Gunnar
war nicht betrunken gestern. Nur angeheitert. Was wohl daran gelegen haben mag, dass
die Männer beabsichtigen, heute gesammelt zum Fußball zu gehen. Selbstredend
wird dort noch einmal kräftig zugeschlagen, was den Alkohol betrifft.
„Alexa
möchte gern mit uns kommen.“, merkte Gunnar an.
„Und,
lässt du sie?“
„Ich
glaube, es ist besser, sie bleibt dieses Mal daheim. Sie spielen schließlich
noch öfter.“
„Dann
wäre es gut, ihr das zu sagen.“
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Es
war anzunehmen, dass es spät werden würde an diesem Abend, angesichts der
Feierlichkeiten zu Carstens Geburtstag. Überraschender Weise drängte Gunnar so
gegen zwei zum Aufbruch und Abmarsch in die Betten. Ich hatte ohnehin bereits
erklärt, dass ich tot müde sei. Einige der Männer blieben noch. Die meisten
gingen. Und auf dem nach Hause Weg führte ich noch eine Diskussion über das
betrunken Sein und ließ Gunnar zum wiederholten Male wissen, dass er in so
einem Zustand nichts in meinem Bett verloren hätte.
„Wenn
du willst, schlafe ich auf der Couch. Aber ich bin nicht betrunken. Oder soll
ich zu jemand anderen gehen?“
Und
schon entstand ein Bild von Alexa vor meinem geistigen Auge. „Du würdest nur
das Kind wecken und ich weiß nicht, ob Alexa dich im Augenblick mit Alkohol
erträgt. Und Lara fand womöglich für diese Nacht bereits einen anderen Lover.“,
ereiferte ich mich beinahe. Weil ich nicht wollte, dass er ging und Gunnar
wusste ganz genau, wen ich meinte.
„Ja.
Charlie mischt unsere Reihen auf.“ Gunnar lachte. Aber das Lachen schien ein
wenig gekünstelt oder gar zynisch zu sein. Ob er ihm ein Dorn im Auge war?
Alldieweil sich Charlie doch eher unbedarft nahm, was im Angebot war.
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Das Aufstehen
heute Morgen, doch recht schnell. Es war bereits halb neun gewesen.
Gunnar zog mich
noch einmal zurück ins Bett und wir hatten überaus angenehmen Sex.
Ich zierte mich
ein wenig. Wollte nicht, dass Gunnar, der über mir lag, direkt in mein Gesicht
sah.
„Was ist denn
los?“, fragte er mich und unterbrach das Hin und Her seines Penis.
„Sehe ich nicht
schrecklich aus am Morgen?“
Gunnar lachte
gerade heraus. War offenbar nicht böse, dass ich ihn unterbrach. „Wachen wir
nicht schon seit fünf Jahren nebeneinander auf? Und außerdem, wir sind auch
ohne Schminke schön.“, und schon bewegte sich sein Hintern erneut auf und ab.
Die Stöße einmal heftig und ein anders Mal sanft mit Streicheleinheiten.
Mein Ehemann war
überraschend auch ohne Hilfsmittel oder besondere Techniken (instinktiv?
automatisch? gedankenlos?) recht zügig zu Ende gekommen. Was ich schon recht
erstaunlich fand. Daher sprach ich ihn darauf an und meinte, es könne ihm bei
seinen Bemühungen mir treu zu sein womöglich helfen, wenn er versuche eine Zeit
lang abstinent zu leben. Dann wär vielleicht kein anderes Rüstzeug nötig und
nach einiger Zeit gewöhne er sich möglicherweise doch noch daran (an
herkömmlichen Sex), ohne sämtliche Spielarten mit einer Frau zu schlafen (zu
ficken), die genau genommen niemand benötigt und nur pervertierter Tand einer
patriarchalen Gesellschaft sind.
Ungeachtet dessen
das die Zeit nun drängte, begannen wir noch eine Unterhaltung über Derek, der
offenbar nicht wusste, wie er trauern soll. Sich das eine Mal in Partys mit
Freunden und seiner Fußballspielerin Peaches stützte und ein Anderes in seine
Arbeit. Lara, die sich nun mehr denn je mit Charlie befasste. Obwohl sie doch offensichtlich
viel lieber mit Derek zusammen war. Der sie allerdings bisher stets abgewiesen
hatte.
„Sie baggert ihn
doch schon seit geraumer Zeit an.“, merkte ich Gunnar gegenüber etwas abwertend
an.
„Derek ist schon
eigen, in seiner Art zu sein.“, erwiderte mein Ehemann.
