Zunehmender
Mond im Krebs, sorgt für Ruhe, Harmonie und Einkehr.
Nur, SO
kam es nicht.
Nachdem
ich meinen Post beendet hatte, bin ich doch noch, entgegen meiner Absicht mir
frei zu nehmen, ins Büro gegangen. Den Lunch nahm ich mit Derek ein. Mit ihm
war ich ohnehin beinahe die gesamte Zeit im Büro zusammen. Natürlich ebenso mit
Kevin und....den anderen. Jedoch in meinem Fokus stand dieser Schokoladen
braune, muskulöse Mann, welchen ich nicht zu verlieren gedachte. Hier, an
dieser Stelle, komme ich gern darauf zurück, dass mich wohl kaum jemand „rassistisch“
nennen KANN, mit einem dunkelhäutigen Geliebten.
Am
Nachmittag kam Marie vorbei, mit ihren und Gunnars Kindern. Und an diesem Tag,
kam Gunnar, als seien sie verabredet gewesen, früher als sonst von Stockholm
zurück. Allerdings hatte er jemanden mitgebracht, der offensichtlich darauf
bestanden hatte, ihn zu begleiten. Alexa.
Und erneut
knirschte ich mit den Zähnen. Allerdings mit offen-sichtlicher Freundlichkeit.
Den Abend
hatten sich Gunnar und sein Halbbruder Taylor offenbar für die
Geburtstagsfeierlichkeiten vorbehalten. Gleichwohl aus diesem Grund schien
Alexa hier zu sein. Sie liefen dann, so gegen sieben, mit Gunnar zu ihm
hinüber. Währendessen Marie, samt den Kindern, zurück zu Henrik ging.
Wir hatten
uns über die bevorstehenden Feierlichkeiten, meinen und Gunnars Hochzeitstag,
sowie ihre und Henriks Hochzeit unterhalten.
„Endlich
habe auch ich einen Mann. Und was für einen Hübschen.“, hatte sie zufrieden
lächelnd zu mir gesagt und ICH gönnte ihr die Freude von ganzem Herzen.
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Ich hatte
Derek angerufen, nachdem alle gegangen und mich allein gelassen hatten.
Selbstredend
hatte mich Gunnar gefragt, ob ich nicht mit ihnen kommen würde. Was ich doch
eher als (geheuchelte?) Höflichkeitsfloskel verstand. Denn er wusste sehr wohl,
dass mir derlei Feierlichkeiten nichts bedeuteten.
„Noch
eins, bevor du gehst.“, hielt ich meinen Ehemann am Arm, ehe er sich zum Gehen
wandte. „Bitte, sei so gut und trink nicht all zu viel.“ Mein Blick verlieh
meinen Worten den nötigen Nachdruck und er nickte. Schließlich verlangte es
mich in keinster Weise danach, mit einem Betrunkenen zu schlafen. Womöglich kam
er auch gar nicht zurück und blieb über Nacht mit Alexa bei seinem Halbbruder
Taylor. Was allerdings unwahrscheinlich war, ob der Nähe meines Hauses (und
mir?).
Während
ich mit Derek am iPhone sprach, der bei seiner Mutter war, hörte ich ebenfalls
seinen Vater im Hintergrund erzählen. Es klang so wie: `Warum kommt sie nicht
hier vorbei? Hält sie es nicht für nötig, mich kennen zu lernen und mir wenigstens
guten Tag zu sagen?´ Oder so etwas Ähnliches. Was war DAS denn für ein Mann???
Ich hörte,
wie Derek zischte: „Schschschschsch.“
Wir
verabredeten uns für ein paar Stunden in seinem Haus. Ich
wollte nicht, dass ER zu MR herüber kommt. Was wusste ich schon, WANN Gunnar
wiederkommen würde. Natürlich hätte ich, angesichts des Besuches seiner
Konkubine in meinem Hause, jedes Recht gehabt, gleichwohl meinen
Geliebten einzuladen. Allerdings war es mir NICHT nach derlei Konfrontation. Es
musste nicht sein. Ich würde mich unwohl dabei fühlen.
