Donnerstag, 2. Februar 2017

Von Überraschungen, Verbindungen und Entlassungen



Tja nun, mit dem Feierabend ist es nur teilweise etwas geworden. Ich hätte Ruhe gebraucht. Mir ging es nicht so gut am gestrigen Abend, da der Tag offenbar recht anstrengend war. (Oder vielleicht der Kaffee zu viel?)
Bevor wir zum Ausruhen kamen, suchten wir noch einmal das Restaurant auf, wo es Probleme geben hatte. Später zu, so gegen halb elf, als wir gerade einmal zwei Stunden zum Sitzen gekommen waren, mussten wir noch einmal los. Es ging um unsere Apotheke, die geöffnet werden musste, weil ein Gast noch dringlichst seine Medikamente benötigte. Und waren wir schon einmal unterwegs, gleich ein Kontrollgang zur Wäscherei, wo noch einmal, zu so später Stunde, Hand angelegt werden musste, damit es keine Wasserschäden gibt. Schlussendlich waren wir eine halbe Stunde nach Mitternacht zurück im Haus. Sogar Gunnar schien erschöpft zu sein. ICH allemal. Wir gingen sogleich zu Bett.
(„Noch Lust?“, fragte ich schlaftrunken.
„Ja. Immer.“
„Aber ich nicht.“)

