Gunnar und ich
hatten gestern noch bis in den Abend hinein zu tun. Kevin kam dann auch noch
einmal mit hinzu mit seinem Pfleger Matthias.
Gunnars Handy
läutete beständig. Alexa. Er war genervt. Allerdings dann doch einige Stunden,
am späteren Abend, bei ihr und dem seinem Kind. Kam dann schlussendlich erst
gegen halb zwölf zu mir und blieb. (Welch‘ Wunder!)
Sex heute
Morgen. Ein Quickie so zu sagen. Rasches Aufstehen war gefragte und der Weg bis
zum Frühstück um zehn war lang. Es gab noch so viel zu erledigen, was offenbar
nicht warten konnte.
Monatsende –
Monatsbeginn ist immer eine Zeit der Überstunden. Abschlussrechnung,
überschlagen der Finanzen und Bestellungen tätigen. Das Kulturprogramm für den
kommenden Monat muss besprochen werden. WER wird engagiert? Welche Themen
stehen im Vordergrund? Ebenso was die Speisen betrifft. Jede Woche steht unter
einem anderen Aspekt. Alles will interessant und ansprechend für die Gäste
gestaltet werden.
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Heute Morgen
dachte ich noch einmal über das Gespräch mit Henning nach. Da gab es für mich
noch viel zu viele Ungereimtheiten, worüber ich noch einmal mit ihm zu sprechen
gedachte. Infolgedessen rief ich ihn kurz an und bestellte ihn zu mir ins Büro.
„Muss es denn
überhaupt etwas mit dem Motoradclub zu tun haben, wo Charlie doch sagte, er sei
ausgetreten?“, fragte ich ihn als erstes. Denn genau diese Frage brannte mir
auf den Lippen.
Er lächelte fast
amüsiert und erwiderte: „Ja. Ich bin mir sicher, denn ich habe das
recherchiert.“
„Tja nun, WO
denn, wenn doch, wie sie sagten, niemand Informationen an Außenstehende weiter
gibt.“
„Ich habe auch
dort meine Quellen.“
„Also doch
jemand der dazu gehört?“
„Nein. Jemand
der mit dem Club Geschäfte macht und den Chef ganz gut kennt.“
„Trotz alledem
wird man diesem Mann wohl kaum Insider Informationen übermitteln, die er
ausplaudern kann.“
„Nein. Er fickt
mit der Frau des Präsidenten.“
Hüstel. Räusper.
Ein wenig Peinlichkeit kam auf. Ich war doch recht verlegen und er sah es mir
selbstverständlich an.
„Und DAS war
jetzt eine wirkliche Insiderinformation über die ich sie bitte zu schweigen.
Verstehen sie mich?“
„Ähh…ja. In
jedem Fall und ich danke ihnen für ihr Vertrauen. Bedeutet das denn aber nicht,
dass sie von diesem Mann noch mehr erfahren könnten?“, fragte ich sogleich.“
„KÖNNTEN ja.
ABER trotz alledem muss ich vorsichtig sein. Gerade dieser Mann steht auf
wackeligen Beinen. Zum einen als mein Informant. Zum anderen als Konkurrent des
Präsis in Frauensachen. Gefährlicher Job, den er da macht.“ Henning lachte tief
und herzlich und ich pustete durch. „Aber ich werde versuchen, mich noch einmal
mit ihm zu treffen. Er weiß, worum es geht und vielleicht hat er ja schon etwas
mehr erfahren, was uns nützt. Nur, wie gesagt, da Herrn Helgers Sachen noch
immer alle vollständig in seiner Hütte sind, vermute ich, dass er früher oder
später einfach wieder hier auftaucht.“
Ich musste
lächeln. Es war schön mit jemanden in meiner Muttersprache zu reden. Daher bin
ich in gleichem Maße glücklich darüber, dass Kevin bei uns ist. Auch Gunnar
ermutige ich immer wieder, seine Deutschkenntnisse zu erweitern. So rechtes
Verlangen hat er jedoch nicht danach. (Seine Interessen liegen woanders.)
Am Nachmittag
wurde von Kirsten noch ein Lapsus behoben, der auf mein Konto ging. Ich hatte
bei einer Bestellung ausversehen auf Abo geklickt, welche eine Mitgliedschaft
zur Folge hatte. Selbstredend der erste Monat kostenlos. Welch‘ Glück! Nun, im Augenblick taten wir was nötig war, um
das Beitreten rückgängig zu machen. In jedem Fall sollte am Ende des Monats
noch einmal ein Auge darauf geworfen werden.
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Befindlichkeiten
Meine neue
Medikation scheint mir doch einigermaßen gut zu tun. Die Schmerzen sind nicht
mehr so intensiv.
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So dann, noch
einmal zur Wäscherei, um dort nach dem Rechten zu sehen und dann in den
Feierabend. Das erledige ich allein. Denn Gunnar ist bereits wieder fort.
Sicher bei Alexa, oder wer weiß wem. Und Derek ist bedauerlicher Weise nicht
hier im Zentrum, um mich zumindest zu begleiten. Er hatte sich gestern bei uns,
oder besser bei mir abgemeldet. Es war ihm danach, zu seinen Freunden zu gehen.
Was auch immer das bedeuten mag. Aber wie könnte ich es ihm verwehren.
Schließlich trauert er noch. Mag er sich nur Zeit dafür nehmen, so viel wie er
braucht.