So manches Mal vermute ich, dass
eines meiner Probleme darin liegt, dass ich nicht wirklich mit der Zeit gehe.
Mich nicht benehme wie eine Dreiunddreißigjährige. (Zudem noch kränkle!!!)
Keinen zeitgemäßen Kauderwelsch - Wortschatz von mir gebe und eigentlich der
Meinung bin, dass ich so gute hundert Jahre zu spät geboren wurde.....in dieser
Zeitlinie.
Aber, aller Wahrscheinlichkeit nach
lebe/lebte ich bereits in solch früheren Zeiten. Alldieweil sie mir so derart
vertraut sind.
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Fragende (unnütze!?) Gedanken
Haben wir uns, Gunnar und ich, so
allmählich über?
Ist unser Zusammensein schon so
alltäglich? So ermüdend? Mit all seinen „Verfehlungen“. Dem Streit. Dem Zorn.
Rang ich mit sinnlosen Gedanken.
Oder mündet es womöglich bei den
meisten Paaren irgendwann in Normalität?
ICH für meinen Teil, liebe Gunnar
beständig und immer mehr. Möchte ihn nicht
missen. Nicht verlieren. Habe mich an ihn gewöhnt. Und auf Grund dessen,
WAS ich hier bin und repräsentiere, kann und will ich mir diesbezüglich keine
Fehltritte mit anderen, insbesondere hier angestellten Männern erlauben.
Es ziemt sich einfach nicht!
Hingegen Männer sich DAS anscheinend
„unbeschadet“ herausnehmen können!
Und da sag’ mir noch eine, wir Frauen
wären ja SO emanzipiert!
WO ist denn jetzt unsere so genannte
Freiheit? Wenn man noch immer mit zweierlei Maß misst???!!!
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Vertraute Zeiten
Schnauf!!!
Als ich gestern bei Hannes und
Vincent ankam, war Gunnar bereits im Aufbruch.
Also nur ein „schneller Fick“.
Jedoch genügte es ihm anscheinend nicht.
„Er hat sich nicht wirklich
„austoben“ können.“, bemerkte Vincent mit einem verstohlenen Seitenblick zu
mir.
„Was soll das heißen?“, fragte ich
ein wenig verstört.
Hannes sah Vincent an und Vincent bis
sich verlegen auf die Unterlippe. „Er braucht es härter. Zuweilen.“, sprach es
und neigte den Kopf ein wenig zur Seite.
„Und mit dieser Waris war er doch
eher rücksichtsvoll.“, warf Hannes „sachlich“ ein.
„Ich versteh das nicht! Ich versteh
das nicht!“, verlor ich doch beinahe noch die Contenance. Denn Gunnar hatte
sich auf geradem Weg zu Lara Holm begeben, die er fast unbeherrscht, sogleich
nach seinem Eintreten in ihr Zimmer, aufs Bett warf und ohne Umschweife hart und schonungslos nahm,
nachdem er sich in aller Eile ein Kondom über gezogen hatte.
Merkwürdiger Weise quietschte sie vor
Vergnügen. Es schien ihr sogar noch zu gefallen. Sie feuerte ihn an. „Mehr hast
du nicht zu bieten? Du stößt zu wie ein Schwächling. Fick mich! Los!“
Nachdem er gekommen war, klatschte er
das Kondom auf den Boden und schloss umgehend den Reißverschluss seiner Hose. Ließ
Cara Holm liegen und ging.
Von einer Außenkamera aus konnte ich
beobachten, wie er schnaufte. Er schien wütend zu sein.
Gunnar lief immer gemächlicher
werdend zum See. Setzte sich auf eine Bank und starrte mit ausdruckslosen Augen
vor sich hin. Schüttelte ab und an mit dem Kopf und redet mit, nein, tadelte
sich offenkundig selbst. Schlug sich mehrmals mit der flachen Hand gegen den
Kopf und schimpfte.
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Meine Hingabe und seine Dankbarkeit
Auf dem Rückweg von Hannes und
Vincent ging ich noch bei Sarah vorbei, um mir ein „Alibi“ zu verschaffen. Dann
lenkte ich meine Schritte langsamen Fußes zu unserem Haus. Als ich fast dort
angekommen war, sah ich Gunnar von weitem noch immer unten am See auf der Bank
sitzen.
Sollte ich zu ihm gehen?
Ich ging zu ihm. Setzte mich
schweigend neben ihn und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.
Gunnar schien zu zögern. Sah zu mir
herüber und legte dann ebenfalls, ein wenig schief lächelnd, seinen Arm um
meine Schulter. Atmete mehrmals tief und hörbar, drückte mich an sich und.......begann zu
schluchzen. „Es tut mir leid. Es tut mir so leid.“
„Was?“, fragte ich, alldieweil ich
nicht offenbaren konnte, was ich bereits wusste.
