Gunnar kam so gegen zwei Uhr am Nachmittag. Allein.
Er war überaus zärtlich und liebevoll zu mir.
„Ich habe mich nach dir gesehnt.“, sagte er und ich glaubte ihm. Es
gefiel mir zu hören, dass es ihm ähnlich ergangen war wie mir. Hoffnung macht
sich breit,.....das wir uns zusammen raufen, und doch noch irgendwann eine
unumstößliche Einheit werden (die wir so wie so bereits irgendwo sind). Ein
Paar ohne jegliche Eifersüchteleien. Tendenzen meiner Genügsamkeit und meines
Entgegenkommens gibt es ohnehin. Natürlich bringe ich Verständnis für ihn auf
und vergebe ihm seine kleinen Spielereien mit anderen Frauen. Und auch Alexa
wird irgendwann Geschichte sein. Differenzen wird es sicherlich immer geben,
wenn zwei wild fremde Personen sich entschließen gemeinsam einen Weg zu gehen.
„Wir müssen mit Marie noch alles klären.“
„Das tat ich bereits und engagierte ebenso eine Firma, die die
Vorbereitungen komplett übernimmt. Infolgedessen müssen wir nichts tun. Marie
weiß darüber Bescheid.“
„Oh! Das ist gut. Trotz alledem werde ich sie, die Kinder und Henrik
für den heutigen Nachmittag zu uns einladen.“ Und so kam es auch.
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Wir redeten viel, bis zum Abend. Die Gespräche kreisten um die
bevorstehenden Festlichkeiten. Maries Hochzeit mit Henrik und unser
Hochzeitstag, am 30. April, zu Beltane. Niemand von uns wusste, wann meine und
Maries Eltern (Stiefeltern/Ersatzeltern) hier ankommen würden. Sie hatten sich
bis dato noch nicht gemeldet. Wo ich, und gleichwohl Marie, dachen, sie seien
glücklich darüber, dass die beiden heiraten.
Unter anderem kam auch noch einmal die Frage zu dem Beitritt, oder der
Unterstützung der Schwedendemokraten auf. Hier bin ich nach wie vor der
Meinung, Unterstützung ja. Beitritt nein.
Unerwarteter Weise kam uns kurz vor dem Dinner Emilia Stephansdottir
besuchen. Zwei Mitschwestern wären im großen Saal gewesen und hätten sich einen
Vortrag, von zwei Männern, über die so genannten Verschwörungstheorien
angehört. Der erste Teil sein noch annehmbar gewesen. Jedoch bereits ein wenig
ZU christlich angehaucht. Ständig hätte man vom Vater-Gott und Jesus geredet. Und am Ende des zweiten
Teiles sei ganz und gar das Wort Jungfräulichkeit gefallen, mit der die Frau in
die Ehe zu gehen hat und dann in der Hochzeitsnacht von ihrem ersten Mann
geprägt werde. DAS hätte dem Fass den Boden aus geschlagen, wie sie sagte. Die
beiden wären bei diesem abstrusen Mist aufgestanden und hätten demonstrativ den
Saal verlassen.
Und um ehrlich zu sein. DAS hätte ich ihnen gleich getan.
Umgehend rief ich Ellen an, um sie anzuweisen, diese beiden Männer für
ihre bisherigen Bemühungen auszuzahlen und sie nachdrücklich zu bitten, ihre
Vorträge hier einzustellen. Es stehe ihnen frei zu gehen. Was wohl am besten
für sie wäre.
„Sollte dies nicht verstanden werden, sag’ ihnen eindeutig, dass ich
es nicht mehr wünsche, dass sie ihren patriarchalen Mist verbreiten. Sollte die
Botschaft dann immer noch nicht angekommen sein, machst du ihnen mit
entschiedenen Worten klar, dass sie mit ihren grotesken, männlichen und
religiösen Vorstellungen hier nicht erwünscht sind. Streiche sie augenblicklich
aus unserem Buchungskatalog. Diese Leute werden hier nie wieder einen Vortrag
halten.“
Kurze Stille (ob meiner Deutlichkeit) und ein Räuspern war zu hören.
„Was ist ihr Vergehen?“
„Ich werde die beiden Frauen, die diesen Vortrag besuchten zu dir
schicken. Dann kannst du dich mit ihnen unterhalten. Sie können dir dann
Genaueres erzählen.“
„Okay.“
Marie, Henrik und die Kinder gingen gegen acht. Unser Dinner wurde uns
gebracht und dann noch ein wenig DVD’s geschaut. Diese Serie gefällt mir nicht
wirklich gut, da sie, für meinen Geschmack, zu viel Gewaltszenen enthält.
Sex am Abend und noch einmal (die üblichen) Schwüre, dass nichts mit ihm
sei.
„Es ist alles in Ordnung mein Herz. Du musst dich nicht sorgen.“,
hauchte er mir ins Ohr. Denn ich hatte angesprochen, dass mir sein Verhalten
ein wenig eigenartig erschienen war.
Sex am Morgen. Das ist Gunnar live. Warum auch nicht. Ich hatte beiden
Sex genossen. Das Einschlafen in Gunnars Armen war so entspannend wie mit
keinem anderen. Ich liebe ihn!!!!
Kurz nach dem Erwachen, als er sich über mich schwang, war ich
allerdings noch ein wenig müde gewesen. Aber egal. Es lohnte sich. Smile.
Dann noch eine kurze Unterhaltung. Ein Vergleich seines Lebens
innerhalb und außerhalb der Sekte.
„Es ist schließlich erst knapp fünf Jahre her, dass ich ausgestiegen
bin. Das Programm der vielen Jahre davor, blieb und bleibt noch immer ein wenig
in mir hängen. Ich weiß. Ich bemühe mich doch es abzulegen und bin dankbar
dafür, dass du mir meine kleinen Abwegigkeiten, meine Schwächen und Alexa
verzeihst.“ Ein so mildes Lächeln kam von ihm zu mir herüber, dass ich mehr als
versöhnlich, seinen Affären gegenüber, war. Dennoch war es für mich eine
Herausforderung zu wissen und ihm dennoch stets zu vergeben. Und würde ich
nicht wirklich fühlen, dass er mich liebt, dann hätte ich mich womöglich schon
längst von ihm getrennt. Nur Gunnar.....ist etwas Besonderes. Nicht nur ein Druide
und Magier. Nein. Sondern ebenso mein Seelenpartner.
Wir pellten uns gegen halb zehn aus dem Bett. Duschten kurz und
kleideten uns an.
„Auf dem Weg ins Restaurant, gehen wir noch einmal bei Óðinn Asger, Inula Castanea und Marie
vorbei.“