Derek
hatte sogleich zu Beginn unseres Gespräches nach Gunnars Wagen gefragt, welchen
er hatte stehen sehen. Er dachte wohl, ich würde mich heute nicht mehr bei ihm
melden.
Später,
als wir zusammen saßen und darüber sprachen, ob wir womöglich die Nacht zusammen
verbringen würden, merkte er an, dass es doch besser wäre, ich bliebe hier bei
ihm.
„Ich
fühlte mich nicht wirklich wohl dabei, wenn ich heute hier bei dir bliebe.“
Derek hob
die Schultern und sah mich fragend an. „Willst du wieder mit Alexa und einem
betrunkenen Mann in einem Bett schlafen?“
„Nein.
Natürlich nicht. Ich hoffe auf ein BESSERES Ende.“
Derek
räusperte sich und zog die Brauen nach oben. Schüttelte mit dem Kopf. „Bist du
etwa masochistisch veranlagt, oder was?“ Er hatte den Arm von meiner Schulter
genommen und beugte sich nun nach vorn, um sein Glas Rotwein vom Tisch zu
nehmen und tat einen Schluck davon.
„Nein.
Durchaus nicht. Aber ich finde es schlicht und einfach nicht richtig. Darüber
hinaus habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass er lernt sich zu
zügeln und zu benehmen, wie es sich gehört.“
Zweifelnde
Blicke von Dereks Seite trafen mich, die aussagen mochten, dass sie nicht
wirklich wussten, WAS sie von meiner Antwort zu halten hatten.
„Was
erwartest du von ihm? Dass er seine Konkubine allein auf der Couch schlafen
lässt und sich mit dir zu Bett begibt?“ Nach diesen Worten schien Derek grinsen
zu wollen. Unterließ es jedoch tunlichst, als er meine unveränderte Miene sah.
Was bedeutete, dass er Recht mit dem Gesagten hatte.
JA! Genau
DAS erwartete ich! Und ich hoffte es jedes Mal. Und nicht immer vergebens. (Denn er tat es doch bereits!)
Natürlich
hatte es Gunnar lieber, mit uns beiden in einem Bett zu schlafen. Andererseits
wusste er jedoch genau, dass ich dies nicht mochte und hielt sich zuweilen
sogar daran. Wie es allerdings dieses Mal sein würde wusste ich nicht. Und ob
ich tatsächlich mit einem betrunkenen Mann, oder dann doch lieber allein zu
Bett gehen wollte, oder mit ihm UND seiner Konkubine (!), dass würde sich zu
einem späteren Zeitpunkt noch zeigen.
Er hauchte
ein wenig vor sich hin. Wiegte den Kopf
hin und her und nickte dann. „Okay. Wie du willst. Kein Problem.“
Zu
späterer Stunde, es war bereits so gegen elf und ich hatte ihn gebeten, mich um
Mitternacht zurückzubringen, kamen wir uns etwas näher. Ich bemerkte selbstredend,
dass er immer leidenschaftlicher wurde, als wir uns küssten. Ich hätte ebenso große
Lust verspürt mit ihm intim zu werden. Tat es jedoch nicht. Verwehrte mich
stattdessen dagegen. Was er anfangs nicht verstand und mit einem fragenden,
enttäuschten Blick quittierte. „Magst du nicht?“
„Ja schon.
Aber ich fände es besser, wenn es nicht so erzwungen, so aufgesetzt geschehen
würde, wie es mir jetzt und hier erscheint.“
Derek ließ
von mir ab. Lehnte sich zurück und blies die Luft durch die geöffneten Lippen.
„Du bist anstrengend. Weißt du das?“ Er lachte. Und mir wähnte, als hörte ich
die Worte seines Vaters heraus. „Aber ihr....“, hier stockte er und sah mich
ein wenig verlegen an. Ich atmete etwas lauter aus und fixierte mit einem
starren Blick seine Augen. Er redete vorsichtig weiter: „.......ihr
Reichen und Adligen seid anscheinend so.........“
„Wie sind
wir denn?“ Ich grinste.
