Die
illustere Gesellschaft aus dem Zauberwald hat sich nun wieder aufgelöst und
......NICHT in alle Winde zerstreut. Mary, Rodney und Adam sind (vorerst) bei
Erik geblieben. Alle anderen, samt mir, sind heute, am frühen Morgen, zurück
zum Zentrum gefahren. Gunnar fuhr, nach einem kurzen Stopp in meinem Haus am
See, sogleich weiter nach Stockholm, in sein Büro.
Zeit zum
Verweilen blieb indes nicht viel. Gerade so viel, dass ich mich noch, für den
Tag, von meinem Ehemann verabschieden konnte, welcher mir versprach, noch heute
zu mir zurück zu kommen. Selbstredend herzte er seine beiden Kinder noch, bevor
er in den Wagen stieg. Sie sind ihm selbstredend mehr denn je ans Herz
gewachsen und am liebsten sähe er es wohl, wenn sie bei IHM, bei UNS blieben. Was
er getrost mit Marie besprechen mag. Die gleichermaßen am heutigen Tage von
ihrer Reise zurückkommen wird. Aber möglicherweise irre ich mich hier. Denn ich
vermute kaum, dass er die Kinder seiner Mutter entreißen wird. Überdies sind
sie, aus magischer Sicht, auf dem Anwesen in New Orleans genau am
richtigen Ort.
Kevin nahm
sich gerade noch die Zeit für einen „Hausbesuch“. Er winkte mir zu und rollte
bereits in Richtung des Bürogebäudes. Einer seiner Pfleger war bei ihm. Der
andere war bereits in seiner Hütte verschwunden. Kurz zuvor hatte ich Kevin
noch mit seiner Lebensgefährtin
diskutieren sehen. Sie begleitete ihn nicht. Ging stattdessen mit seinem Sohn
Vince und dessen Nanny Rose ins Haus.
Ich folgte
Kevin und ließ die Kinder bei Margherita Milano.
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Das
Briefing an sich, hatte nichts Außergewöhnliches. Außer,.......dass dieser russische
Jude (oder jüdische Russe) bereits auf (uns) mich wartete. Allerdings fehlte
mir in diesem Augenblick schlicht und einfach die Zeit, um mich mit IHM zu
beschäftigen. Ich hatte anderes zu tun. Wenn er sich schon
herausnahm, die Zeit unseres Treffens selbst zu bestimmen, musste ihm klar
sein, dass er Geduld aufzubringen hat.
Ich hatte
ihn ausschließlich aus dem Augenwinkel heraus sitzen sehen. Jedoch (nicht
wirklich absichtlich) keines einzigen Blickes gewürdigt. Imara kam zu mir und
informierte mich darüber, dass da ein Mann bereits seit einer Stunde säße und
auf mich warten würde. Welch’ Ironie, wenn ich bedenke, dass ER womöglich ihren
Platz einnimmt.
Derek kam
zu spät. Das Briefing war beinahe zu Ende. Er schien überrascht mich zu sehen.
Offensichtlich dachte er, dass ich noch bei Erik sei und die Arbeit Kevin
überlasse. Er nickte mir zu. Blieb dabei ernst und reserviert. Nahm seine Platz
neben mir und Kevin ein. Eine andere Begrüßung, der Kuss, kam später.
Allerdings war auch der verhältnismäßig kühl. Was ich zum Anlass nahm, um das
Unausweichliche anzubringen.
„Alle
raus!“, befahl ich in gebieterischem Ton. „Nur Kevin und Derek bleiben hier.“
Derek
stutzte. Vermutete er etwas?
Als alle
anderen an ihrem Arbeitsplatz angekommen waren und wie gewöhnlich ihrer Arbeit
nachgingen, dachte ich und sprach es aus. „Am besten, wir gehen in mein Büro.“...und
raus aus dem (Gemeinschafts-)Konferenzraum. „Da ist es doch viel Privater.“
In meinem
Büro angekommen (verteilten wir uns in drei Ecken. Blieben jedoch alle drei
stehen), ging ich überaus diplomatisch vor, um Derek nicht gänzlich zu
verschrecken. Mit so Sätzen wie: „Für dich ändert sich doch nichts.“, uns so. Wies,
nachdem ich ihm (gewissermaßen degradierte hatte) eröffnet hatte, was Kevin und
ich beschlossen hatten, dass ER jetzt den Platz mit Kevin tauscht, ihn
letztendlich noch darauf hin, dass trotzige, kindliche Reaktionen hier nicht
angebracht seien.
