Adam,
Mary, Rodney und sogar Erik waren ins Zentrum gekommen.
Die
ersteren werden bleiben. Sie brachen die Zelte im Zauberwald ab.
Erik
allerdings wird erst am Wochenende, zu den Feierlichkeiten wieder bei uns sein.
Bis dahin, geht er zurück in seinen Wald.
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Es war ein
recht aufregender Nachmittag. Nach dem Lunch hatte mich Gunnar dazu überredet,
mit ihm erneut ins Bett zu steigen. Und es war fabelhaft. ICH genoss!
Dankeschön, mein Ehemann!
Kurz darauf
der Besuch und dann war es aus mit den ruhigen Stunden. Adam begrüßte mich mit
einem so stürmischen Kuss, dass Gunnar drohte eifersüchtig zu werden. (Was
natürlich NICHT ernst gemeint ist!)
Schwierig
wurde es, als Marie, Henrik und die Kinder ebenfalls zu uns kamen. Allerdings
blieben sie nicht lang. Henrik drängte die drei zum Gehen. Manchmal denke ich,
er ist noch immer auf Adam eifersüchtig. Schließlich war Adam vor ihm mit Marie
liiert. Dazu gibt es jedoch nicht den geringsten Anlass, wie ich finde. Marie
ist SOOOO was von verliebt in Henrik. Er ist ihr Traummann, wie sie sagt. Was
will er mehr?!
Den
restlichen Nachmittag arbeitete ich mit Mary an der Optimierung meiner
Medikamente. Die anderen redeten angeregt miteinander. Ein rechtes Palaver entstand.
Zwischen drinnen die Kinder, welche die vielen, unterschiedlichen Menschen zu
genießen schienen. Sie waren wie aufgezogen.
Alexa
hatte Gunnar gegen Mittag angerufen. Er hatte auf Lautsprecher gestellt und
dies Alexa mitgeteilt. Sie äußerte auch mir gegenüber, dass sie uns gerne
einmal besuchen würde. Fragte Gunnar noch, ob sie sich am Nachmittag frei
nehmen, und dann hier bei Gunnar, bei UNS schlafen könne.
Er
vertröstete sie auf einen anderen Tag.
„Heute
sind hier schon zu viele Leute.“
„Wer
denn?“, fragte sie und Gunnar stand ihr Rede und Antwort. Warum auch (immer)
nicht? Schließlich war es kein Geheimnis, wer uns besuchte.
„Oh! Das
ist doch toll!“, hörte ich sie sagen. „Es wäre schön, auch die Indianer mal
wieder zu sehen.“
Räusper.
Hüstel. Ich bevorzuge in diesem Fall: „First Nation.“ Aber egal. Infolgedessen
lies sie sich NICH davon abbringen, ebenso zu uns zu kommen. Allerdings kam sie
etwas später. Es war so gegen vier. Ich hatte ihre Ankunft in diesem Trubel
nicht einmal bemerkt. Ich war mit Mary Rainbow Woman beschäftigt. Erst als sie
hinter mir stand, sich zu mir herunter beugte und mir ein freundlich klingendes
„Hallo“ in mein Ohr raunte, bemerkte ich sie. In Sekunden musste ich mich
entscheiden, welchen Weg ich nun ging. Den Verärgerten. Den Trotzigen oder den
Wütenden. Vorzugsweise, um Gunnars und des lieben Friedens Willen, wählte ich
keinen von den Dreien. Ich war ebenso liebenswert zu ihr....wie sie zu mir. Tat
überrascht, was ich auch war und setzte die Maske der besten Freundin auf. Und
nein, ich fragte sie NICHT sogleich nach ihrer Schwangerschaft. Für derlei
intime Gespräche blieb später sicherlich noch Zeit. Schließlich gedachte sie bei
uns zu schlafen.
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Der
Nachmittag verging. Mein Haus leerte sich so allmählich. Gunnar und Alexa
gingen zum Restaurant.
„Kommst du
nichts mit uns?“, fragte er mich.
„Nein.
Lass mich ein wenig die Ruhe genießen. Das war mir alles ein wenig zu viel. Ich
speise hier.“
„Okay.“
Sie gingen und ich......rief Derek an. Der allerdings KEINE Zeit für mich
hatte. Egal.
Als Gunnar
und Alexa zurückgekommen waren, schien sie ganz ausgelassen zu sein.
„Ach
kommt. Gehen wir ins Kino.“, sagte sie.
Ja, ich
wusste, dass in unserem Kino gute Filme liefen. Allerdings war es mir nicht
danach, noch einmal nach draußen zu gehen. Mir war kalt.
