So nun, da es
eine technisch bedingte Auszeit vom Schreiben gab, in welcher ich nicht in Lage
war hier zu schreiben, wird der Post sicherlich ellenlang. Da ich bereits
begonnen hatte aufzuzeichnen und Tag für Tag hoffte, wieder ins Internet zu
kommen.
Man fühlt sich
blockiert, regelrecht machtlos, ohnmächtig ohne dieses Ding, den Zugang zum
World Wide Web. DAS allein ist schon eine eigenartige Vorstellung, in der ich
bemerke, in welcher Abhängigkeit ich davon bereits bin. Nicht dass ich ohne das
Netzt nicht existieren könnte. Nein. Aber ich habe mich so daran gewöhnt hier
zu schreiben, dass es mir fehlt, wenn es eben NICHT möglich ist und ich es
letztendlich trotz alledem tue und sich so der Post bis zur Veröffentlichung
unendlich in die Länge zieht.
Als
dann. Schluss mit den Erklärungen.
Ich habe mich entschlossen schlicht und einfach weiter zu schreiben, Tag für
Tag, zu datieren und zu teilen. Punkt!
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Freitag,
der 03. Februar 2017
(M)Ein Plan der Vergeltung
Am Donnerstag
verlangte es mich nur noch wenig nach Arbeit. Dennoch war es nötig einiges an
finanziellen Dingen zu klären, was Zeit in Anspruch nahm. Und dann doch noch
ein Kräfte zehrender Einsatz physischer Natur. Gunnar half mir
selbstverständlich. Und auch Mike war dabei. Kevin ist in solch‘ Angelegenheiten
allerdings nicht gebräuchlich, aufgrund seiner Behinderung. ER ist jetzt wieder
viel ausgeglichener, seitdem seine Janina wieder bei ihm ist. Und auch sein
Sohn scheint die Dreisamkeit zu genießen. Ihm fehlt selbstverständlich die
Mutter, die keine Nanny dieser Welt je ersetzen kann.
Und erwähnte ich
schon, dass Derek wieder raucht und trinkt.
Gut. Mag sein.
Verständlich in seiner Situation. Womöglich ebenso, dass er sich seinen
Freunden zuwendet (die allesamt noch dunkler sind
als er). Allerdings würde ich mir wünschen, dergleichen Freundschaften
hätten keinen Bestand. Ich denke, aus meiner Sicht heraus, wäre es wohl besser
für ihn, wenn er sie gehen ließe. Aber Männer brauchen immer Männer-Verbände,
um sich unter ihresgleichen wohl, respektiert und anerkannt zu fühlen. Was
Männer Männern in dergleichen Konstellation geben können, vermögen Frauen
offenbar nicht zu tun. Also lasse ich Derek wo er ist. Er scheint diese (für
mich niedere, abstoßende, obskure, wie ich finde auch aus anderer Sicht
rassistisch betonte, Neger typische durch und durch männliche) Umgebung (der
Zugehörigkeit) zu benötigen….um zu genesen von seinem Leid um sein verstorbenes
Kind.
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Nun, ich war am
Donnerstag allein.
Gunnar war bei
Alexa und seinem Kind. Derek nach wie vor bei seinen Freunden und es war der
aller erste Donnerstag seit langem, dass wir nicht zusammen waren.
Auch kein
anderer war verfügbar gewesen, den ich hätte ansprechen könne. Andererseits fehlte
mir gleichwohl das Verlangen danach…….zu betteln (nur, dass jemand bei mir ist).
DAS
wollte ich nicht. Oder ich will es nicht mehr. Es zwänge mich in eine Rolle,
die mir nicht wirklich gut zu Gesicht stünde. Oder noch nie gut zu Gesicht
gestanden hat, als Chefin des Zentrums.
Wenn es denn
nicht anders geht, sollte und muss ich mich daran gewöhnen, zuweilen auch
allein zu sein, oder es sein zu können. Punkt!
Bin ich allein,
ist es im Allgemeinen so, dass sich die Spiritualität aus meinem Inneren
meldet. Nur am vergangenen Donnerstag war das nicht so. Es kontaktierte mich,
zu meinem großen Erstaunen, ganz jemand anders. Und DAS aus/in der realen Welt.
Charlie.
Zu später
Stunde, ich war bereits im Bett, kam eine SMS von ihm. Ich schrieb zurück.
