Montag, 20. Februar 2017

Närrisches Männervolk



Der Mond im Skorpion treibt seine illustren und ungezügelten Blüten

Meine törichte und bedauerlicher Weise in die Tat umgesetzt  Inspiration treibt, zu meinem Leidwesen, kapriolische Blüten zur großen glücklichen Familie hin. War/bin ich tatsächlich der Urheber gewesen, sodass Charlie nun mit Lara schläft und Derek letzte Nacht, auf deren Wunsch hin, mit dieser Peaches zusammen war? Was dachte ich mir nur dabei, den männlichen Trieb noch einen Freifahrschein zu verpassen, wo er doch so wie so bereits recht um-trieb-ig ist. Und an dieser Stelle nehme ich keinen der Männer aus. Es ist/scheint ihnen allen nicht gegeben zu sein, einer einzigen Frau treu zu bleiben. Sie lieben nun einmal die Vielfalt. So wie Gunnar, der es gelegentlich immer noch übertreibt, wie heute Morgen. Trotz, dass wir gestern Abend noch miteinander schliefen, nachdem er wer weiß wo her gekommen war, er sagte er war im Fitnesscenter, verspürte er heute Morgen den dringenden Wunsch seine Speisekarte zu erweitern. Es gab keine Gelegenheit ihn umzustimmen. Und selbst wenn, WAS hätte es gebracht??? Sicherlich wäre er dann zu einem späteren Zeitpunkt zu wem auch immer gegangen, um seine Verlangen auszuleben. Mit Reden hätte ich so wie so nichts erreicht. Trieb ist Trieb. Er war nicht aufzuhalten. So gleich nach dem Erwachen, es war so gegen halb acht, be-sprach er kurz seinen offenbar brennenden Wunsch nach etwas anderem mit mir, entschuldigte sich und ging. Ich erinnerte ihn, dass er der Sicherheit halber  zumindest innerhalb der bekannten Grenzen bleiben sollte.
„Okay. Meinetwegen. Dann frage ich mal bei Keshia an.“
Schnauf…………..


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Noch bevor Gunnar gegangen war, hatte ich Charlie angerufen. DER allerdings, war noch bei Lara. Ich legte umgehend auf, als ich es bemerkte. Dachte mir jedoch, dass er womöglich verstimmt gewesen war, wegen dem Tag zuvor, als ich keinerlei Verlangen nach Sex mit ihm verspürte. (Ich hasse ihn dafür, dass er bei Lara war!! Ich hasse ihn! Wie konnte er nur??? Warum war es ihm nicht möglich noch ein, oder zwei Tage zu warten. JETZT, wo die Tests nun endlich über- und bestanden waren und wir somit Haut auf Haut hätten spüren und genießen können! Hatte auch ihn die Kraft des Mondes im Skorpion erwischt? Dazu bewegt, sich mit Lara zu vergnügen? Was war nur geschehen mit den Männern? Ticken sie alle aus? Oder was?)
In meinem zweiten Versuch rief ich Derek an. Augenblicklich vernahm ich seine Stimme. Er war an seinem Arbeitsplatzt. Offenbar gerade angekommen.
„Sarah und Ryan hatten am Wochenende Dienst. Deshalb übernahm ich gleich den Montagmorgen. Bin aber erst seit einer viertel Stunde hier.“
„Warst du im Zentrum letzte Nacht?“
„Ja.“
„Darf ich fragen, ob du alleine warst, oder mit jemanden zusammen?“
Eine kurze Pause entstand. Er schien nachzudenken und in diesem Moment ahnte ich bereits, dass er die Nacht mit jemand verbrachte.
„Peaches rief mich gestern Abend noch an und wollte, dass ich zu ihr komme. Da ich aber heute Morgen fit sein muss, ist sie dann lieber her gekommen und blieb über Nacht.“
Ohne ein weiteres Wort, legte ich auf, wie zuvor bei Charlie. Jedoch,….WAS hatte ich denn erwartet? Das alle Männer ausschließlich vor meiner Tür Schlange stehen und auch mich warten? Wohl kaum. Es gab gleichwohl noch andere attraktive Frauen und zudem, wer möchte schon gerne alleine sein, wenn er es nicht muss?
Keine Minute später läutete mein iPhone. So wie es noch vor einigen Minuten Charlie getan hatte, rief mich Derek nun zurück.
„Bitte, Rea. Leg‘ nicht wieder auf! Du hattest mir noch nicht gesagt, warum du mich angerufen hast.“
Ich räusperte mich laut und hörbar. „Nun, ich gedachte dich zu fragen, ob du womöglich ein wenig Zeit für mich erübrigen kannst?“
„Ja. Natürlich. Aber ich muss erst jemand finden, der mich hier vertritt.“
„Nimm dir einen deiner Mitarbeiter und setze ihn für ein Stündchen auf deinen Platz.“
„Okay. Soll ich zu dir nach Hause kommen? Wo bist du denn?“
„Im Bett.“
„OH! Dann würde es mich freuen, wenn du dort bleibst.“ Ich hörte ihn leise Lachen.
„Ja. Okay.“, erwiderte ich doch eher in einem spartanischen Ton, ohne große Begeisterung. Alldieweil mir der Gedanke an diese Peaches widerstrebte, mit welcher Derek nun offensichtlich die letzte Nacht verbrachte.
(Sind die Männer denn nur alle verrückt geworden?! Liegt Liebe, respektive Sex, oder Wollust in der Luft? Ist es tatsächlich der Stand des Mondes im Skorpion? Mir wähnt, dass es nicht zu jeder Zeit so heftig ist, als jetzt im Augenblick.)

