buden, oder Stände aufzubauen, die dieses traditionelle Getränk anbieten
würden. Ich stimmte ihr zu. Natürlich wird es dann dort nicht NUR Glögg zu
kaufen geben. Sondern gleichermaßen Gebäck und andere schwedische Weihnachts-Köstlichkeiten.
Vorzugsweise warm. Denn die Temperaturen sind derzeit am Sinken. Eiskalt ist es
geworden hier.
-----------------------
Wie konnte ich
es nur vergessen. Am 23. November war der Todestag von Kevins Frau Marissa. Er selbst
hatte dies nicht erwähnt, oder sich anders verhalten.
-----------------------
Es ist schade,
dass es nötig war, Imara zu kündigen. Einige von uns vermissen sie sogar. Wäre
es in ihrem Fall nach der Leistung ihrer Arbeit gegangen, hätten wir nicht im
Geringsten daran gedacht sie zu entlassen. Hier wären andere bevorzugt worden.
Wie beispielsweise Kate, die kaum etwas Nützliches zu Stande bringt. Sie hat
noch immer den Bonus der alte Freundin meines Mannes. Das
geht so nichts. Gunnar lässt sich an dieser Stelle jedoch auf keinerlei
Diskussionen ein.
„Sie bleibt.“,
sind die einzigen zwei Worte, welche er dazu zu sagen hat.
Im Allgemeinen
verbrüdere, oder verschwestere ich mich (als Chefin) mit niemanden hier. Ich gehe
auf Distanz (zu jedermann).
Ausschließlich
im engeren Kreis der Führungsriege, kann ich privater sein. Selbst mit Mike und
Kirsten habe ich so meine Probleme. Im Grunde bleiben nur Gunnar und Kevin, bei
denen ich mich völlig natürlich geben kann.
Aber egal. So
ist das nun einmal, wenn man Chefin ist.