„Trotz alledem
scheint auch er nicht anders zu sein wie alle Männer, was Frauen betrifft.“,
war mein abschließender Kommentar dazu.
„Wir sind
eben….Jäger.“ Gunnar lachte verschmitzt.
Und von Gunnars
gelegentlichen Besuchen bei Lara ganz zu schweigen, welche sie forcierte, indem sie
seinen Wünschen und Neigungen mehr und mehr parierte.
Alexa, die nun
ebenfalls den Becher der Seitensprünge leert. Womöglich auch nur, um nicht
allein zu sein, oder es Gunnar, aus der Eifersucht heraus, heimzuzahlen.
Alldieweil es ihr nun ähnlich geht wie mir und sie seine ständigen Betrügereien
nicht mehr erträgt. Oder Charlie, dem nun manche Möglichkeiten eröffnet wurden,
von denen er bisher nicht zu träumen wagte.
„Warum besucht
Charlie dich nicht mehr?“, fragte Gunnar bei mir an.
Ich blies die
Luft durch meine Lippen. „Er ist ja ganz nett und so. Aber im Augenblick
ertrage ich ihn angesichts seiner anderen Ambitionen und Aktivitäten nur
schlecht. Mag er sie ausleben und dann werden wir weiter sehen, ob oder wie ich
mit ihm verfahre und wie sich mein Verhältnis zukünftig zu ihm
gestalten wird.“
Auch Giselle kam
in unserer Unterhaltung vor und Gunnar gestand mir grinsend, dass er sie gern
einmal kosten würde.
„Jüngere sind
mir allerdings lieber.“, sagte er dann noch schmunzelnd.
„Ja. Ich weiß.
Waris und Keshia Berggren beispielsweise.“ Ein Grinsen hutsche über Gunnars
Gesicht und küsste mich.
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Dann noch ein
Zusammenstoß mit Dalal und ihrer Familie. Ganz speziell dem Vater von ihr.
Jedoch begonnen hat es mit Carstens Freundin selbst.
Sie stand bei
Alexa und ihrem Kind. Umschwärmte die beiden. Grinste wie ein Honigkuchen.
Schien das Baby überaus niedlich zu finden.
„Du, du, du und
da, da, da.“ Wie ich diese Babysprache hasse und das Getue noch dazu! Es nervte mich über die Maßen! Ich vermochte
nur noch die Augen zu verdrehen und Wut zu schnauben.
Aber DAS
war noch lange nicht der Stein des Anstoßes. Dieser, folgte
auf dem Fuß.
„Warum heiratet
dich Gunnar eigentlich nicht? Du hast ihm einen Sohn geboren. Wenn er zum Islam
übertritt, wäre das möglich und euer Kind legitim.“, hörte ich Dalal zu Alexa
sagen. Und nun war es genug. Ich konnte nicht mehr schweigen und so
zurückhaltend wie ich bis zu diesem Zeitpunkt auch gewesen war, platzte mir nun
der Kragen. Und das, vor aller Augen und Ohren. Gunnar stand ebenfalls nicht
weit weg und konnte unmittelbarer Zeuge des Geschehens werden.
Ich fuhr
dazwischen. Baute mich vor ihr auf und maßregelte sie so derart resolut, das sie
nur noch verdattert dastand und zu stottern vermochte. Allerdings hielt dieser
Zustand nicht lange an und sie holte zu einem Gegenschlag aus. Rief ihre
Familie, ihren Vater, Carsten und schlussendlich sogar noch Gunnar zu Hilfe.
Jedoch auch die vermochten mich nicht zu stoppen und ich verbat mir energischst
diese Bekehrungsversuche. Was bildete sich diese (verdammte Fotze) Kuh
eigentlich ein?!
Gunnar sah das
Ganze nicht so eng und witzelte noch. Oder gedachte er die eskalierende
Situation nur ins Lächerliche zu ziehen? „Stell dir vor Rea, dann würdest du
als meine Frau automatisch zur Muslima werden.“
Am aller
liebsten hätte ich Gunnar eine Ohrfeige verpasst. Wie konnte er nur?! „Damit macht man keine Späße. Das ist
tödlicher ernst. Begreifst du das nicht?!“, sagte ich wütend und kochte
innerlich. Hätte ich gekonnt wie ich wollte……..nur genau DAS tut man nicht.
Denn mit einem hysterischen Zornesausbruch, hätte ich mich automatisch ins Aus
manövriert. Man(n) hätte gelacht und abgesunken. Ganz besonders auch diese vermaledeite
Dalal, die ich mit Hass erfüllten Augen anfunkelte.
