Genau genommen war es mir unwohl bei
dem Gedanken hier her zu kommen.
Es gefällt mir hier nicht!
Ein, zwei Tage. Länger mochte ich
nicht bleiben!
Zudem geht mir nicht wirklich gut.
Fatik.
Ich bin müde, kraftlos und
angeschlagen. Zu schlapp, um weitläufige Spaziergänge zu unternehmen. Innerhalb
des Reservationsgeländes ist es ohnehin klüger, sich nicht ohne „einheimische“
Begleitung zu bewegen. Zu gefährlich.
Infolgedessen trafen wir uns mit Mary
und Rodney an der Grenze des Reservatsgeländes.
Eines ist sicher, hier ist es nicht
wie in Kanada am Dog Lake. Die Zustände sind erschreckend und beängstigend.
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Wir hatten uns in der Nähe des
Flughafens einen Wagen gemietet und waren auf der Suche nach einem Hotel am
Highway 18 im Prairie Wind Casino und Hotel gestrandet, wo wir die erste Nacht
verbrachten. Allerdings checkten wir heute Morgen bereits wieder aus, weil es mir dort in
keinster Weise zusagte. Mag sein, dass die Zimmer sauber, sogar mit einem
Schminktisch und mit indianischem Dekor versehen waren. Die Betten komfortabel
und die Ausstattung des Badezimmers akzeptabel war. Das Hotel hatte sogar einen
Pool und einen Fitnessraum aufzuweisen und dies alles in ruhiger Lage. Dennoch
nichts für mich. Alldieweil alle Räume, insbesondere die Flure, von
Zigarettenrauch durchzogen waren. Was offenkundig daran lag, dass das Hotel vom
Casino ausschließlich durch eine Wand getrennt war. Überdies gab es keinen
Zimmerservice! Nur ein Buffet und eine Speisekarte im Diner-Stil. Die Speisen an
sich gleichwohl gerade so an der Grenze zur Akzeptanz. Alkohol war verboten.
Was mir überaus vernünftig erschien.
Alles in allem packten wir heute
Morgen unsere Koffer und verließen das Hotel. Trafen uns mit Mary und Rodney im
Reservat und kehrten bei dieser Gelegenheit bei Tate’ ogna nita pehins Familie ein. Fuhren
dann weiter nach Rapide City, wo wir in einem Steakhouse pausierten und gleich
anschließend begaben wir uns in Richtung Badlands. An der Interstate 90
checkten wir im Frontier Cabines Motel ein, wie es uns Mary und Rodney vorschlugen.
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So ein wenig vermisse ich den Spirit
dieses Landes. Wo ist er geblieben? Vielleicht muss man auch länger hier sein,
um ihn zu spüren. Jedenfalls auf den ersten Blick, das erste Feeling ist er kaum
zu erhaschen.
Innerhalb des Reservatsgeländes hatte
ich Mühe meine Abneigung gegen die dort herrschenden Zustände zu verbergen.
Wellblech- und Bretterbuden mit ausgeschlachteten Autos und Müll vor der Tür.
Schrecklich. Im Inneren der Häuser sieht es nicht besser aus. Aber genug davon.
Rapid City hätte ich mir viel imposanter
vorgestellt. Oder zumindest größer. Weites Land, flache Häuser. Eher eine
ruhige aber typisch amerikanische Kleinstadt. Zumindest empfinde ich es so.
So wirklich wohl fühle ich mich in
dieser Gegend, in diesem Land ohnehin nicht. (New Orleans bildet
selbstverständlich eine Ausnahme!) Es ist ein Gefühl der Unruhe und der
Unsicherheit, welches mich fortwährend begleitet. Gerade so, als müsse ich
beständig weiter ziehen. Aber womöglich liegt dies ja auch an mir.
Aber die kleinen Blockhütten dieses
Motels sind doch recht behaglich. Ein sauberes und gepflegtes Anwesen. Die Lage
ist schlicht und einfach wunderbar. Kleine Hütten aus Holz mit einer Bank vor
der Tür. Die Einrichtung geschmackvoll und mit Liebe zum Detail. Was mich sogar
dazu verführen könnte, hier zwei, drei Tage zu verweilen. Ohnehin schlug Rodney
vor die Badlands und andere Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung zu
besichtigen. Worüber ich noch nachdenken muss.
Mit Gunnar unterwegs zu sein,
bedeutet trotz alledem, dass ich diese Reise für mich allein erlebe. Gleichwohl
er stets bei mir sein mag.
Diese ganze Reise gleicht genau genommen einer
völlig neuen Erfahrung........