Es ist in
der Tat sehr spät geworden, gestern Abend. Es muss so gegen zwei gewesen sein,
als ich zufrieden in Gunnars Armen eingeschlafen bin und dachte, dass dieser
Tag heute gleichwohl ohne magische Lehrstunde ausgekommen ist, weil wir,
oder nur ich, erfahren und spüren sollten, dass wir alle magisch sind. Was sich
vor allen Dingen darin zeigt, dass wir Laute nicht gebrauchen müssen, um uns zu
verständigen.
Genau DAS
ist heute Morgen mit Adam und mir geschehen.
Gunnar war
unterwegs, um Kevin und seine Begleiterinnen und Begleiter abzuholen. Er war
ein wenig früher als ich aufgestanden, weil Kevin ihn angerufen hatte, um
Bescheid zu sagen, dass sie am Losfahren sind. Ich hingegen, war noch eine
Weile liegen geblieben. Die Tür stand offen und jeder konnte (mich sehen) herein.
So nahm ich Viggo wahr. Und es war nicht nötig die Augen zu öffnen, um ihn zu
sehen. Ich fühlte ihn. Noch deutlicher konnte ich Adam spüren. Schließlich ist
ER mein zweiter Seelenpartner (,den ich für mein Leben hätte wählen können). Nur kurz darauf, ich war gerade aufgestanden
und im Begriff mir meine Kleidung anzuziehen, kam Adam an meiner Tür vorbei. Blieb stehen und sah zu mir herein.
„Kann ich
dir helfen?“, fragte er und grinste schelmisch. Und ohne, dass ich ihm einen
Antwort gab, kam er herein. Hockte sich hinter mir nieder, ich saß auf einem
kleinen, viereckigen Schemel ohne Lehne, und legte seine Arme um meinen Körper.
Es hatte NICHTS Erotisches, nichts Wollüstiges an sich. Nein. Im Gegenteil. Das
wusste ich genau. Unsere Seelen verbanden sich....in diesem Augenblick. Wir schlossen beide die Augen
und wiegten uns hin und her. Wurden eins..........
An der
immer noch offenen Tür, fühlte ich einige Sekunden (oder waren es Minuten (oder Stunden?)) später Mary stehen und gleichwohl, wie sie
lächelte....als sie uns sah. Auch sie konnte die Verbindung spüren.
Viggo
hatte offensichtlich ebenso einen Blick darauf erhascht. Denn, als Adam
gegangen war, kam ER zu mir.
„Können
WIR beide das auch?“, fragte er.
Ich musste
lachen. (Das war mir klar!) „Nein. Viggo. Können wir nicht.“, sagte ich und in meiner Stimme lag ein Ton, wie man mit kleinen Kindern spricht.
„Warum?“,
fragte er fast trotzig, obwohl er es bereits wusste. Auch DAS nahm ich wahr.
„Weil ich
Adam schon so lange kenne.“, erwiderte ich und kniff Kopf nickend die Augen
kurz zusammen, um Viggo zu verstehen zu geben, dass ich wusste, dass ER wusste.
(Ein wenig verwirrend. Ich weiß. Smile.)
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Als Gunnar mit unseren neuen Gästen zurückgekommen war und sich die anderen derweil begrüßten, sah mich Gunnar
an und wusste, was geschehen war. Er
konnte Adams Energie an mir spüren und lächelte verstehend. Nicht eifersüchtig.
Das hätte womöglich den Zauber
zerstört. Dieses Gefühl, welches dieser kurze Körperkontakt mit Adam und die
Verbindung unserer beider Seelen, hervorgerufen hatte. Es schwang in mir nach.
Hinterließ eine angenehme, Schwebe. So als hätte man, wie in einem Märchen,
eine kurze Reise mit jemanden in ein anderes Land unternommen und es wäre so phantastisch
gewesen, dass man trunken davon war.
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Nun ist
Eriks Hütte nicht nur voll, sonder überbelegt. Erik wies die Männer an
Klappbetten aufzustellen. Óðinn Asger und Inula Castanea werden samt ihrer Nanny Margherita
bei uns im Zimmer schlafen. Joseph und Viggo wurden zusammen gelegt, alldieweil
man ein Zimmer für die beiden Pfleger, Matthias
Kröning und Max Bernhardt braucht. Kevin bekam den größten Raum mit seiner
Lebensgefährtin Janina. Sein Sohn Vince und dessen Nanny Rose Berggren werden
mit ihnen in diesem Zimmer schlafen. Es ist alles ein wenig beengt. Nicht
ausgelegt für so viele Gäste. Mary und Rodnay behalte ihren kleinen Raum und
Adam schläft auf dem Speicher.
Kristin
Stenholm verließ uns (glücklicher Weise) heute Morgen. Erik fuhr sie zurück in die
Zivilisation. Das Haus ist nun
übervoll und ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass alle Personen hier
unter kommen.