Natürlichen haben wir uns noch einmal
geliebt am Morgen, Felicio und ich, nachdem ich meinen diary Eintrag beendet
hatte. Wie könnte ich mir diesen Genuss entgehen lassen. Felicio ist ein
ausgezeichneter Liebhaber. Was ich schließlich, nach fünf Jahren des
Zusammenseins, wissen muss. Und wir taten es nicht nur einmal.
Zärtlich und behutsam drang er in
mich ein. Woraufhin sanfte, tiefe Stöße folgten. Seine Hände schienen überall
zu sein, um mich zu streicheln und seine Lippen liebkosten mich. Mit ihm Liebe
zu machen ist die reinste Ekstase. Die ungetrübte Lust. So vollendet und rein,
wie sie mir kaum ein anderer zu geben vermag.
Aus welchem Grund hätte ich die
Chance, dies noch einmal zu genießen, verstreichen lassen sollen? Gunnar hat
gleichwohl seine Leckereien. Eine blond. Eine asiatisch. Eine braun und die
vierte Zucker süß.
Also, KEINE Schuldgefühle! (Zumindest
vorerst!)
Noch gemeinsam duschen und husch,
husch zum Restaurant. Speisen, Felicios Koffer holen und dann rasch in den
Wagen und auf geht’s nach Stockholm. Die Advokaten warten.
So ausgezeichnet, wie wir gelaunt
waren, konnte es nur ein Erfolg werden. Niemand anders hätte das so gut
vollbracht wie wir beide zu dieser Zeit. Es schienen die Wellen unserer
positiven Energien zu sein, die die Kälte und Lieblosigkeit der anderen
aufweichten. Selbst Gunnar hätte keinen solchen Triumph vollbracht.
Mag sein, dass der Krieg noch immer
nicht gänzlich gewonnen ist. Jedoch die zweite Schlacht fiel ebenfalls zu
unseren Gunsten aus.
Selbst die Menschen um uns herum, die
uns beobachteten, als wir im Anschluss an das Treffen mit der gegnerischen
Partei, noch einmal gemeinsam speisten, lächelten mit uns, so verliebt wie wir
uns gaben.
Eine ungeheure positive und
zauberhafte Energie schien von uns beiden auszugehen, die alle Mauern des
Negativen aufzulösen schienen. So war es früher stets mit uns beiden. Kurz
nachdem wir uns kennen gelernt hatten. Wir waren der fortwährende Blickfang. Gleichgültig
wo wir auch erschienen. Schön, wild und
verliebt.
Jedoch diese Zeiten sind vorüber.
Dennoch tat es weh, ihn am Flughafen
verabschieden zu müssen und ich gedachte NICHT zu fragen, wann er wieder kommt.
Felicio lächelte nur und winkte mir zu. „Venga conmigo.”
Ja. In der Tat. Es ist nicht
zu leugnen, das ich ihn noch immer liebe und seiner Aufforderung nur all zu
willig gefolgt wäre. Wenn, ja wenn da nicht Gunnar wäre. Den ich über die Maßen
liebe.
Gleichwohl ich Felicio noch
immer auf eine besondere Art und Weise lieben mag. Gunnar würde ich um seinet
Willen nicht mehr verlassen.
Es waren dennoch euphorische,
mitreißende Stunden der überfließenden Liebe und des Genussen aneinander
gewesen. Dies steht außere Zwiefel. Aber.....nicht mehr.
Auf der Rückfahrt zum Zentrum
dachte ich über einige kleine Episoden des vergangenen Tages nach und lächelte
in mich hinein.
„Warum hast du mit Marie gefickt?“,
hatte ich ihn beim Lunch gefragt.
„Weil ich eifersüchtig war.“, hatte
er grinsend geantwortet.
Typisch Felicio.
