Dienstag, 21. Februar 2017

„Ich arbeite daran…..“



Ich schrieb am Morgen im Büro bis kurz vor zwei. Nebenher gab es Bestellungen und Überweisungen zu tätigen. Gunnar war schon längt wieder im Dienst, nach seinem morgendlichen Vergnügen (mit dieser kleine Keshia, die mich verstohlen anlächelte, als sie wieder im Büro erschien). War irgendwo im Zentrum unterwegs und kam dann um zwei zurück ins Büro, um mit mir den späten Lunch einzunehmen.

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Ich blieb noch lange im Büro. Um die Arbeit an sich ging es jedoch nicht mehr. Ich redete mit Kevin und Mike. Las ein wenig in verschiedenen (privaten) Büchern. Streckte die Beine aus. Wartete auf Gunnar.
Das Dinner, dieses Mal recht pünktlich. Dann nach Hause mit meinem Ehemann, der sich andauernd bei mir entschuldigte, wegen dem Morgen mit der jungen Keshia. Es täte ihm Leid und er wüsste, dass er sich noch mehr zügeln müsse. Es sei noch nicht genug. Das sehe er ein.
Als wir am Abend so zusammen saßen, hatte Gunnar mit einem Mal eine Eingebung. Er stand auf und ging zu Alexa hinüber.
„Ich seh‘ noch mal nach Ragnar.“, sagte er, obwohl nicht der geringste Anlass bestand und ging zur Tür hinaus. Und ich wusste, dass da noch etwas anderes war.
Als er zurückkam, wirkte er ein wenig geknickt.
„Was ist geschehen?“, fragte ich ihn.
„Ach nichts weiter.“, spielte er das Gesehene herunter. Was ihm jedoch sichtlich berührt zu haben schien.  „Charlie war bei Alexa. Ich habe die beiden wohl gestört bei ihrem Schäferstündchen.“
Nun war ich aber überrascht. ALEXA entfaltet offenbar noch einige, bisher unbekannte Eigenschaften. Ich dachte, dass sie Gunnar über alles liebt? Und nun? Zahlt auch sie ihm seine Betrügereien heim? WEN gedenkt sie eigentlich mit ihrem Verhalten zu treffen? Gunnar? Oder mich?
Bei Gunnar traf sie nun tatsächlich einen Nerv. Er dachte wohl, dass sie duldsam-er sei. Aus der Liebe zu ihm heraus. Aber offensichtlich geht es ihr nun wie mir schon seit geraumer Zeit. Sie scheint nicht mehr gewillt zu sein, alles hinzunehmen.

Ich ließ Gunnar mit seinen Gedanken vorerst allein. Gut, dass er etwas zum Denken hatte, was ihm bei mir noch nicht in den Sinn gekommen war (und ist). Aber bei Alexa, seiner Geliebten, nimmt sein Denken doch nun anscheinend Fahrt auf, um sein eigenes Verhalten besser zu analysieren und darüber nach zu sinnieren.
Einen kleinen Hinweis gab ich ihm noch dazu. Jedoch erst heute Morgen, nachdem wir aufgestanden waren. Denn offensichtlich war er noch immer nachdenklich und betrübt.
„Weißt du Gunnar, all DAS, was jetzt so geschieht, wäre nicht, wenn DU deine Triebe besser zügeln könntest. Verstehst du das? Verfolge den Faden einmal zurück und schau, was die Ursache ist.“
Gunnar schnaufte. War nicht zornig mit mir. Im Gegenteil. „Ich weiß.“, sagte er dann noch recht deprimierter. „Ich arbeite daran.“

Tja nun, für jeden kommt einmal der Tag, wo Getanes auf ihn zurück fällt.
Und erst gestern las ich erneut, wir (alle) schaffen uns mit unseren Gedanken die Realität, die uns umgibt, die wir er-leben.