Derek war
buchstäblich das Gesicht eingeschlafen. Keine Reaktion. Er hatte mir nur
zugehört. Kevin hatte nicht gesprochen. Ich sah, wie sich die Muskeln von
Dereks Kieferknochen bewegten. Ich suchte ihn nach wie vor zu beruhigen. „Wir
drei werden weiterhin das Zentrum leiten. Daran ändert sich doch nichts. Nur
Kevin wird jetzt an meiner Seite, mein unmittelbarer Nachfolger, Stellvertreter
sein. Die Aufgaben bleiben die Gleichen. Wie ihr sie unter euch aufteilt,
bleibt nach wie vor euch beiden vorbehalten. Wie bisher. Auch hier wird sich
nichts ändern.“ Darauf wies ich immer wieder hin. Das sich NICHTS ändert.
Nach einer
Weile der Stille, Kevin und ich hatte Derek aufmerksam und erwartungsvoll
angesehen, zog er die Augenbrauen nach oben und räusperte sich. „WANN hast du
diesen Entschluss denn gefasst?“, wandt er sich mit einer Frage an mich.
„Schon
seit einiger Zeit.“, erwiderte ich wahrheitsgemäß. „Es ist nichts Persönliches.
Verstehst du Derek? Und hat nichts mit deiner Mutter, oder der Reise mit deinem
Vater zu tun.“
Derek
schüttelte mit dem Kopf und schnaufte. „Habe ich dir irgendeinen Anlass
gegeben? Habe ich mich zu wenig eingebracht? Zu wenig bemüht?“
„Nein.
Selbstverständlich nicht.“, beschwor ich ihn. „Deine Leistungen sind
unumstritten und ich danke dir dafür, dass du dich bisher so überaus
vortrefflich und anerkennenswert (kein Wort erschein mir hier zu viel!) für das
Zentrum engagiert hast.“
„Wieso
dann DAS?“
Ich
antwortete nicht direkt auf seine Frage. „Derek, bitte. E-s ä-n-d-e-r-t
s-i-c-h d-o-c-h n-i-c-h-t-s!“
“Okay. Vielleicht
sollte ich doch besser wieder im Sicherheitsteam arbeiten.“
„Sei nicht
kindisch!“, ermahnte ich ihn und wurde wütend.
Derek
benahm sich nun doch wie ein eigensinniges Kind. „Ich stehe, wie Imara, auf der
Abschussliste. Warum sagst du es mir nicht offen? Wie viel bin ich dir
überhaupt noch wert? Von so ganz persönlichen Dingen, wie Liebe, einmal
abgesehen.“
„Derek!
Bitte!“, appellierte ich weiter an ihn, die Contenance zu wahren. „Ich sagte
bereits, dass es NICHTS Persönliches ist.“
„Was denn
dann? Es kann nur etwas.....Persönliches sein. Wie
beispielsweise die Farbe meiner Haut. Meine Freunde und womöglich sogar meine
Mutter? Mein Vater?“
„Derek!
Jetzt sei nicht albern! Hör’ bitte auf damit. Auch zwischen uns wird sich
nichts ändern. Sei denn DU möchtest es so.“
Nun lachte
er ein wenig zynisch. „Hat es etwa mit Giselle zu tun? Dass ich sie
eigenmächtig in eine bessere Position gehoben habe?“
Ich stöhnte
und tat genervt. Was ich im Grunde gleichwohl war. „Nein. Verdammt! Nein Derek.
Hat es nicht. Du hast genauso das Recht, wie Kevin und ich, personelle
Veränderungen vorzunehmen. Darum geht es nicht.“
„Um was denn
dann? Ich verstehe es nicht!“
„Herr Gott
noch mal!“, fluchte ich und ich hatte gewusst, dass es nicht leicht werden
würde, ihm diese Sache beizubringen, „Es ist eine interne Angelegenheit und
schadet deinem Ansehen nicht. Niemand außer uns dreien weiß davon.“
„Und warum
hast du es dann nicht gelassen, wie es ist?“
(Gute
Frage! Und ich wusste nicht, wie ich es IHM erklären sollte. Ohne ihn zu
verletzen. Denn, um ehrlich zu sein, war es doch etwas Persönliches.)
Ich blieb
still und ließ diese Frage schlicht und einfach unbeantwortet. Nur Derek schien
es keine Ruhe zu lassen. Er spekulierte weiter und `klopfte auf den Busch´.
