Was
für ein beschissener Tagesbeginn!
Ein
Arzt, der sich nicht wirklich Zeit nahm, um alles zu besprechen.
Vampiristische
Schwestern, die einen mit ihren Nadeln traktieren.
Das
montägliche Briefing.
Auf
dem Rückweg bedenklichen Neuigkeiten von Hannes.
Und
einen Kevin, der schon am frühen Morgen eine der Nannys beim Spaziergang mit
den Kindern begleitet (??).
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Es
ging mir nicht gut am gestrigen Morgen. Meine Arme hatten keine Kraft und meine
Schulter krampfte heftig. Übelkeit überkam mich für eine lange Weile. Ich war
schwach und müde.
Gunnar
kam kurz nach zwölf von Natalja zurück, was er offen gestand, und ich ließ
unseren Lunch im Haus servieren. Dann noch schnell die Haare waschen. Zumindest
den oberen Teil. Alles andere hätte zu viel Zeit gekostet. Gleich danach
eilends zu Gunnar in den Wagen, der bereits dort auf mich wartete, wo wir in
Richtung des Waldes, zu Onkel Erik aufbrachten, der offenkundig Wichtiges mit
Gunnar zu besprechen hatte. Was, entzog sich jedoch meiner Kenntnis.
Ich
hatte echt Mühe die Schmerzen und meine Müdigkeit zu überwinden und mit den beiden
noch einen kurzen Spaziergang zu wagen. Danach peinigten mich meine Füße noch
mehr als zuvor. Wir blieben nur bis kurz nach dem Dinner und fuhren dann zurück
zum Zentrum. Noch schnell die Bein- und Fußbehandlung – fünfzehn Minuten. Am
Abend kam Kevin bei uns vorbei. Verließ uns jedoch bereits nach zehn Minuten.
Gleich
im Anschluss begann ich erneut eine Diskussion, die Gunnar suggerierte, dass es
nun allmählich genug sei mit seinen zahlreichen Frauen. Alldieweil es mir keine
Ruhe ließ.
Ich
bin so unentschlossen und wankelmütig. Einerseits bin ich oft so allein und
freue mich sogar gelegentlich über die Gesellschaft der Frauen und die
(offene?) Freundschaft, die mir einige von ihnen entgegen bringen. Andererseits
bin ich auf jede von ihnen mehr oder weniger eifersüchtig. Denn Ellen scheint
tatsächlich in Gunnar verliebt zu sein. Kann sie sich keinen anderen Mann
suchen? Oder Natalja! Sie ist mehr als attraktiv, um mindestens zwanzig von den
hier verfügbaren Männern für sich zu gewinnen. Warum um der Götter Willen muss
es Gunnar sein??? Und was ist mit Lara? Großbussig. Aber sonst ein
unscheinbares, zurückhaltendes Ding. Nicht sonderlich herausgeputzt. Nicht
aufdringlich. Sie besticht in der Tat durch natürliche Schönheit. Auch sie
würde mit Sicherheit ohne Mühen einen anderen Lover finden. So entzückend und
gefällig ihr Äußeres erscheint. Malika vermag ich noch zu verstehen. Verstört
durch das Erlebte in ihrem Land sucht sie Schutz und Geborgenheit. Nur warum
zum Kuckuck ausgerechnet bei Gunnar??? Gibt es nicht genügend andere große,
muskulöse und auch, im weitesten Sinne, nette, großherzige und ritterliche
Männer, die ihren Bedürfnissen gerecht werden könnten?
Und
warum noch immer Kate? Hat sie sich mit David nicht einen vortrefflichen Mann
an Land gezogen mit welchem sie zufrieden sein könnte??? Warum fickt sie nach
wie vor mit Gunnar und betreibt mit ihm seine sadomasochistischen Spielchen?
Was
wird sich sonst noch alles herausstellen???
Da
ich nun doch wieder neugierig geworden bin, werde ich Hannes und Vincent ihren
Job vorläufig weiter ausführen lasen. Wer weiß, was sich noch alles offenbaren
wird?
Gunnar
gab sich einsichtig und versöhnlich. Versprach meiner Bitte nachzukommen, dass
seine zahlreichen Affären unsere Ehe nicht weiter berühren, belasten, oder ganz
und gar gefährden.
„Zu
manchen Zeiten wäre ich froh von deinen Affären nichts weiter zu erfahren. Ich
will, dass sie unser beider Beziehung nicht tangieren.“
„Aber
andererseits fragst du mich immer wieder, wo ich gewesen bin und wo ich hingehe,
wenn ich das Haus verlasse.“
Ja.
Er hatte tatsächlich Recht, und im Übrigen erfuhr ich so wie so von Hannes und
Vincent, wo sich Gunnar zu jeder Tages- und Nachtzeit aufhielt.