Oder:
„Wenn deine Mutter wüsste wo du
bist.“ Wir lachten. „Stell’ dir nur vor, sie wollte mich zu einer Katholikin
machen.“, äußerte ich eher unbedacht und Felicios Miene hatte sich für einen
Augenblick verfinstert. Jedoch nur, um dann erneut zu lachen.
Nichts desto trotz war Eile geboten.
Gunnar war womöglich ebenso auf dem Weg zurück.
Ich hatte Glück. Kam gerade noch
rechtzeitig. Duschte rasch und als ich so etwa gegen 20.00 Uhr auf dem Weg zum
Restaurant war, um das Dinner einzunehmen, kam Gunnar gerade mit seinen Wagen
vorgefahren. Jedoch war er nicht allein.
Er und offensichtlich eine seiner
„Model-Kolleginnen“ entstiegen Gunnars Gefährt. Gunnar kam lächelnd, wenn auch
ein wenig gestelzt auf mich zu und küsste mich auf beide Wangen. Einmal rechts.
Einmal links und noch einmal rechts. Gerade so, als wären wir (NUR!) „alte
Freunde“. Was sollte das denn?
„Wie war es bei den Anwälten?“,
erkundigte sich Gunnar rasch und beflissen.
„Hervorragend.“, antwortete ich
ebenso regelgerecht und förmlich. „Es gab keinerlei Probleme. Wir errangen
einen Sieg.“
Er wendete sich nun der Dame zu,
welche er mitgebracht hatte und stellt sie mir als Miranda Claesson vor. Sie
hätten heute, den gesamten Tag über zusammen gearbeitet und nun wolle sie sich
hier im Zentrum ein wenig umsehen. Bis Morgen bleiben. Länger hätte sie keine
Zeit (Na was für ein Glück!!! Denn noch mehr von diesen „süßen Bunnys“ vermag
ich nicht zu ertragen!)
Sie muss ebenso alt wie ich sein. Hat
meine Größe. Braunes, langes Haar und blaue, große Augen. Ein rundliches Gesicht,
das beinahe dem von Cameron Diaz gleicht.
Wieso hatte er sei mit hier her
gebracht?? Hatte sie es gewollt? Oder hatte er es ihr angeboten? Und hatte er
nicht bereits genug Zeit mit ihr verbracht? Brauchte er etwa noch eine Fotze
zum ficken? Herr Gott noch mal!!
Ich mäßigte mein Innerstes und
lächelte.
Wir speisten gemeinsam und er nahm
sie mit zu uns nach Hause. Wo sie bis kurz vor Mitternacht blieb. Gunnar hatte
sich nach der anfänglichen Unzulänglichkeit besonnen und mimte, oder war nunmehr
zum treu sorgenden und vorbildlichen Ehemann mutiert. Küsste und umarmte mich.
Zeigte seine Liebe zu mir offen in ihrer Gegenwart. Wie erfreulich! (Woraus ich
schloss, dass sie doch nicht noch
eine Fotze für ihn war.)
Gunnar begleitete Miranda dann noch
zu ihrer Hütte, die er ihr zugedacht hatte und kam erstaunlicher Weise umgehend
zu mir zurück.
Wir gingen gemeinsam zu Bett. Anfangs
ohne viele Worte. Jedoch im liebevollen Umgang miteinander und ich war über
glücklich wieder an Gunnars Seite zu sein.
Ich schmiegte mich an ihn,
streichelte und liebkoste ihn, denn Reue überkam mich in diesem Augenblick.
„Ich liebe dich. Das weißt du doch.“, wiederholte ich immer wieder, um meine
Gefühle zu ihm zu bekräftigen. „Ich würde dich niemals verlassen.“
Gunnar legte seinen Arm um meine
Schulter, drückte mich an sich und küsste meine Stirn. „Du hast es genossen.
Oder?“
„Ja.“, sagte ich leise. Wohl wissend,
was er meint.
„Nun, zumindest ficken kann er. Dein
Ex-Mann. Das steht mal fest.“
„Es tut mir leid.....“ (Nein. Tat es
mir nicht!)