„Ich habe......“, setzte er aus und
begann von neuem. „Ich habe gerade mit einer.....“ Gunnar atmete schwer.
Keuchte fast. „Nein. Ich habe soeben mit zwei anderen Frauen gefickt.“ Gunnars
Arm hielt mich fest. Anscheinend dachte er,
dass ich noch im gleichen Augenblick zornig los brüllen würde. „Aber
nur, hörst du, NUR gefickt. Nichts weiter. Ich empfinde nichts für diese
Mädchen.“
Ich blieb erstaunlich ruhig und
Gunnar sah mich verwundert an. „Du sagst doch gar nichts?“
„Was soll ich sagen? Ich fühle und
sehe, dass du weißt, dass es nicht richtig ist. Aber offensichtlich vermagst du
dich noch immer nicht zu jedem Zeitpunkt zu beherrschen. Also, was soll ich nun
dazu sagen? Ich kann es doch ohnehin nicht ändern. Das Klügste wäre, jedoch
ausschließlich wegen der Untreue, mich von dir zu trennen. Aber was nützte es
mir? Ich vermute, dass andere Männer, nach einer gewissen Zeit der Leidenschaft
im Wesentlichen nicht anders wären.“
Gunnar wurde still. Hielt mich aber
fest an sich gedrückt. Er legte schnaufend seinen Kopf an den Meinen und weinte
leise.........“Ich liebe dich so unendlich sehr. Bin dir so dankbar für deine
Geduld mit mir.“
Wir dinierten zu Hause und vereint.
Und immer wieder griff Gunnar mit Schuld bewusstem Blick meine Hand und drückte
sie. „Es tut mir so leid. Glaube mir.“
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Unerwarteter Sinneswandel - Der "Zauber" scheint zu bröckeln
Heute Morgen der Wandel.
Als wäre er ein ganz anderer, redete
er gleich nach dem Aufwachen ungeniert über seinen Appetit und auch über andere
Frauen. Er strich mir über den Körper und sprach über Lara. (Was sollte DAS
denn?) Aber ebenso von der übermächtigen Liebe zu mir.
Ich gab mich ihm hin in der Hoffnung
auf Treue. Nur hatte ich damit weit gefehlt.
Er benahm sich nach einem heißen
Ineinander und einem anschließendem Fellatio zwar mir gegenüber wie ein frisch
verliebter Ehemann. Ließ mich aber dennoch während des Frühstückes allein. Was
er bis dato noch nie getan hatte.
Von Hannes und Vincent erfuhr ich auf
Anfrage, dass er mit Lara fickender Weise im Büro sei.
Anfänglich gab ich mir noch die
Schuld, seinen Hunger auf Sex nicht stillen zu können. Aber DAS war/ist bei
weitem nicht SO! Es ist die Abwechslung die er zu lieben scheint. Schließlich
schmachtet man trotz reizvoller Hausmannskost gelegentlich nach einem sahnigem
Stück Torte. Und Mann erinnert sich auch später noch an den Geschmack. Sodass
man sich zu Zeiten gleichwohl noch einmal danach sehnt.
„Fickt Gunnar gerade mit Lara?“,
hatte Natalja mich noch gefragt und ich hatte auf ihre Frage hin kapitulierend
mit den Schultern gezuckt. Als sie meinen Teller vor mir auf den Tisch stellt
trafen sich unsere Blicke. Ich sah sie mitfühlend lächeln. Sie nickte leicht
mit dem Kopf und gab sich mir gegenüber doch offenkundig „kameradschaftlich“. Ich habe gleichwohl
niemals behauptet, dass sie ein schlechter Mensch sei. Im Gegenteil. Ich sprach
immer vorteilhaft über sie.
Kaum war Gunnar zurück am Tisch,
tätschelte er Nataljas Po, während sie gerade seinen Kaffee servierte.
Was war nur mit ihm geschehen?? War
es ein „sexueller Schub“? Oder die „Aufhebung“ des Zaubers?
Ich schnaufte. „Weißt du was? womöglich
könnte es nicht schaden, wenn du dich in nicht all zu ferner Zukunft doch
einmal mit einem Therapeuten unterhältst.“
„Wieso?“, fragte er beinahe
provozierend. „Männer sind eben so.“
??????????????? (Das war doch nicht
wirklich sein ernst???)
Denn auf dem Heimweg war er wie immer
zärtlich und liebevoll zu mir. Fast unbeschwert. Gerade so, als wäre nichts weiter Gewichtiges
passiert.........