So ging es zwei,
drei Mal hin und her und dann rief er letztendlich doch an. Das Gespräch war
kurz. Erklärungen für sein plötzliches Verschwinden gab es nicht und auch sonst
keine. Nur eine Einladung nach Kalifornien.
„Mein Aufenthalt
hier dauert länger als ich dachte.“, sagte er nur. Erklärte jedoch nichts
weiter dazu. „Warum kommst du nicht einfach zu mir nach Kalifornien?“, fragte
er gerade heraus und ohne Umschweife.
WAS in aller
Welt hätte ich darauf sagen sollen? Eine rasche Entscheidung im Moment traf ich
selbstverständlich nicht. Ich erbat mir Zeit bis zum nächsten Morgen. Meine
Gedanken kreisten um Gunnar dabei. WIE hätte ich ihm DAS beibringen/erklären
sollen?
So sehr ich es
mir auch wünschte, zu dieser Zeit schien es unmöglich zu sein.
Zudem erinnerte
ich Charlie an meine Kränklichkeit.
„Kein Problem.
Ich denke, das schaffen wir schon. Wenn ich weiß, wann du kommst, hole ich dich
vom Flughafen ab und dann sehen wir weiter.“
Jedoch auf meine
Frage hin, was er in Kalifornien so täte
und ob es etwas mit diesem Biker-Club zu tun hätte, aus welchen er nun angeblich
ausgetreten sei, antwortete er mir nicht. Ich hatte in diesem kurzen Gespräch
gleichwohl nicht vor, ihn der Lüge zu bezichtigen. Unterhaltungen dieser Art
brauchen Zeit. Infolgedessen verkniff ich mir den Hinweis darauf, dass ich
vermute, seine Mitgliedschaft in diesem Biker Club, von welchen er mir vor
Wochen erzählte, sei noch immer existenter und ein Thema für ihn.
Meine Gedanken
kreisten um eine Lösung für mein Problem. Ich fand jedoch keine.
Wie hätte ich so
einfach das Zentrum zurücklassen und vor allem Gunnar ohne weitere Erklärung
verlassen können? In der Tat nicht möglich. Und immer wieder wäre da das FELD
gewesen, welches ich in solchen Augenblicken Alexa überlassen hätte. Nein! Ich
konnte das nicht tun. So gern ich es auch gewollt hätte. Allerdings sagte ich auch
nicht sofort nein.
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Gleich am
nächsten Morgen, sobald ich aufgestanden war, rief ich Henning an, um ihn zu
sagen, dass sich Charlie gemeldet hat.
Er lachte. „Das
dachte ich mir doch. Also brauche ich jetzt nicht weiter nach ihm zu suchen.
Sie wissen, wo er ist?“
„Nein und ja.“
„Okay.“
„Haben sie schon
eine Entscheidung zu meinem Vorschlag getroffen?“, fragte ich ihn noch.
Eine kleine
Pause entstand und dann sagte er mir, dass er wohl demnächst tatsächlich
beginnen wird im Zentrum zu arbeiten.
„An was dachten
sie denn? An die Detektei oder das Sicherheitsteam?“
„WENN, dann doch
eher der Job im Sicherheitsteam. Man hört ja nur Gutes von ihnen als
Arbeitgeberin.“
„Oh! Ich bedanke
mich. Wir sehen uns dann, wenn sie so weit sind.“
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Auf dem Weg ins
Restaurant, am Freitagmorgen, traf ich Gunnar und Alexa mit dem Kind. Er kam
gleich zu mir hin, umarmte und küsste mich.
„Wie hast du
geschlafen mein Herz? Geht es dir gut? Ist Derek nicht bei dir?“
„Nein. Ich war
allein, seitdem du mich verlassen hast am gestrigen Abend.“, erwiderte ich vorwurfsvoll.
Gunnar verzog
das Gesicht. Er schien sich zu wundern.
„Wieso hast du
mich nicht angerufen? Oder bist zu uns herüber gekommen?“
Ich antwortete
ihm nicht mit Worten. Ein spöttisches Lächeln war genug für ihn!
„Setzen wir uns
zusammen?“, fragte er mich dann, als wir das Gebäude betraten.
Ich schnaufte
ein wenig und lächelte in sarkastisch an. „Ja. Warum nicht. Wenn es denn sein
muss, dass sie mit uns speist?!“
Gunnar stutzte
und dann überzog ein zufriedenes Lächeln sein Gesicht.
