Samstag, 19. April 2014

Spät, süß - Süß, spät



Zu lange am Notebook gesessen.
Gunnar hatte versprochen bei mir zu bleiben. War jedoch dann verschwunden. Zu seinen Kindern. Wie er sagte.
Gleichgültig wo er war.  Gegen halb zwei kam er zurück und schnaufte. „Du sitz doch noch immer am gleichen Platz. Hast weder gegessen noch getrunken. Jetzt wird es aber Zeit, dass du dich um die Bedürfnisse deines Körpers kümmerst.“
Ja. In der Tat. Die Zeit war mir vollends abhanden gekommen......

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Der Kaffee gleich nach dem Lunch. (Kanch.)

Am Nachmittag:
Genau genommen hätte ich lesen s(w)ollen. Oder der Lektion von Nadjeschda folgen. Wozu mir in diesem Augenblick und im weitesten Sinne jeglicher Anreiz fehlte. Dennoch wurden es keine gemächlichen Stunden mit Gunnar. Denn einige der Clan-Schwestern kamen vorbei. (Sui Chen und Ming Bei. Lara De Wit und die Nanny Margharita Milano mit den Kindern.  Marion Voltaire und Rose Berggren, welche noch nicht einmal hier angestellt ist. Und Camilla Ivanova, die Elena doch ziemlich ähnlich sieht.
Clan – Frauen Diskussion: Zum Thema: Freundinnen finden. Zu Freundinnen werden.
Und:
Ein wenig plaudern bei Kaffee und Kuchen. (Ich verging mich an der Torte.)
Also doch ein „Kaffee-Kränzchen“! Was mich tunlichst an Emilia Stephansdottir erinnert, die nach einem (kurzen!) Besuch bei ihrer Tochter Ellen in New York wieder zu uns zurückgekehrte. Was soll ich tun? Ich lasse sie gewähren und bemühe mich erneut um eine bessere Verständigung.
Letztendlich kam Elena ebenso noch zu mir/uns nach Hause und ich ließ mich tatsächlich von ihr überreden, sie bei uns aufzunehmen. Nun sind es jedoch 34 anstatt der angestrebten 33 Mitglieder. Womöglich wird eine andere alsbald von alleine gehen?

Gunnar kam diese Ansammlung von attraktiven Frauen natürlich überaus gelegen. Fühlte er sich doch wie der Hahn im Korb.
Erst gegen sieben löste sich „die Runde“ auf und ich ging mit Gunnar zum Restaurant. (Nur einen Salat essen!)
Zumindest am Abend waren wir beide dann allein.
Sex gab es erneut keine. Denn meine Gedanken kreisten um Kevin und den Verlust seiner Frau. Denn so allmählich sickerte das Mit-fühlen und Mit-leiden auch in diese Ebene für mich durch. 
Mein bildschöner Kevin ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Wie gern würde ich ihn umarmen, trösten, halten. Einfach für ihn da sein, in solch schweren Stunden.
Gunnar hatte mich die ganze Zeit gemustert. Durchdringend angesehen. „Oh nein!“, sagte er schließlich meine Gedanken lesend. „Du wirst nicht zu ihm fliegen. Es werden nur die Familie seiner Frau und die Seine anwesend sein. Du hast dort nichts zu suchen. Wärest völlig fehl am Platz, und obendrein nicht einmal willkommen.“
Ich seufzte. „Ja. Du hast selbstverständlich recht.“
Kevin mit Anrufen zu belästigen wäre jetzt ebenso unschicklich. Folglich bleibt mir nur zu warten, bis er sich meldet.

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Nach Gunnars eigenen Angaben war er nirgendwo anders als bei mir. Ließ mich also nicht allein in dieser Nacht. Nun gut. Wir gingen erst gegen halb zwei zu Bett und schliefen dementsprechend lang am heutigen Morgen.
Mein Schlaf war unruhig. Kein Wunder angesichts der Geschehnisse.
Dann, ungewöhnlicherweise, ein Kaffee Latte am Morgen. Von Natalja (Zuckerfötzchen) serviert im Restaurant, und viel zu süß.
(Spät, süß, süß, spät, spät, süß....)