Während ich schrieb, im Internet
surfte und kurz bei Hannes war, stillte Gunnar seine Bedürfnisse mit einer der
neu eingestellten Thai Fotzen. Keyomi
Wu.
Es ist in der Tat ermüdend, Gunnars
wechselnde Gespielinnen und deren Namen aufzunehmen oder zu registrieren. Genau
genommen könnte man beinahe denken, wir seien ein „Asia-Center“. Denn die
asiatischen Angelstellten(innen) sind nun in der deutlichen Überzahl. Was auf
Dahls angeblichen Sparkurs „zwei für eine“ zurückzuführen ist. So allmählich
zweifle ich an seinen menschlichen Fähigkeiten und wirtschaftlichen Motiven.
Denn er selbst bedient sich reichlich am „Asia-Food“.
Ich sollte mit Christine reden. Dahls
Entscheidungen, bezüglich des übermäßig asiatischen Personals, wird auch sie
nicht wirklich für korrekt empfunden haben. Gleichwohl sie sich bisher nicht
weiter dazu äußerte.
Gunnar sagte mir, er wäre bei seiner
Mutter und den Kindern gewesen, als er mich zum späten Lunch, so gegen halb
zwei, abholen kam. Gestand mir aber dann doch die zweistündige Verfehlung.
„Du musst damit aufhören!“, sagte ich
schon fast verzweifelt. „Warum nur? Warum tust du das? Siehst du nicht, dass du
damit alles zerstörst?!“
„Aber ich dachte......“ Gunnar schien
verlegen.
„Was dachtest du denn? Das ich deinen
wachsenden Hunger auf fremdes Fleisch fortwährend hinnehme? Ich nahm an, es sei
vorübergehend. Was ist nur los mit dir?!“, schrie ich ihn wütend an.
„Ich weiß es nicht.“ Gunnar hatte den
Kopf gesenkt und kaute auf seiner Unterlippe. „Ich kann mich nicht zügeln und
alles läuft irgendwie aus dem Ruder. Ich sehe eine von diesen Frauen und muss
sie haben. Mit ihr Ficken, oder wonach mir gerade ist.“
„Das ist doch nicht normal! Meinst du
nicht, dass du womöglich Hilfe brauchst?“
Gunnar schnaufte und lief unruhig hin
und her.
„Du willst keine Hilfe. Du willst
ficken.“, stellte ich eher fest, als das ich fragte.
„Ja. Ja. Ja. Schon kann sein. Im
Augenblick scheint alles in mir zu explodieren. Womöglich habe ich mich zu
lange zurück gehalten.“
„Zurückgehalten? Wie das?“
„Ich war es zehn Jahre lang gewohnt
allen meinen Gelüsten nachzugehen zu dürfen. Wurde sogar noch dazu animiert.
Dann lernte ich dich kennen und wir kamen gemeinsam hier her. Als du mich am
Altar stehen ließest zweifelte ich und begann mit Siv wieder einigen meiner
Neigungen zu folgen. Dann holte ich dich zurück und wir heirateten. Zu diesem
Zeitpunkt dachte ich, jetzt würde alles gut werden. Wurde es aber nicht. Du
hattest drei Männer und meine Neigungen begannen nach und nach die Oberhand zu
gewinnen. Und im Augenblick, bin ich mitten drin.“
Ich holte tief Luft und hüstelte. „Wow!
Gibst du jetzt mir die Schuld?“
„Nein.“, sagte er leise und sein
Blick traf mich. Er glich dem eines geprügelten Hundes. Fühlte er sich
schuldig? Erkannte er seine Fehler? Oder war es wieder nur ein Winkelzug?
Bewusste Manipulation? Gleichgültig! Ich verfolgte meinen Kurs unbeirrt weiter.
„Also, was meist du, sollten wir
tun?“
„Vielleicht wäre es gut, mich das
ausleben zu lassen. Und irgendwann ist es vielleicht vorbei. Was ich hoffe.“
Ach nein! Er HOFFT! Ich schüttelte
mit dem Kopf. „Und WAS, wenn nicht?“
Gunnar schwieg und verzog das
Gesicht.