WAS hätte ich
auch anderes sagen oder tun können, um nicht wieder allein zu sein und Gunnar
nicht zu verärgern. Aber vielleicht wäre es doch besser gewesen, mir Alexa und
den Balg nicht anzutun. Dachte ich noch so, als wir gemeinsam an meinem Tisch
Platz nahmen.
Dann kam die Überraschung in
Form einer Frage von meinem Ehemann, die mich laut lachen ließ.
Gunnar druckste
herum. Es brannte ihm irgendetwas auf unter den Nägeln, was er mir offenbar zu
sagen gedachte.
Er sah zwischen
mir und Alexa hin und her. Kümmerte sich zwischendurch um seinen Sohn und dann
kam die Frage.
„Rea, ich möchte
dir etwas sagen und würde dich gerne etwas dazu fragen.“
Ich blieb still
und wartete ab. Sah Gunnar dabei direkt in die Augen.
„Alexa möchte
ihre Eltern besuchen und würde es gern sehen, dass ich sie dorthin begleite.
Für eine Woche vielleicht. Und ich wollte dich fragen, ob DU möglicherweise mit
uns kommen willst.“
Die Frage war
gut formuliert und ich denke, sie wurde nur der Höflichkeit halber
ausgesprochen. Mir wähnte in diesem Augenblick, dass Gunnar doch viel lieber mit
Alexa allein fliegen würde (anstatt mit einem überflüssigem Rad am Wagen).
Zumindest dachte ich das in diesem Moment. Denn es kam mir nur logisch vor und
man war offensichtlich übereingekommen, dass man mich nicht so einfach
übergehen kann. Zumindest mussten sie mich fragen. Und die beiden nahmen aller
Wahrscheinlichkeit nach an, ich würde ohnehin verneinen. Aber…..es kam sicher anders,
als sie es sich dachten. Denn Alexas Eltern leben schließlich in Kalifornien.
Was für mich ein Grund zum Lachen war. Welch schicksalshafte Wendung! Dachte
ich bei mir. Besser hätte es doch überhaupt nicht kommen können..
Gunnar schien,
ob meiner Heiterkeit ein wenig verstört zu sein. Und noch viel mehr, als ich
dann mit einem Lächeln seiner Bitte entsprach sie zu begleiten.
„Ja. Warum denn nicht.“,
sagte ich frei und fröhlich gerade heraus.
Allgemeine
Verwirrung. Ich lachte so sehr im Inneren (!), dass ich mich kaum zurückhalten
konnte es heraus zu lassen. Damit hatte wohl keiner der beiden gerechnet. Und
MIR kam diese Reise gerade Recht!
Problem
gelöst!
Allerdings
schien es mir jetzt nötig zu sein, den Termin der Abreise zu forcieren. Denn
ewig würde Charlie sicher nicht in Kalifornien bleiben. WENN ich denn reise,
dann JETZT!
Selbstverständlich
erklärte ich den beiden nichts weiter dazu, warum ich ohne Bedenken und ohne
weiter darüber nachzudenken so rasant ihrem Vorschlag zugestimmt hatte. Schon ganz
und gar nicht, dass mich Charlie angerufen und eine Einladung genau dorthin,
also nach Kalifornien, ausgesprochen hat.
Ich denke, es
sollte eine Überraschung werden, wenn wir dort angekommen sind.
(Und ganz ins
Geheim stelle ich mir voller Genugtuung vor, wie unerwartet, heroisch für meine
Neider, voller Stolz und Selbstachtung, mein Abgang von statten gehen wird. Ob
es jedoch SO kommen wird, steht auf einem anderen Blatt.)
Allerdings
führte ich dann noch eine Unterhaltung mit Alexa, der Geliebten meines Mannes,
die Gunnar wollte. Er gedachte sicher zu stellen, dass es zwischen mir und
seiner Konkubine, seiner zweiten Frau,
zu keinen größeren Spannungen kommen sollte, WENN wir schon so einträchtig und
gemeinsam am Verreisen sind.
In diesem
Zusammenhang vermochte ich Alexa nicht mehr zu ignorieren und MUSSTE meine
Worte direkt an sie richten.
Aber egal. DAS
war es mir wert. Auch, wenn ich in diesem Moment den Anschein erweckte, mich
unterzuordnen und Alexa zu akzeptieren. Was ich selbstredend NICHT tat.
