Womöglich
korrigiert sich mein Lapsus, meine Schnapsidee, diese törichte Eingebung, welche
mir in den Sinn gekommen war und die sogar misslicher Weise noch von Gunnar
befürwortet und im Ganzen umgesetzt wurde, nachdem Alexa mit Derek geschlafen
hatte und sie es laut hinaus posaunte als Vergeltungsmaßnahme gegen meinen
Ehemann, der nun bekanntlich noch mehr als ihr Lover ist, von ganz allein. (Wow!
Was für ein Satz. Autoren raten mir immer, dergleichen Schachtelsätze zu
vermeiden.) Wir werden sehen, was in der nächsten Zeit passiert und wie sich die Betreffenden verhalten.
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Tja nun, Charlie
hatte sich gestern sichtlich mehr erhofft von unserem nachmittäglichen
Zusammensein. Er wunderte sich, wie wenig Interesse ich an ihm zeigte, jetzt,
wo seine Tests bestanden waren und wir ohne Kondom miteinander hätten schlafen
können. ICH hatte mich jedoch völlig in Bildern verloren. Hatte Fotos sortiert,
bis in den späten Abend hinein. Charlie sah mir zu und neben mir fern.
Gunnar kam erst
spät und natürlich begegneten sich die beiden.
Sichtlich
enttäuscht verabschiedete sich Charlie von mir und ging.
„Es tut mir
leid.“, sagte ich noch zu ihm. „Ich vermag nicht auf den Punkt mit jemanden zu
schlafen, wenn (dieser denke, dass) es gerade passt. Ich kann nicht einfach einen
Schalter umlegen und wollüstig sein. (Schließlich bin ich keine läufige
Hündin!). Sei bitte nicht böse deshalb. Es wird sicher schon bald andere
Gelegenheiten geben. Gunnar ist oft nicht hier. Das weißt du doch.“
Charlie nickte
notgedrungen verstehend, jedoch in seinem Blick, seiner Gestik und Mimik war
die Desillusionierung zu sehen. Und gleichgültig, wie viel Süßholz ich noch
geraspelt hätte, er war offenbar verstimmt.
Aber Göttin
nicht mal! Was hat er denn erwartet? Dass ich mich ihm, sobald er das Zimmer
betritt, wie eine geile Hure entgegenwerfe? WER bin ich denn? Bestimmt nicht
eine seiner verflossenen Frauen. Was weiß ich schon, WAS er erwartet? Aber möglicherweise
besinnt er sich bald und alles ist wieder okay.
Sex mit Gunnar
gab es keinen. Weder gestern Nacht noch heute Morgen. Schließlich hatte er sich
bereits bei Lara und, wie ich von ihm erfuhr, ebenso bei Alexa ausgetobt. Das
ist so völlig normal…..
„Bist du böse
deshalb?“, fragte er lächelnd bei mir an.“
„Nein. Ich
vermag dir eben in den meisten Fällen nicht zu geben, wonach es dich verlangt.“
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Da wir gestern
Nacht erst gegen drei zu Bett gegangen waren, schliefen wir heute Morgen bis
zehn. Und da es bereits so spät gewesen war, frühstückte Gunnar nicht mit mir,
sondern ging zu Alexa und seinem Baby hinüber.
Im Restaurant
versammelten sich bereits die ersten Gäste für den Lunch. Auch Derek und seine
Mutter kamen herein. Als er mich sah, kam kurz zu mir hin, begrüßte mich und
ich bat die beiden an meinem Tisch Platz zu nehmen. Seine Mutter Magdalena
stimmt letztendlich zu.
So nach und nach
kam eine Unterhaltung in Gang und wir kamen auf das Thema Alexa zu sprechen und
was geschehen war. Derek gab in allen Belangen sich die Schuld. „Ich hätte das
nicht tun dürfen.“, sagte er vehement.
Ich zuckte mit
den Schultern. „Dennoch ist es geschehen und ich verstehe, dass es für dich
schwierig war Alexa zu widerstehen.“
„Ich hätte es
vernünftiger Weise müssen.“, rechtfertigte er sich weiterhin.
„Um wen geht es
denn?“, fragte nun Magdalene dazwischen und Derek erklärte es ihr.
„Oh! Das wusste
ich nicht.“, sie sah ein wenig schmunzelnd zu mir hin.
„Kein Problem.“,
begann ICH nun unaufgefordert mit der Verteidigung. „Ich bin Derek deshalb
nicht böse. Ich verstehe ihn schon. Sie ist doch eine attraktive Frau?“,
wendete ich mich nun zu Derek hin und wartete auf seine Reaktion.
„Ja s-c-h-o-n. Aber…….“
Dereks Blick traf mich und ich sah die Liebe zu mir in seinen Augen. „…..du
Rea, DAS ist doch etwas ganz anderes.“ Er lächelte mich unverhohlen an. Nahm
meine Hand und rückte sie leicht. Seine Mutter sah wohl offenbar zwischen uns
die Funken sprühen und schmunzelte.
„Ich liebe dich
auch Derek. Das weißt du doch. Ich liebe
dich. Ich liebe dich, Ich liebe dich.“, flüsterte ich immer leiser werdend und
sah Derek direkt in die Augen.
