Nach dem Frühstück diskutierten wir
weiter über die Politik. Gunnar saß da auf der Couch mit seinem Notebook und
äußerte sich besorgt über beängstigende Entwicklungen in Europa. Speziell die
schwedische Problematik wurde erörtert, welcher ich geistig nicht wirklich zu
folgen vermochte. Denn in meinem Inneren bauten sich Bekommenheit, Angst und
Panik ob der bevorstehenden Untersuchung meines Herzens auf. Ich vermute, dass
gerade derartige Unternehmungen keineswegs gesundheitsfördernd sind. Ebenso
jedwede Arztbesuche überhaupt!
Nach dem späten Lunch läutete es an
der Tür. Gunnars Brüder kamen vorbei, um ihn zum Fußball abzuholen. Denn Gunnars
favorisierte Mannschaft spielte gestern gegen Nörrköping.
Allerdings wurde bereits in unserem
Apartment „vorgeheizt“.
Kurz darauf stieß Alexa noch zu „den
Jungs“. Sie hatte mit Gunnar abgesprochen, ihn und seine Brüder zum
Fußballspiel begleiten.
Gerade an diesem Tag ließ es sich
Gunnar nicht nehmen zum Fußball zu gehen. Wo ICH doch seine Hilfe bei Weitem viel
nötiger bedürft hätte!! Alldieweil ich mit Ängsten und Panik kämpfte, sodass
sich beinahe befürchtete, dass mir gerade deshalb das Herz stehen blieb. In
diesem Fall wäre keine Untersuchung mehr nötig gewesen!
Gunnar schien dies im Augenblick
gleichgültig zu sein. Er trank sogleich nach Erscheinen seiner Brüder das erste
Bier.
Nicht nur, dass er mich in einer derart
angespannten Situation alleine ließ, weckte in mir eine gewisse Frustration.
Nein. Die halbe Fan-Gemeinde trank sich in unserem Apartment warm.
Der Abschied, fiel dementsprechend
flüchtig aus.
Um mich ein wenig abzulenken von
düsteren Gedanken, ging ich allein durch die Stadt. Setzte mich in ein Kaffee,
aß ein Eis, spazierte noch ein wenig durch den Park und ging dann zurück zum
Restaurant in Nähe unseres Apartments. Dort ließ ich mich nieder und speiste zu
Abend.
Ich hätte mich gleichwohl mit Troels
treffen können. Hatte jedoch an diesem Tag nicht wirklich den Sinn dafür.
Während ich so aß, läutete mein
iPhon. Gunnar konnte es in der Tat nicht sein. Dachte ich so. Wanja womöglich?
Nein. Es war Derek. Zumindest ER sorgte
sich um mich. Fragte, wie es mir ging und ich erzählte ihm von Gunnar und wo
ich in diesem Augenblick war. Bemerkte jedoch nicht, dass Derek, aus Sorge um
mich, in seinen Wagen gestiegen, und
bereits auf dem Weg zu mir war.
Wir sprachen und sprachen und
sprachen so miteinander und mit einem Mal legte sich eine Hand von hinten auf
meine Schulter. Ich drehte mich um und sah in Dereks lächelndes Gesicht.
Ahhhhhhh!!!! Wie wohltuend! Danke dir!
Derek kam mit mir nach Hause, wo wir
uns gemeinsam auf der Couch nieder ließen und ich mich an seine Seite
kuschelte. Ich genoss, das da jemand bei mir war, der mich tröstete und in
seine Arme nahm. Was genau genommen Gunnars Aufgabe gewesen wäre.
Jedweden Gedanken an Gunnar, schob
ich jedoch beiseite.
Derek war nicht aufdringlich. Forderte
nichts. Fragte in gewissen Abständen ausschließlich bei mir nach, ob es mir
vielleicht lieber wäre allein zu sein.
„Nein! Ich bin froh, das Du da bist!“
Gegen zehn kam Gunnar mit Alexa
zurück. Der Rest der Fußballmeute blieb mir zum Glück für den Rest des Abends erspart.
Anscheinend fanden die Feierlichkeiten anderswo statt und Gunnar samt Alexa
hatten diese (bedauerlicher Weise um meinet Willen) früher verlassen (müssen).
