Montag, 28. November 2016

Die Vorweihnachtszeit beginnt




Als Chefin des Zentrums stehe ich beinahe jeden Augenblick in der Öffentlichkeit. Kann mich dieser kaum entziehen. Gerade in dieser Zeit, ist es jedoch wichtig, präsent zu sein.
Aus diesem Grund waren Gunnar und ich am gestrigen Nachmittag, bis zum Abend, im großen Saal, wo eine Feierlichkeit zum 1. Advent stattfand. Unter anderem mit Kaffee und Kuchen.
Nun beginnt die Weihnachtszeit hier in Schweden. Sowie auch in Deutschland und in anderen Ländern. Und ebenso die Zeit des Glögg. Glögg ist eine Art Glühwein mit Mandeln und Beeren, der in kleinen Bechern serviert wird. Es gibt ihn mit und ohne Alkohol.
Ellen hatte heute Morgen im Briefing vorgeschlagen, doch im gesamten Zentrum, entlang der Wege, kleine Buden, oder Stände aufzubauen, die dieses traditionelle Getränk anbieten würden. Ich stimmte ihr zu. Natürlich wird es dann dort nicht NUR Glögg zu kaufen geben. Sondern gleichermaßen Gebäck und andere schwedische Weihnachts-Köstlichkeiten. Vorzugsweise warm. Denn die Temperaturen sind derzeit am Sinken. Eiskalt ist es geworden hier.

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Wie konnte ich es nur vergessen. Am 23. November war der Todestag von Kevins Frau Marissa. Er selbst hatte dies nicht erwähnt, oder sich anders verhalten.

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Es ist schade, dass es nötig war, Imara zu kündigen. Einige von uns vermissen sie sogar. Wäre es in ihrem Fall nach der Leistung ihrer Arbeit gegangen, hätten wir nicht im Geringsten daran gedacht sie zu entlassen. Hier wären andere bevorzugt worden. Wie beispielsweise Kate, die kaum etwas Nützliches zu Stande bringt. Sie hat noch immer den Bonus der alte Freundin meines Mannes. Das geht so nichts. Gunnar lässt sich an dieser Stelle jedoch auf keinerlei Diskussionen ein.
„Sie bleibt.“, sind die einzigen zwei Worte, welche er dazu zu sagen hat.

Im Allgemeinen verbrüdere, oder verschwestere ich mich (als Chefin) mit niemanden hier. Ich gehe auf Distanz (zu jedermann).
Ausschließlich im engeren Kreis der Führungsriege, kann ich privater sein. Selbst mit Mike und Kirsten habe ich so meine Probleme. Im Grunde bleiben nur Gunnar und Kevin, bei denen ich mich völlig natürlich geben kann.
Aber egal. So ist das nun einmal, wenn man Chefin ist.