„Was ist
es? Mein Benehmen? Meine Freunde? Dass meine Eltern dir nicht zugeneigt sind?“
AHA! Dache
ich. JETZT gab er es also (endlich!) zu! Und meine Augen verrieten, was ich
dachte. Im Grunde war es für mich tatsächlich SO und ich fand es über die Maßen
eigenartig. Wie können einen nur die eigenen Leute, die Familie, kleiner machen
wie man ist? Am Aufstieg hindern und
wieder in den Abgrund reißen? Das ist mir rätselhaft! Genau genommen hatte ich
das Gegenteil erwartet. Dass sie glücklich seien, Derek in so hoher Position zu
sehen. Aber NEIN! Sie waren mehr als offenkundig der Meinung, dass diese
Giselle, oder eine andere dunkelhäutige Frau, besser zu ihm passt! WER, in der
Götter Namen, ist denn nun hier rassistisch? ICH bin es gewiss nicht! Denn an
meinen Gefühlen zu Derek, hat sich nach wie vor nichts geändert. Allerdings
stehen sie auf wackeligen Füßen. Angesichts dem Einfluss seiner Eltern. Gegen
sie vermag ich in der Tat nichts auszurichten. Und um ihn kämpfen,.....tue ich gewiss
nicht. Dazu fehlt mir schlicht und einfach die Kraft. ER muss selbst
entscheiden, was ihm wichtig ist. Allerdings kommt diese Degradierung im Augenblick
nicht wirklich günstig. Er nimmt sie als untrügliches Zeichen, auf dem absteigendem
Ast zu sein. Was er genau genommen selbst zu verschulden hat. Und wenn nicht
ER, dann seine Eltern!
„Darum
geht es also.“
Nun räusperte
ich mich und schnaufte.
„Wenn es
zu PRIVAT zwischen euch wird, sollte ich wohl besser gehen.“, hörte ich Kevin
sagen.
„Nein.
Musst du nicht.“, erwiderte ich, ohne ihn anzusehen. Meine Blicke waren auf
Derek gerichtet. Ich schnaufte noch einmal. Räusperte mich und bevor ich etwas
sagen konnte, ergriff Derek bereits erneut das Wort.
„Also doch
etwas PRIVATES. Warum lügst du mich an?“
Nun lief
alles aus dem Ruder. Verdammt noch mal! So schwierig hatte ich es mir nun in
der Tat nicht vorgestellt. WAS sollte ich ihm jetzt noch sagen?
Derek
sprach unbeirrt weiter, bis ich endlich meine Sprache wieder fand. „Was haben
eigentlich meine Eltern mit meiner Position hier zu tun?“
Jetzt
war’s genug!
„Alles!“
Stille
„Weißt du
Derek, bis deine Mutter hier ankam, und die Götter wissen, ich habe in keinster
Weise etwas dagegen, war mit uns alles in bester Ordnung. Nun. Ich akzeptierte,
dass sie mich nicht mag, woraus sie gleichwohl keinen Hehl zu machen schient. Warum
auch immer. Sie hat offensichtlich für dich andere Pläne. Aber als ich deinen
Vater, während wir beide miteinander sprachen, abfällige Bemerkungen meiner
Person gegenüber aussprechen hörte, fiel für mich die endgültige Entscheidung.
Denn, und ich sage es dir jetzt ganz offen und ehrlich, ich hatte mit Kevin
bereits schon vorher darüber gesprochen. Wir beide, wie du schon selbst
bemerktest, verstehen uns ausgezeichnet und kennen uns bereits eine lange Zeit.
Zudem sind wir beide Deutsche. DA hast du völlig Recht. Genau deshalb bevorzuge
ich IHN. Wir haben, gerade in geschäftlichen Dingen, gewisse Eigenschaften, die
uns verbinden. Was wohl kaum zu leugnen ist.“
Dereks
Augen wurden kalt. „Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass du Kevin noch
immer liebst?“
WAS wurde
das denn jetzt? Glitten wir ab zu den Eifersüchteleien?
„Sie hat
mit uns beiden geschlafen. Daran wird es wohl kaum liegen, dass sie mich jetzt,
in geschäftlichen Dingen, dir vorziehen mag.“, schaltete sich Kevin ein (um mir
zu helfen?). „Wir verstehen uns schlicht und einfach diesbezüglich besser. Und
DU Derek, bist doch nicht außen vor! Sie hat völlig Recht. Für dich ändert sich
doch nichts. Daher verstehe ich die ganze Aufregung nicht. Lass gut sein. Wir
arbeiten einfach weiter wie bisher.“
„Wie
bisher?“, fragte Derek und schien sich zu empören.