Ich fand es fast bewundernswert, aber
Derek war nicht ein Stück verlegen, als Gunnar zur Tür herein trat und uns
beide so auf der Couch sitzen sah. Er hob die Hand und grüßte
freund(schaft)lich. Gunnar grüßte zurück, legte seine Sachen ab und verschwand
sogleich mit den Worten: „Ich komme gleich zurück. Bringe Alexa nur schnell
rüber und.....“ Den Rest des Satzes verschluckte das Geräusch der ins Schloss
fallenden Tür.
Das GLEICH jedoch, erstreckte sich beinahe über zwei Stunden.
Nun gut. Ich war nicht wirklich müde,
da wir am Morgen ausgeschlafen hatten. Dennoch wurde es allmählich Zeit zu Bett
zu gehen. Denn am nächsten Morgen würde gegen halb sechs der Wecker klingeln.
Gunnar kam kurz nach zwölf. Duschte
und setzte sich neben uns.
Derek, gänzlich beflissen, wartete
noch einen Augenblick mit Smalltalk auf, drehte sich dann zu mir um und fragte:
„Ich werd’ jetzt besser gehen. Du hast Morgen einen schweren Tag vor Dir.“ Er
küsste mich in Gunnars Gegenwart auf die Lippen, erhob sich und reichte Gunnar
zum Abschied gefällig die Hand.
Auch Gunnar ließ sich nichts weiter
anmerken. Anscheinend war auch dies für ihn NORMAL......Denn in manchen Fällen
war er bekanntlich sogar froh gewesen, mich bei Derek abparken zu können, um, mit wem auch immer.....auszugehen (und zu
ficken). Infolgedessen, WAS erwartete mein Ehemann?
Trotz alledem war ich missgelaunt ob
Gunnars offensichtlicher Empathielosigkeit. Überdies roch er nach Bier!
„Du weißt aber schon, dass wir Morgen
sehr früh aufstehen müssen“, frage ich vorwurfsvoll.
„Ja.“, kam es beinahe genervt.
Zumindest schien es mir so.
„Kannst du denn überhaupt morgen
fahren?“
Gunnar sah mich an und zog die linke
Augenbraue nach oben.
Ich fand NICHT, dass meine Frage
unberechtigt war!
„Ich habe anfangs nur drei, vier Bier
getrunken und zum Schluss nichts mehr.“
„Aber du riechst noch so sehr
danach.“
„Kann schon sein.“ War seine eher
ausweichende Antwort auf meine Bemerkung.
„Du hast doch nicht etwa jetzt noch
mit Alexa gefickt?“
Mein missbilligender Blick streifte
meinen Ehemann und ohne eine Antwort zu erwarten, alldieweil ich bereits ahnte,
dass es so war, machte ich mich auf ins Bad, um mich schnell noch zu duschen
und mir die Zähne zu putzen. Denn es war allerhöchste zeit ins Bett zu gehen.
„Und Du. Hast DU mit Derek gefickt?“
„Nein! Habe ich nicht!“, verwehrte
ich mich, was schließlich die Wahrheit war. „Er kam er spät.“, begann ich noch
zu erklären. „Ich war gerade beim Dinner im Restaurant und er begleitete mich
anschließend nach Hause.“ Worüber ich mehr als zufrieden war. Denn du warst
nicht da.....wollte ich nun, in diesem Augenblick, nicht noch sagen. Was Gunnar
sicherlich als Vorwurf hätte auffassen können....und genau genommen ebenso
gemeint gewesen war.
Nun, letztendlich entschuldigten wir
uns beieinander.
„Es tut mit leid.“ Er schnaufte und
nahm mich in den Arm. „Aber es ist nun einmal so. Ich fand es gut, dass Derek
bei dir war.“
Ich nahm in gleichem Maße meine (stillen)
Vorwürfe zurück. Die er, selbstredend, als Gedankenform in meinem Kopf wahrgenommen
hatte.
So la, la versöhnt, denn Gunnar war
in der Tat NICHT (mehr?) betrunken, stiegen wir ins Bett.......
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Die heutige Untersuchung war anstrengend
und es ging und geht mir nicht wirklich gut. Übelkeit plagt mich und Schwindel.
Die Ursache könnten unter Umständen die Medikamente sein. Möglicher Weise das
Kontrastmittel und/oder das Antropin. Ich muss trinken, trinken, trinken, um
dies alles aus zu spülen.
Infolgedessen schließe ich hier und
verabschiede mich bis.....Morgen.....