„Genau
genommen würde ich es begrüßen, wenn die anderen Frauen ganz und gar sein
ließest.“, wagte ich mich hervor. „Und erinnere mich bitte in diesem
Zusammenhang nicht wieder an meine Zeit mit den drei Männern. Sie war kurz und
ist schon längst vorbei.“
Gunnar
runzelte die Stirn und räusperte sich. „Okay. Aber ein wenig wirst du noch
warten müssen. Glaube mir. Es wird sich alles von ganz allein auflösen.“
Ich
schnaufte. „Wenn du es sagst.“
Gunnar
betont stets seine edlen Motive betreffs der anderen Frauen und ich erlege mir
diesbezüglich Vorwürfe auf, alldieweil ich fortwährend so eifersüchtig bin. Aber
andererseits war es gleichwohl die Rechtfertigung dafür bei Kevin sein zu können.
Was ich zwar in gewissem Maße genoss, jedoch nicht wirklich wollte. Denn ich
ziehe es vor, viel lieber mit meinem Ehemann zusammen zu sein!
Es
wäre mir nach Sex zumute gewesen am gestrigen Abend. Aber da war erneut diese
unerträgliche Müdigkeit, die an mir klebte wie Kaugummi. Die die Lieder meiner
Augen beschwerte wie Blei und meine Sinne ins Land der Träume driften ließ.
Bis
auf wenige Stunden welche Gunnar die Nacht über mit Ellen verbrachte, was er
mir gleichwohl auf meine Frage hin heute Morgen offen gestand, war Gunnar die
ganze Zeit über bei mir geblieben. Worüber ich doch reichlich glücklich war.
Sechs
Uhr aufstehen. Der Arzt stand beinahe schon vor der Tür mit seinen übellaunigen
und blutdürstigen Gefährtinnen.
Dann
schnell ein Kaffee und ein Knäckebröd während des Briefings im Office. Die
Themen waren heute zahlreich.
-
Die Miss- und Man Wahlen für Midsommer werden ausgeschrieben
-
Der Veranstaltungsplan
-
Einer unserer Mitarbeiter würde sich zunehmend als Zuhälter für die neuen
Chinesinnen betätigen. Was es selbstredend abzustellen gilt. Man muss mit dem
Mann reden. Schlug Dahl Lindqvist vor. Dennoch schein hier tatsächlich, von der
männlichen Seite der Gäste aus, ein Bedarf an solcherlei Schmutzigkeiten zu
bestehen.
-
Probleme mit der Müllabfuhr
-
Ryan äußerte sich über die Arbeit mit dem neuen Überwachungssystem im
Außenbereich des Zentrums
-
Bestellungen, zu Reparierendes und die Beschwerden der Gäste.
Alles
in allem überaus ermüdend!!
Gleich
im Anschluss ging ich zu Hannes und Vincent, während Gunnar noch im Office
blieb, wo ich nun noch mehr Erstaunliches erfuhr.
Auf
dem Weg dorthin sah ich Kevin mit einer der Nannys. Anna Vanderhoof. Während
sie den Kinderwagen vor sich her schob lachten beide und schienen sich köstlich
zu amüsieren.
In
Ellen Parker hatte ich mich nicht getäuscht. Sie hat sich tatsächlich in Gunnar
verliebt und gestand ihm ihre Liebe sowie sie um die Seine flehte. Was dachte
sich diese Frau eigentlich? Im Gegenzug brachte sie jedoch erstaunlicher Weise
ein gewisses Maß an Verständnis für MEINE Lage auf und äußerte sich nicht
abwertend über mich. Wie überaus großzügig von ihr!
Weiterhin wurde mir offeriert, dass
sich Gunnars Spielzimmer allgemeiner Beliebtheit erfreue. Man hätte Aufnahmen
von Dahl Linqvist und einer der neuen Chinesinnen gemacht. Wie er sie dort
fickte. Aber es sei nicht DIE, mit welcher er liiert sei. Sondern eine gewisse
Lo Nui. Ein puppenhaftes, junges Wesen. Kein einziges Fältchen im Gesicht. Dahl
würde sich ohnehin des Öfteren dort mit unterschiedlichen Frauen vergnügen.
Wozu gleichwohl Isabelle Palsson und ebenso seit Neuestem die junge Julia
Lundin gehöre. Die mir im weitesten Sinne ähnlich sieht und die Gunnar
anfänglich Avancen entgegen gebracht hatte.
Hat denn dieser Mann keinerlei
Anstand oder Gewissen?
Dann kam noch der Knaller!! Thomas.
Christines Thomas!!! Er wurde ebenso in Gunnars Spielzimmer aufgenommen, wie er
mit der mir überaus unsympathischen, jungen und attraktiven Natasha Sandström fickte.
Ich dachte meinen Augen und Ohren
nicht zu trauen.
Das Einzige, was mir dazu einfiel:
MÄNNER!!!