Tja nun, mit dem
Feierabend ist es nur teilweise etwas geworden. Ich hätte Ruhe gebraucht. Mir
ging es nicht so gut am gestrigen Abend, da der Tag offenbar recht anstrengend
war. (Oder vielleicht der Kaffee zu viel?)
Bevor wir zum
Ausruhen kamen, suchten wir noch einmal das Restaurant auf, wo es Probleme
geben hatte. Später zu, so gegen halb elf, als wir gerade einmal zwei Stunden
zum Sitzen gekommen waren, mussten wir noch einmal los. Es ging um unsere
Apotheke, die geöffnet werden musste, weil ein Gast noch dringlichst seine
Medikamente benötigte. Und waren wir schon einmal unterwegs, gleich ein
Kontrollgang zur Wäscherei, wo noch einmal, zu so später Stunde, Hand angelegt
werden musste, damit es keine Wasserschäden gibt. Schlussendlich waren wir eine
halbe Stunde nach Mitternacht zurück im Haus. Sogar Gunnar schien erschöpft zu
sein. ICH allemal. Wir gingen sogleich zu Bett.
(„Noch Lust?“, fragte ich
schlaftrunken.
„Ja. Immer.“
„Aber ich nicht.“)
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Daher schliefen
wir heute Morgen aus bis neun. Beim Frühstück dann die Überraschung. Kevins
Janina ist zurück. Sie kamen erstaunlicher Weise sogar noch später als wir ins
Restaurant. Wir winkten ihnen zu und baten sie, doch an unserem Tisch Platz zu nehmen,
was genau genommen eine Selbstverständlichkeit war.
Kevin stand die Freude über Janinas Rückkehr
ins Gesicht geschrieben. Ein bereites Grinsen, das nicht wich. Sie war offenbar
spät am Abend angekommen und da Kevin sonst stets der erste ist im Büro, nur
heute einmal nicht, nehme ich an, die Ankunft wurde
noch gebührend gefeiert (mit einem feurigen Stelldichein im Bett, soweit es ihm
jedenfalls möglich ist).
„Dein Sohn ist
sicher glücklich darüber, dass Janina wieder bei ihm ist.“, schlug ich einen
Haken, um zu erfahren, ob sie bleibt.
Kevin nickte und
strahlte übers ganze Gesicht.
„Das bedeutet
wohl offensichtlich, dass du bleibst.“, sprach ich sie nun direkt an, alldieweil
mir Kevin nicht DIE Antwort gegeben hatte, welche ich mir erhoffte.
Sie schnaufte
ein wenig. Zog die Brauen hoch und ihre Augen öffneten sich weit. Wurden groß. „Ja.
Ich denke schon.“
Gut. Das war
geklärt.
Nach ein paar
Minuten der privaten Konversation, ging ich zu geschäftlichen Dingen über.
Jedoch zuvor kam die Sprache auf Derek. Kevin hatte nach ihm gefragt.
„Er hat sich
gestern abgemeldet.“, antwortete ihm Gunnar.
„Wollte zu
seinen Freunden gehen.“, steuerte ich noch eine zusätzliche Information mit bei.
Bis dahin hatten
wir uns in Deutsch unterhalten und auch wenn Gunnar nicht wirklich mitzureden
vermochte, verstand er uns doch recht gut. Er hatte seinen Satz in Schwedisch
ausgesprochen.
„Du solltest
deine Deutschkenntnisse wieder ein wenig auffrischen und vertiefen. Meinst du
nicht?“, richtete ich meine Frage an ihn.
Gunnar lächelte
verlegen in die Runde und nickte zustimmend. „ Ich weiß.“, sagte er auf Deutsch,
was alle lustig fanden.
„Wisst ihr, mir
sind einige Videos auf Dereks fb-Seite begegnet, wo er zur Hipp Hopp Musik
tanzt und sogar mit singt, bzw. spricht. Sie wurden offensichtlich in seiner
Hütte aufgenommen. Er sieht dabei eigentlich recht traurig und verloren aus.“,
kam ich auf Derek zurück. „Derek steht wohl auf dieses Zeug. Wo ICH
seinem Geschmack mitnichten folgen, oder teilen kann und ihn ebenso wenig
verstehe.“
„Ist eben die typische
Negermusik.“, ließ Gunnar hören.
Kevin stutze ein
wenig. Aller Wahrscheinlichkeit nach ob Gunnars Offenkundigkeit. Janina
reagierte ein wenig pikiert. ICH musste (schon etwas hämisch) grinsen und
stimmte Gunnar zu.
„Oh! Oh!“ Kevin kräuselte
die Stirn. „Sind wir jetzt dem Ku-Klux-Klan beigetreten und rassistisch
geworden?“, sagte er mit einem Seitenblick zu Janina, der er (gefühlt und in
Worten) offenbar und augenscheinlich seine Unterstützung zu teil werden lassen
wollte. Denn sein Ton war doch eher zynischer Natur.
„Geworden?“,
sagte Gunnar und lachte laut. Legte seinen Arm um meine Schulter, zog mich zu
sich heran und küsste mich demonstrativ um augenscheinlich zu bekunden, dass er
weiß, meine Meinung dazu ist eben die Gleiche wie die Seine.
„Siehst du,
genau DAS meine ich“, sagte Gunnar zu mir gewandt, „DAS ist NICHT DEINE Welt
und würde sie auch niemals sein.“
Einige Sekunden
verstrichen. Die vier Anwesenden am Tisch schienen über das Gesagte
nachzusinnen oder anderweitig im Hirn beschäftigt zu sein.