„Wir werden bei
Alexas Eltern wohnen.“, hatte Gunnar vorsorglich mit einem Blick einer
vorauseilenden Zurechtweisung, den Hinweis auf Gehorsam und ebenso, dass ich
mich zu benehmen hätte, begonnen.
Ich beachtete
diese Bemerkung nicht weiter. „Ich weiß.“, sagte ich nur und wendete mich Alexa
zu, um sie zu fragen, ob sie mich denn als Gunnars Ehefrau verstünde, dass ich nun
einmal nicht glücklich darüber sein könne, dass es SIE gibt. Das Kind sparte
ich für den Augenblick aus. (Sonst hätte ich mich noch vergessen.)
Mit ein wenig
gespielter Verlegenheit, wie ich fand, senkte sie den Blick und nickte dann. „Ja.
Das tue ich.“
Gunnar erbot
sich selbstverständlich als Vermittler zwischen uns und als Führer dieses
Gespräches.
„Vielleicht
gibst du Rea noch einmal eine Chance, dass ihr doch noch Freundinnen werden
könntet?“, fragte er SIE tatsächlich.
Am liebsten
hätte ich vor Empörung aufgeschrien. Was für ein Affront! MICH hätte
er das fragen müssen. Nicht SIE! Ich kochte vor Wut! Und ich
glaube die beiden sahen es mir an. Jedoch beherrschte ich mich (in Gedenken an
DAS, was vielleicht geschehen wird und vor uns liegt. Andererseits, WO
führe dieses Unterfangen, diese Unternehmung hin? Auf das Motorrad eines Bikers
zu steigen und in den Sonnenuntergang zu reiten, ist eine Sache und mag doch
sehr verlockend sein. Aber was dann? Wie ginge es weiter? Schließlich fahren
wir nicht ewig durchs Land. Und ICH bin wohl kaum jemand, die in
solch‘ eine Umgebung (für längere Zeit) passt.
Das Gespräch mit
Alexa entwickelte sich dann dahin, dass wir beide, augenscheinlich, aufeinander
zugingen. Was sie wirklich dachte und denkt, kann ich nicht mit Bestimmtheit
sagen. Ich sah selbstverständlich Skepsis in ihren Augen, aber auch Hoffnung
auf etwas, was sie schon seit langem wollte. Freundschaft mit mir.
Herje, KÖNNTE
ich sie ihr doch nur auf Dauer vorspielen. Nur gelingt es mir nicht zu jeder
Zeit ihr eben dieses Freundschaft vorzutäuschen. Weil es mich schlicht und
einfach wütend macht, daran zu denken, dass mein Ehemann dies Frau liebt. Wenn
auch nicht so intensiv wie mich, wie er sagt. Aber dennoch….ist es Liebe. (Zudem
frage ich mich, wie entbehrlich ist, bez. wäre sie für ihn? In welcher Weise
würde es ihn verändern, wenn es sie nicht mehr gibt. Denn genau DAS ist mein
(magisches) Ziehl und der Plan, welchen ich umsetzen muss! (An das Kind denke
ich später.) Allerdings dabei an jegliche Konsequenzen zu denken, die zu
erwarten sind.) Wir werden sehen.
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Samstag,
der 04. Februar 2017
Infernalischer Zorn, Einsichtigkeit und
Zweifel
Nun, ich fasse
zusammen.
Am Abend zuvor war
Alexa noch einmal zu uns in mein Haus gekommen. Beherrschung für mich war
angesagt. Was mir allerdings nicht in jeder Minute gelang. Jedoch zumeist und
ich täuschte vor, was ich mir vorgenommen hatte vorzutäuschen. Ein wenig
Freundschaftlichkeit. Wir redeten und planten die Reise und ich räumte ein,
dass sie doch recht bald von Statten gehen könne. Am besten noch in der kommenden
Woche. Worauf wir uns letztendlich, für den Augenblick, auch einigten.
Gunnar brachte
Alexa gegen zwei in ihre Hütte zurück, wo bis zu diesem Zeitpunkt sich eine
Nanny um das Kind gekümmert hatte und dann kam er zurück.
Gleich am nächsten
Morgen, kurz nachdem wir aufgestanden waren (Sex fand weder am Abend noch am
Morgen statt. Es war in beiden Fällen zu spät und mir war nicht wirklich
danach) kam Alexa erneut zu uns ins Haus. Und dieses Mal MIT dem Kind. Sie
bedrängte mich und nötigte es mir auf.
