Ja. Diesen Wunsch hatte ich versäumt
zu erwähnen.
Immer wieder, seitdem wir hier sind, nimmt mich Kevin bei der Hand und/oder sagt schlicht und einfach: „Heirate mich.“
„Was machen wir mit Gunnar?“, frage
ich dann.
„Lass dich scheiden. Er braucht dich
nicht.“
„Aber du?“
„Ja. Und ich würde dich nicht
betrügen, so wie er. Niemals.“
Natürlich nicht. Wie auch. Dachte
ich. „Und was war mit deiner hitzigen Leidenschaft zu Anna Vanderhoo?“, fragte
ich. Und am aller liebsten hätte ich ihn nach der Peepshow mit Gunnar und Dahl
Lindqvist in Gunnars Spielzimmer über dem Office gefragt, bei welcher er ebenso nach den Reizen
der Frauen griff. Ich ließ es jedoch. Denn ich vermag nicht im Geringsten
einzuschätzen, was in Kevin wirklich vor sich geht. Wie verzweifelt er war.
Oder verbittert er noch immer ist. Außerdem konnte ich nicht erwarten, dass er sich
ausschließlich auf mich konzentrierte, gleichwohl ich wusste und ihm Glauben
schenkte, wenn er von Liebe sprach.
-------
Im Augenblick schlafe ich noch nicht
in meinem eigenen Zimmer, hier im Haus. Sondern bei Kevin. So wird es leichter
sein „umzuziehen“, wenn Gunnar in einigen Tagen hier eintrifft. Zudem wird Gunnar
eine zusätzliche thailändische Küchenhilfe nebst seinem Onkel Erik hier her
begleiten. Es sind viele Personen im Haus, die verpflegt werden wollen und
die Zimmer müssen ebenso allesamt in Ordnung gehalten werden.
Am allerliebsten würde er Lara
mitbringen wollen. Gunnar hatte mich danach gefragte, und ich sagte ihm, dass eine
(Malika) seiner anderen Fotzen hier genug sei. Er hatte nur gelacht und ich bin
mir nicht sicher, wie er sich letztendlich entscheidet. In diesem Punkt,
scheint er mich nicht wirklich ernst zu nehmen. Und ebenso wenig, wenn ich
drohe mich wegen seiner zahlreichen Affären scheiden zu lassen.
Hannes und Vincent hatten so wie so
gemeldet, dass er es „fick-technisch“ (ihre Worte) noch einmal so richtig hatte wissen wollte, bevor er zu seinem Onkel
Erik in die Natur aufbrach. Die Nacht hätte er wieder mit Natalja verbracht. Allerdings
mit wenig Aktivitäten. Aus diesem Grund wäre er am Morgen sogleich für eine
Stunde mit Casandra Fish im „Oberstübchen“ verschwunden. Während des Lunchs
hätte sich Claire Mc
Lachlin an Gunnars Tisch gesetzt und auch sie hatte es nun schlussendlich
geschafft Gunnars Schwanz in sich aufnehmen zu dürfen. Ihr lang gehegter Wunsch
war somit endlich in Erfüllung gegangen. Ich hoffe nur, dass diese Episode sie nicht
übermütig werden lässt. In jedem Fall kommentierten Hannes und Vincent diesen
Vorfall wie folgt: „Die Frau mag gut aussehen, hat aber ihren Mann
offensichtlich nicht zufrieden gestellt. Denn er ging ohne viele Worte bereits
nach kurzer Zeit und ließ sie einfach da liegen. Den angestauten Frust ist er
bei ihr nicht losgeworden, sodass er gleich anschließend zu Cara Holm ging und
es saumäßig und heftig krachen ließ.“
So viel dazu.......
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Der junge Mister Turner, der anscheinend Maries verstorben Sohn Raymond ersetzt, übernimmt nun weitestgehend dessen Funktionen. Er begleitete, gegen ein gewisses Honorar versteht sich, Kevin, Max und Matthias nach New Orleans, um ihnen die Stadt zu zeigen. Sie kamen erst vor wenigen Minuten zurück.
