Mag sein, dass mein Verhalten so
manches Mal als unselbstständig gedeutet werden kann.
A-b-e-r ich bin schließlich nicht
allein!! Habe einen Ehemann. Also WARUM, sollte ich so tun, als wäre ich ohne
ihn? Und,... um WAS zu beweisen???
Wäre ich tatsächlich auf mich
gestellt, würde ich selbstredend ebenso alle mir begegnenden Herausforderungen
meistern. Jedoch muss ich das nicht!
Anderen mag ich vielleicht
schwächlich erscheinen. Was aufgrund der Kränklichkeit gleichwohl der Wahrheit
entspricht. A-b-e-r, sollte ich dazu gezwungen sein, würde ich ebenso meine
Pein überwinden und jegliche Aufgaben, auf welche Art auch immer, bravourös
bewältigen.
Basta!
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Eskalation
Sodann gleich zum (kläglichen) Beweis:
Ich hatte mich nur für kurze Zeit mit
Adam allein unterhalten wollen. War ein Stück mit ihm auf einem Weg gegangen,
wo er natürlich ein wenig mit mir kokettierte, so wie er es immer tat, als
Diane Wut schnaufend auf uns zu kam und mich anschrie, oder besser noch, mich
beschuldigte, ich wolle ihr den Mann stehlen.
Genau genommen dachte ich, nein, ich
hatte die Bilder sogar noch in Erinnerung, wie SIE sich in aufdringlichster
Weise Gunnar genähert (an den Hals geworfen) hatte. Dieser Gedanke ließ mich
zynisch lachen. Was Diane nur noch wütender machte und im nächsten Augenblick
ging sie auf mich los wie eine verrückt gewordene Furie. Sie packte mich am
Kragen und schüttelte mich. Adam riss sie von mir los und schüttelte sie nun
seinerseits. „Bist du verrückt geworden. Was hat dir Rea getan?“
„Sie hat es auf dich abgesehen.“,
fauchte sie ihn an.
„So wie du auf Gunnar.“, schaltete
ich mich dazwischen, alldieweil ich mir diese Bemerkung unter den gegebenen
Umständen mitnichten verkneifen konnte.
Adam ließ Diane los und stieß sie ein
Stück von sich/uns weg. „Ihr seid doch beide verrückt.“, sagte er dann.
Wie konnte er mich als Lügnerin
bezeichnen? Dies war nun über die Maßen unfair.
„Warum fragst du Gunnars nicht
selbst?!“
Adam schüttelte nur mit dem Kopf und
ging davon in Richtung des Hauses. Ließ uns beide einfach dort stehen.
Diane funkelte mich an und ich ging
vorsichtshalber einen Schritt zurück. Hob die Hände. Wütend wendete sie sich
von mir ab und folgte Adam zum Haus.
Ich blieb noch eine Weile lang dort
stehen und erholte mich von dem Schreck.
Wie konnte sie es wagen?
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Abreise
Es war schlicht und einfach unmöglich
weiter hier zu bleiben. Zumindest für mich.
Dies musste ich mir von dieser daher
gelaufenen Hure nicht bieten lassen. Ich kannte Adam schließlich schon seit
vielen Jahren.
Ich hatte ihn nicht wirklich heiraten
wollen. Zu keiner Zeit. Er war nur stets ein „guter Freund“ gewesen. Und jetzt,
wo ich Gunnar gefunden und ihn lieben gelernt hatte, war es doch völlig absurd
zu denken, dass ich um Adam buhlte.
Diese Frau war tatsächlich krank im
Hirn. Basta!
Ich erklärte nicht viel. Ließ Gunnar
nicht weiter zu Wort kommen und ließ keine einzige Sekunde Zweifel daran, dass
ich meine Meinung noch änderte.
„Pack deine Sachen. Wir fliegen.“,
war alles was ich gebieterisch zu ihm sagte, als ich im Haus angekommen war.
Vollends perplex hatte er mich
angesehen. Aber anscheinend sofort begriffen und setzte sich gleichwohl noch im
selbem Moment, wenn auch zögernd, mit hoch gezogenen Brauen in Bewegung.
Nach etwa zwei Minuten, drehte er
sich zu mir um, räusperst sich kurz und kratzte sich am Kopf. „Wir könnten
doch, wenn wir schon einmal hier in der Gegend sind, zu Mary und Rodney nach
Pine Rich fliegen?“, formulierte er
seine Frage vorsichtig und in leisem Ton. Ich nickte nur, ohne mich zu ihm
umzusehen und weiter darüber nachzudenken, während ich meine Kleidungstücke aus
dem Schrank holte und in den Koffer legte. Noch im nächsten Augenblick zückte
Gunnar sein iPhone und benachrichtigte die beiden, dass wir sie besuchen kämen.
Die Entscheidung Adam zu verlassen,
war in Sekunden gefallen und in Minuten umgesetzt. Innerhalb einer viertel
Stunde waren unsere Koffer im Wagen verstaut und wir abfahrbereit.
Ich drückte Adam mein tiefstes
Bedauern aus. Gleichwohl hinsichtlich der Wahl seiner Frau. Umarmte ihn noch
einmal zum Abschied. Küsste ihn zum Trotz vor Dianes Augen, die vom Fenster aus
der kurzen Abschiedszeremonie zusah, direkt auf die Lippen und ging. Adam hatte
keinerlei Gelegenheit sich gegen meine Entscheidung zu verwehren. Er stand nur
ohnmächtig da und sah uns mit traurigem Blick hinterher als wir fuhren.
„Das war übereilt.“, sagte Gunnar
nach einer langen Weile der Stille zu mir.
„Nein. War es nicht.“, antwortete ich
genauso ruhig und lächelte sanft.
Er erwiderte mein Lächeln und
schüttelte mit dem Kopf. „Wow!“
Es verging in etwa noch eine gute
halbe Stunde, bis ich bereit war Gunnar zu erzählen was geschehen war und er
wartete geduldig auf meine Interpretation der Geschichte. Denn er wusste genau,
was in mir vorging und das ich ihm noch erklären würde, warum wir so überhastet
aufgebrochen waren.
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Mond im Skorpion
Sex. Gestern Abend und heute Morgen.
Gunnar schien es in der Tat überaus
„nötig“ zu haben.
Er war sanft. Kam dennoch schnell.
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Nun übernachteten wir erneut hier im
Hotel MainStay Suites in Winnipeg und brechen in Kürze nach South Dakota auf.
Allerdings werden wir aufgrund der Gangaktivitäten in der Reservation dort
NICHT bei Tate’ ogna nita pehin wohnen. Sondern in einem nahe liegenden Hotel.
Und eigentlich, würde ich am aller
liebsten nach Hause, nach Schweden fliegen........
(Wo andererseits Gunnars Konkubinen
warten.....)