Letztendlich,
nach einigem Hin und Her, überredete sie ihn mit ihr zu gehen. Ich blieb
daheim. Und ich hatte nichts dagegen, sie gehen zu sehen. Dann musste ich zumindest
Alexa Anwesenheit nicht länger ertragen. Überhaupt erinnerte ich mich noch sehr
gut an die Gefühle, welche ich hatte, bei jedem Mal, wenn wir zu dritt in einem
Bett schliefen. Ich sinnierte so vor mich hin und da kam mir der Gedanke, warum
nicht nach Stockholm fahren. Dort steht schließlich ein ganzes Apartment (für
mich!) leer.
Noch
einmal rief ich Derek an und dieses Mal sagte er mir mit Freuden zu.
Entschuldigte sich noch einmal dafür, dass er vorhin nicht kommen konnte.
„Es tut
mir leid. Ich war doch gerade im Fitnessstudio und habe an den Hanteln
geschwitzt.“
Also
fuhren wir beide umgehend, nachdem ich Kevin darüber informiert hatte, dass wir
am Mittwochmorgen später kämen, und ich musste Derek nicht dazu überreden, mit
seinem Wagen, meiner blieb stehen, nach Stockholm in unser Apartment. Die ganze
Fahrt mutete wie ein Abenteuer an und ich war beinahe so ausgelassen wie Alexa
vorhin. Zu Beginn fühlte ich mich nicht wohl bei dem Gedanken, dass mein Haus
von Alexa okkupiert worden war. Jedoch ließ ich mit jeder Minute die verging,
mehr und mehr von meinen Skrupeln fallen. Sollten sie doch! Das Bett konnte man
immer wieder überziehen.
Und genau
dies bat ich Derek zu tun, als wir im Apartment angekommen waren.
Als Derek
das Apartment betrat, schweiften seine bewundernden Blicke rundum.
„Wow!“, ließ
er hören und ein anerkennendes Grinsen überzog sein Gesicht. „Nicht schlecht.
Wie teuer ist das ganze?“
Ich zuckte
mit den Schultern. „Weiß ich nicht.“
„Könnte
ich es mir leisten?“
„Hmmm.“,
ich dachte kurz darüber nach, was ich ihm an Gehalt bezahlte. „Ja. Ich glaube
schon. Aber wozu?“
„Nun, da
du meine Freunde aus dem Zentrum verbannt hast, muss ich doch ab und an
irgendwo mit ihnen sein.“
Ich
schüttelte mit dem Kopf. Das leuchtete mir jetzt nicht ein. „Haben deine Freunde
keine Wohnung? Oder was?“
Derek
lachte. „Doch. Natürlich haben sie die. Sie wohnen hier in Stockholm.“
„Dann
kannst du doch, bei Bedarf, zu ihnen gehen. So ein Apartment lohnt sich nicht für
(dich) eine gelegentliche Nutzung.“
Da es
bereits spät geworden war, war ich müde und erschöpft. Fatique. Derek bemerkte
dies selbstverständlich und überzog zügig unser Bett. Ich wollte nur noch
schlafen.......
Dereks
Handy und mein iPhone klingelten seit gestern Abend andauernd. Das konnte nur
Gunnar sein. Wir schalteten sie beide aus, bis zum Morgen. Denn sogleich
nachdem wir aufgewacht waren, rief ich noch einmal Kevin an. Allerdings von
Dereks Handy, weil es am nahesten lag. Er klang wie immer. Nicht verärgert oder
genervt.
Ich
bedankte mich noch einmal für sein Verständnis und deutete mein kleines
Abenteuer an.
„OHO!
Gratuliere. Gut gemacht.“, ließ er mit lauter Stimme hören. Etwas leiser dann:
„Nur schade, dass ich es nicht bin.“
Gleich
nachdem wir (Sex hatten) aufgestanden waren und gefrühstückt hatten, fuhren wir
zum Zentrum zurück. Parkten Dereks Wagen vor dem Bürogebäude und gingen
gemeinsam hinein. Mir war es nicht nach arbeiten. Allerdings gedachte ich mir,
nach den schönen Stunden mit Derek, die Laune nicht zu verderben, indem ich
Gunnar und Alexa, in meinem Haus (!!!), in meinem Bett vorfand. Ich würde noch
früh genug Rede und Antwort stehen müssen. Für mein Vergehen? Meine Übeltat. Am
liebsten wäre es mir selbstverständlich, wenn Gunnar das Ganze überging. Sowie ich
es stets tue, wenn er von wer weiß woher zurückgekommen ist.
Sicherlich
werde ich einige erklärende Worte dazu sagen müssen. Jedoch hoffe ich,...nicht
ZU viel. Denn im Grunde freue ich mich schlicht und einfach darüber, mich
durchgesetzt und etwas gewagt zu haben. Wo ich sonst zumeist versage. Schließlich
fühle ICH mich im Recht! Nur forderte ich dies bisher nur selten ein.