Gunnar
blieb am Vormittag im Zentrum. Jedoch, anstatt bei mir zu sein, zog er es vor
schwimmen zu gehen.
Zumindest
speisten wir noch gemeinsam und erst danach fuhr er mit seinem Wagen davon.
Ich, für
meinen Teil, ging in mein Büro und wendete mich den Belangen des Zentrums,
Derek und Kevin zu. Trotz alledem fühlte ich mich irgendwie, als hing ich in
der Schwebe. So haltlos,....OHNE meinen Ehemann. An manchen Tagen fühle ich das
ganz besonders.
Als ich
Derek so sah und ihn eine Zeit lang beobachtete, verlangte es mich, mit ihm
über Giselle zu reden und WARUM SIE auf seiner Party war. Aber ich tat es
nicht.
Okay. Man
könnte sagen, sie bekommt ein Kind von ihm. Aber, ist das bereits ein ausreichender
Grund dafür?
Nun,
angesichts derlei schwärender Fragen (in mir), richtete ich meine
Aufmerksamkeit in Richtung Kevin, der sich ohnehin (so ganz ins geheim) mehr
und mehr um mich bemüht, wie es scheint. Zumal ich doch gelegentlich mit ihm
flirte. Und er mit mir. Jedoch vermute
ich, dass dies seiner Lebensgefährtin kaum gefallen wird. Ob sie es bemerkt
hat, entzieht sich wahrlich meiner Kenntnis.
Aber egal,
ER ist und bleibt einer meiner liebsten Männer. Und ein wenig
flirten, kann ich doch weiterhin mit ihm. (Zwinker!)
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In
gesundheitlichen Dingen ist mir bedauerlicher Weise ein Lapsus unterlaufen. Ich
hätte einen Sonnenhut aufsetzen müssen. Denn die Sonne war ZU heißt. Es fühlte
sich an, als würde sie durch ein Brennglas auf meinen Kopf scheinen und mir
Haare und Haut versengen.
Nicht gut!
Nicht gut! Nicht gut!
Ich ließ
mir unverzüglich ein Gel-Pack bringen, um meinen Kopf wieder runter zu kühlen.
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Obwohl
Marie hier im Zentrum gleich neben mir ist, gehe ich sie, Henrik und die Kinder
nur selten besuchen. Bei Gunnars sieht dies selbstredend anders aus.
Ihr
einziges Thema scheint die bevorstehende Hochzeit zu sein. Zuweilen wähnt mir,
sie schläft deshalb kaum.
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Erwähnte
ich, dass Giselle NICHT (die einzige Anwärterin auf den Thron) der einzige
weibliche Gast war, welche suchte, sich an Dereks Seite zu profilieren. Da
waren gleichwohl die beiden anderen Frauen, denen Derek hier im Zentrum einen
Job verschafft hatte. Rice Golding und Padine Gander (was für ein eigenartiger
Name).
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Derek
verließ verhältnismäßig zeitig das Büro. Normalerweise bleibt er länger.
„Wenn ihr
mich nicht mehr braucht, gehe ich ins Fitnesscenter. Ist das okay für euch.“
Kevin und
ich nickten.
Derek tat
noch einmal ein paar Schritte auf mich zu und küsste meine Wange. Sagte jedoch
nichts. Infolgedessen fragte ICH ihn.
„Heute
Abend?“ Fragenden Blickes hob ich die Schultern und öffnete die Handflächen
leicht. (Nur keine ausladenden Bewegungen. Das hatte man mir eingefleischt. Es
wäre zu vulgär gewesen.)
Derek
schmunzelte und kniff die Augen kurz zusammen. „Ohne Frage. War das nicht so
ausgemacht?“
Und gerade
als ich ihn fragen wollte, wann er zu mir kommt, beantwortete er meine Frage.
„Ich denke
so gegen sieben, halb acht. Dann können wir gemeinsam essen.“
„Okay.“
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Derek kam
ein wenig später als ausgemacht. Es war so gegen acht.