Oh Gott!
Verdammt! Stritten sich tatsächlich jetzt auch noch diese beiden? Nein! Also
doch.....Eifersüchteleien!
„Kevin hat
Recht. Schluss damit. Die Enttäuschung ist gefallen.“
„Werden
wir es jetzt gemeinsam allen sagen?“, fiel mir Derek ins Wort. „Schließlich
sollten sie doch wissen, WER nun hier die Bosse sind.“
Kevin sah
mich an und ich sah Kevin an. Wir schnauften.
„Derek“,
wandte ich mich ihn wieder zu, „du bist nach wie vor deren Boss. Ich sagte doch
bereits. Es ist ausschließlich eine interne Angelegenheit zwischen uns Dreien.
Und es muss diesen Raum nicht verlassen. Und jetzt ist diese Diskussion
beendet.“, wurde ich resolut.
Derek
nickte und verließ ohne ein weiteres Wort mein Büro.
Alles in
allem ist mir unklar, WO sich unsere Beziehung hin entwickeln wird. Einen
Knacks hat sie allemal bekommen. Jedoch NICHT durch mich. Giselle hatte ich ihm
tatsächlich vergeben. Aber die ständigen Anfeindungen seiner Mutter, die mir
unverständlich waren und jetzt auch noch sein Vater. Nein. In jedem Fall gab es
gleichwohl noch andere Gründe, ihn UNTER Kevin zu stellen. Kevin vertraue ich,
wie mir selbst. Warum auch immer.........Es ist einfach so ein Gefühl.
HIER zeigt
sich überdeutlich, was grundsätzlich jeder Geschäftsmann weiß. Man
sollte Privates tunlichst vom Geschäftlichen trennen!
Danke für
diese LEKTION. Ich werde sie mir merken.
Den
jüdischen Russen, hatte ich ganz und gar vergessen.................Ich ließ ihm
von Julia ausrichten, er könne im Restaurant etwas essen und am Nachmittag noch
einmal wieder kommen. Dann hätte ich Zeit für ihn. Denn auf mich wartete noch vor
dem Lunch, ein Pflegetermin von einer halben Stunde.
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Kevin war
im Büro geblieben und wir trafen uns zum späten Lunch im Restaurant.
„Was
machen wir nun mit dem jüdischen Russen?“, fragte ich ihn, nachdem er mir eine
Überraschung präsentiert hatte. Sauerkraut. Er liebte es genau wie
ich und hatte es sich in der Küche für uns beide kochen lassen.
Er
grinste, während ich genießerisch aß. „Mit ihm läuft alles anders als geplant.
Gunnar ist nicht hier und auch die anderen nicht. Kannst du Erik nicht
erreichen?“
„Ich
versuche es.“ Und während ich mein iPhone aus der Manteltasche holte, kamen,
als hätten sie es gewusst (!), Erik, Adam und Mary zur Tür des Restaurants
herein und auf uns zu. Ich war erleichtert. Kevin sah sich nach ihnen um,
nachdem ich ihm nickend zu verstehen gegeben hatte, dass hinter ihm etwas geschah,
was er wissen sollte. Adam und Erik grinsten. Mary lächelte mir zu. Und als wir
fertig waren mit dem Essen, schickte ich sie mit Kevin voraus ins Büro. In der
Zwischenzeit hatte ich Derek angerufen.
Ihn kurz über den Sachverhalt informiert. Er sollte schließlich dieser Angelegenheit
ebenfalls beiwohnen, als einer der drei Chefs. Ich konnte, wollte und durfte
ihn nicht übergehen. Er musste wieder Vertrauen in mich schöpfen. Eben gerade
in geschäftlichen Dingen.
Auf dem Weg
ins Büro trafen wir uns. Er schien sich gefangen
zu haben.
„Als Was
und WO stellen wir diesen Kerl nun ein?“, fragte ich und ich hoffte auf eine präzise
und kompetente Antwort.
„Ich
dachte, du hättest da schon eine Idee.“ Sagte er und versuchte sich mit einem
freundlichen Grinsen.
Mein
Gesicht blieb beinahe regungslos. Ich deutete ausschließlich ein schlichtes
Lächeln an. „Im Sicherheitsteam.“
Er stutzte
und......schien erleichtert. (Wohl ebenfalls, ob meiner raschen Antwort. Woraus
er sicher schloss, dass ich schon früher darüber nachgedacht hatte.)
