Samstag, 16. April 2016

Verschlafen – „Ein gefährliches Pflaster“



Derek hatte offenbar familiäre Probleme, welche ihm sein Vater bereitete. Trotz alledem kam er bei mir vorbei. Bis er letztendlich am späten Abend, eine Stunde vor Mitternacht, gänzlich bei mir blieb. Bis dahin hielt mich fb gefangen. Erstaunlich wie rasch die Zeit vergeht, wenn man sich in etwas hineingelesen hat.
Unumstritten wäre andere Lektüre sicherlich konstruktiver gewesen. Allenfalls hätte ich mir stattdessen einen Vortrag über wer weiß was Interessanten anhören können. Aber nein. Ich las in „feindlichen“ Gefielen. Überaus destruktiv. Wenn auch zuweilen belustigend.

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Wir gingen sehr, sehr (!) spät (halb drei) zu Bett. Hatten uns auf you tube noch einiges angesehen. Die Themen waren vielfältig und eröffneten mir, in manchen Dingen, eine völlig neue Sicht. Derek war die meiste Zeit in Gedanken versunken. Ich vermutete, er suchte nach Lösungen auf verschiedene Fragen seiner derzeitigen Situation. Allerdings gedachte ich ihn dabei nicht zu stören. Fragte nicht nach und ließ ihn bei sich.

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Wie hätte es auch anders sein können, verschliefen wir heute Morgen. Als ich aufwachte, war es bereits elf. Allerdings war ich gegen acht schon einmal munter, schlief jedoch wieder ein.
Der Blick auf die Uhr ließ mich aus den Federn springen. Kein Sex. Schade drum. Aber wer weiß. Noch ist Gunnar nicht zurück. Angesichts der Anwesenheit seiner Kinder hier im Zentrum jedoch, wird sich sein Kommen sicherlich nicht mehr all zu lang verzögern. Und ich hoffe, er lässt Alexa, wo sie jetzt ist.

Mein erster Gedanke nach dem Aufwachen galt Gunnar. Derek dachte an seine Eltern. Überdies schien er ebenso unruhig zu sein. Rief sie sogleich an, nachdem er sich aus dem Bett gepellt hatte.
„Wann kommt Gunnar zurück?“, fragte er mich.
Wieso fragte er das? War es nicht gleichgültig, ob er uns beide hier vorfand oder nicht? Gunnar wusste doch ohnehin Bescheid.
„Gunnar weiß doch, dass wir zusammen sind. Also müssen wir uns nicht wirklich eilen.“ Ich orderte uns das Frühstück zu uns ins Haus. Ein Müsli sollte zu so später Stunde am Morgen genügen. Dachte ich mir. Was das Speisen betrifft, bin ich bedauerlicher Weise an Medikamentenzeiten gebunden. Was mir nicht wirklich behagt.

Derek ist bereits zu seiner Mutter gegangen. Es lies ihm keine Ruhe. Und ICH, versinke erneut nur all zu leicht im Internet. In der Tat ein gefährliches Pflaster! Ein Killer der Zeit obendrein. Allerdings findet man dort gleichwohl die interessantesten Dinge, die so vielfältig sind, dass man es sich gut gestatten kann, eben in diese Gefilde einzutauchen, wie in einem Meer der Informationen, was es gleichwohl ist. Allerdings sollte man sich nicht darin verlieren.