Ich fuhr allein. Gunnar schien nicht
der Sinn nach endlosem Shopping und Taschen tragen zu stehen. Er ging ficken,
schwimmen und dann zurück ins Büro. Währenddessen ich in der Sushi-Bar saß und daran
dachte Troels zu besuchen.
Was für ein merkwürdiges Gefühl das
war, in der Erwartung zu sein, ihn nach so vielen Wochen womöglich wieder zu
sehen. Immerhin wurde ich von seinen Kolleginnen und Kollegen sofort erkannt.
„Oh! Lange nicht gesehen.“, bemerkte
der ältere, dickliche Mann mit dem grau meliertem Haar und einem Lächeln im
Gesicht. „Warten sie. Ich sehe nach, ob ich Troels finde.“, und schon war er um
die Ecke gebogen und ging einen langen Gang entlang zu einer großen, schweren,
zweiflügligen Holztür.
Es hatte einige Minuten gedauert bis
er mir die Nachricht: „Es tut mir leid. Troels ist nicht hier.“, zurückkam.
War Troels tatsächlich NICHT anwesend?
Oder wollte er mich nur nicht sehen? Was ich mir mitnichten vorstellen konnte. ER würde sich doch keinesfalls vor mir verleugnen lassen.
Gleichgültig. Dann sollte es aller
Wahrscheinlichkeit nach SO sein.
Ich ging zu meinem Wagen und fuhr zum
Zentrum zurück, wo ich als erstes den Detektiven einen Besuch abstattete, um
mich über Gunnars Aktivitäten zu informieren. Hannes sagte mir, dass Gunnar,
gleich nachdem ich weg gefahren war, zu Lara gegangen sei und zeigte mir die Bilder.
Missmutig nahm ich die DVD entgegen und dachte im selben Augenblick erneut
darüber nach die Arbeit der Detektive zu beenden. Schnaufte, aber beließ es
vorläufig dabei. Man konnte schließlich nie wissen, welche versteckten
Geheimnisse durch sie noch so alles gelüftet, oder zu Tage gefördert würden.
Ich ging zum Haus. Gunnar war laut
Vincent noch im Office. Würde jedoch sicherlich alsbald sein Büro schließen und
zu mir kommen. Oder mich zumindest anrufen. Denn es war bereits halb sieben.
Zeit das Dinner einzunehmen. Allerdings war ich ziemlich erschöpft und ließ
mich mit einem lautem „Ahhhhh“ auf die Couch fallen und kam dabei ins Grübeln.
Erik hatte mit seinen Worten mein erloschenes Reisefieber
geweckt. Seine Empfehlung, mit Gunnar einen Tripp zu unternehmen, ging mir
nicht mehr aus dem Kopf.
Worauf also hätte ich Lust? New Orleans
Natürlich!!! Mein geliebtes Haus und seine Atmosphäre. Hingegen ich eine Reise
nach South Dakota zu Mary und Rodney doch eher als Anstrengung empfinden würde.
Alldieweil sie gewiss zahlreiche „Aufgaben“ für mich zu erledigen hätten.
Insbesondere der spirituellen Art.
Zu Adam? Das wäre auch okay. Nur
verlangt es mich nicht, seiner aktuellen Flamme zu begegnen. Sie ist mir
überaus unsympathisch.
Mit meinen Überlegungen kam ich
jedoch zu keinem endgültigen Schluss, denn Gunnar durchschritt die Tür wie erwartet und stöhnte. „Phhu. Was für eine Hitze! Für heute ist es genug mit dem
Arbeiten.“ Er grinste und streckte die Hand nach mir aus. „Komm. Es ist Zeit
für das Dinner.“
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Weitere erwähnenswerte Vorkommnisse
gab es bis hier her nicht. Lediglich,
das Gunnar diese Nacht einige Stunden bei Malika verbrachte. Er jedoch
am heutigen Morgen neben mir lag, als ich erwachte.
Anzumerken wären da noch meine
Gedanken zu einer Sommerpause, die mich zu einem erneuten Versuch einer Tages-Aktivitäten-Neuordnung
animieren soll, wie ich sie mir bereits unzählige Male vornahm. Nur gedenke ich
zuvor mit Gunnar darüber zu reden. Alldieweil ich in dergleichen Phasen seine
uneingeschränkte Unterstützung benötige.