„Was sagt eigentlich Erik dazu? Er
weiß es doch. Oder?“
„Ja. Er heißt meine derzeitigen,
ungezügelten Gelüste eben sowenig gut.“
Derzeitig??? „Vermag ER dir nicht zu
helfen?“
Gunnar zuckte mit den Schultern. „ER hatte
es doch bereits versucht und es ging schief.“
„Nur SO, wie es jetzt ist, kann es
nicht bleiben.“, bemerkte ich in einen etwas ruhigeren Ton. „Das verstehst du
doch hoffentlich. Oder?“
Gunnar antwortete nicht. Schnaufte
nur und bewegte die Muskeln seiner Unterkiefer.
Bedeutete das nun, dass ich seinen
ungezügelten Appetit weiterhin ertragen musste? Wartete er tatsächlich darauf,
dass sich sein Verlangen von ganz allein verflüchtigte? Wollte er etwa gar
nichts dagegen tun?
„Ich bin wie ich bin.“, sagte er
schließlich und gedachte offensichtlich die (nervende) Diskussion) zu beenden.
„Du bist, was man aus dir gemacht hat
und DAS ist keineswegs normal!“
„Aber ich kann das nicht mehr
ändern.“
„Aber du kannst es zumindest
versuchen, damit es für mich erträglicher wird. Schließlich bin ich deine
Ehefrau.“
„Eine mehr oder weniger! Was macht
das schon?“
Noch einmal: „Wow! In welchen
Einheiten rechnest du diesbezüglich überhaupt?“
„Ich zähle nicht. Ich lebe nur.“
„Ist ficken dein Leben?“
„Nein. Natürlich nicht nur.“
„Wie schön. Komme ich darin auch noch
vor?“
Gunnar schien nun nervös und
ungehalten zu werden. „Was willst du denn noch? Ich bin doch fast immer bei
dir. Für dich da! Ich achte stets darauf, dich nie zu lange allein zu lassen.
Kümmere mich um dich. Tue alles für dich.“
„Ich will dir vertrauen können. So
wie du mir. Denn du warst ebenso eifersüchtig auf Kevin, Ian und nicht zuletzt
auf Felicio. Infolgedessen nehme ich an, dass dir eifersüchtige Gefühle nicht
fremd sind und du es somit nachzuvollziehen vermagst, wie ich mich derzeit
fühle.“
„Du hast sie geliebt.“
„Du willst mich in der Tat davon
überzeugen, dass du nichts, aber auch gar nicht für eine von ihnen empfindest?
DAS nehme ich dir nicht ab. Was ist mit Malika, Lara und Zuckerfötzchen? Du
warst dir nicht einmal sicher, ob es Liebe oder nur Leidenschaft ist? WAS ist,
oder war es denn nun? Denn du scheinst sie nun offensichtlich nicht mehr so
vehement zu bevorzugen, wie du es noch vor einiger Zeit tatest?“
„Dann war es wohl doch nur
Leidenschaft.“, erwiderte er beinahe abwertend und es war ihm anzusehen, dass
er das Gespräch nun schnellstmöglichst zu beenden suchte.
Zeit für uns blieb nicht viel. Denn
gleich anschließend brach Gunnar zum Fußball nach Stockholm auf.
Ich hingegen, machte mich auf den Weg
zu Erik.
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Die Unterhaltung mit Erik bezüglich
Gunnars, gestaltete sich eher schwierig.
„Es bringt nichts ihn zu manipulieren.
Zum einen würde er bemerken. Zum anderen würde es nicht lange anhalten und am
Ende wäre es für ihn nicht geklärt. Er muss selbst erkennen und bereit sein zu
ändern. Sonst wird das nichts. Im Gegenteil. Es würde seien Zustand aller
Wahrscheinlichkeit nach nur noch verschlimmern.“
War Gunnars derzeitiges Verhalten
etwas bereits auf den fehlgeschlagenen Änderungsversuch von Erik
zurückzuführen?
„Nein ist es nicht.“
Ich schnaufte. „Du beherrschst das
Gedankenlesen ebenso.“
„Was denkst du denn?“ Erik lachte.