Derek kam in weniger als zehn Minuten zu mir und ich war glücklich damit. Er hatte so ein sehnsüchtiges, begehrendes Leuchten in seinen Augen, als er sich entkleidete und zu mir ins Bett gestiegen ist. Und auch ich hatte nun leidenschaftlichen Sex an diesen Morgen!!! Warum auch nicht?!? Denn mir war es in diesem Augenblick in der Tat ebenso danach. (Scheiß (welch‘ flätiges Wort. Ich bitte um Verzeihung!) auf diese Peaches! Dachte ich bei mir und fragte mich dabei, was SIE in meinen Gedanken verloren hatte, währenddessen ich mit einem zuckersüßen, braunen Muskelmann zu Gange war. Also, weg mit ihr aus meinen Gedanken. Zumindest für diese kurze Zeit, in welcher wir ineinander waren.
Derek war so sanft. Ich kenne ihn genau genommen ausschließlich so. So sensibel, liebevoll und als ich dann noch einmal begann mit ihm über Peaches zu reden, schwor er mir erneut, dass er MICH liebe und wenn ich ihn nur heiraten würde, wäre er mir absolut treu. Ich bezweifelte es und sagte es ihm. Brachte ihm gegenüber meine Desillusionierung in Bezug auf Männer zum Ausdruck.
„Welcher Mann ist schon wirklich treu? Und wenn, wie lange?“ Es war genau genommen kein wirklich guter Gesprächsstoff, um diese schöne Stunde mit Derek abzurunden. Das bemerkte ich selbst. Derek schnaufte nur und antworte nicht. Sprach jedoch noch einmal mit wenigen Worten seine Beziehung zu dieser Peaches an.
„Sie ist jung und süß. Lebenslustig. Sie beflügelt mich zuweilen mit ihrer frischen Energie. Reißt mich mit. Was ist falsch daran?“
Ich sah Derek missbilligend an. Sagte aber nichts. Dachte nur darüber nach, ob er wohl in einer Midlife Crisis sei.
„Ich meine“, verteidigte er sich weiter, „solange du noch immer nicht bereit bist, mit mir fest zusammen zu sein.“
„Es ist doch nicht etwa etwas Ernstes mit diesem Mädchen? Zudem erinnere ich mich daran, dass du sagtest, heiraten käme für dich nicht in Frage.“
„Was soll das denn Rea? Ich habe keine Lust zum Streiten.“
„Ich streite nicht. Ich diskutiere nur.“
„Und auch dazu fehlt mir im Augenblick der Sinn. Verdirb doch nicht alles mit solchen Gedanken. Es ist doch alles gut.“
„Was ist mit Giselle?“, ließ ich (noch!) immer nicht nach.
„Was soll mit ihr sein.“ Derek klang genervt. „Ich bin ab und an tröstend an ihrer Seite. Das bin ich ihr in jedem Fall schuldig. Meinst du nicht auch? Schließlich war es auch mein Baby. Und jetzt, lass es gut sei mit den Fragen.“
„Ich wollte nur noch einmal die Sicherheit beim Sex mit dir besprechen. Das hatte ich schon lange vor. Wir kamen nur noch nicht wirklich dazu.“
„Was gibt es da zu reden? Ich pass schon auf. Und außerdem bin ich doch nicht wirklich ein Weiberheld. Oder?“ Ein schräges Grinsen huschte über sein Gesicht.
„Oh! Ich denke schon.“ Bei diesen Worten wiegte ich den Kopf hin und her.
„Was willst du denn Rea? Ich war dir sogar eine ganze Zeit lang treu, obwohl du noch mit Gunnar zusammen warst und bist. Und als du dann erfahren hast, dass ich auch noch gelegentlich mit anderen Frauen zusammen bin, warst du geschockt. Aber dennoch bin ich über glücklich, dass du mir vergeben hast und ich wieder bei dir sein darf. Alles ist gut. Oder etwa nicht?“
Wow! Was für ein Plädoyer!!! Was könnte man da noch entgegen? Nichts. Dann noch ein Liebeschwur von Derek und alles war/ist perfekt. Was will ich mehr? Was kann ich mehr erwarten?