„Okay.
Hatte er nicht andere Vorstellungen?“
Ich
grinste. „Schon möglich.“
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Nun hatte
der arme, königliche Kerl einen guten halben Tag lang gewartet. Sich wer weiß
was versprochen für einen Job im Büro und ICH, erniedrigte ihn ein zweites Mal
mit einer simplen Tätigkeit im Sicherheitsteam. Beginn, war Morgen. Er war
sichtlich enttäuscht. Murrte jedoch nicht. Akzeptierte erstaunlicher Weise. Ich
hatte genau genommen erwartet, dass er den Job verweigerte und erhobenen
Hauptes ging.
Derek
fühlte sich anscheinend im Rechtfertigungszwang. Was ich keineswegs verstand.
Er lief ihm sogar noch hinterher und entschuldigte sich bei ihm. W-A-R-U-M?
Das ist genau DAS, was ich meinte! Kevin blieb, wie ich, bewegungslos.....im
Ganzen. Dieser Mann war uns beiden gleichgültig. Entweder er akzeptierte unsere
Entscheidung, oder ging.
Was nun
bedeutete, dass ich einen vertrauenswürdigen Mann im Sicherheitsteam benötigte,
der mir Bericht erstattet. Denn meine Freunde der First Nation meldeten
Bedenken an. Erik schien von diesem Sasha Fliess ein wenig irritiert.
„Da war
eine Art Mauer. Es war unmöglich durchzukommen. Ich konnte nicht wirklich in
sein inneres sehen. Was verbirgt dieser Kerl?“
„Du
solltest vorsichtig sein. Ihm nicht so viel offenbaren.“, merkte Mary an.
„Und du
Adam, WAS hast du zu ihm zu sagen?“
Er
schüttelte den Kopf und blies die Backen auf. „Mit dem Kerl stimmt etwas nicht.
Das ist auch meine Meinung. Ich, hätte ihn an deiner Stelle nicht mal
eingestellt. Aber womöglich ist es gut herauszufinden, was der Kerl im Schilde
führt.“
„Und
warum. Vor allem, WER seine Hintermänner sind.“, fügte Erik hinzu.
„Wie
kommst du darauf, dass er Hintermänner hat?“, fragte ich zurück.
„Mir
schien da noch eine andere Präsenz, außer der Seinen, zu sein.“, wandt Erik ein
und ich glaubte ihm.
„Okay.
Dann gehen wir es an.“
Kevin und
erstaunlicher Weise auch Derek, hatten den
Zauberern aufmerksam zugehört und offensichtlich schenkten sie ihnen, genau
wie ich selbst, bedenkenlos Glauben.
„Was
willst du jetzt tun?“, fragte Derek.
„Ich werde
mich mit Ryan unterhalten. Ihm vertraue ich. Wir werden jemanden finden, der
die Aufgabe des Betreuers/Überwachers des Wachmanns übernimmt.“ Ich lachte in
die Runde.
„Ist das
nicht ein wenig heikel.“, merkte Derek noch an.
Kevin
lachte. Ich ebenso.
„Wir haben
schon viel Schlimmeres überstanden.“, antwortete ich ihm.
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Nachdem
ich mich von Erik, Mary und Adam verabschiedet hatte, die sogleich zurück in
den Zauberwald fuhren, rief ich Ryan an und verabredete mich mit ihm.
„Was ist
eigentlich aus Magnus Karlsson geworden?“, fragte mich Kevin.
„Nichts.
Er hat sich nicht bei mir gemeldet. Anscheinend liegt ihm nichts an einem
Wechsel hier her zu uns. Lassen wir ihn wo er ist.“
„Und was
hast du nun mit Imara vor? Darf sie bleiben?“, er zwinkerte mir zu.
„Wieso
setzt DU dich für sie ein?“
„Ich mag
sie eben. Obendrein ist sie tatsächlich eine kompetente Arbeitskraft. Hier gibt
es nichts zu tadeln.“
Ich schnaufte.
„Meinetwegen. Belassen wir sie vorerst hier.“, Nun zwinkerte ICH Kevin zu. Er
lachte.
Es dauerte
nicht lange und Ryan kam zu uns ins Büro, wo wir reden konnten.
Ich
erklärte ihm die Situation und er greuselte die Stirn.