„Tut mir
leid. Ich.....“
Ich hob beide
Hände, um ihm anzudeuten, dass ich seine Ausreden nicht hören mag. Denn ich
konnte mir denken, wo er noch gewesen war. Und das ging sicherlich in Ordnung
(für ihn). Schließlich waren/sind es seine Eltern.
Der Abend
geruhsam. Ohne Störungen. Ahhhh.... wie angenehm.
Obgleich
wir recht zeitig zu Bett gingen, war ich so müde, dass da nichts mehr lief. Ich
hatte gedacht, der Morgen sei besser dafür. Aber ich hatte mich geirrt.
Gegen halb
acht klingelte uns Dereks Handy wach. Es war seine Mutter. Er pellte sich rasch aus dem dem Bett,.......noch ein flüchtiger Kuss.........und ging.
Zum
Frühstück trafen wir uns dann wieder im Restaurant und erörterten das Ganze.
„Wussten
deine Eltern, dass du diese Nacht bei mir verbringst?“, fragte ich ihn.
Derek
nickte und es war ihm klar, was ich damit anzudeuten suchte. Trotz alledem
schob ich noch eine zweite Frage nach. „An den Tagen, an denen du nicht bei mir
schliefest, WIE OFT ist dann das Gleiche geschehen?“
Derek
atmete ein wenig schwer. „Kein einziges Mal. Sie haben immer gewartet bis ich
kam. Dessen waren sie sich allerdings auch wirklich sicher.“ Dereks letztere Satz,
sollte mein Verständnis wecken.
Ich hob
die Schultern. Schüttelte mit dem Kopf. „Was denken sie? Wenn du bei mir bist,
dass du dann nicht zu ihnen kommst?“
Derek
kaute auf seinen Zähnen. Ich sah wie sich seine Kiefermuskeln bewegten. Jedoch
antwortete er mir nicht. Und ICH gedachte ihn nicht weiter mit dieser Thematik
zu belästigen. Ich sah, und wusste, dass er in einem Zwiespalt war.
Nach einer
Weile dann, begann er noch einmal von sich aus mit der Thematik seiner Eltern.
Offensichtlich ließ es ihm keine Ruhe.
„Weißt du,
meine Mutter klagt, dass sie meinem Vater nicht mehr ertragen könne. Genau
genommen war sie froh darüber gewesen, dass er nach Japan zu seiner anderen Frau
übergesiedelt war. Und jetzt“, bei diesen Worten schnaufte er ein wenig, „will mein Vater
seine andere Frau auch noch hier her bringen. Wie er sagt, auf Besuch. Meiner
Mutter geht es dadurch schlechter. Weil sie sich von ihm unter Druck gesetzt
und genötigt fühlt. Es nervt sie und sie will ihn nicht hier haben. Deshalb
kam sie ja zu mir. Allein würde sie das alles nicht verkraften. Deshalb bin ich so
oft bei ihr. Um ihr zu helfen und ihr beizustehen.“
Nach diesem
Plädoyer griff ich nach Dereks Hand, drückte sie und sah ihm verständnisvoll in
seine Augen.
„Ich
verstehe das doch, Derek. Nur haben sie immensen Einfluss auf uns, wie du
bemerkst. Aber egal. Es sind deine Eltern. Allerdings wäre es womöglich
gleichwohl für deine Mutter besser, wenn du deinem Vater mit klaren Worten
verdeutlichen würdest, was du MIR eben sagtest. Du musst ihm nicht sagen, dass
er hier nicht willkommen ist. Sondern nur, dass sich seine andere Frau
sicherlich nach ihm sehnt und diese, als Japanerin, ihre Heimat liebt.“
Die Züge
von Dereks Gesicht glätteten sich und auch die Sorgenfalten. „Du hast Recht.
Aber er ist ein schwieriger Fall. Trotz alledem ist er mein Vater.“
„Zwischen
wie viel Stühlen sitzt du eigentlich?“, fuhr es mir heraus....und wir lachten.
Von Gunnar
hörte ich bisher noch nichts.
Es entzieht
sich meiner Kenntnis, ob er heute wieder kommen wird. Ich hoffe nur.......