„Wieso
eigentlich gibt sich Derek mit diesen Leuten ab? Seine Mutter ist weiß.“
„Es geht wohl um
Zugehörigkeit.“, stimmte Gunnar sogleich mit ein, als wäre keine Sekunde
verstrichen und auch er hatte offensichtlich diese Themaik in seinem Kopf
weiter verfolgt.
„Ja. Es ist der
Mutterclan, der uns allen fehlt.“, äußerte ich versonnen mit Hinblick auf die
Matrifokalität.
„Nichtsdestotrotz
ist und bleibt er ein Neger und fühlt sich offenkundig in dieser Ecke wohl.“,
schloss Gunnar die Unterhaltung zu diesem Thema ab. Denn Kevin hielt sich
zurück und ich denke auf Grund von Janinas Anwesenheit. Denn im Allgemeinen
spart auch er nicht mit Seitenhieben, wie sie Gunnar in diesem Zusammenhang oft
bringt.
Trotz alledem
verfolgte ICH nun dieses Thema auf andere Weise weiter. „Wir müssen Entlassungen
vornehmen.“, warf ich in den Raum und tat damit einen geistigen Schwenk wieder
hin zum Geschäftlichen.
Die Anwesenden
stutzten. Selbst Gunnar zog die Brauen hoch.
„Stehen
Einsparungen in einem Unternehmen an“, führte ich meinen Gedanken weiter und
schien offenbar im Rechtfertigungszwang, „werden sie in erster Linie am
Personal vorgenommen. Das ist doch bekannt. Oder etwa nicht. Firmenpolitik, wie
ich sie auch von anderen kenne. Vor allem auch von meinem Vater.“
Kevin lehnte
sich zurück. „An wen hast du denn dabei gedacht?“
Nun setzte ich
ein vielsagendes Lächeln auf. Denn meine Antwort würde die eigentlich
abgeschlossene Thematik erneut beleben.
„Ich dachte an
ein paar der Negerinnen. DAS darf man doch wohl noch so sagen? Und am besten
welche mit muslimischem Hintergrund. Damit wir hier noch ein bisschen….säubern.“
Ein Seitenblick
zu Gunnar verriet mir seine absolute Zustimmung. Denn er konnte sich ein
sarkastisches jedoch zustimmendes Grinsen nicht verkneifen.
„Aber nicht
Keshia Bergren.“, räumte er noch ein und warf mir dabei einen entscheidenden, bestimmenden
Blick zu.
„Nein, nein.
Deine liebste Keshia selbstverständlich nicht. Sie ist NOCH in der Ausbildung. Allerdings
wenn DIESE beendet ist, sehe ich mich nicht gezwungen, sie zu übernehmen.“
Gunnar legte die
Stirn in Falten. „Wir werden sehen.“ Und ICH beließ es dabei. Sagte nichts
weiter dazu.
„Also gehen wir
es an.“, trug Kevin noch abschließend zu dieser Unterhaltung bei.
„OH! Ich muss dir
noch etwas gestehen.“, wandte ich mich noch einmal an ihn.
Kevin stutzte
und Janina betrachtete mich aufmerksam.
Ich lachte. „Was
erwartest du denn jetzt?“
Kevin sah kurz
zu Janina hinüber und ich wusste genau, dass er sich in ihrer Gegenwart mit
Äußerungen, welcher Art auch immer, zurückhalten würde. „WEN hast du denn schon
entlassen, ohne mir etwas zu sagen.“, blieb er beim Geschäftlichen.
„Nein. Nein. Ich
werde vielleicht jemanden einstellen.“
„Ich dachte sie
müssen sparen?“, meldete sich Janina das erste Mal zu Wort, wo es um
geschäftliche Dinge ging.
Ich beachtete
ihre Frage nicht weiter und sprach nach wie vor mit Kevin. (Was, zugegebenermaßen,
ein wenig unhöflich war.)
„Er ist derzeit
für uns als Detektiv tätig. Ich bot ihm eine Stelle im Zentrum an. Womöglich
auch im Sicherheitsteam. Er erscheint mir fit genug dafür zu sein. Unsere
eigene Detektei ist ihn erkennbar zu unattraktiv oder langweilig. Er
verunglimpfte sie ein wenig. Spöttelte. In jedem Fall ist er ein Deutscher.“
Bei diesen Worten sah ich Kevin an. Der nickte. „Okay. Wenn du meinst. Warum nicht.“
Persönliches -
Statement
Noch einmal,
ganz persönlich, einige Worte der Erklärung, alldieweil ich mich, in Bezug auf
einen gewissen sarkastischen Rassismus, in einem Rechtfertigungszwang fühle.
Ich war in
meinem ganzen Leben niemals auch nur ein bisschen rassistisch. Wollte mit
achtzehn einen Ojibwe-First-Nation (Adam) in/aus Kanada heiraten, als mein
Vater in der Botschaft tätig war. Dann fünf Jahre mit einem Russen. Freunde bei
den Lakota und den Schokoladen braunen Derek als meinen Geliebten schon seit zwei
Jahren. Meine Halbschwester ist eine Mulattin (was ich erst seit kurzem weiß) mit welcher ich von Kindesbeinen an eng befreundet bin.
Ich war stets
weltoffen und mit allem und jedem gut Freund. Aber seitdem Afrika seine Kerker
öffnete und alle Kriminellen entließ, damit sie zu Millionen nach Europa strömen,
um dort ihre Untaten zu Hauf zu vollbringen, hat sich meine Einstellung gravierend
geändert. Und es tut mir nicht leid. Die Politik
und diese Leute selbst sind schuld daran. Nicht ICH! DAS
möchte ich hier an dieser Stelle noch einmal eindringlichst betonen!