Samstag, 23. April 2016

Bleiben dürfen........oder/und der innere Vision Quest



Gunnar kam nicht.
Bis zum späten Abend, hatte ich nichts von ihm gehört. Womöglich war es ihm lieber, sich erst den Mut anzutrinken, um mir sagen, dass er gleichwohl an diesem Abend NICHT kam. Jedoch hatte ich dies bereits vermutet.
Waren es nicht stets die beiden Tage, Donnerstag und Freitag, welche er für sich allein beanspruchte? Nur selten war er an ihnen bei mir.
Der Donnerstag scheint Alexa vorbehalten. Der Freitag seinen Brüdern und dem Bier. Und hier scheint es ihm offensichtlich ebenso gleichgültig zu sein, ob Alexa diesem Spektakel beiwohnt oder nicht.
Möglicherweise hatte ER den Wunsch zu mir zu kommen und seine Brüder suggerierten ihm das Gegenteil. Was der Anlass für seinen späten Anruf war.
Alles in allem...... nur Spekulation. Aber nur so könnte ich es mir erklären.

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Mein Fokus richtete sich am gestrigen Tag auf mich selbst und eher nach innen. Ich bemerkte die Außenwelt, zu welcher Derek ebenso gehörte wie Kevin und die anderen, kaum. Daher verschmerzte ich es besser, dass Derek erneut die meiste Zeit bei seinen Eltern, und erst spät zu mir gekommen war. Ähnlich, wie am Tag zuvor. So gegen acht. Tagsüber waren Derek und ich bereits im Büro zusammen. Allerdings waren dort auch Kevin und all die anderen.
Alles in allem hatte ich gestern einen überaus melancholischen Tag und vor allem am Abend schien ich ein wenig wehmütig zu sein. Es war gerade so, als sei mir die Außenwelt abhanden gekommen und ich sähe ausschließlich in mich hinein. Sogar einen Traum konnte ich mir bewahren. Im Allgemeinen vergesse ich meine Träume, sobald ich aufgewacht bin.  
In diesem Traum sah ich meinen Vater durch ein riesiges Fenster, wie er bei einem Nachbarn, welcher allerdings bereits gestorben ist, auf der Couch saß. Während ich all meine Sachen packte und mir wähnte, ich hätte eine große Reise vor mir. Einige meiner liebsten Sachen, suchte ich zuallerletzt zusammen und ich war traurig dabei.  Es schmerzte mich, gehen zu müssen.
Ich dachte über die Bedeutung dieses Traumes nach. Womöglich entsprang er (m)einem großen Verlangen, irgendwo, und am besten hier, endlich sesshaft zu werden. Bleiben zu dürfen. Und das ohne größere Schwierigkeiten.

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Zwei Tage und Nächte mit Derek zusammen und kein Sex. Erst heute Morgen wachte ich aus meinem inneren Visions Quest auf und dann........Ja. Es war recht angenehm. Er ist, bereits erwähnt, ein überaus sanfter, zärtlicher und einfühlsamer Liebhaber.
Genau genommen hätte ich mir das Frühstück am aller liebsten bringen lassen. Derek bestand jedoch darauf ins Restaurant zu gehen. Ich vermute, alldieweil er vorher kurz bei seiner Mutter vorbei zuschauen gedachte. Ich wartete solange vor der Tür. Es dauerte, dieses Mal, nur einige Minuten und ich hatte das größte Verständnis dafür.
„Alles okay?“, fragte ich ihn, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
Er nickte. Und ich sah, wie seine Mutter im Fenster stand und uns hinterher sah.

Ob Gunnar nun heute zurückkommen wird, entzieht sich bisher meiner Kenntnis. Ich kann es ausschließlich vermuten.