Der Mond im
Skorpion treibt seine illustren und ungezügelten Blüten
Meine törichte
und bedauerlicher Weise in die Tat umgesetzt Inspiration treibt, zu meinem Leidwesen,
kapriolische Blüten zur großen glücklichen Familie hin. War/bin ich tatsächlich
der Urheber gewesen, sodass Charlie nun mit Lara schläft und Derek letzte
Nacht, auf deren Wunsch hin, mit dieser Peaches zusammen war? Was dachte ich
mir nur dabei, den männlichen Trieb noch einen Freifahrschein zu verpassen, wo
er doch so wie so bereits recht um-trieb-ig ist. Und an dieser Stelle nehme ich
keinen der Männer aus. Es ist/scheint ihnen allen nicht gegeben zu sein, einer einzigen
Frau treu zu bleiben. Sie lieben nun einmal die Vielfalt. So wie Gunnar, der es
gelegentlich immer noch übertreibt, wie heute Morgen. Trotz, dass wir gestern
Abend noch miteinander schliefen, nachdem er wer weiß wo her gekommen war, er
sagte er war im Fitnesscenter, verspürte er heute Morgen den dringenden Wunsch
seine Speisekarte zu erweitern. Es gab keine Gelegenheit ihn
umzustimmen. Und selbst wenn, WAS hätte es gebracht??? Sicherlich wäre er dann
zu einem späteren Zeitpunkt zu wem auch immer gegangen, um seine Verlangen
auszuleben. Mit Reden hätte ich so wie so nichts erreicht. Trieb ist Trieb. Er
war nicht aufzuhalten. So gleich nach dem Erwachen, es war so gegen halb acht, be-sprach
er kurz seinen offenbar brennenden Wunsch nach etwas anderem mit mir,
entschuldigte sich und ging. Ich erinnerte ihn, dass er der Sicherheit halber zumindest innerhalb der bekannten Grenzen
bleiben sollte.
„Okay.
Meinetwegen. Dann frage ich mal bei Keshia an.“
Schnauf…………..
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Noch bevor
Gunnar gegangen war, hatte ich Charlie angerufen. DER allerdings, war noch
bei Lara. Ich legte umgehend auf, als ich es bemerkte. Dachte mir jedoch, dass
er womöglich verstimmt gewesen war, wegen dem Tag zuvor, als ich keinerlei
Verlangen nach Sex mit ihm verspürte. (Ich hasse ihn dafür, dass er bei Lara
war!! Ich hasse ihn! Wie konnte er nur??? Warum war es ihm nicht möglich noch
ein, oder zwei Tage zu warten. JETZT, wo die Tests nun endlich über- und
bestanden waren und wir somit Haut auf Haut hätten spüren und genießen können!
Hatte auch ihn die Kraft des Mondes im Skorpion erwischt? Dazu bewegt, sich mit
Lara zu vergnügen? Was war nur geschehen mit den Männern? Ticken sie alle aus?
Oder was?)
In meinem zweiten
Versuch rief ich Derek an. Augenblicklich vernahm ich seine Stimme. Er war an
seinem Arbeitsplatzt. Offenbar gerade angekommen.
„Sarah und Ryan
hatten am Wochenende Dienst. Deshalb übernahm ich gleich den Montagmorgen. Bin
aber erst seit einer viertel Stunde hier.“
„Warst du im
Zentrum letzte Nacht?“
„Ja.“
„Darf ich
fragen, ob du alleine warst, oder mit jemanden zusammen?“
Eine kurze Pause
entstand. Er schien nachzudenken und in diesem Moment ahnte ich bereits, dass er
die Nacht mit jemand verbrachte.
„Peaches rief
mich gestern Abend noch an und wollte, dass ich zu ihr komme. Da ich aber heute
Morgen fit sein muss, ist sie dann lieber her gekommen und blieb über Nacht.“
Ohne ein
weiteres Wort, legte ich auf, wie zuvor bei Charlie. Jedoch,….WAS hatte ich
denn erwartet? Das alle Männer ausschließlich vor meiner Tür Schlange
stehen und auch mich warten? Wohl kaum. Es gab gleichwohl noch andere
attraktive Frauen und zudem, wer möchte schon gerne alleine sein,
wenn er es nicht muss?
Keine Minute
später läutete mein iPhone. So wie es noch vor einigen Minuten Charlie getan
hatte, rief mich Derek nun zurück.
„Bitte, Rea. Leg‘
nicht wieder auf! Du hattest mir noch nicht gesagt, warum du mich angerufen
hast.“
Ich räusperte
mich laut und hörbar. „Nun, ich gedachte dich zu fragen, ob du womöglich ein
wenig Zeit für mich erübrigen kannst?“
„Ja. Natürlich.
Aber ich muss erst jemand finden, der mich hier vertritt.“
„Nimm dir einen
deiner Mitarbeiter und setze ihn für ein Stündchen auf deinen Platz.“
„Okay. Soll ich
zu dir nach Hause kommen? Wo bist du denn?“
„Im Bett.“
„OH! Dann würde
es mich freuen, wenn du dort bleibst.“ Ich hörte ihn leise Lachen.