Wir gingen
gemeinsam ins Restaurant um zu Frühstücken. Ich hatte das nicht so gewollt.
Genau genommen gedachte ich mir an diesem späten Morgen, meine Speisen ins
bringen zu lassen. Aber gut.
Alexa kam dann
auch wieder mit uns zurück und als wir im Haus angekommen waren, war es vorbei
mit der Freundlichkeit. Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, was mich dazu
bewog, in jedem Fall tickte ich aus und es entstand ein Streit, wie wir lange
keinen hatten. Ich sprach Dinge aus, von denen ich nicht einmal ahnte, dass ich
sie in mir hatte. WIE konnte das nur geschehen? Genau genommen war doch der
Plan, auf Alexa zuzugehen! Aber nein. Meine Beherrschung war in tiefste Tiefen abgestürzt
und ich mit ihr. Ich wurde hysterisch und psychedelisch. Warf Gunnar
Vermutungen an den Kopf, die ihn sprachlos werden und sichtlich in sich
zusammenbrechen ließen. Dinge wie, dass es doch der Klassiker sei, die reiche
Frau in die Psychiatrie zu sperren, damit die Geliebt übernehmen kann. Und dass
ich das Zentrum lieber anzünden würde, als es ihnen zu überlassen. Zudem warf
ich ihm seine zahlreichen Frauen vor. Merkte an, dass dies durchaus nicht
normal sei und fragte wie es mit uns weiter gehen soll. Gleichermaßen betonte
ich erneut, dass ich andere Männer nicht bräuchte, wenn er, Gunnar, mein
Ehemann, mir treu sein könnte. Usw….und so fort.
Alexa hatte
weinend mit dem Kind das Haus verlassen. Gunnar rannte hinter ihr her und holte
sie zurück zu uns. Ich hatte ihn noch nie so verzweifelt gesehen. (Und war noch
nie so derart ausgerastet! Und schon gar nicht in Alexas Gegenwart.) Trotz
alledem beherrschte er sich, kam auf mich zu und sah mir, während er meinen
Kopf zwischen seinen Handflächen hielt, beschwörend in die Augen (…und ratterte
die gesamte Palette seiner Liebesschwüre herunter), um mir seine Liebe wieder
und wieder zu gestehen. Alexa hingegen beruhigte er zwischendurch. Erklärte das
Geschehen mit meiner Kränklichkeit, der Physischen, sowie der Psychischen.
Erinnerte an meine stetigen Panik-Attacken und bat um ein wenig mehr Verständnis
für mich, was letztendlich auch gelang. Gunnar schaffte es tatsächlich, dass
wir uns alle so nach und nach beruhigten. Und zu guter Letzt sogar noch in die
Arme fielen (obwohl es in meinem Bauch noch gehrte und schäumte vor Wut. Für
mich war es nur wichtig guten Willen und Reue zu zeigen, damit man mir glaubt.
Denn ich hatte bereits von selbst bemerkt, dass ich mit meinem Wutausbruch
einen enormen Fehler begangen hatte. DAS durfte nicht noch einmal geschehen.
ICH MUSS mich zukünftig tunlichst beherrschen!!! Denn es ist mir mehr als
bewusst, dass ich nicht nur meiner Beziehung zu Gunnar schade, sondern auch mir
selbst). Ich entschuldigte mich bei Alexa und vor allem bei Gunnar und zeigte
mich mehr als willig dem kleinen Ragnar gegenüber, von nun an eine gute Tante
zu sein.
Meine
Reumütigkeit war letztendlich DAS, was beide überzeugte und ich log den beiden
fortan etwas vor. Und DAS bravourös. (Hätte ich NIE von mir gedacht, dass ich
das könnte!) Wenn auch mit einem permanenten Gefühl des Zornes im Bauch. Was
selbstredend nicht gut für mich ist. Und aus diesem Grund drängt-e es mich
tatsächlich zu versuchen, die Dinge wieder einmal AN-zu-nehmen wie sie nun
einmal sind und zudem tatsächlich einmal meinen Standpunkt zu verändern. Um
meiner selbst willen.
Der Rest des
Tages war (von meiner Seite aus gespielte) Friede, Freude, Eierkuchen-Zeit. Und
alle waren glücklich.