Magdalena
räusperte sich kurz. „Ich sehe schon, da wird sich nichts ändern. Ihr beiden
seid ja wieder verliebt wie am ersten Tag.“
„Tja nun. Es
gibt Liebe, und es gibt Liebe.“, antwortete ich. „Jeder definiert und fühlt sie
anders.“
Dereks Blicke
waren unverändert und sprachen von tiefer Zuneigung zu mir. „Ich wünschte, ich
könnte viele Dinge ungeschehen machen.“, merkte er mit gedämpfter Stimme an.
„Ja, zuweilen
wünschte ich das auch.“ Ich wusste selbst nicht, was ich damit sagen wollte und
Derek hörte es kaum. Oder nahm irgendetwas an, was ich nicht meinte. Aber egal.
Es ist nun einmal wie es eben ist.
„Was bedeutet
das nun?“, verfolgte ich das Thema Alexa weiter. „Wirst du nun noch
gelegentlich das Baby besuchen? Oder auch sie?“
Derek lachte
verlegen. Sah zu seiner Mutter hin und wurde dann erst. „Ich weiß nicht. Es tut
noch so weh. Wenn ich Alexas Baby sehe, denke ich an Marylin.“
Betretenheit
legte sich über uns drei.
„Ich glaube, es
tut mir nicht wirklich gut, das Kind jetzt noch öfter zu sehen. Und auch mit
Alexa hatte ich nie die Absicht eine Affäre zu beginnen. Klar. Du hast Recht.
Es wäre für alle vorteilhaft. SIE wäre nicht allein mit dem Kind, wenn Gunnar
bei dir ist und umgekehrt. Der Gedanke war nicht übel. Aber eigentlich möchte
ich das nicht. Und die Sache mit Lara ebenso wenig.“
„Gefällt sie dir
nicht?“, fragte ich auch an dieser Stelle noch einmal nach.
„Ja. Sie ist
attraktiv. A-b-e-r……ich weiß nicht recht. Im Augenblick habe ich wohl wenig
Sinn dafür.“
„Nun, da ist für
dich schließlich noch Peaches.“
„Ja. Ich mag sie
ganz gern. Sie bringt mich zum Lachen. Ist so lebenslustig. So jung.“ Derek
lächelte bei diesen Worten ein wenig verträumt in sich hinein.
„Allerdings
könnte sie deine Tochter sein.“, nahm mir Magdalena das Wort aus dem Mund.
Derek zuckte mit
den Schultern. „Na und. Was macht das schon? Wenn sie mich mag?“
„Wie könnte man
dich auch nicht mögen?“, machte ich Derek ein Kompliment und heiterte die Stimmung
auf.
„Ich bin
überrascht, dass DU das sagst.“, entgegnete er.
„Warum?“
„Nach all den
Enttäuschungen, die du mit mir hattest, fügte ich noch eine weitere hinzu.“
„Derek, ich
verstehe dich doch. So wie so geschieht oft Dies und Das, was man so nicht
unbedingt beabsichtigte, oder später bereut. Das geht jedem so. Meinst du nicht
auch?“
„Was würdest du
denn ungeschehen machen?“, fragte Derek nun zurück.
Oh! Welch‘ forschende
Frage. Und WAS erwartet er, was ich darauf sage? Denkt er etwa, ich bereue das
Zusammensein mit ihm? Sicher nicht.
„Oh! Da gäbe es
so Einiges. Aber du“ und an dieser Stelle beugte ich mich nach vorn und strich
Derek sanft über seine Wange, „gehörst gewiss nicht dazu.“
Ich kam nicht
umhin, noch einmal über Giselle zu sprechen. „Es sah so aus, als hätte sich
Giselle wieder beruhigt, als wir alle zusammen saßen.“
„Was meinst du
denn?“ Derek fragte noch einmal an, auf WAS ich damit anzuspielen gedachte.
„Sie hatte mich
in aller Öffentlichkeit als Hexe beschimpft. Erinnerst du dich?“
Derek räusperte
sich und sah kurz zu seiner Mutter hinüber. Anscheinend wusste auch sie über
den Vorfall Bescheid und womöglich gleichwohl noch mehr als ich ahnte. Wer
weiß. „Ja. Es ist alles okay.“ Er machte eine bagatellisierende Geste mit der
Hand. Dennoch sagten Mimik und Tonfall etwas ganz anderes. Ich fragte dann
besser nicht weiter nach. Hatte genug für den Augenblick erfahren. Sie hasst
mich offenbar und macht MICH (ins Geheim?) für den Tod ihrer Tochter
verantwortlich. Nun, meinetwegen. Damit kann ich leben. Ich hoffe nur, so wie
ich die menschliche Natur kenne, sie entschließt sich nicht dazu, etwas Törichtes
zu tun. Über mehr gedachte ich mit Derek nun nicht zu reden. Es gäbe da noch die
Frage der Sicherheit, was unseren Sex betrifft. Jedoch vor seiner Mutter,
vermag ich derartiges eben nicht zu diskutieren. DAS wäre ungebührlich,
schamlos und ordinär. Ohnehin war das Thema Alexa schon heikel genug gewesen.
Derek begleitete
mich zu meinem Haus und ging dann wieder zu seiner Mutter zurück, um mit ihr
den Lunch einzunehmen.
Während ich nun
auf Gunnar wartete, hatte ich die Gelegenheit zum Schreiben. Mein Lunch fällt
heute aus. Die nächste Mahlzeit ist Kaffee und Kuchen. Ist schon bestellt. Ich
speise im Haus.