-------
Am Morgen gab es Diskussionen, die
von Max, Matthias, aber ebenso von Jason und Derek ausgelöst wurden, worauf ich
mir diesbezüglich Misses Turner vornahm und sie unterrichtete, um nicht selbst
eine Ansprache vor dem Personal halten zu müssen. Es ging um das Feeling der
Angestellten. Die Distance wurde bemängelt. Besonders die Männer fühlten sich
herabgesetzt. In diesem Zusammenhang ließ ich keinerlei Zweifel aufkommen, wer
wo seinen Platz hatte. Aber dennoch ein gegenseitiger Respekt bestünde, welchen
ich selbstverständlich bereit bin zu geben, andererseits jedoch gegebenenfalls
auch einfordern würde. Alldieweil ICH schließlich dieses Unternehmen zur Gänze
finanziere und alle im Vorfeld mit ihrer Rolle einverstanden gewesen waren,
nachdem wir sie gefragt hatten.
Über das angenehme Ambiente wurde
sich bisher auch nicht beklagt.
Nichts desto trotz nahmen Derek Moore
und Jason Anekelea zum Lunch für einige Minuten an meinem Tisch Platz. Kevin
war so wie so unterwegs und ich allein.
Darüber hinaus vermute ich, dass sich
nach und nach hier ohnehin alles von ganz allein fügen wird. Insbesondere wenn
Gunnar angekommen ist.
-------
Da Kevin nun unumstößlich beschlossen
hatte, New Orleans zu erkunden, machte ich mich am Nachmittag auf zu „alten
Wegen“. Pfade, welche mir bekannt waren und die ich oft gegangen war.
Ich hatte genügend Zeit zur Verfügung
und kein Gespräch störte meine Gedanken. Meine Aufmerksamkeit galt der Natur um
mich herum und dem, was ich dachte.
Ungewöhnlich viele Schlangen begegneten
mir und einen Alligator sah ich auch von weitem. Weit vermochte ich dennoch
nicht zu gehen. Mir fehlt die Kraft. Es ist nicht mehr so wie früher........und
am Ende, als ich schon beinahe wieder am Haus angekommen war, flossen meine
Gedanken zu Gunnar und mein Herz wurde schwer. Ich vermisse ihn tatsächlich.
-------
Zum Dinner kam Derek Moore an meinem
Tisch. Jason hatte sich bereits nach dem Lunch verabschiedet und war ebenfalls
in die Stadt gegangen. Derek hingegen blieb nach einem anfänglichem Hin und Her
bei mir und wir saßen später noch gemeinsam auf der Veranda. Unterhielten uns
und kamen uns ein wenig näher. Die Distance zwischen uns schmolz. Gleichwohl er
sie ebenso wieder und wieder zu wahren schien wie ich selbst. Nur ich, war
unsicher. Nein. Wir beide waren es.
Er fragte nach Kevin, dem Mann im
Rollstuhl, und ich erzählte ihm die verworrene Geschichte. Nach Gunnar frage er
ebenso. Wenn auch ein wenig zögerlich, fand er doch klare und offene Worte, die
mich weder verletzten noch tadelten. Mir ausschließlich meine Lage, in welcher
ich mich befand, verdeutlichte. Dennoch gestand ich am Ende meine aufrichtigen
Gefühle meinem Ehemann gegenüber.
Alles in allem war ich mehr als
erleichtert, dass Derek geblieben war. Denn eine meiner Panik-Attacken kündigt
sich an. Ich erklärte schnell und keuchend und er hielt mich fest. Forderte
mich auf ruhig zu atmen und strich mir sanft über das Haar.
Ein unschuldiger Kuss war das Ende
des (peinlichen) Vorfalls. Wir lächelten beide. Ich beruhigte mich so allmählich
und alles war wieder gut........
-------
Befindlichkeiten.
Das Medikament ist gewechselt. Die
Bauchschmerzen verschwunden.
Die Magentropfen von Mary Rainbow
Woman tun zusätzlich ihre Wirkung.
Meine Menses hat eingesetzt. Kein
Thema dieser Tage. Außer, dass die Schmerzen des Bauches nun ein wenig tiefer
sitzen als zuvor. Bis Gunnar kommt, wird sie (hoffentlich!) vorbei sein.
Das Schlafen wird besser......