Montag, 13. Februar 2017

Einmal Briefing und zurück für meinen Mann



In der Zeit, in welcher ich für gewöhnlich schreibe, ist Charlie zumeist immer kurz weg. Geht zu seiner Hütte, duschen und sich frische Wäsche holen und manchmal auch schwimmen oder für eine Stunde in unser Fitnesscenter.

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Gunnar kam gestern vorbei. Er hat Alexa und klein Ragnar, dem es besser zu gehen scheint, wieder zurück ins Zentrum gebracht. Er selbst fuhr allerdings noch einmal über Nacht zu Erik zurück.
Heute Morgen kam er sehr früh und als ich ihm sagte, dass es mir sogar schlechter ginge als am Tag zuvor, verabschiedete er sich beinahe umgehend wieder von mir. Ging noch einmal zu Alexa hinüber und seinem Sohn und nach dem Briefing im Büro, fuhr er dann doch noch einmal zu Erik zurück.
Kevin hatte am frühen Morgen kurz bei mir angefragt, ob ich ins Büro kommen würde und als ich verneinte, dachte ich das Briefing wäre vertagt. Aber nun, leitete es Gunnar. Das wusste ich nicht, hätte ich nicht angerufen. Gunnar nahm seine Pflichten in jedweder Hinsicht wahr und verschwand dann in den Zauberwald. Ich hatte mich offenbar zu heftig darüber beschwert, dass er sogleich nach seiner Ankunft bei mir wieder zu Alexa hinüber geht.
„Gedenkst du nur noch bei ihr zu sein? Bist du deshalb gekommen?“, hatte ich ihm entgegen geschrien. „Warum bleibst du nicht gleich bei deiner Mätresse? Wozu brauchst du mich denn überhaupt noch?“ Die Wut tat mir nicht wirklich so gut.
Charlie war als dritte Partei im Raum auf Abstand gegangen. Sah ein wenig skeptisch zwischen mir und Gunnar hin und her.
Ich war in der Tat so überrascht und glücklich darüber gewesen, dass Gunnar so frühzeitig gekommen war. Hatte seine Umarmung genossen, nachdem er seine Tasche abgestellt hatte und mit ihm zu reden begonnen. Und während wir mit der Unterhaltung begonnen hatten, hatte sich Charlie bereits angeschickt seine Sachen zu packen und zu gehen. Was allerdings von Gunnars Aussage: Wenn es dir noch nicht besser geht, scheint es wohl sinnvoller zu sein, wenn ich noch für ein, zwei Tage fern bleibe und wieder gehe. Auf der Zielgerade geben wir besser nicht auf.“, unterbrochen und dann beendet wurde.
Gunnar ging und Charlie blieb. 
Für Gunnar war es offenbar eine willkommene Gelegenheit, noch ein, oder zwei Tage bei Erik zu bleiben. Mann hatte wohl viel Magisches zu tun.

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Derek rief gestern an und entschuldigte sich wie erwartet.
Wir redeten kurz und er fragte, ob er vielleicht vorbei kommen solle.
„Nein. Charlie ist noch bei mir.“, erwiderte ich wahrheitsgemäß. Was ihm erneut ein wenig zu verstimmen schien. Denn nicht lange danach war unsere Unterhaltung beendet.

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Ich gedachte nicht viel Zeit damit zu verschwenden über Gunnar weiter nachzudenken. Sondern doch eher, WARUM es mir heute wieder schlechter ging.
Schon vor zwei Tagen war es ähnlich gewesen, als ich mit meiner Erkältungsbehandlung und den Medikamenten nachlässig geworden war. Den Tag darauf ging es mir sogleich übler. Heute wieder dasselbe, weil ich gestern, aus Nachlässigkeit, eben nicht so viel tat. Ich bin selber schuld. Andererseits gedachte ich das Immunsystem nicht unnötig in die Höhe zu jagen.
Zu allem Überfluss gestern kein MSM. Heute tun mir die Knochen weg. Zudem schlief ich, trotz früherem zu Bett gehen, schlecht.
Ich bin müde und erschöpft und wäre Gunnar hier, würde er mir sicherlich raten, mit meiner Medikation kontinuierlich fortzufahren, bis es mir tatsächlich besser geht. Denn auch nur eine simple Erkältung ist nicht in ein paar Tagen ausgeheilt. Auch wenn man dies heute gerne denkt. 
Überdies würde er wohl darauf drängen früher zu Bett zu gehen. Er hätte sicher ein Programm. So akribisch wie er oft ist.
Vielleicht wäre es doch sinnvoll, zumindest am iPhone mit ihm zu reden, damit er mir so zu helfen vermag. Nur bin ich viel zu sehr mit eifersüchtigen Gedanken befasst, als dass ich ihm zuhören würde.
„Es passiert halt, dass ich auch Eheleute mal eine Zeit lang nicht sehen, oder nicht zusammen sind.“, sagte Charlie noch auf meine vehementen Beschwerden hin, dass Gunnar doch gerade in den letzten Tagen nicht bei mir und heute so rasch wieder gegangen war.

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Über unseren gemeinsamen Traum redeten Charlie und ich heute noch nicht.
Es war in der Tat besser, dass wir eben NICHTS übereilten.  Eine erneute Chance wird sich uns sicherlich blad wieder bieten, wenn es mir besser geht. 
Klar ist in jedem Fall, dass ich Gunnar auch um Charlies Willen NICHT verlassen werde. Andererseits kam heute Nacht, irgendwann, der spontane Satz über meine Lippen: „Ich glaube, ich habe mich verliebt.“…..und ich träumte sogar von ihm, diese Nacht.
Und ich dachte noch darüber nach, mit Sasha Fließe wäre das gewiss nicht passiert. Oder mit irgendeinem anderen. (Derek ausgenommen. Für Jason wäre/ist ohnehin bereits alles zu spät. Ich kenne ihn schon zu lange, als dass ich mich noch spontan in ihn verlieben könnte. Ich glaube bei ihm ist das Verfallsdatum überschritten. Obgleich sich die Ware doch noch gut gehalten hat.)