Die Reise wurde
noch insofern erwähnt, dass mit Kevin alles Geschäftliche geklärt werden und
die Buchung vorgenommen werden müsse. Der genaue Zeitpunkt der Reise, stand in
diesen Momenten, allerdings noch nicht fest. Denn ICH bestand, aufgrund der
Länge des Fluges, selbstredend auf Frist Class. Vorzugsweise einer Suite.
Infolgedessen vermochte ich Charlie eben keinen genauen Zeitpunkt meiner Ankunft
zu nennen. Ich hielt ihn für den Augenblick hin und von Zeit zu Zeit
verflüchtigte sich sogar mein Wunsch, ihn zu sehen. Eigenartig! Hatte ich etwas
an-genommen? Die Sicht gewechselt? Und wie lange
hielt diese Phase an? Darüber war ich mir selbst im Unklaren.
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Sonntag,
der 05. Februar 2017
Hin und her gerissen
Keine
Außergewöhnlichen Vorkommnisse. Außer vielleicht, dass ich zuweilen denke, mit
Gunnar das alles, hat sich bereits so gefühlt annehmbar und mit Akzeptanz für
all seine Neigungen, Gelüste und Eigenheiten eingepegelt, dass alles völlig
normal erscheint und ich kaum mehr bereit bin, insbesondere auf Grund meiner
Kränklichkeit, zu rebellieren. Andererseits kommen schon in der nächsten Stunde
Zweifel auf. Es ist gerade so, als weiß ich selbst nicht mehr, was richtig für
mich ist. Alldieweil ich im nächsten Moment zufrieden in Gunnars Armen liege
und wir beide darüber nachsinnieren, dass wir doch nun bereits fünf Jahre
zusammen sind. Das ist schon eigenartig, wie so eine Liebe an einen zerrt und
zehrt.
Charlie rief
mich gestern noch einmal an. Kurz, mit knappen Sätzen und ohne weitere
Erklärungen, obwohl ich ihm einige Fragen stellte zu seinem plötzlichen und so
eiligem Verschwinden. Und am liebsten hätte ich ihn gefragt, weshalb er diese
Geheimniskrämerei betreibt. Aber ich ließ es dann. War froh, überhaupt von ihm
zu hören und, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach bald wieder kommt. Ich
solle doch seinen Urlaubsschein ausfüllen und unterschreiben. Als Chefin könne
ich dies doch tun und als Freundin würde ich ihm sicherlich seine kleinen
Fehler verzeihen. Scherzte er.
Zu guter Letzt
fasste ich dann doch den Mut und fragte ihn, ab seine Reise etwas mit dem Biker
Club zu tun habe, zu welchen er einst
gehörte. Hier stellte ich NICHT die Vermutung in den Raum, dass er es noch
immer tut. Vielleicht gesteht er mir dies später.
Gunnar war am
Abend und in der Nacht bei mir. Was ich von der Vorherigen nicht behaupten kann.
Obgleich ich nicht von seinem Fehlen bemerkt hatte. Er sagte es mir vorab, dass
er zu Lara ginge.
Und vielleicht
wäre noch anzumerken, dass Alexa wieder raucht. Was ich schon ein wenig
absonderlich und vor allem egoistisch finde, wegen ihrem Kind. Gunnar äußert
sich erstaunlicher Weise nicht dazu. Er lässt sie tun……
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Montag,
der 06. Februar 2017
Planänderung und Turbulenzen aller Orts
Bevor wir die
Reise nun tatsächlich antreten konnten, erkrankte klein Ragnar. Nicht
Schlimmes. Nur eine Entzündung der Harnwege. Er hatte offenbar Schmerzen und
weinte recht viel. Es hatte sich bereits gestern angebahnt. Selbst ICH brachte
mich mit ein, um ihn zu beruhigen und wiegte ihn in meinen Armen. Zur Freude
von Alexa und vor allem Gunnar. Dennoch war alles nur gespielt.
Gunnar beließ
nun doch das Unternehmen Kalifornien ab. Was so wie so das Beste ist, für das
Kind. Denn ich hatte bereits in Gegenwart der Gunnar und Alexa angemerkt, ob es
nicht bedenklich sei, mit einem so kleinen und jungen Baby überhaupt zu reisen.
Gunnar stimmte mir auch in diesen Belangen letztendlich zu und schlug Alexa
vor, ihre Eltern doch besser hier her einzuladen, wenn sie es alle so
dringlichst als nötig erachten, sich zu sehen.