„Was meist du, wo die Ursachen zu
finden sind?“
„Es ist wie bei der Fäulnis. Es gärt
und gärt in einer verschlossenen Flasche, bis der Korken heraus geschleudert
wird und das Gas entweicht. Ich denke Gunnar hat es versucht monogam zu leben.
Nur wie konnte er das, wo man ihm doch gerade zu einer Zeit, da sich ein junger
Mensch für sein Leben orientiert, gelernt hatte, seinen Gelüsten folgen zu
dürfen und noch dazu animierte Allerlei auszuprobieren, was eigentlich nicht
seiner Natur entsprach. Der Schaden ist nicht mehr zu beheben. Er weiß nicht,
was erfüllende Sexualität ist. Oder sein kann in einer ausschließlichen Zweierbeziehung.
Einer Ehe. Es hat ihm niemand beigebracht. Er lebt den Tag und das
entsprechende Gefühl aus. Ob nun Masochist, Sadist, oder Rollenspieler. Und da hast
du noch Glück, dass er sich nicht noch zu Knaben oder Kindern hingezogen fühlt.
Stelle dir einmal vor, man hätte solcherlei in der Sekte praktiziert. Was nicht
wirklich ausgeschlossen gewesen wäre, bei einem zwar magisch, aber auch in
sexueller Hinsicht allseits orientiertem Guru und Meister.“
Ich saß da und ließ den Kopf hängen.
„Nein. Gib....ihn nicht auf. Daran
dachtest du doch gerade?“
Ich nickte.
„Du liebst ihn doch. Oder?“
Erneut nickte ich.
„Und das mit dem Seelenpartner ist weder erdacht noch erlogen. Ihr gehört zueinander und auf irgendeine Weise
werdet ihr immer zusammen sein.“
Ich konnte es nicht mehr hören,
dachte ich und Erik lächelte verstehend.
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Ich schlief bei Erik. Wollte nachts
nicht zurückfahren.
Heute Morgen, so gegen halb sieben,
weckten mich Küsse. Es war Gunnar.
Er war nach dem Fußballspiel bei Siv
gewesen, hatte sich den Schwanz peitschen lassen und seine Spiele gespielt, und
war dann, sobald es sein Alkoholspiegel zuließ, zu mir gekommen. Er hatte seine
Kleidung abgelegt und war noch einmal für zwei Stunde zu mir ins Bett
gekrochen. Und ich war tatsächlich noch einmal an seiner Seite eingeschlafen.
Denn es war spät geworden, am gestrigen Abend.
Als ich gegen halb neun erwachte,
erfasste mich allerdings eine unbezähmbare Unruhe. Ich schoss beinahe aus dem
Bett, vernachlässigte meine Übungen, obgleich doch genügend Zeit gewesen wäre
und nötigte Gunnar sich zu beeilen, der mich skeptisch ansah. „Was ist los?“
„Ich weiß es nicht.“, erwiderte ich
wahrheitsgemäß.
Wir frühstückten rasch und fuhren
umgehend zurück zum Zentrum, wo ich zu schreiben begann.
Gunnar sah mir anfangs schweigend zu.
Beobachtete mich und mein Verhalten eine Weile. „Weißt du was?“, sagte er
dann, „Ich vermute, das Suchtverhalten ist
auch dir nicht unbekannt.“
Revanchierte er sich etwa mit den
gleichen Worten, welche ich ihm gestern noch gegenüber geäußert hatte?
„Womöglich sollten wir beide eine
Therapie anstreben. Du entsagst deinem Computer und ich den Frauen.“ Gunnar
zwinkerte mir zu. „Ich meine den ANDEREN Frauen und lebe ausschließlich mit
dir.“
„DAS würde dir niemals gelingen!“,
platzte ich heraus.
„Na, na. Keine negativen Mantren!“
Gunnar hatte Recht. Die Ruhe kam erst
dann zurück, als ich meinen diary- Eintrag beendet, meine Mails gecheckt, bei
fb vorbei geschaut und mir noch eine Goldkette ersteigert hatte.