„Ja. Okay.“,
erwiderte ich doch eher in einem spartanischen Ton, ohne große Begeisterung.
Alldieweil mir der Gedanke an diese Peaches widerstrebte, mit welcher Derek nun
offensichtlich die letzte Nacht verbrachte.
(Sind die Männer
denn nur alle verrückt geworden?! Liegt Liebe, respektive Sex, oder Wollust in
der Luft? Ist es tatsächlich der Stand des Mondes im Skorpion? Mir wähnt, dass
es nicht zu jeder Zeit so heftig ist, als jetzt im Augenblick.)
Derek kam in
weniger als zehn Minuten zu mir und ich war glücklich damit. Er hatte so ein
sehnsüchtiges, begehrendes Leuchten in seinen Augen, als er sich entkleidete
und zu mir ins Bett gestiegen ist. Und auch ich hatte nun leidenschaftlichen
Sex an diesen Morgen!!! Warum auch nicht?!? Denn mir war es in diesem
Augenblick in der Tat ebenso danach. (Scheiß (welch‘ flätiges Wort. Ich bitte
um Verzeihung!) auf diese Peaches! Dachte ich bei mir und fragte mich dabei,
was SIE in meinen Gedanken verloren hatte, währenddessen ich mit einem
zuckersüßen, braunen Muskelmann zu Gange war. Also, weg mit ihr aus meinen Gedanken.
Zumindest für diese kurze Zeit, in welcher wir ineinander waren.
Derek war so
sanft. Ich kenne ihn genau genommen ausschließlich so. So sensibel, liebevoll
und als ich dann noch einmal begann mit ihm über Peaches zu reden, schwor er
mir erneut, dass er MICH liebe und wenn ich ihn nur heiraten würde, wäre er mir
absolut treu. Ich bezweifelte es und sagte es ihm. Brachte ihm gegenüber meine
Desillusionierung in Bezug auf Männer zum Ausdruck.
„Welcher Mann
ist schon wirklich treu? Und wenn, wie lange?“ Es war genau genommen kein
wirklich guter Gesprächsstoff, um diese schöne Stunde mit Derek abzurunden. Das
bemerkte ich selbst. Derek schnaufte nur und antworte nicht. Sprach jedoch noch
einmal mit wenigen Worten seine Beziehung zu dieser Peaches an.
„Sie ist jung und
süß. Lebenslustig. Sie beflügelt mich zuweilen mit ihrer frischen Energie. Reißt
mich mit. Was ist falsch daran?“
Ich sah Derek
missbilligend an. Sagte aber nichts. Dachte nur darüber nach, ob er wohl in
einer Midlife Crisis sei.
„Ich meine“,
verteidigte er sich weiter, „solange du noch immer nicht bereit bist, mit
mir fest zusammen zu sein.“
„Es ist doch
nicht etwa etwas Ernstes mit diesem Mädchen? Zudem erinnere ich mich daran,
dass du sagtest, heiraten käme für dich nicht in Frage.“
„Was soll das
denn Rea? Ich habe keine Lust zum Streiten.“
„Ich streite nicht.
Ich diskutiere nur.“
„Und auch dazu
fehlt mir im Augenblick der Sinn. Verdirb doch nicht alles mit solchen
Gedanken. Es ist doch alles gut.“
„Was ist mit
Giselle?“, ließ ich (noch!) immer nicht nach.
„Was soll mit
ihr sein.“ Derek klang genervt. „Ich bin ab und an tröstend an ihrer Seite. Das
bin ich ihr in jedem Fall schuldig. Meinst du nicht auch? Schließlich war es
auch mein Baby. Und jetzt, lass es gut sei mit den Fragen.“
„Ich wollte nur
noch einmal die Sicherheit beim Sex mit dir besprechen. Das hatte ich schon
lange vor. Wir kamen nur noch nicht wirklich dazu.“
„Was gibt es da
zu reden? Ich pass schon auf. Und außerdem bin ich doch nicht wirklich ein Weiberheld.
Oder?“ Ein schräges Grinsen huschte über sein Gesicht.
„Oh! Ich denke
schon.“ Bei diesen Worten wiegte ich den Kopf hin und her.
„Was willst du
denn Rea? Ich war dir sogar eine ganze Zeit lang treu, obwohl du noch mit Gunnar
zusammen warst und bist. Und als du dann erfahren hast, dass ich auch noch
gelegentlich mit anderen Frauen zusammen bin, warst du geschockt. Aber dennoch
bin ich über glücklich, dass du mir vergeben hast und ich wieder bei dir sein
darf. Alles ist gut. Oder etwa nicht?“
Wow! Was für ein
Plädoyer!!! Was könnte man da noch entgegen? Nichts. Dann noch ein Liebeschwur
von Derek und alles war/ist perfekt. Was will ich mehr? Was kann ich mehr
erwarten?