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Daher schliefen wir heute Morgen aus bis neun. Beim Frühstück dann die Überraschung. Kevins Janina ist zurück. Sie kamen erstaunlicher Weise sogar noch später als wir ins Restaurant. Wir winkten ihnen zu und baten sie, doch an unserem Tisch Platz zu nehmen, was genau genommen eine Selbstverständlichkeit war.
Kevin stand die Freude über Janinas Rückkehr ins Gesicht geschrieben. Ein bereites Grinsen, das nicht wich. Sie war offenbar spät am Abend angekommen und da Kevin sonst stets der erste ist im Büro, nur heute einmal nicht, nehme ich an, die Ankunft wurde noch gebührend gefeiert (mit einem feurigen Stelldichein im Bett, soweit es ihm jedenfalls möglich ist).
„Dein Sohn ist sicher glücklich darüber, dass Janina wieder bei ihm ist.“, schlug ich einen Haken, um zu erfahren, ob sie bleibt.
Kevin nickte und strahlte übers ganze Gesicht.
„Das bedeutet wohl offensichtlich, dass du bleibst.“, sprach ich sie nun direkt an, alldieweil mir Kevin nicht DIE Antwort gegeben hatte, welche ich mir erhoffte.
Sie schnaufte ein wenig. Zog die Brauen hoch und ihre Augen öffneten sich weit. Wurden groß. „Ja. Ich denke schon.“
Gut. Das war geklärt.
Nach ein paar Minuten der privaten Konversation, ging ich zu geschäftlichen Dingen über. Jedoch zuvor kam die Sprache auf Derek. Kevin hatte nach ihm gefragt.
„Er hat sich gestern abgemeldet.“, antwortete ihm Gunnar.
„Wollte zu seinen Freunden gehen.“, steuerte ich noch eine zusätzliche Information mit bei.
Bis dahin hatten wir uns in Deutsch unterhalten und auch wenn Gunnar nicht wirklich mitzureden vermochte, verstand er uns doch recht gut. Er hatte seinen Satz in Schwedisch ausgesprochen.
„Du solltest deine Deutschkenntnisse wieder ein wenig auffrischen und vertiefen. Meinst du nicht?“, richtete ich meine Frage an ihn.
Gunnar lächelte verlegen in die Runde und nickte zustimmend. „ Ich weiß.“, sagte er auf Deutsch, was alle lustig fanden.
„Wisst ihr, mir sind einige Videos auf Dereks fb-Seite begegnet, wo er zur Hipp Hopp Musik tanzt und sogar mit singt, bzw. spricht. Sie wurden offensichtlich in seiner Hütte aufgenommen. Er sieht dabei eigentlich recht traurig und verloren aus.“, kam ich auf Derek zurück. „Derek steht wohl auf dieses Zeug. Wo ICH seinem Geschmack mitnichten folgen, oder teilen kann und ihn ebenso wenig verstehe.“
„Ist eben die typische Negermusik.“, ließ Gunnar hören.
Kevin stutze ein wenig. Aller Wahrscheinlichkeit nach ob Gunnars Offenkundigkeit. Janina reagierte ein wenig pikiert. ICH musste (schon etwas hämisch) grinsen und stimmte Gunnar zu.
„Oh! Oh!“ Kevin kräuselte die Stirn. „Sind wir jetzt dem Ku-Klux-Klan beigetreten und rassistisch geworden?“, sagte er mit einem Seitenblick zu Janina, der er (gefühlt und in Worten) offenbar und augenscheinlich seine Unterstützung zu teil werden lassen wollte. Denn sein Ton war doch eher zynischer Natur.
„Geworden?“, sagte Gunnar und lachte laut. Legte seinen Arm um meine Schulter, zog mich zu sich heran und küsste mich demonstrativ um augenscheinlich zu bekunden, dass er weiß, meine Meinung dazu ist eben die Gleiche wie die Seine.
„Siehst du, genau DAS meine ich“, sagte Gunnar zu mir gewandt, „DAS ist NICHT DEINE Welt und würde sie auch niemals sein.“
Einige Sekunden verstrichen. Die vier Anwesenden am Tisch schienen über das Gesagte nachzusinnen oder anderweitig im Hirn beschäftigt zu sein.
„Wieso eigentlich gibt sich Derek mit diesen Leuten ab? Seine Mutter ist weiß.“
„Es geht wohl um Zugehörigkeit.“, stimmte Gunnar sogleich mit ein, als wäre keine Sekunde verstrichen und auch er hatte offensichtlich diese Themaik in seinem Kopf weiter verfolgt.
„Ja. Es ist der Mutterclan, der uns allen fehlt.“, äußerte ich versonnen mit Hinblick auf die Matrifokalität.
„Nichtsdestotrotz ist und bleibt er ein Neger und fühlt sich offenkundig in dieser Ecke wohl.“, schloss Gunnar die Unterhaltung zu diesem Thema ab. Denn Kevin hielt sich zurück und ich denke auf Grund von Janinas Anwesenheit. Denn im Allgemeinen spart auch er nicht mit Seitenhieben, wie sie Gunnar in diesem Zusammenhang oft bringt.
Trotz alledem verfolgte ICH nun dieses Thema auf andere Weise weiter. „Wir müssen Entlassungen vornehmen.“, warf ich in den Raum und tat damit einen geistigen Schwenk wieder hin zum Geschäftlichen.
Die Anwesenden stutzten. Selbst Gunnar zog die Brauen hoch.
„Stehen Einsparungen in einem Unternehmen an“, führte ich meinen Gedanken weiter und schien offenbar im Rechtfertigungszwang, „werden sie in erster Linie am Personal vorgenommen. Das ist doch bekannt. Oder etwa nicht. Firmenpolitik, wie ich sie auch von anderen kenne. Vor allem auch von meinem Vater.“
Kevin lehnte sich zurück. „An wen hast du denn dabei gedacht?“
Nun setzte ich ein vielsagendes Lächeln auf. Denn meine Antwort würde die eigentlich abgeschlossene Thematik erneut beleben.
„Ich dachte an ein paar der Negerinnen. DAS darf man doch wohl noch so sagen? Und am besten welche mit muslimischem Hintergrund. Damit wir hier noch ein bisschen….säubern.“
Ein Seitenblick zu Gunnar verriet mir seine absolute Zustimmung. Denn er konnte sich ein sarkastisches jedoch zustimmendes  Grinsen nicht verkneifen.
„Aber nicht Keshia Bergren.“, räumte er noch ein und warf mir dabei einen entscheidenden, bestimmenden Blick zu.
„Nein, nein. Deine liebste Keshia selbstverständlich nicht. Sie ist NOCH in der Ausbildung. Allerdings wenn DIESE beendet ist, sehe ich mich nicht gezwungen, sie zu übernehmen.“
Gunnar legte die Stirn in Falten. „Wir werden sehen.“ Und ICH beließ es dabei. Sagte nichts weiter dazu.
„Also gehen wir es an.“, trug Kevin noch abschließend zu dieser Unterhaltung bei.
„OH! Ich muss dir noch etwas gestehen.“, wandte ich mich noch einmal an ihn.
Kevin stutzte und Janina betrachtete mich aufmerksam.
Ich lachte. „Was erwartest du denn jetzt?“
Kevin sah kurz zu Janina hinüber und ich wusste genau, dass er sich in ihrer Gegenwart mit Äußerungen, welcher Art auch immer, zurückhalten würde. „WEN hast du denn schon entlassen, ohne mir etwas zu sagen.“, blieb er beim Geschäftlichen.
„Nein. Nein. Ich werde vielleicht jemanden einstellen.“
„Ich dachte sie müssen sparen?“, meldete sich Janina das erste Mal zu Wort, wo es um geschäftliche Dinge ging.
Ich beachtete ihre Frage nicht weiter und sprach nach wie vor mit Kevin. (Was, zugegebenermaßen, ein wenig unhöflich war.)
„Er ist derzeit für uns als Detektiv tätig. Ich bot ihm eine Stelle im Zentrum an. Womöglich auch im Sicherheitsteam. Er erscheint mir fit genug dafür zu sein. Unsere eigene Detektei ist ihn erkennbar zu unattraktiv oder langweilig. Er verunglimpfte sie ein wenig. Spöttelte. In jedem Fall ist er ein Deutscher.“ Bei diesen Worten sah ich Kevin an. Der nickte. „Okay. Wenn du meinst. Warum nicht.“



Persönliches - Statement
Noch einmal, ganz persönlich, einige Worte der Erklärung, alldieweil ich mich, in Bezug auf einen gewissen sarkastischen Rassismus, in einem Rechtfertigungszwang fühle.
Ich war in meinem ganzen Leben niemals auch nur ein bisschen rassistisch. Wollte mit achtzehn einen Ojibwe-First-Nation (Adam) in/aus Kanada heiraten, als mein Vater in der Botschaft tätig war. Dann fünf Jahre mit einem Russen. Freunde bei den Lakota und den Schokoladen braunen Derek als meinen Geliebten schon seit zwei Jahren. Meine Halbschwester ist eine Mulattin (was ich erst seit kurzem weiß) mit welcher ich von Kindesbeinen an eng befreundet bin.
Ich war stets weltoffen und mit allem und jedem gut Freund. Aber seitdem Afrika seine Kerker öffnete und alle Kriminellen entließ, damit sie zu Millionen nach Europa strömen, um dort ihre Untaten zu Hauf zu vollbringen, hat sich meine Einstellung gravierend geändert. Und es tut mir nicht leid. Die Politik und diese Leute selbst sind schuld daran. Nicht ICH! DAS möchte ich hier an dieser Stelle noch einmal eindringlichst betonen!