Nun trat ihr
Vater vor. Kam mir so nahe wie niemand anderes und ich dachte schon, er wolle
Hand an mich legen. Er begann, in überheblich, männlicher Manier, wie sie in
solchen Kreisen der Kultur und vor allem Religion üblich sind, mich zu
belehren. Erhob die Stimme und Finger und wedelte mir mit eben diesem als
Achtungszeichen vor der Nase herum.
Nun beging ich
den Affront an sich für diesen Mann. Ich fügte mich nicht. Ich zuckte nicht
zusammen. Ich duckte nicht ab und war in keinster Weise auch nur ein wenig
demütig. Im Gegenteil. Dieser Mann machte mich rasend. Ich hätte ihm am
liebsten in Stücke gefetzt. Hätte ich es gekonnt. Trotz alledem blieb ich so
sachlich und ruhig wie möglich. Sonst hätte es keinen Anlass mehr gegeben, mich
überhaupt noch ernst zu nehmen.
Ich selbst trat
noch erhobenen Hauptes und mit provozierendem Blick einen halben Schritt an
diesen Mann heran.
„WAS wollen sie
nun tun? Mich schlagen? Wie es üblich ist in ihrer verabscheuungswürdigen
Kultur?“
Der Mann atmete
schwer. Rang nach Luft. Begann tatsächlich den Arm zum Heben, als setze er fürwahr
zu einer Tätlichkeit an.
Entschlossen,
unverzagt und mutig blieb ich stehen. Hass sprühte aus meinen Augen, die direkt in
die Seinen sahen. (Nicht ums Verrecken senkte ich den Blick oder wich auch nur
einen Millimeter zurück!) Wäre meine Macht
nur groß genug gewesen, hätte ich ihn in Ketten gelegt und Demut und Respekt
vor Frauen gelehrt!
„Das ist mein
Grund und Boden! Hier herrschen meine Regeln und wenn sie das nicht akzeptieren
können, verschwinden sie hier und nehme sie ihre ganze Sippe gleich mit!“
Dieser Mann, der
Vater von Dalal, hatte kaum noch Beherrschung. Setzte in der Tat dazu an, mir
einen Stoß zu versetzen.
Nun trat Gunnar
dazwischen. Entschärfte die heikle Situation. Drängte mich ein Stück zurück.
Ich wendete mich ab, als wäre ich fertig mit ihm. Als wäre alles gesagt und
noch im selben Augenblick, sah ich Derek, wie er an einen Türrahmen lehnte. War
er erst gekommen? Hatte er alles gesehen? Ich wusste es nicht.
Während Gunnar
alle Hände voll zu tun hatte (diesen muslimischen Dr…..) Dalals Vater und sie
selbst, samt der ganzen Familie zu beruhigen, kam Derek auf mich zu, nahm mich
in den Arm und drückte mich fest an sich.
„Was tust du
denn hier?“, fragte ich ihn leise. nur um etwas sagen zu können.
„Ich wollte dich
sehen. War gerade mit meiner Mutter im Restaurant und dachte, ich schau‘ hier
mal rein. Und was sehe ich?“ Nun hatten wir uns ein wenig voneinander gelöst
und sahen uns an. „Eine Furie. Eine Kämpferin vor den Herrn. WOW!“
„Das ist nicht
lustig Derek. Weißt du wie es dazu kam?“
„Nein. Nicht
genau.“, erwiderte er und ich erklärte es ihm.
In der
Zwischenzeit hatte Gunnar Dalas Familie beschwichtig und trat nun zu mir und
Derek hin.
Die Männer
begrüßten sich, wie es Männer für gewöhnlich tun. „Hay Alter! Alles klar?“ Ein
Handschlag, ein Schulterschluss als Begrüßung. Die beiden smal talkten kurz
miteinander und dann fragte Gunnar Derek: „Wäre es möglich, wenn du heute ein
wenig nach Rea siehst? Wir gehen jetzt gleich zum Fußball.“
Derek nickt. „Aber
klar.“
„Und wer ist im
Büro bei den Monitoren?“, fragte ich Derek.
„Sven ist dort.
Ich sage ihm Bescheid wo ich bin. Und sollte es Probleme geben, ruft er mich
an.“
„Okay.“
Angesichts dieses
Vorfalls verabschiedete ich mich nicht einmal von den Gästen. Verließ schlicht
und einfach die Feierlichkeit und ging mit Derek, der nun bei mir ist und
bleibt, bis Gunnar wiederkommt.
Ich hatte
geahnt, das dergleichen passiert. Es war vorprogrammiert. Ich kann diese Art
von Leuten nicht in meiner Nähe ertragen. Man sieht, was dann geschiet und ich war
nicht
der treibende Keil dieses Szenario!