Höchst
bedauerlich an dem Ganzen ist allerdings, dass mein Traum vom Ritt auf einem
Bike mit Charlie in den kalifornischen Sonnenuntergang nun platzt. Als ich es ihm
sagte, schien er nicht sonderlich enttäuscht zu sein.
„Vielleicht das
nächste Mal.“, sagte er nur.
„Ja. Womöglich
sollte es schlicht und einfach nicht sein.“, schloss ich mich an.
Er beruhigte
mich dann noch mit einigen Worten der Vermutung. Offenbar nahm er an, dass ich
mich nach ihm sehnte. „Laß‘ mal gut sein, vielleicht bin ich ja auch in ein
paar Tagen wieder da.“ Was nun in der Tat bei mir einige Sehnsüchte weckt.
Obgleich ich doch gestern noch Gunnar schwor, dass ich niemand anderen außer
ihm bei mir haben will und dies gleichwohl nicht nötig hätte. Außer, er ließe
mich allein, was ich selbstredend nicht sein will. Ja. Es gab erneute Diskussionen
dieser Art. Jedoch recht friedlich und genügsam.
Ich sagte Gunnar
dann noch, dass sich Charlie bei mir gemeldet und ich Hennig darüber informiert
hätte.
„Dann sage ich
Kurt noch Bescheid.“, war sein erster Gedanke dazu. „Kommt er denn wieder her?“, fragte er noch
und es schien ihn nicht weiter zu bewegen. Er sieht in ihm wohl keinerlei
Konkurrenz.
„Ja. Allerdings
weiß er noch nicht genau wann.“
„Weiß du“, spekulierte
er dann noch, „ womöglich ist das schon öfter passiert, dass er einfach für
einige Zeit verschwand. Wir es jedoch nicht bemerkten, weil er einfach nicht in
unserem Fokus war.“
Hier stimmte ich
Gunnar zu.
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Heute Morgen
Fellatio. Gunnar hatte mich ein wenig unverhofft dazu genötigt. Schon seit
Langem hatte er sich beschwert und den Wunsch geäußert, dass ICH seinen Penis
endlich einmal wieder in MEINEN Mund verschwinden lassen solle. Bisher lehnte
ich es stets mit den Worten ab: „Erst dann, wenn du ihn nicht mehr in andere
Frauen steckst.“
Gunnar hielt es
heute Morgen offenbar nicht mehr aus und als ich gerade auf dem kleinen Hocker
beim Anziehen meiner Socken saß, nahm er meinen Kopf zwischen seine Hände und
führte seinen erigierten Penis zu meinem Mund. Welche Wahl hatte ich denn da noch?
Keine. Ich tat……..
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Und nicht nur
Alexa ist wieder (zur Raucherin) zum Raucher geworden. Derek ebenfalls. Zudem trinkt er auch.
Was ihm in seiner Situation nicht wirklich zu verdenken ist. Ich habe seit
Tagen nichts von ihm gehört. Seine Mutter vernachlässigte er gleichermaßen. Und
dann heute Morgen, nachdem wir gefrühstückt hatten, bekam Gunnar einen Anruf
von Kurt. Derek sei in Gewahrsam genommen worden. Wegen Trunkenheit am Steuer.
Er hätte sich aufgeführt und noch schlimmer seine Kameraden. Beleidigung gegen
die Staatsgewalt. Das hätte Folgen……..
Womöglich hatte
Derek bisher den Tod seiner Tochter irgendwie verdrängt und jetzt traf ihn das
Ganze mit voller Wucht. Wer weiß.
Zu allem Überfluss
kam dann noch Giselle ins Büro, um mich, so ganz öffentlich, als Hexe zu beschimpfen.
Ich sei Schuld an dem Tod ihrer Tochter. WOW! Man führte sie höflich hinaus.
Ich selbst äußerte mich mit keinem einzigen Wort dazu.
Was für ein
turbulenter Beginn dieser Woche!