„Na
eben....anstrengend.“ Er lachte leise und nahm noch einen Schluck von seinem
Glas.
„Mir ist
durchaus bewusst, dass gutes Benehmen nicht immer einfach ist. Aber als mein
Mann“, und bei diesen Worten sah ich ihm direkt in seine Augen, als beträfe es
ihn“, sollte er es lernen.“, was so viel bedeuten mochte wie: `Solltest du
einmal mit mir verheiratet sein, dann weiß du, was ich von dir erwarte.´ Und ich
wusste, er verstand.
Ohne
weiter zu murren, anzügliche Worte zu äußern oder neue Versuche der intimen
Annäherung zu unternehmen, saßen wir noch eine Weile zusammen und er brachte
mich gegen Mitternacht heim.
Als wir
uns verabschiedeten, konnte ich es nicht unterlassen zu fragen, WAS sein Vater
da gemurmelt hatte. Ich wollte sicher sein.
„Er meint
das nicht so.“, war seine transparente Entschuldigung, als wüsste ich bereits sicher,
was er gesprochen hatte.
„Oh nein!
SO kommst du mir nicht davon.“, widersprach ich ihm.
„Jetzt gib
schon nach, und sei nicht schon wieder so anstrengend.“ Er lachte „Ich will
dich wenigstens zum Abschied noch einmal küssen. Erlaubst du mir das? Lieber
wäre es mir natürlich, du bätest mich noch herein.“
Ich schlug
ihm spielerisch mit meiner Faust auf seine Brust. „Lass das bitte. Wir werden
diese Woche sicherlich noch Gelegenheit haben, ein, oder zwei Nächte zusammen zu
sein. Es wäre schön, wenn du bis dahin warten könntest.“
Er
schnaufte laut. „Ja. Ich warte doch immer und es macht mir gar nichts aus.“,
alberte er herum.
Ich sah
ihn zweifelnd in die Augen. „Bist du da sicher?“, fragte ich ihn theatralisch.
Er lachte.
„Ja. Durchaus.“, erwiderte er nun wieder ernster und mit sanfter, beruhigender
Stimme.
„Das
besänftigt mich....ein wenig.“ ......und wir tauschten noch weitere
„Süßigkeiten“ aus............bis er ging.
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Gunnar kam
(unerwarteter Weise) gleich nach mir mit Alexa nach Hause. Und noch
überraschender war, dass er meinen Rat beherzigt hatte und NICHT betrunken war.
„Es waren
nur drei oder vier Bier. Mehr nicht.“, sagte er, ohne dass ich ihn fragte und er
verzog, etwas schief lächelnd, das Gesicht.
Allerdings
wurde es nun nötig, die Verteilung für die Nacht anzusprechen. Was ich tat. Und
die Antwort viel wie erwartet aus.
„Ich
dachte, wir schlafen alle drei im großen Bett.“
„Nein. Ich
denke nicht.“
Gunnar
stutzte. „Willst du allein auf der Couch schlafen?“ Er lachte.
„Nein.
Will ich selbstverständlich ebenso wenig!“, wurde ich lauter und blieb ernst.
Was erwartete er denn? Dass er mir in einem Punkt, der Trinkerei, nachgeben
würde, aber in einem anderen sich vorbehielt, Anforderungen zu stellen?
Er schien
keinerlei Verlangen zu haben, mit mir zu debattieren. Und um ehrlich zu sein,
ich gleichermaßen nicht. Infolgedessen gab ich nach und wir schliefen alle drei
in unserem Bett im Schlafzimmer.
Hätte ich
DAS nur gewusst, und genau genommen hätte ich es mir denken können, nur die
Hoffnung war dennoch groß, dass es eben nicht geschieht, wäre ich bei Derek
geblieben.
