Zu lange am Notebook gesessen.
Gunnar hatte versprochen bei mir
zu bleiben. War jedoch dann verschwunden. Zu seinen Kindern. Wie er sagte.
Gleichgültig wo er war. Gegen halb zwei kam er zurück und schnaufte.
„Du sitz doch noch immer am gleichen Platz. Hast weder gegessen noch getrunken.
Jetzt wird es aber Zeit, dass du dich um die Bedürfnisse deines Körpers
kümmerst.“
Ja. In der Tat. Die Zeit war mir
vollends abhanden gekommen......
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Der Kaffee gleich nach dem Lunch. (Kanch.)
Am Nachmittag:
Genau genommen hätte ich lesen s(w)ollen.
Oder der Lektion von Nadjeschda folgen. Wozu mir in diesem Augenblick und im
weitesten Sinne jeglicher Anreiz fehlte. Dennoch wurden es keine gemächlichen
Stunden mit Gunnar. Denn einige der Clan-Schwestern kamen vorbei. (Sui Chen und Ming Bei. Lara De Wit und
die Nanny Margharita Milano mit den Kindern. Marion Voltaire und Rose Berggren, welche noch nicht einmal hier angestellt ist. Und Camilla Ivanova, die Elena doch ziemlich ähnlich
sieht.
Clan – Frauen Diskussion: Zum Thema:
Freundinnen finden. Zu Freundinnen werden.
Und:
Ein wenig plaudern bei Kaffee und
Kuchen. (Ich verging mich an der Torte.)
Also doch ein „Kaffee-Kränzchen“! Was
mich tunlichst an Emilia Stephansdottir erinnert, die nach einem (kurzen!) Besuch
bei ihrer Tochter Ellen in New York wieder zu uns zurückgekehrte. Was soll
ich tun? Ich lasse sie gewähren und bemühe mich erneut um eine bessere
Verständigung.
Letztendlich kam Elena ebenso noch zu mir/uns nach Hause und
ich ließ mich tatsächlich von ihr überreden, sie bei uns aufzunehmen. Nun
sind es jedoch 34 anstatt der angestrebten 33 Mitglieder. Womöglich
wird eine andere alsbald von alleine gehen?
Gunnar kam diese Ansammlung von
attraktiven Frauen natürlich überaus gelegen. Fühlte er sich doch wie der Hahn
im Korb.
Erst gegen sieben löste sich „die
Runde“ auf und ich ging mit Gunnar zum Restaurant. (Nur einen Salat essen!)
Zumindest am Abend waren wir beide dann
allein.
Sex gab es erneut keine. Denn meine
Gedanken kreisten um Kevin und den Verlust seiner Frau. Denn so allmählich sickerte das Mit-fühlen und Mit-leiden auch in diese Ebene für mich durch.
Mein bildschöner Kevin ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Wie
gern würde ich ihn umarmen, trösten, halten. Einfach für ihn da sein, in solch
schweren Stunden.
Gunnar hatte mich die ganze Zeit
gemustert. Durchdringend angesehen. „Oh nein!“, sagte er schließlich meine
Gedanken lesend. „Du wirst nicht zu ihm fliegen. Es werden nur die Familie seiner
Frau und die Seine anwesend sein. Du hast dort nichts zu suchen. Wärest völlig
fehl am Platz, und obendrein nicht einmal willkommen.“
Ich seufzte. „Ja. Du hast
selbstverständlich recht.“
Kevin mit Anrufen zu belästigen wäre
jetzt ebenso unschicklich. Folglich bleibt mir nur zu warten, bis er sich
meldet.
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Nach Gunnars eigenen Angaben war er
nirgendwo anders als bei mir. Ließ mich also nicht allein in dieser Nacht. Nun gut. Wir
gingen erst gegen halb zwei zu Bett und schliefen dementsprechend lang am
heutigen Morgen.
Mein Schlaf war unruhig. Kein Wunder
angesichts der Geschehnisse.
Dann, ungewöhnlicherweise, ein Kaffee
Latte am Morgen. Von Natalja (Zuckerfötzchen) serviert im Restaurant, und viel zu
süß.
(Spät, süß, süß, spät, spät, süß....)