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Den Nachmittag
verbrachte ich zu Hause. Gunnar kam dann auch. Es war schlicht wundervoll mit
ihm, Sex inbegriffen, bis zu dem Punkt in der Zeit wo ich begriff, dass einige
Symptome der letzten Tage eben NICHT den herkömmlich Alltäglichen zugeschrieben
werden konnten. Da waren diese ungewöhnlichen Gliederschmerzen, die ich sonst
nur beim Verzehr von Schweinefleisch verspürte. Okay. Die Schuld hat am Ende
immer noch das Wetter, wenn man keine anderweitige Lösung findet. Schlapp und
müde bin ich ohnehin zumeist. Also nichts Neues. A-B-E-R,……da waren diese
Halsschmerzen, die ich gestern noch der trockenen Heizungsluft zugeschrieb. Nur
wurde mir so nach und nach bewusst, dass sie sich nicht verflüchtig hatten. Im
Gegenteil und DAS alarmierte mich aufs Äußerste. Es folgte eine Panik-Attacke
nach der anderen. Angst stellte sich ein, dass alles Tun für meine Gesundheit
um sonst gewesen wäre und ich letztendlich wieder, durch eine banale Erkältung,
das Hospital aufsuchen muss. So wie es letztes Jahr geschehen war. Zorn und Wut
taten ihr Übriges. Ich ging durch alle Stadien bis hin zur Resignation. Und am Ende
hatte ich noch die Folgen meiner Wut und Angst zu tragen. Ich war erschöpfter
denn je.
Gunnar hatte
mich gewarnt und immer wieder versucht mich zu beruhigen. Hatte sachlich Plan
A, Plan B und Plan C aufgestellt. Sicherlich auch, um mein Hirn zu beschäftigen,
damit es sich nicht in der Angst-Wut-Spirale verliert. Hat alles nichts
genutzt. Immer wieder unterläuft mir der gleiche Fehler, der zu nichts führt
und noch weniger hilft.
Nach gut drei
Stunden der unbändigen Wut, hatte ich mich wieder so la, la beruhigt. Alldieweil
ich wusste, dass es mir nur noch mehr schadet als es nützt, wenn ich weiter
wüte.
Geblieben waren
die Angst und das Kratzen im Hals. Welches letztendlich doch in einer
ausgewachsenen Erkältung mündete. Wie ich JETZT weiß. Ich schmollte mit meinem
Körper noch zwei Stunden und dann gingen wir zu Bett.
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Dienstag,
der 07. Februar 2017
Verdacht bestätigt und noch immer kein
Zugriff auf das Internet
So, nun ist es
wahr. Ich bin erkältet. Das was nicht sein darf, ist geschehen.
Es ist NICHT der
grippale Infekt der mir sonderlich zu schaffen macht, sondern DAS, was bisher
danach gekommen ist.
Das, was für
andere Menschen eine simple Grippe ist, kann mich die Beine kosten. Oder
anderes. Wie letztes Jahr geschehen. Als ich des Morgens gedachte aufzustehen,
war keinerlei Gefühl in ihnen. Ich will das nicht noch einmal! Und gleichwohl
nichts anderes dieser Art. DAS ist meine Angst. Ich befinde
mich im freien Flug und weiß nicht, wann ich aufschlage und mit welchem
Körperteil. Die Hoffnung auf ein Netzt, das mich vielleicht doch noch fängt…..…bleibt
nach wie vor. Gunnar und ich arbeiten dran. Was im Wesentlichen bedeutet, so
la, la, den Infekt mit homöopathischen Mitteln zu bekämpfen, dass er nicht allzu
lang seine Finger um mich schlingt. Jedoch das Immunsystem nicht hoch zu
peitschen….ist das Ziel. Und dann gleich mit Entzündungshemmern zu beginnen.
Ebenfalls der natürlichen Art.
So weit, so gut.
Schauen wir, was geschehen wird. In jedem Fall, bleibe ich heute zu Hause.
Kevin weiß Bescheid.
Gunnar beschloss
mir zur Seite zu stehen. Ohnehin ist es sicherer, wenn er sich jetzt fern hält
von seinem Kind….und Alexa.
…und immer noch
kein Internet. Trotz alledem (!!!!) dass die Monteure dagewesen waren. Das
ist mehr als ärgerlich!!!!!
Aber es ist noch
nicht aller Tage Abend. Man sagte uns, dass es sich noch heute einwählen wird.
Derek ist nach
wie vor frei gestellt. Ich weiß nicht wo er ist. Vermutlich noch immer bei
seinen Freunden. Mir fehlen die Informationen und er geht nicht an sein Handy.
Nun, das stimmt mich so nach und nach bedenklich. Hoffentlich ist ihm nichts
geschehen.
Von Charlie weiß
ich, er ist auf dem Weg zurück hier her. Nun, ich denke, das ist gut. Wir
werden sehen. Gunnar weiß in jedem Fall darüber ebenso Bescheid. Wir sprachen
gestern über dieses Thema.