Zumeist ist so, wenn der Vollmond,
oder auch Neumond naht, sind meine Gefühle in Aufruhr. Der Spür -Sinn ist
verfeinert. Die Intuition bricht durch.
Wie soll man da die richtigen
Entscheidungen treffen?
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Gunnar kam gegen zwölf und duschte.
Sagte, er hätte bei Taylor genächtigt. Alldieweil er mich nicht mit sich, als
alkoholisierten und stinkenden Mann hätte konfrontieren wollen. Weil er wusste,
dass ich das nicht mag.
Hatte er tatsächlich noch so viel
getrunken, nachdem er mich gebettet und zu der Party zurückgekehrt war? Denn er
sah kein bisschen verkatert aus.
Kaum dass er wieder bei mir gewesen
war, mahnte er mich noch vor dem Essen meine Übungen zu absolvieren. Denn ich
hatte den gesamten Vormittag im Internet verbracht.
„Kommst du direkt von Taylor?“,
fragte ich meine Worte wohl wählend.
„Nein.“
Ups!
Ich sah ihn fragend an und kniff die
Augen zusammen.
Er räusperte sich kurz und gestand,
dass er noch etwa ein Stündchen bei Ellen gewesen war.
Im Anschluss beharrte ich darauf den
Lunch im Haus einzunehmen. Nicht im Restaurant. Denn ich gedachte einige
Augenblicke mit Gunnar allein zu sein und vor allem diese zu genießen.
Da Gunnar nun freitags kaum zum
arbeiten gekommen war, wollte er doch wenigstens am Samstag einiges nachholen. Er
schickte sich an gleich nach dem Lunch ins Office zu gehen und ich begleitete
ihn. Blieb bei ihm bis zum Abend und suchte mit Sarah, Natalja und Ellen die
restlichen Clan Schwestern aus. So hatte ich die Gelegenheit anhand der
Personalakten voraus zu wählen.
Wir informierten Paula Diaz, Jessie Meyer, Margot Olsson, Amanda Sjöwall, Joanna Krefeld,
Camilla Ivanova, Mathilda Nyborg, Hilary
Dunkin. Wilma
Svensson, Agnes Björklund, Mona Aström, Lovisa Viklund, Katie Young, Anastasia Makarowa, und doch noch Kate Austin-Nobel. Mit
einigen, die gerade verfügbar waren, sprachen wir, und anderen sandten wir eine
Nachricht zu. Was für ein Marathon das war, welcher bis zum Abend
andauerte.
Gunnar brachte noch eine „Neue“ mit
ein. Rose Berggren. Sie sieht Ellen Parker ein wenig ähnlich. Er hatte sie gestern
auf Taylors Party kennen gelernt und sie hatte ihn nach einem Job befragt.
Gunnar stimmte einem Bewerbungsgespräch zu, welches wir ebenfalls noch an
diesem Nachmittag bewältigten.
Am Ende hatten wir uns auf Grund der
zahlreichen Bewerberinnen für die Schwesternschaft auf 33 anstatt nur 21
Mitglieder geeinigt.
Nach diesem Wahnwitz schwirrte mir
der Kopf und ich hatte nicht einmal bemerkt, dass Troels mir eine Nachricht
hinterlassen hatte. War zu beschäftigt mit Gunnar, Geld, der Party und der
Auslese der Clanschwestern, die ich gedachte endlich abzuschließen. Ich tippte
ein paar schnelle Worte und versprach alsbald anzurufen.
Gleichwohl am Abend bestand ich
darauf zu Hause zu speisen. Ich wollte keine Menschenseele außer Gunnar um mich
sehen.
Den Rest des Tages sank ich in seine
Arme und sah mit ihm fern.
Sex gab es keinen. Und ich bin mir
nicht gänzlich Sicher, ob Gunnar heute Nacht nicht woanders war. Wenn, habe ich
es nicht bemerkt. Wozu dann fragen?
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- Marie und Henrik sind fort. Ohne
sich von uns zu verabschieden. Zumindest nicht von mir. Ich befürchte, dass
Marie doch einen eher zweifelhaften Einfluss auf Henrik ausübt. Insbesondere
was mich betrifft. Was weiß ich schon, was sie ihm über mich erzählt? Die
Kinder sind hier bei ihren Nannys verblieben.
- Gunnar erwägt demnächst eine
erneute Fotosession. Er wüsste jedoch noch nicht genau wann.
Heute Morgen war ich frühzeitig wach.
Sang ein paar Mandren, absolvierte meine Atemübungen und begann sogleich, noch
vor dem Frühstück, mit dem Schreiben.
„Gunnar wälzte sich Schlaf trunken
auf die die andere Seite des Bettes. „Lass mich noch ein wenig schlafen.“,
sagte er und schon hörte ich ihn schnarchen.
Und draußen, auf den Wegen des
Zentrums, sehe ich die Frühaufsteher joggen.....