Selbstredend
blieb die Nacht, oder besser der Morgen nicht ohne Sex. Zumindest hatte Gunnar
den Anstand am Abend besessen zu warten, bis ich eingeschlafen war. Was er dann
tat, entzieht sich meiner Kenntnis. Am Morgen, jedenfalls, wurde ich von
eindeutigen Geräuschen wach. Alexa lutschte den Schwanz meines Mannes.
Offensichtlich dachten sie, ich schliefe noch. Denn es war verhältnismäßig früh.
Gunnar schien sogar ein wenig verlegen zu sein. Was selbstverständlich nur
vorgespielt war. „Tut mir leid Ahhhhh! Ohhhhhhh!“, stöhnte er dazwischen. „Das
solltest du nicht sehen. Ich dachte, du schläfst noch fest. Ahhhhh!!!
Ohhhhhh!!!!“ keuch und hächel. „Wir hätten es ja auch später.....ohhh! Jaaa!
....tun können. In Stockholm. In Alexas Apar......aaaaaaaa! Ja!!!“, schrie es
und kam in ihrem Mund.
In diesem
Augenblick wollte ich mich von ihm wegdrehen. Jedoch ließ er mich nicht. Legte
seinen Arm um meinen Kopf, zog ihn zu sich heran und küsste mich. „Sei bitte
nicht böse. Ist doch alles okay.“ Und im nächsten Moment arbeitete sich Alexa
küssender Weise an seinem Bauch nach oben, bis zu seinem Mund. Nun drehte ich
meinen Kopf doch ein wenig zur Seite.
Die beiden
verweilten nicht ewig im Bett. Standen auf, duschten und fuhren, nachdem Gunnar
noch einmal kurz nach seinen Kinder gesehen hatte, weg.
Derek
hatte irgendwie Recht behalten. Ich war eine Idiotin und fühlte mich auch so.
Aber egal.
Zumindest hatte ich mich „angemessen (ordentlich)“ benommen. Wie es sich (für
eine (brave) Ehefrau) gehört.
DAS kann in der Tat anstrengend
sein!!!
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Im
Restaurant, zum Frühstück, saß ich allein am Tisch. Hatte mich auch mit noch
niemanden verständigt. Da hörte ich Dereks Stimme und als ich den Kopf hob,
denn ich war genau genommen in Gedanken versunken, sah ich ihn. Allerdings war
er nicht allein. Seine Eltern waren bei ihm. Trotz alledem steuerte auf mich
zu.
„Hey.“,
hörte ich seine honigsüße Stimme sagen. „Guten Morgen meine Schöne.“
Er stützte
sich mit einem Arm auf den Tisch. In der anderen hielt er seine Sonnenbrille.
„Warum sagst du mir nicht, dass du frühstücken gehst? Wir hätten uns doch hier
verabreden können.“
„Nun, wie
du siehst, führt uns das Schicksal ohnehin zusammen. Aber bitte, ich möchte mit
niemand außer dir jetzt reden.“, sagte ich in Vorbeugung dessen ich
befürchtete, sein Vater würde die Gelegenheit nutzen, um mich anzuschwatzen.
DANACH stand mir jetzt wahrlich NICHT der Sinn!
Erstaunlicher
Weise setzte sich Derek sogleich mir gegenüber hin. Griff nach meiner Hand und
sah mir tief in die Augen.
„Wollten
wir nicht demonstrieren, wie sehr wir uns lieben?“ Er lächelte.
„Ja.“,
sagte ich und versank in seinen dunklen Augen.
Derek ging
noch einmal kurz zu seinen Eltern hin und dann frühstückten wir zusammen.
„Können
wir uns heute Abend sehen?“, fragte ich ihn dann, in Anlehnung der Bitte Alexas
von heute Morgen, welche Gunnar mir übermittelt hatte. Sie gedachte die
kommende Nacht mit meinem Ehemann zu verbringen. (Und vielleicht auch noch die
Nächste. Wer weiß?)
Dereks
Gesicht formte sich zu einem breiten Grinsen. „Aber ja doch.
Selbstverständlich!“