Sonntag, 17. April 2016

Die ewigen Schwüre und der Glaube an den geliebten Mann



Gunnar kam so gegen zwei Uhr am Nachmittag. Allein.
Er war überaus zärtlich und liebevoll zu mir.
„Ich habe mich nach dir gesehnt.“, sagte er und ich glaubte ihm. Es gefiel mir zu hören, dass es ihm ähnlich ergangen war wie mir. Hoffnung macht sich breit,.....das wir uns zusammen raufen, und doch noch irgendwann eine unumstößliche Einheit werden (die wir so wie so bereits irgendwo sind). Ein Paar ohne jegliche Eifersüchteleien. Tendenzen meiner Genügsamkeit und meines Entgegenkommens gibt es ohnehin. Natürlich bringe ich Verständnis für ihn auf und vergebe ihm seine kleinen Spielereien mit anderen Frauen. Und auch Alexa wird irgendwann Geschichte sein. Differenzen wird es sicherlich immer geben, wenn zwei wild fremde Personen sich entschließen gemeinsam einen Weg zu gehen.
„Wir müssen mit Marie noch alles klären.“
„Das tat ich bereits und engagierte ebenso eine Firma, die die Vorbereitungen komplett übernimmt. Infolgedessen müssen wir nichts tun. Marie weiß darüber Bescheid.“
„Oh! Das ist gut. Trotz alledem werde ich sie, die Kinder und Henrik für den heutigen Nachmittag zu uns einladen.“ Und so kam es auch.

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Wir redeten viel, bis zum Abend. Die Gespräche kreisten um die bevorstehenden Festlichkeiten. Maries Hochzeit mit Henrik und unser Hochzeitstag, am 30. April, zu Beltane. Niemand von uns wusste, wann meine und Maries Eltern (Stiefeltern/Ersatzeltern) hier ankommen würden. Sie hatten sich bis dato noch nicht gemeldet. Wo ich, und gleichwohl Marie, dachen, sie seien glücklich darüber, dass die beiden heiraten.
Unter anderem kam auch noch einmal die Frage zu dem Beitritt, oder der Unterstützung der Schwedendemokraten auf. Hier bin ich nach wie vor der Meinung, Unterstützung ja. Beitritt nein.

Unerwarteter Weise kam uns kurz vor dem Dinner Emilia Stephansdottir besuchen. Zwei Mitschwestern wären im großen Saal gewesen und hätten sich einen Vortrag, von zwei Männern, über die so genannten Verschwörungstheorien angehört. Der erste Teil sein noch annehmbar gewesen. Jedoch bereits ein wenig ZU christlich angehaucht. Ständig hätte man vom Vater-Gott  und Jesus geredet. Und am Ende des zweiten Teiles sei ganz und gar das Wort Jungfräulichkeit gefallen, mit der die Frau in die Ehe zu gehen hat und dann in der Hochzeitsnacht von ihrem ersten Mann geprägt werde. DAS hätte dem Fass den Boden aus geschlagen, wie sie sagte. Die beiden wären bei diesem abstrusen Mist aufgestanden und hätten demonstrativ den Saal verlassen.
Und um ehrlich zu sein. DAS hätte ich ihnen gleich getan.
Umgehend rief ich Ellen an, um sie anzuweisen, diese beiden Männer für ihre bisherigen Bemühungen auszuzahlen und sie nachdrücklich zu bitten, ihre Vorträge hier einzustellen. Es stehe ihnen frei zu gehen. Was wohl am besten für sie wäre.
„Sollte dies nicht verstanden werden, sag’ ihnen eindeutig, dass ich es nicht mehr wünsche, dass sie ihren patriarchalen Mist verbreiten. Sollte die Botschaft dann immer noch nicht angekommen sein, machst du ihnen mit entschiedenen Worten klar, dass sie mit ihren grotesken, männlichen und religiösen Vorstellungen hier nicht erwünscht sind. Streiche sie augenblicklich aus unserem Buchungskatalog. Diese Leute werden hier nie wieder einen Vortrag halten.“
Kurze Stille (ob meiner Deutlichkeit) und ein Räuspern war zu hören. „Was ist ihr Vergehen?“
„Ich werde die beiden Frauen, die diesen Vortrag besuchten zu dir schicken. Dann kannst du dich mit ihnen unterhalten. Sie können dir dann Genaueres erzählen.“
„Okay.“

Marie, Henrik und die Kinder gingen gegen acht. Unser Dinner wurde uns gebracht und dann noch ein wenig DVD’s geschaut. Diese Serie gefällt mir nicht wirklich gut, da sie, für meinen Geschmack, zu viel Gewaltszenen enthält.

Sex am Abend und noch einmal (die üblichen) Schwüre, dass nichts mit ihm sei.
„Es ist alles in Ordnung mein Herz. Du musst dich nicht sorgen.“, hauchte er mir ins Ohr. Denn ich hatte angesprochen, dass mir sein Verhalten ein wenig eigenartig erschienen war.

Sex am Morgen. Das ist Gunnar live. Warum auch nicht. Ich hatte beiden Sex genossen. Das Einschlafen in Gunnars Armen war so entspannend wie mit keinem anderen. Ich liebe ihn!!!!
Kurz nach dem Erwachen, als er sich über mich schwang, war ich allerdings noch ein wenig müde gewesen. Aber egal. Es lohnte sich. Smile.
Dann noch eine kurze Unterhaltung. Ein Vergleich seines Lebens innerhalb und außerhalb der Sekte.
„Es ist schließlich erst knapp fünf Jahre her, dass ich ausgestiegen bin. Das Programm der vielen Jahre davor, blieb und bleibt noch immer ein wenig in mir hängen. Ich weiß. Ich bemühe mich doch es abzulegen und bin dankbar dafür, dass du mir meine kleinen Abwegigkeiten, meine Schwächen und Alexa verzeihst.“ Ein so mildes Lächeln kam von ihm zu mir herüber, dass ich mehr als versöhnlich, seinen Affären gegenüber, war. Dennoch war es für mich eine Herausforderung zu wissen und ihm dennoch stets zu vergeben. Und würde ich nicht wirklich fühlen, dass er mich liebt, dann hätte ich mich womöglich schon längst von ihm getrennt. Nur Gunnar.....ist etwas Besonderes. Nicht nur ein Druide und Magier. Nein. Sondern ebenso mein Seelenpartner.

Wir pellten uns gegen halb zehn aus dem Bett. Duschten kurz und kleideten uns an.
„Auf dem Weg ins Restaurant, gehen wir noch einmal bei Óðinn Asger, Inula Castanea und Marie vorbei.“