„Ein
Sicherheitsleck im Sicherheitsteam? Ich weiß nicht recht. Aber wenn ihr denkt,
dann soll es so sein.“
„Reden wir
über den Betreuer dieses Mannes. Wen schlägst du vor?“, fragte ich Ryan.
Er
dachte nach. „Hmmm. Vielleicht Norman Pålsson, Clive Gråbøl oder Lian Oyang. Paul
Bradley, Steve Bennet oder auch Jason Anekelea, kämen ebenso in Frage. Oder
einer der Larson Brüder. Vielleicht auch Taylor Cample. Er wäre doch einer der
Vertrauenswürdigsten als Gunnars Bruder.“
Ich wiegte den
Kopf hin und her. Alle anderen sahen mich an und warteten auf meine Entscheidung.
Die Auswahl der Genannten war nicht übel. Einer von ihnen würde es sein.
„Troels. Ihm vertraue ich von den Vorgeschlagenen am meisten. Und ich denke, er
behält die Übersicht, wenn sich Probleme ergeben. Ein Jüngerer wäre hier
vermutlich fehl am Platz.“
Auch Troels
verständigte ich sogleich und redete mit ihm. Er nahm den Job entgegen. Und
kaum war alles im Büro erledigt für diesen Tag, kam Gunnar mit Marie und Henrik
im Zentrum an. Er hatte die beiden vom Flughafen abgeholt und war MIT ihnen
hier her gekommen.
Wir alle trafen
uns in meinem Haus. Wo Marie ihre Kinder abholte.
„Wann können wir
reden?“, fragte sie. „Wegen der Heiraterei und so. Haben sich denn unsere
Eltern schon bei dir gemeldet? Weiß du, ob sie kommen?“
„Nein.“
„Ich werde mit
euch durch die Behörden gehen.“, schaltete sich Gunnar ein (der offenbar mein
erschrockenes Gesicht gesehen hatte) und ich war.....enorm erleichtert (!!!),
dass ER das übernahm. Ohnehin kannte ER sich besser aus.
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Am Abend war ich
fix und fertig. So könnte man das sagen. Wir berichteten uns gegenseitig von
einem aufregenden Tag,......während ich schrieb.
„Gefickt?“,
fragte ich Gunnar so nebenher und ich fand es schön, dass wir endlich wieder
alleine waren. Ohne die Kinder.
Er lachte. „Wo denkst
du hin! Es war schlichtweg keine Zeit dafür.“
„Was ist mit
Derek?“, fragte er nach einer Weile. „Will er jetzt nicht mehr dein Geliebter
sein?“
„Ich weiß es
nicht, wo sich unsere Beziehung hin entwickeln wird. Man wird sehen. Und jetzt
lass mich noch ein wenig schreiben. Sonst schlafe ich noch ein.“
„Warum machst du
das nicht Morgen früh und überlässt dich jetzt ganz und gar deinem Ehemann?“ Er
schmunzelte.“
„Okay.
Meinetwegen.“
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Noch Sex am
Abend. Ich war bereits am Schlafen. Gunnar brauchte es.
Frühes Aufstehen, heute
Morgen. Was bedeutet, dass ich nicht wirklich viel Schlaf bekam. Womöglich
zwingt mich dies, meinem schon längst vernünftigen Verlangen nachzukommen,
endlich einmal früher zu Bett zu gehen. Nicht erst so spät nach Mitternacht.
Alles in allem lebe ich noch irgendwie in der „alten Zeit“. Diese eine,
willkürliche Stunde, beachte ich kaum. Nur wenn ich muss.
Gestern, beim zu Bett
Gehen gab es noch eine Diskussion.
„Taylor will in den
nächsten Tagen, möglicherweise Donnerstag oder Freitag, seinen Geburtstag mit
mir nachfeiern. Und ich würde auch gern einmal wieder über Nacht bei Alexa
bleiben. Sie sehnt sich danach. Ich hoffe, du kannst das verstehen?“
Und ob!!! Jedoch fragte
ICH MICH, warum ER MICH fragt. Er tut doch ohnehin, nach was es ihm verlangt.
Gut. Mag sein. Hier sei
einzuräumen, dass er mich stets über alles informiert. Offen und ehrlich zu mir
ist und gerade in der letzten Zeit danach fragt, wie es mir behagt, was er
will. Andererseits,......WAS vermag ich daran zu ändern? Ich muss es nehmen,
wie es ist! Und genauso viel meine „freundliche“ (gefällige/kulante/höfliche) Antwort
aus.