„Nein. Tut es dir nicht.“, unterbrach
er meinen Satz. „Und du musst dich deshalb nicht schämen. Denkst du ich genieße
es nicht auch einmal mit einer anderen zu ficken? Das bedeutet aber noch lange
nicht, dass ich dich deshalb weniger liebe Rea. Das Eine hat mit dem Anderen
nichts zu tun. Ich kann das schon sehr gut unterscheiden. Und du ebenso. Denke
ich.“ Er zwinkerte mir beinahe verschwörerisch zu.
„Und was ist mit Lara, Ming, Ellen
und vor allem Natalja? Du magst sie doch sicherer mehr als andere?“
„Ja. Mag sein. Aber ich würde dich
niemals wegen einer von ihnen verlassen. Dazu liebe ich dich viel zu sehr Rea.
Und ich weiß natürlich, dass auch du mich nicht mehr verlassen wirst. Wegen wen
auch immer.“
Ich schmiegte mich noch enger an
Gunnars warmen Körper und da wir beide mehr als müde waren, schliefen wir fest
aneinander gekuschelt augenblicklich ein.
Diese Nacht war ich mir sicher, dass
er bei mir bleiben würde, und genau so war es.
Frühes Aufstehen heute Morgen. Wir
frühstückten gemeinsam im Haus, wo und Natalja (Zuckerfötzchen) den Kaffee
servierte.
Gunnar grinste. Was hatte er vor?
Dann legte er Natalja seinen Arm um die Hüfte und sah mich an. „Darf ich sie
küssen?“, fragte er und ich fand das doch einigermaßen provokant.
„Ich dachte, wir wären uns einig,
dass du derlei nicht vor meinen Augen zelebrierst.“ War es jetzt doch noch eine
kleine Revenge für meinen Fehltritt (??) mit Felicio?
„Ja. Ist es. Ein kleines bisschen.“,
antwortete er meine Gedanken lesend.
Also war er doch noch immer
eifersüchtig.
„Was glaubst du denn?“ Gunnar
lächelte und küsste Natalja mitten auf den Mund, die noch immer in seinem Arm
hing wie eine Puppe und sah mich dann triumphierend an. Ich zog lediglich die
Augenbrauen nach oben und wendete mich ab.
Was sollte das beweisen? Mir war doch
so wie klar, dass er sie mochte, fickte und liebend gern ihre Fotze leckte.
Deshalb nun auch der Spitzname: Zuckerfötzchen.
Auf dem Weg zur Physiotherapie, auf
welchen mich Gunnar heute Morgen begleitete, erörterten wir noch einmal kurz
den gestrigen Anwaltsbesuch.
„Es war ohnehin für mich überaus
merkwürdig mit Felicio anstatt mit dir dorthin zu gehen“, stelle ich dann zum
Abschluss des Gespräches fest.
„Wärst du auch mit Troels gegangen?“
„Ja natürlich. Noch lieber als mit
Felicio.“
„Warum?“
„Er strahlt mehr Würde und vor allem
Kompetenz aus. So wie du manchmal, wenn du es willst.“
„Ah. Also bin ich noch immer nicht
prädestiniert als Chef zu agieren?“ Gunnar musterte mich lächelnd von der
Seite.
„Nein. Das meine ich nicht. Ein
älterer Mann scheint integerer zu sein als ein Junger.“
Gunnar verabschiedete mich an der Tür
und ging Gunnar zu seiner Modelfreundin, um ihr noch mehr vom Zentrum zu
zeigen.
Ich ging allein zurück zum Haus und
schrieb. Surfe nun jetzt im Netzt und warte auf Gunnars Rückkehr.
Abschlussgedanken:
Anfangs erschien mir Felicios
Gegenwart im Zentrum eher nebulös und unwahrscheinlich. Und nun vermag ich
nicht mehr zu vergessen, DASS er hier war.
Dennoch geht das Leben hier mit Gunnar einfach weiter......